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Letzte Änderung für Artikel Heiligenrode: 16.02.2006 15:37

Heiligenrode

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Heiligenrode ist ein Ortsteil der Gemeinde Niestetal im Landkreis Kassel, Nordhessen ( Deutschland ).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Ort, der sich unmittelbar östlich von Kassel, unterhalb der westlichen Ausläufer des Kaufunger Walds und südöstlich von Heiligenrode (der zweite Ortsteil von Niestetal) befindet, liegt an der Nieste, einem östlichen Zufluss der Fulda.

Die Grenze zu Kassel bzw. Heiligenrode wird durch den hiesigen Verlauf der A 7 gebildet, von der Heiligenrode über die Anschluss-Stelle Kassel-Nord zu erreichen ist.

Geschichte

Heiligenrode entstand als Hufendorf mit der Kirche als baulichem Mittelpunkt. In dem Jahrhundert seiner Gründung und dem Jahre 1123 ließ das Kloster Kaufungen in den Randgebieten des Fuldabeckens und seiner Nebentäler Rodungen durchführen und Rodedörfer anlegen. Zu diesen Rodedörfern gehörte auch Heiligenrode.

Die erste urkundliche Nennung des Dorfes "Helingenrodh" erfolgt in einer Urkunde des Klosters Kaufungen von 8. Mai 1123. Kaiser Heinrich V. gab mit dieser Urkunde auf Bitten der Äbtissin Gisela dem Kloster Kaufungen die beiden Dörfer Heiligenrode und Umbach dem dort Gott dienenden Kloster zur gemeinsamen Nutzung zurück.

Da in der Urkunde des Jahres 1123 sowohl Heiligenrode als auch Umbach genannt werden, läßt sich vermuten, dass beide Siedlungen etwa zur gleichen Zeit entstanden und ziemlich nahe beieinander lagen.

Im Jahre 1126 verfügt der Erzbischof Ade(a)lbert von Mainz in einer Urkunde, daß von den Dörfern "Helegenrod" und "Umbach" die zehnte Garbe von neu zu bebauenden Äckern nicht an das Erzbistum Mainz, sondern an das Kloster Kaufungen zu geben ist.

Einkünfte aus Mühlen an der Nieste wurden dem Ahnaberger Kloster 1366 überschrieben, was zu der Schlußfolgerung führt, dass in Heiligenrode bereits zwei Mühlen vorhanden sind, die als obere und untere Mühle bezeichnet werden.

1372 hat der Landgraf Heinrich Einkünfte aus dem Dorf Heiligenrode, die er zu einem Viertel der Martinskirche verschreibt. Schon eine Urkunde vom 20. Mai 1366 erwähnt Pfründe aus Gütern in Heiligenrode und Umbach, die dem Martinsstift zu Kassel zufließen.


Zu dieser Zeit war der Bischof von Halberstadt in der Stadt Kassel anwesend, um die Martinskirche - bis dahin eine Pfarrkirche - zu einer Kollegiatskirche, einer Stiftskirche; zu erheben. So wurde die neue Kirche " auf der Freiheit" dem geistlichen Martinsstift angegliedert.

Im Juli des Jahres 1385 wurden Heiligenrode und Umbach von der Fehde zwischen dem Erzbistum Mainz und dem hessischen Landgrafen in Kassel beschädigt .

In den folgenden Jahrhunderten wurde Heiligenrode immer wieder durch Kriege oder durchziehende Heere in Mitleidenschaft gezogen. So bei den Auseinandersetzungen zwischen Hessen und Braunschweig im 14. Jahrhundert, hiervon geben die ehemaligen Burgen Sensenstein (hessisch) und Burg Sichelstein (braunschweigerisch) Zeugnis ab. Das Dorf Heiligenrode erholte sich von den Folgen dieses Feldzuges, wogegen die wenigen Einwohner des benachbarten Umbach ihre Höfe nicht wieder aufbauten, so dass die Stelle wüst blieb.

