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Letzte Änderung für Artikel Borkum: 17.02.2006 10:51

Borkum

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Wappen Karte
Wappen Borkums Lage von Borkum in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis : Leer
Geografische Lage :
Koordinaten: 53° 35' 17" N, 6° 40' 11" O
53° 35' 17" N, 6° 40' 11" O
Höhe : 6 m ü. NN
Fläche : 30,74 km²
Einwohner : 5.513 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte : 180 Einwohner/km²
Postleitzahl : 26757
Vorwahl : 0 49 22
Kfz-Kennzeichen : LER
Gemeindeschlüssel : 03 4 57 002
Adresse der
Stadtverwaltung:
Neue Str. 1
26757 Borkum
Website : www.stadt-borkum.de www.borkum.de
E-Mail-Adresse: stadt@borkum.de
Politik
Bürgermeister : Kristin Mahlitz

Borkum ist die westlichste und mit etwa 30,7 km² die größte der sieben Ostfriesischen Inseln. Sie liegt nördlich der Emsmündung, der niederländischen Küste näher als dem deutschen Festland. Borkum hat etwa 5.500 Einwohner. Die Nachbarinseln sind Rottumeroog ( Niederlande ) im Westen sowie Juist und die Kachelot -Plate im Osten.

Tideunabhängige Fährverbindungen zum Festland bestehen mit Emden-Außenhafen und mit Eemshaven (Niederlande). Außerdem existiert auf der Insel ein Flugplatz für Sport- und kleinere Passagierflugzeuge (Linienflug nach Emden).

Die Insel und das angrenzende Watt gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Borkum ist seit 1830 Badeort und hat vier bewachte Badestrände.

Inhaltsverzeichnis

Vom Strandgut zum Tourismus - Die Geschichte Borkums

Am 11. September 1398 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung der Insel Borkum. Die Insel galt während der Hansezeit als Fluchtort von Piraten.

Ab dem Ende des 14. Jahrhunderts wurde Borkum von den ostfriesischen Häuptlingen regiert. Ab 1464 übernahmen die Grafen von Ostfriesland die Regentschaft. Mit diesen lagen die Inselbewohner im ständigen Streit in Bezug auf die Zahlung von Anteilen an Strandungsgütern, die zu dieser Zeit nahezu die einzige Einnahmequelle der Borkumer darstellte.

Im 17. Jahrhundert brachte der Walfang vielen Borkumern, die meistens auf niederländischen Walfangschiffen als erfolgreiche Kapitäne und Harpuniere tätig waren, einen gewissen Wohlstand ein. Viele Straßennamen auf Borkum, aber auch aus Walfischkiefern hergestellte Zäune (der imposanteste "Walfischzaun" umfaßt das ehemalige Haus von Roelof Gerrits Meyer, der mit seiner Mannschaft auf 42 Fahrten rund 270 Wale erlegte) und ähnliche Relikte zeugen aus dieser Zeit. Im 18. Jahrhundert jedoch ließ der Walfang zunächst nach und wurde auf Grund des holländisch-englischen Seekriegs endgültig eingestellt, wodurch auf der Insel die Zeit der Armut begann und viele Einwohner ihre Heimat verließen; die Einwohnerzahl erreichte gegen 1811 einen Tiefstand von rund 400 Personen.

Nach einem kurzen Intermezzo der napoleonischen Herrschaft in der Zeit von 1810 bis 1813 kamen ab 1834 die ersten Urlauber, hauptsächlich begüterte Bürger aus Emden, auf die Insel, und 10 Jahre später, 1844 , wurden die ersten Badeeinrichtung errichtet, man begann, den Tourismus als Einnahmequelle zu entdecken.

Seither ist die Zahl der Touristen, die Borkum als Urlaubs-, Erholungs- und Kurziel wählen, kontinuierlich angestiegen. Während man im Jahre 1850 , als mit der Registrierung der Urlauber begonnen wurde, noch 252 Personen zählte, wurden 2003 etwa 270.000 Urlauber registriert.

Borkum nahm lange Zeit eine Spitzenstellung im „Bäder-Antisemitismus“ ein. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg waren antisemitische Zwischenfälle zu verzeichnen. Diese häuften sich, als von 1920 an der „Borkum-Pastor“ und spätere „Reichsredner der NSDAP“ Ludwig Münchmeyer mit agressiven Hetzreden auftrat. Im antisemitischen „Borkum-Lied“, das die Kurkapelle mit Billigung des Gemeinderates intonierte, hieß es:

Borkum, der Nordsee schönste Zier,
bleib du von Juden rein,
laß Rosenthal und Levinsohn
in Norderney allein.

Mit dem offen zur Schau getragenen Antisemitismus gewann Borkum „völkisch-nationale“ Gäste und setzte Rassenhetze im Konkurrenzkampf gegen das alt eingeführte Seebad Norderney ein.

Im Jahre 1902 wurde Borkum durch Kaiser Wilhelm II. der Status einer Seefestung verliehen; damit verbunden war der Ausbau der Insel mit Geschützstellungen und Bunkern sowie der Ausbau der Bahnanlagen von einer Streckenlänge von etwa 8 Kilometern auf über 40 Kilometer sowie dem Ausbau auf eine zweispurige Strecke.

