Wanfried
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk : | Kassel |
Landkreis : | Werra-Meißner-Kreis |
Geografische Lage : | Koordinaten: 51° 11' N, 10° 10' O 51° 11' N, 10° 10' O |
Höhe : | 190 m ü. NN |
Fläche : | 46,9 km² |
Einwohner : | 4.481 (31. Dezember 2004) |
Bevölkerungsdichte : | 96 Einwohner je km² |
Postleitzahl : | 37281 |
Vorwahl : | 05655 |
Kfz-Kennzeichen : | ESW |
Gemeindeschlüssel : | 06 6 36 013 |
Stadtgliederung: | 5 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: | Marktstr. 18 37281 Wanfried |
Offizielle Website: | wwww.wanfried.de |
E-Mail-Adresse: | buergermeister@wanfried.de |
Politik | |
Bürgermeister : | Otto Frank ( SPD ) |
Wanfried ist eine Kleinstadt im äußersten Nordosten von Hessen, Deutschland .
Inhaltsverzeichnis |
Geografie
Lage
Die Stadt liegt im Werra-Meißner-Kreis direkt an der Landesgrenze zu Thüringen. Dort befindet sie sich im Tal der Werra nordöstlich des Schlierbachswaldes; nordöstlich von Wanfried schließt sich jenseit der Landesgrenze der thüringische Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal an.
Die hessische Mittelstadt Eschwege liegt nur etwa 11 km flussabwärts im Westen. Weitere Städte dieser Art in der Nähe sind Mühlhausen (etwa 25 km im Osten) und Eisenach (etwa 28 km im Südosten); die beiden zuletzt genannten liegen jenseits der Grenze in Thüringen.
Stadtgliederung
Die Stadt besteht aus den Stadtteilen Wanfried, Altenburschla, Aue, Heldra und Völkershausen.
Geschichte
Wanfried ist eine uralte Siedlung. Als der Hl. Bonifatius in diese Gegend kam, bestand sie schon. Es gab dort auch schon Christen. Er baute die ersten Kirchen, auch auf dem Hülfensberg errichtete er eine Kirche und ein Kloster. Die Orden hatten lange Zeit die Herrschaft inne. Vom Hülfensberg blickend soll der Hl. Bonifatius gesagt haben: "Wann wird endlich Frieden schweben über dieser schönen Aue". Daher die Ortsnamen Wanfried, Frieda , Schwebda, Aue.
Im Jahr 1616 wird die Stadt Wanfried im "Verzeichnis der fürnembsten Städte Europas" als bedeutender Handelsplatz genannt. Als Ausgangspunkt der Werraschifffahrt, deren Flusssystem durch Schleusen in Eschwege und Allendorf gesichert worden war, erwuchs der Ort zu einem Handelszentrum, in dem Waren aller Art umgeschlagen wurden. Nachdem die gelöschten Güter das Zollamt "Auf der Schlagd" passiert hatten, wurden sie in die Lagerhäuser der Stadt verfrachtet, um kurz darauf auf dem Landweg weiter transportiert zu werden. Die Fuhrleute brachten die zumeist aus den Küstenstädten kommende Ware vor allem nach Thüringen und Bayern; wichtige Anlaufstellen waren die dortigen Handelszentren Leipzig und Nürnberg.
Die ehemalige Bedeutung Wanfrieds als Umschlagplatz belegt eine Handelsbilanz aus der Wende vom 16. ins 17. Jahrhundert. Zu dieser Zeit betrug die Schiffsausfuhr ca. 80000 Zentner, die Abfuhr bemaß sich auf 132.000 Zentner im Jahr. Bevorzugtes Handelsgut waren Kaffee, Zucker, Öl, Gewürze, Tabak, Wollwaren, Wein, Honig und Fisch. In dieser Zeit entstanden die prächtigen Handelshäuser an der Marktstraße, stattliche Bürger- und Wirtshäuser, Herbergen, eine Börse und ein Brauhaus.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ging die Bedeutung der Werraschifffahrt mehr und mehr zurück, da sich der Gütertransport auf die Schiene verlagerte. Wanfried wurde im Jahr 1902 an die Werratalbahn angeschlossen.
Als typischer Grenzort war Wanfried, das schon vor 813 unter dem Namen "Uuanenreodum" erwähnt wurde, häufig Versatz- und Pfandobjekt der hessischen und thüringischen Landgrafen, deren Interessensbereiche hier direkt aneinander stießen. Um der neu gegründeten hessischen Landgrafschaft Territorium anzugliedern, kaufte Heinrich I. im Jahr 1306 vom thüringischen Landgraf die Ortschaften Wanfried, Frieda und einige eichsfeldische Dörfer an. Wenige Jahre später begannen mit einem Überfall Hermann II. von Treffurt die kriegerischen Auseinandersetzungen um den Besitz Wanfrieds. Dieser konnte den Ort in einem Handstreich nehmen, sich jedoch dort nicht festsetzen, denn schon 1336 wurde Hermanns Burg Normannstein von einer Koalition hessischer und thüringischer Truppen eingenommen. Nachdem der Besitz unter den Siegern verteilt worden war, versuchte der hessische Landgraf Otto 1. die neuen, isolierten Besitzungen durch eine Landbrücke an sein Territorium zu binden. Zu diesem Zweck erwarb er 1365 von den Herren zu Völkershausen deren Gericht mit den Dörfern Altenburschla, Döringsdorf, Heldra, Helderbach, Rambach und Weißenborn. Bevor Wanfried endgültig in die Hände der hessischen Landgrafen überging, kam es im Verlauf des sog. Sternerkrieges zu Ende des 14. Jahrhunderts zu erneuten Konflikten mit dem benachbarten Thüringen.
