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Letzte Änderung für Artikel Wittenburg: 31.01.2006 21:55

Wittenburg

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Wappen Karte
Wappen von Wittenburg Lage von Wittenburg in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis : Ludwigslust
Geografische Lage :
Koordinaten: 53° 30' N, 11° 04' O
53° 30' N, 11° 04' O
Höhe : 40 m ü. NN
Fläche : 46,25 km²
Einwohner : 4.956 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte : 107 Einwohner/km²
Postleitzahl : 19243
Telefonvorwahl : 038852
Kfz-Kennzeichen : LWL
Gemeindeschlüssel : 13 0 54 117
Adresse der Stadtverwaltung: Molkereistraße 4
19243 Wittenburg
Website: www.wittenburg.de
Bürgermeister : Norbert Hebinck
Lage der Stadt Wittenburg im Landkreis

Wittenburg ist eine Stadt im Landkreis Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie ist seit 1. Januar 2004 Sitz des Amtes Wittenburg, dem weitere drei Gemeinden angehören.

Die Kleinstadt im Westen von Mecklenburg-Vorpommerns liegt an dem kleinen Fluss Motel.

Zu Wittenburg gehören die Ortsteile Helm, Klein Wolde, Wölzow und Ziggelmark.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Zeichen der Burg - der Anfang

Schon aus vorgeschichtlicher Zeit lassen sich in und um Wittenburg Spuren menschlicher Siedlungstätigkeit nachweisen. Mit der einsetzenden Völkerwanderung rückten aus den östlichen Gebieten wendische Siedler vor. In unserer Gegend ließ sich ein Stamm der Polaben nieder. Zu dieser Zeit mag auch die Burganlage mit dem späteren Namen "Amtsberg" im sumpfigen Gebiet der Modelniederung errichtet worden sein.

Um 1150 begann die Wiedereroberung des Wendenlandes durch die überlegene Kriegsmacht des Sachsenherzogs, Heinrich dem Löwen, der den größten Teil des mecklenburgischen Gebietes in Besitz nahm, aufteilte und die Wenden in Sandgegenden zurückdrängte. Die slawische Burganlage war sicherlich in den erbitterten Kämpfen zerstört worden. Deutsche Siedler nutzten den vorhandenen Standort und errichteten darauf eine neue Burg zum Schutze des eroberten Landes. Am Fuße dieser Burg entwickelte sich Handwerk und Handel. So wurde die neue Burg Ausgangspunkt für die Stadtgründung Wittenburgs.

Stadtgründung

Bereits im Jahre 1154 wird Wittenburg als "provincie" der Grafschaft Ratzeburg in einer Urkunde genannt. Am 25. Mai 1201 kommt es bei Waschow zu einer fürchterlichen Schlacht zwischen den Ratzeburgern und Schweriner Grafen. das Land Wittenburg fällt den siegreichen Schweriner Grafschaft zu. Unter dem neuen Grafen setzt eine lebhafte Besiedlung ein.

Die Stadtgründung Wittenburgs ist urkundlich nicht eindeutig überliefert. 1226 verleiht Kaiser Friedrich II. der Stadt Lübeck die Reichsfreiheit und sichert ihr den ungehinderten Handelsverkehr mit Hamburg, Schwerin, Ratzeburg und Wittenburg zu. Dieses Datum steht auch für die Stadtgründung Wittenburgs, möglicherweise erfolgte diese aber auch schon früher.

In Alt - Wittenburg herrschte Lübisches Stadtrecht.

Mittelalter

Im Mittelalter im Jahre 1282 war Wittenburg Hauptstadt einer selbständigen Grafschaft , die sich von der Elbe bei Boizenburg bis hinter Crivitz erstreckte. Ungefähr siebzig Jahre dauerte diese Wittenburger Grafenzeit, die Glanzperiode der Stadt, denn durch die regen Handelsbeziehungen mit Lübeck blühte der Ort wirtschaftlich sehr auf. In dieser Zeit spielte die Wehrhaftigkeit eine entscheidende Rolle. noch heute zeugen Reste der einseitigen Befestigungsanlagen von der Stärke und Bauten der Anlage, das Steintor 1869 und das Mühlentor 1850 abgerissen worden.

Die Stadt Wittenburg fällt 1358 durch Kauf an die mecklenburgischen Herzöge. Viele Jahre diente die Burganlage als Notlager und Nebenresidenz dieser und später als Wohnsitz fürstlicher Witwen. 1496 hat die Stadt 500 bis 600 Einwohner. Gegen Ende des 16. Jahrhundert weilte Herzogin Anna Sophie mehrere Male im Wittenburger Schloß. Die tatkräftige Herzogin setzte sich für die Einführung und Förderung der Eisenindustrie ein. Durch die Ausnutzung des in unserer Gegend vorkommenden Raseneisensteines siedelte sie Eisenschmelz- und Hammerwerke an und versuchte damit, den Wohlstand in der Stadt zu heben. Leider sind diese Werke schon nach dem 30jährigen Krieg wieder verschwunden.