Im Verlauf des 14. Jahrhunderts wird aus dem Klosterdorf Heiligenrode ein Landgrafendorf. Weitere herbe Rückschläge erlitten die Bürger von Heiligenrode in dem darauf folgenden 30-jährigern Krieg und im Siebenjährigen Krieg.

Der 30-jährige Krieg (1618 bis 1648) war zugleich ein Religionskrieg und ein klassischer Staatenkonflikt um Hegemonie oder Gleichgewicht zwischen den Mächten Europas. In ihm entluden sich sowohl die Gegensätze zwischen der Katholischen Liga und der Protestantischen Union innerhalb Deutschlands als auch der habsburgisch-französische Gegensatz auf europäischer Ebene. So trugen die habsburgischen Mächte Österreich und Spanien ihre dynastischen und Interessenkonflikte mit Frankreich, den Niederlanden, Dänemark und Schweden aus.

Die Feldzüge und Schlachten fanden überwiegend auf dem Boden des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation statt. Die Kriegshandlungen selbst, aber auch die durch sie verursachten Hungersnöte und Seuchen verheerten und entvölkerten ganze Landstriche des Reiches. In Süddeutschland etwa überlebte nur ein Drittel der Bevölkerung. Alle wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse wurden völlig umgestürzt. Deutschland brauchte mehr als ein Jahrhundert, um sich von den Kriegsfolgen zu erholen.

Im Siebenjährigen Krieg (1756 - 1763) kämpften mit Preußen mit Großbritannien auf der einen Seite und Österreich, Frankreich und Russland auf der anderen Seite. Der Krieg wurde in Mitteleuropa, Nordamerika, Indien, der Karibik und auf den Weltmeeren ausgefochten und und war damit in gewissem Sinne eigentlich der erste Weltkrieg.

1757 wurde unsere Gegend für viele Monaten von französischen Soldaten belagert.

1758 erlebten unsere Vorfahren die "Schlacht am Sandershäuser Berg" direkt mit. Hier kämpften am 23 Juli 1758 ca. 7000 Franzosen (Teil-Armee des Prinz von Soubise unter dem Duc de Broglio) gegen eine Armee von 5000 Hessen und Hannoveranern unter der Führung von Prinz von Ysenburg. In der Schlacht fiel Leutnant Prinz von Ysenburg, der in unserer Kirche beigesetzt wurde. Die Franzosen besetzten nach der Schlacht für kurze Zeit Kasel erneut.

Unruhig wurde es noch einmal zu Beginn des 19 Jahrhunderts, als napoleonische Truppen über die heutige Witzenhäuser Straße, die weiter nach Osten in dass Thüringische und Brandenburgische führt, nach Rußland zogen.

Am 1. Weltkrieg nahmen 213 Männer aus Heiligenrode teil, 45 von ihnen kehrten nicht mehr zurück.

Mit Unruhe und Belastungen für Heiligenrode begann der zweite Weltkrieg: 1939 war Saarbrücken evakuiert worden und die Heiligenröder Dorfbewohner mussten für einige Wochen ihre Wohnungen mit den Saarbrücker Familien teilen. Das führte zu Unbequemlichkeiten, Unzufriedenheit und auch zu Spannungen. Aber verglichen mit den "Belastungen", die noch folgen sollten, war dies alles erträglich.

Den ersten Luftangriff Heiligenrode bereits im Sommer 1940, weitere Angriffe erfolgten im Oktober 1943, im September und Oktober 1944. Bei diesen Angriffen wurden viele Häuser (darunter auch das Bürgermeisteramt in der Kasseler Straße) schwer beschädigt und zerstört.

Als Anfang April 1945 amerikanische Panzertruppen gegen unserer vorstießen, kam es im Süden und Südwester unseres Dorfes noch zu schweren Gefechten. Die Einwohner verlebten bange Stunden und Tage in den Bunkern im Dorf und in den Bunkerstollen im Viehberg. Am 05.April war alles vorbei - 86 Männer, Frauen und Kinder starben in dieser Zeit - 61 Vermisste wurden registriert.

Weblinks

Sehenswürdigkeiten:

Wikipedia

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