1627 wurde Wanfried dem Herrschaftsbereich der Rotenburger Quart einverleibt und etwa einhundert Jahre später zur Residenz der katholischen Seitenlinie Hessen-Rheinfels-Wanfried erwählt. 1693 zog Landgraf Karl als Gründer der Linie im dortigen Schloß ein. Die Söhne Karls, Wilhelm und Christian lebten dort bis zum Erlöschen der Linie im Jahr 1755 . 1834 fiel der Besitz an die Hauptlinie Hessen-Kassel zurück.
Im 19. Jahrhundert verblühte der Reichtum der Handelsmetropole Wanfried. Die die Stadt gegen fremden Zugriff sichernden Wälle und Türme wurden geschleift, das alte Rathaus abgerissen. Den ehemaligen Glanz der Stadt haben die prächtigen Fachwerkhäuser im Stadtkern überdauert, die ein nahezu ungestörtes Ensemble bilden.
Die Bevölkerung ist seit der Reformation überwiegend protestantisch. Die kleine katholische Gemeinschaft wuchs nach dem Zweiten Weltkrieg durch Flüchtlinge stark an und wurde Pfarrei.
1945 wurde das Wanfrieder Abkommen, ein Gebietstausch zwischen der amerikanischen und sowjetischen Besatzungszone entlang der so genannten Whisky-Wodka-Linie, geschlossen.
Politik
Die Stadtverordnetenversammlung Wanfried zählt 23 Stadtverordnete. Die Sitzverteilung stellt sich seit der letzten Kommunalwahl am 18. März 2001 wie folgt dar:
SPD | : 14 Sitze |
CDU | : 9 Sitze |
Der Bürgermeister Otto Frank ( SPD ) wurde am 13. März 2001 mit einem Stimmenanteil von 80,8 % gewählt.
Städtepartnerschaften
- Plouescat (Département Finistère in Frankreich )
- Schörfling ( Österreich )
Der Stadtteil Altenburschla unterhält eine Partnerschaft mit Villeneuve-les-Sablons (Département Oise in Frankreich )
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Wanfrieder Heimatmuseum im Keudellschen Schloss
- Dokumentationszentrum zur deutschen Nachkriegsgeschichte
- Dorfmuseum im Stadtteil Heldra
Bauwerke
- Schlagd (ehemaliger Werrahafen)
- Keudellsches Schloss
- Landgrafenschloss Wanfried
- Auer Herrensitz aus den Jahre 1576 und Ruine des Auer Wasserburgschlosses
- Ruinen einer alten Burg (in Völkershausen, Schlierbachswald)
- Herberge "Im Kleegarten" in Heldra (Aufwendig restaurierter Gutshof aus dem 17. Jahrhundert der schon mehrfach mit Denkmalschutzpreisen ausgezeichnet wurde)
Naturdenkmäler
- Plesse (60 m hohe Felswand aus hellem Kalkstein)
- Heldrastein (503m, 62m hohe und 2km breite Felswand) Der Heldrastein wird auch als "König des Werratals" bezeichnet.
- Hülfensberg
Sport
- VfL Wanfried;grösster Sportverein in Wanfried
Regelmäßige Veranstaltungen
- Schmandfest jährlich im August
- Volks-, Schützen-, und Heimatfest immer am 2. Juliwochenende
- Weihnachtsmarkt am 1. Samstag im Dezember
- Strohbärenfest in Heldra (am Aschermittwoch)
- Seifenkistenrennen, jährlich am 1. Samstag im September
- Mountainbike-Orientierungsfahrt, jährlich am 2. Samstag im Oktober
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch das an der Deutschen Fachwerkstraße liegende Wanfried führt die B 250 und B 249
Bildung
Die Stadt verfügt über eine Grundschule (Gerhart-Hauptmann-Schule) und eine Integrierte Gesamtschule (Elisabeth-Selbert-Schule)
Literatur
- Wanfried , in: Meyers Konversationslexikon . 4. Aufl. Bd. 16. Bibliographisches Institut, Leipzig 1888-89, S. 382 f.
Weblinks
- Offizielle Homepage der Stadt Wanfried
- private Seite Stadtteil Heldra
- Tourismusportal Werratal
- private Seite Veranstalter Seifenkistenrennen
- private Seite Kultur- und Verkehrsverein Wanfried e. V./ Veranstalter Mountainbike-Orientierungsfahrt
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Kategorie : Ort in Hessen
Informationen aus der Umgebung
Hotels in der Umgebung
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Seidenbergers Bahnstation | 37276 | Meinhard-Schwebda | @ | 0 56 51 / 330 740 | ||
Hotel und Pension Waldblick | 99830 | Treffurt | @ | 036923 / 80488 |
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Wikipedia
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Wanfried aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Wanfried verfügbar.