30jähriger Krieg

Auch während des 30jährigen Krieges hielt die Herzogin Sophie ihre schützende Hand über die Wittenburger, indem sie Schutzbriefe erwirkte. In kämpferische Handlungen war Wittenburg in den ersten Kriegsjahren nicht verwickelt, jedoch zermürbten ständige Unternehmungen zur Verteidigung der Stadt und die damit verbundenen Steuern und Abgaben die Einwohner bis zum äußersten. Schlimm wütete 1629 / 30 die Pest in der Stadt. In den folgenden Jahren griffen kriegerische Handlungen auch auf Mecklenburg über. Einquartierungen und Plünderungen mußten die Bürger Wittenburgs ein um das andere Mal über sich ergehen lassen. Der schlimmste Tag jedoch war der 1. Februar 1642 als Kroaten die Stadt im Sturm nahmen und furchtbar hausten. 1644 lebten noch ca. 100 Bürger in der Stadt.

Stadtbrände 1657 brannte fast die gesamte Stadt nebst Rathaus, Kirchendach und Glockenstuhl bis auf 3 Häuser nieder. 1679 und 1726 wüteten weitere Stadtbrände.

Verpfändung der Stadt 1735 wurde die Stadt und das Amt Wittenburg mit 7 anderen Ämtern von Herzog Karl Leopold , der immer in Geldverlegenheit war, an Hannover verpfändet. Eine lüneburgische Besatzung lag 33 Jahre in der Stadt. Erst 1768 wurden diese Landesteile mit einer Million Taler wieder eingelöst. Ein Motiv auf dem Wittenburger Notgeld zeigt den Tross mit der Ablösesumme.

Franzosenzeit In der im November 1806 anbrechenden "Franzosenzeit" hatten die Wittenburger besonders zu leiden. Die Stadt lag an der großen Heerstraße zwischen Boizenburg und Schwerin und war eine besonders günstige Station für unaufhörliche Truppendurchzüge und Einquartierungen.

Zeit des technischen Aufschwungs

Das 19. Jahrhundert brachte durch seine gewaltigen Fortschritte in der Technik und den dadurch bewirkten Umwälzungen auf dem Gebiete des Verkehrs, dem wirtschaftlichen Leben sowie in den politischen Verhältnissen auch für Wittenburg eine neue Zeit. Es entstanden neue Straßenzüge, erste Firmen gründeten sich, wie die Gasanstalt und Molkerei. Moderne Bauten, so das Rathaus 1852 , die Stadtschule 1874 , der Turmanbau an der Kirche 1908 / 09 und das Bahnhofsgebäude wurden errichtet. Die Entwicklung wurde mit dem Beginn der Eisenbahnlinie Hagenow - Neumünster im Jahre 1894 stark vorangetrieben.

Krieg und Zerstörung

Von direkten Kampfhandlungen war Wittenburg im zweiten Weltkrieg nicht betroffen. Der Abwurf einiger Bomben hinterließ in der Stadt mehrere Tote und zerstörte Gebäude, die jedoch noch in Kriegszeiten wieder aufgebaut wurden. Nach der Kapitulation besetzten zunächst amerikanische, dann englische Truppen die Stadt. Kurz darauf übernahm die russische Besatzungsmacht die Kontrolle. In der Stadt wurden zahlreiche Flüchtlingslager eingerichtet. Die Stadtschule diente als Lazarett. Durch den Zustrom von Umsiedlern aus den Ostgebieten erhöhte sich die Einwohnerzahl kurz nach dem Krieg von 4300 auf 8000. Viele Umsiedler fanden in Wittenburg eine neue Heimat.

Wiederaufbau

Im Gesamtgefüge der damaligen DDR entwickelte sich auch in Wittenburg das wirtschaftliche und kulturelle Leben. In der kleinen Stadt dominierten zwei größere Betriebe, die Milchkonservenfabrik und die Konsum - Süßwarenfabrik. Es gab auch eine Reihe größerer und kleinerer Handwerksbetriebe. Hauptsächlich war Wittenburg vom Obstanbau und von der Landwirtschaft geprägt. Den Charakter einer verträumten Ackerbürgerstadt konnte Wittenburg in dieser Zeit nicht ablegen.