Historisches Seezeichen "Großes Kaap", Insel Borkum
Historisches Seezeichen "Großes Kaap", Insel Borkum

Entstehung der Insel

Borkum ist aus ursprünglich zwei, noch 1863 durch einen Priel getrennten Inseln, dem West- und Ostland, zusammengewachsen. Das Tüskendör ("Zwischendurch") zeigt heute die alte Nahtstelle an. Die beiden Inselteile weisen deutlich die hufeisenförmige Gestalt der konzentrisch verlaufenden Dünenketten auf, die zum Randzel-Watt hin offen sind. Das Innere der Dünenbogen ist mit eingedeichten Marschen aus großenteils Grünland und Salzwiesen vor dem See deich ausgefüllt. Der Scheitel der Dünenketten des Westlandes ist von der Meeresbrandung gekappt und muss mit Betonmauern und Buhnen geschützt werden. Im Westen der Insel liegt die Greune Stee ("grüne Stelle"), ein ausgedehnter Sumpfwald, der an trockenen Stellen von Dünen durchzogen ist.

Stadt Borkum

Blick vom Neuen Leuchtturm auf die Stadt in Richtung Süden
Blick vom Neuen Leuchtturm auf die Stadt in Richtung Süden
Alter Leuchtturm auf Borkum
Alter Leuchtturm auf Borkum
Neuer Leuchtturm auf Borkum
Neuer Leuchtturm auf Borkum
Rettungsschwimmer der DLRG am Badestrand
Rettungsschwimmer der DLRG am Badestrand

Die Stadt Borkum ist der einzige Ort auf der Insel und gehört zum Landkreis Leer in Niedersachsen. Sie verfügt als staatlich anerkanntes Nordseeheilbad über zahlreiche Kureinrichtungen. Im Ortskern von Borkum gelten für private Kraftfahrzeuge saisonale Verkehrssperren (in der Regel Mitte März bis Ende Oktober und etwa drei Wochen zum Jahreswechsel). In diesen Zeiten sind Fahrten nur mit einer Sondergenehmigung erlaubt.

Besonderheiten

  • Erster elektrischer Leuchtturm Deutschlands

Der in den Jahren 1887 bis 1889 errichtete "Kleine Leuchtturm Borkum", oft auch nur kurz "Der Elektrische" genannt, war der erste für den elektrischen Betrieb gebaute Leuchtturm in Deutschland. Er wurde im Sommer 2003 außer Dienst gestellt, da sich die Fahrwasser im Bereich der Emsmündung durch Sandverlagerung verändert hatten.

  • Erste Küstenfunkstelle der Welt

Zwischen Borkum und dem Feuerschiff "Borkumriff" (bis 1988 ca. 30 km nordwestlich der Insel verankert) wurde im Jahr 1900 der erste amtliche regelmäßige Funkdienst der Welt als Schiffsmeldedienst eingerichtet. Zudem konnten passierende Schiffe hierüber See telegramme abgeben.

  • Erste erfolgreiche Raketenstarts auf 2 km Höhe

Am 19./20. Dezember 1934 wurden zwei Exemplare der A2 -Rakete, genannt "Max" und "Moritz", in der Nähe der Ostbake gestartet. Die vom Raketenpionier Wernher von Braun entwickelten Flüssigkeitsraketen waren weltweit die ersten, die eine Höhe von über 2 km erreichten; sie legten den Grundstein für die späteren Großraketen.

  • Größte Jugendherberge Europas

In den Gebäuden der ehemaligen Marine-Seemannschaftslehrgruppe der Bundeswehr, die bis in die 1990er Jahre ein bedeutender Marinestützpunkt und größter Arbeitgeber der Insel war, betreibt das Deutsche Jugendherbergswerk seit Oktober 1996 die Jugendherberge "Am Wattenmeer". Mit 530 Betten und einem rund zwanzig Hektar großen Gelände ist sie die größte in Europa.

  • Schwimmbad "Gezeitenland"

Seit Sommer 2005 gibt es wieder ein Schwimmbad auf Borkum. Es handelt sich um das umgebaute alte Schwimmbad (ehemals das größte Meerwasser-Wellenhallenbad in Europa), nunmehr jedoch kein Wellenbad, sondern ein modernes "Freizeitbad" bzw. "Spaßbad". (Eröffnung: 19. August 2005)

  • Einzige noch betriebene zweigleisige Schmalspurbahn Deutschlands

Auf Borkum verkehrt eine traditionsreiche Kleinbahn auf 900mm-Spur vom Hafen zum Stadtkern. Die Borkumer Kleinbahn ist die einzige noch betriebene zweigleisige Schmalspurbahn Deutschlands.

  • Nordwestlichster Landpunkt Deutschlands

An der Strand promenade zwischen dem Nordbad und dem Jugendbad liegt der nordwestlichste Landpunkt Deutschlands. Er ist durch einen symbolischen Grenzpfosten markiert und mit Informationstafeln versehen.

Literatur

  • Frank Bajohr: "Unser Hotel ist judenfrei". Bäder-Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert. fibu 15796, Frankfurt/M 2003 ISBN 3-596-15796-X

Weblinks

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