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Letzte Änderung für Artikel Ebersgöns: 12.02.2006 14:30

Ebersgöns

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Ebersgöns ist ein Stadtteil der Stadt Butzbach im hessischen Wetteraukreis.


Koordinaten: 50° 27′ 20" n.Br., 8° 36′ 42" ö.L.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vorgeschichte

  • 777

Hervorgegangen aus einem Teil der früheren Gemarkung “Göns” (Gunniser Marca, Ersterwähnung vom 19. Januar 777, Lorscher Codex im Gau Logenehe/Lahngau). Der außerdem nochzugehörten die späteren selbständigen Gemeinden Langgöns (Langenguns), Kirch-Göns (Kirchgunse und Pohlgöns (Palgunse). Gut erhaltene Hünengräber und ein Opferstein (Ostera) auf der mit 370 m ü. NN. höchsten Erhebung in Ebersgöns , dem “Nonnenforst”, deuten auf eine noch ältere Besiedlung in diesem Gebiet durch Kelten und Germanen hin. Zusammen mit den anderen 3 “Göns”-Dörfern als Gunisser Marca (Gönser Mark), später auch Gundissa genannt. Sie gehörten damals zum Lahngau (“Logenehe”). Sie wird so als Gundissa zum letzten Mal im klösterlichen Güterverzeichnis der Grundherrschaft Michelsberg (Kloster in Büdesheim) der Grafen von Solms, vom Ende des 12. Jahrhunderts erwähnt. “Göns” kommt dagegen urkundlich 1441 zum letzten Mal vor. Der Adelige Erwin von Schwalbach wird in diesem Jahr von Phillip von Nassau mit 1/4 vom 10 zu Göns belehnt.

13. Jahrhundert

  • 1197 - 1203

Urkundliche Ersterwähnung von Ebersgöns als Eberhartesgunesso in den sogenannten Schiffenberger Urkunden. Mit den überlässt das Kloster Arnsburg (bei Lich) dem Kloster Schiffenberg (bei Gießen) seine Güter zu Ebersgöns gegen solche zu Colnhausen (bei Arnsburg). Ebersgöns gehört zu dieser Zeit hoheitlich zur Cleeberger Herrschaft.

  • 1219

Mit dem Grafen Friedrich zu Cleeberg und Merlauwe (Mörlen) stirbt die Manneslinie des Cleeberger Grafengeschlechtes aus. Es hat seit seiner ersten Erwähnung in 1040 mit Giselbert (ein Gleiberger Grafensohn der mit seinem Bruder Hermann ihren Besitz im Lahngau teilt und dabei die Herrschaft Cleeberg erhält) gerade 179 Jahre bestanden.

  • 1220

Heinrich I. von Isenburg und Limburg ist jetzt Besitzer der Grafschaft Cleeberg, zu der neben Ebersgöns noch die Orte Cleeberg, Brandoberndorf, Obercleen, Ober- und Niedermörlen, Ockstadt (bei Friedberg), Eschbach (bei Usingen), Hollar, Holzburg, Grävenwiesbach, Pardenbach, Pomberg und Triebbach gehören. Heinrich I . kam in ihren Besitz, weil seine Gemahlin vermutlich die Erbtochter der letzten Cleeberger Grafen Friedrich war. Aus der Ehe stammen zwei Söhne und zwei Töchter.

  • 1258

Nach dem Tod von Heinrich I. von Isenburg und Limburg sind Erbstreitigkeiten zwischen seinen Söhnen Heinrich von Isenburg und Gerlach von Limburg um die Grafschaft Cleeberg eingetreten. Unter der Vermittlung des Erzbischofs Aldero von Trier werden diese beigelegt. Danach erhält jeder Bruder, nach Abzug eines 3. Erbteils für ihren Schwager Gottfried von Eppstein von den verbliebenen Dörfern Ebersgöns, Cleeberg, Oberkleen, Brandoberndorf, Pombach und Triebbach je die Hälfte. In der Burgengemeinschaft Cleeberg verbleiben die beiden Brüder mit dem genannten Schwager gemeinsam (1. Teilung).

  • 1280

Die gemeinschaftlichen Besitzungen der Herren von Limburg und Isenburg in der Herrschaft Cleeberg bestehen nur noch aus den Dörfern Cleeberg, Brandoberndorf, Oberkleen und Ebersgöns. Pomberg und Triebbach werden nicht mehr KAPITEL 1 genannt (eingegangene Siedlungen ?),weitere 6 Dörfer werden an die Herren von Eppstein abgetreten.

  • 1298

2. Teilung der Graf- und Burgengemeinschaft Cleeberg. Die limburgische Hälfte und den Drittelanteil der Burg Cleeberg teilen sich die Kinder von Gerlach von Limburg: Sohn Johann und die beiden Töchter Anagina und Agnes. Durch die Vermählung der Anagina mit dem König Adolph von Nassau kommt so 1/6 der Grafschaft und 1/9 der Burgengemeinschaft “Schloß Clehburgk” an das Haus Nassau. Unter dieser Teilherrschaft derer von Nassau verbleibt Ebersgöns dann bis 1816.

14. Jahrhundert

  • 1310

13. August - ein urkundlich beigelegter Streit über Güter die bei Kirch-Göns lagen und dem Kloster Arnsburg lehnsrührig waren wird vor dem Schöffengericht in Münzenberg zwischen einem Wenzel von Kirchgunse und dem Henricus von Eberhardtesgunsse geführt (dem Sohn des Heinrich Metzger von Ebersgöns).