Rasante Entwicklung Im Herbst 1989 wurde durch Kundgebungen und Friedensgebete, durch Demonstrationen und Bürgerforen die revolutionäre Wende auch in Wittenburg eingeleitet. Kurz nach der Grenzöffnung hat es die Stadt Wittenburg verstanden, ihre günstige örtliche Lage und vor allem die unmittelbare Anbindung an die BAB 24 Hamburg - Berlin zu nutzen. Durch die Bereitstellung eines attraktiven Gewerbegebietes beidseitig der Hagenower Chaussee siedelten in kürzester Zeit diverse hiesige und auswärtige Investoren. Die Fächerung der Firmen ist breit und reicht von der Nahrungsmittel- und Elektroindustrie, Maschinenbau und Druckerei, über Dienstleistungseinrichtungen bis hin zu den verschiedensten Fachmärkten. Neue Bauvorhaben namhafter Firmen im Bereich des Bebauungs-Planes 6/1 sowie im Umfeld der Wittenburger Mühle zeugen von ständigen Bemühungen der Stadt mit weiteren Gewerbeansiedlungen, die Infrastruktur zu verbessern und vor allem Arbeitsplätze zu schaffen. Aus städtebaulicher Sicht wurde mit der Beräumung des ehemaligen Molkereigelände ein unansehnlicher Mißstand nahe dem Altstadtkern beseitigt. In kürzester Zeit entstanden auf dem Areal ein Einkaufsmarkt, kleinere Fachgeschäfte sowie attraktive Wohnungen in zentraler Stadtlage. Die Sparkasse bezog hier ihre neuen Geschäftsräume. Im Zuge der Altstadtsanierungen gilt der Erschließung und Instandsetzung der Straßen im südwestlichen Teil des Altstadtkerns große Aufmerksamkeit. Bereits sanierte Straßen, wie die Wasserstraße, zeigen sich im neuen, jedoch historisch angelehnten Ambiente. Mit dem ständigen Wachsen des Gewerbegebietes und der damit verbundenen Schaffung von Arbeitsplätzen steht die Verpflichtung, die Wohn- und Freizeitqualität zu verbessern. Neben dem bereits fertiggestellten Wohngebiet am Schäferbruch befinden sich gegenwärtig drei größere Wohnkomplexe im Bau. Die Fertigstellung einer großen Sport- und Mehrzweckhalle im Herbst 1998 erweiterte das sportlich-kulturelle Freizeitangebot der Stadt. Im Bereich der schulischen Einrichtungen kann die Kleinstadt Wittenburg sämtliche Schultypen aufweisen: Grundschule, Realschule mit Grund- und Hauptschulteil, eine Außenstelle der Allgemeinen Förderschule Hagenow und ein Gymnasium. Am Rande des Altstadtkerns, in fast zentraler Lage und trotzdem recht idyllisch gelegen, hat die Caritas ein Altenpflegeheim errichtet. Die Kleinstadt Wittenburg ist auf dem besten Wege, sich zu einem modernen Gemeinwesen zu entwickeln.

Sehenswürdigkeiten

  • Historischer Stadtkern

Die Altstadt wird umschlossen von einem gut erhaltenen Wall, der mit einem Lindengürtel zu Spaziergängen einlädt. Turm- und Mauerreste der ehemaligen Stadtbefestigung aus dem 13. / 14. Jahrhundert historische Torturmruine auf dem Amtsberg 1998 saniert, Aussichtsplattform.

  • Bartholomäus - Kirche

Im frühgotischen Stil in der Mitte des 13. Jahrhundert erbaut einheitlicher Backsteinbau (dreischiffig). Schnitzaltar aus dem 15. Jahrhundert Holzkanzel von 1666 , Taufbecken von 1342 .

  • Rathaus
Das Rathaus in Wittenburg
Das Rathaus in Wittenburg

1852 nach Plänen des Hofbaurats Demmler errichtet 8. Januar 1853 - feierliche Einweihung des neuen Rathauses. Im Landkreis Ludwigslust gehört das Wittenburger Rathaus ohne Zweifel zu den bedeutendsten Bauwerken aus der Zeit des Historismus .

  • Bürgerhäuser am Markt

Markt 9 gehört dabei zu den wenigen erhaltenen Fachwerkhäusern aus dem 17. Jahrhundert in Mecklenburg.

Heinrichstein Der Heinrichstein ist eines der ältesten Naturdenkmäler in Mecklenburg-Vorpommern stammt aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts .

  • Erdholländerwindmühle

Die Erdholländerwindmühle wurde im Jahre 1890 auf dem Fundament einer abgebrannten Mühle errichtet.

  • Niederdeutsches Hallenhaus

1847 in Haar erbaut, 1984 nach Wittenburg umgesetzt.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Hans Franck , deutscher Schriftsteller und Dramaturg
  • Christian Ludwig Liscow , deutscher Satiriker
  • Harald Ringstorff, ab 1998 Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern

Weblinks

Informationen aus der Umgebung

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