  • 1331

Die Deutsch- Ordenskommende Frankfurt-Sachsenhausen besitzt nach dem großen deutschen Ordensurbar auch Güter in Eberhartesgunse (Ebersgöns). Hierbei erfolgt die Ersterwähnung von heute noch nachweisbaren Flurnamen in Ebersgöns z.B. “an dem Graben vor deme Heinrichessberge “, “an dem Steine”, “an der Weide zu den Dornen”, “Mulenvelt” (Mühlenfeld), “über den Mulenweg” (Mühlenweg), und “hinter der kyrchen”.

  • 1358

23. März und 29. September - Der Ritter Ebirhardt und der Edelknecht Bertolt, Gebrüder von Merlauwe (Mörlen) und andere verkaufen “auch allis das wir hatten zu Ebirhartis Guense” (Ebersgöns) an einen Johannes von dem Hein, Komtur des deutschen Hauses bei Marburg.

  • 1360

Kirche/Kapelle “Maria Magdalena” als Patrozinium (Schutzherrschaft) erstmals urkundlich in Ebersgöns überliefert. Sendpflichtig war Ebersgöns damals an die Mutterkirche von Grossenlinden (Kirche in Wirklichkeit wahrscheinlich älter, da bereits 1331 Erwähnung der Flurbezeichnung “hinter der kyrchen” ). 1360 ging der Patronat an den Johann von Falkenstein.

15.Jahrhundert

  • 1402

15 - 17. Januar - Schindung von Ebersgöns durch landgräfliche Truppen von Hessen; “Erbe mit seinen Gesellen ritt am 15. Januar 1402 des nachts gen Giessen". Am Dienstag, dem 17. Januar 1402 ”Kamen sie widder alz sie Ebirhardgonse geschind hatten”. An dem Ritt nahmen 119 Pferde teil. Wahrscheinlich "Raubzug" in dem Krieg zwischen den Verbündeten Landgrafschaften Braunschweig, Thüringen und Hessen, unter dem Landgrafen Hermann II. der Gelehrte (1376 - 1413), gegen den Erzbischof Johann von Mainz, vormals Fürst Johann II. von Nassau, in Folge der Ermordung des Herzogs Friedrich von Braunschweig in 1400 bei Fritzlar durch Mainzer Dienstmannen und um die Vorherrschaft in Hessen.

  • 1456

In Ebersgöns ist der erste katholische Pfarrer nachweisbar. Ebersgöns gehörte vor der Reformation zum Archidiakonat St. Lubentius in Dietkirchen/Lahn bzw. zum Archipresbyterat Wetzlar.

  • 1461

Das Patronat für Dorf und Kirche in Ebersgöns wechselt an die “von Eppstein - Königstein”.

  • 1473

Das Patronat wechselt erneut, diesmal an die “von Eppstein - Münzenberg “. Hier bleibt es bis 1571.

16. Jahrhundert

  • 1531/1532

1531/1532 - “Im Protocollum über Kirchen-Visitationen im cleebergischen Amt d. anno 1618” notiert der Rath Michel Caspari zu Weilburg am 13. - 14. November mit gesonderter Notiz: “Circa Annum 1531 oder 1532 ist das Amt Cleeberg des päpstlichen Jochß entledigt worden, und hat die neu gegründete Augspurgische Confession angenommen. Erste Pfarrer: Johann Coci gewesen in Oberndorf, Johann Wißbach zu Obercleen und Johann Vatterges zu Ebersgönß.”

  • 1573

Für die selbständige, jetzt lutherische Pfarrei Ebersgöns wird Pfarrer Nikolaus Bender (bis 1599) nachgewiesen. (Durch das politische Bündnis der Protestanten im Schmalkaldischen Bund und den Religionsfrieden am 23.07.1532 ist Hessen - Nassau seit 1530 protestantisch.) Außerdem war ein für Ebersgöns zuständiger Geistlicher in Großlinnes (Großenlinden) sesshaft. Von dort hielt er jährlich zweimal auf Johannes (24.6.) und Michaelis (29.9.) gegen eine Abgabe von 2 Achtel Hafer einen Gottesdienst in der "Liebfrauen Kirch" im Liebfrauen Wäldchen zu Ebersgöns (Diese "Liebfrauen Kirch" wird nach späteren Angaben im 30jährigen Krieg (1618 - 1648) gänzlich zerstört.)

  • 1577

Nach einem Protokoll vom 19. März 1577 “Acta den 19. martii ad. 77” im “Butzbacher Copialbuch II” erfolgt zwischen der Stadt Butzbach und den drei Gemeinden Pohlgöns, Ebersgöns und Kirchgöns gemeinsam eine Grenzfestlegung zwischen “Stadtwaldt” und “Gemeindtenwaldt” für ein Waldstück “an die breite hege am scheidt”, hierzu werden 5 neue “marcksteine” gesetzt.

17. Jahrhundert

  • 1601

Seit diesem Jahr ist in Ebersgöns das heutige Haus Hauptstr. 33 als nassauisches Amtshaus nachgewiesen. Noch um die Jahrhundertwende des 19. / 20. Jahrhunderts waren in seinem Keller die Gefängniszellen vorhanden.

  • 1607

2. Februar - In Ebersgöns stirbt im Alter von 30 Jahren, Frau Hedwig Vigelu, Ehefrau des gräflichen Küchenmeisters Joan. Ihre Grabsteinplatte mit dem Wappen der Grafen von Solms (Nassau) wurde bei Renovierungsarbeiten in der evangelischen Ebersgönser Kirche in 1958 gefunden und gesichert und ist jetzt dort unterhalb der Predigerkanzel aufgestellt.

  • 1620

22. Mai - Erneute Zusammenkunft zwischen Vertretern der Stadt Butzbach und den 3 Gemeinden zur “Abstimmung des Stadtwaldt zwuschen den angrenzenden dreyen Gemeindten Kirch-, Pohl- und Ewerszgonsz”. Sie findet statt “bey dem Heegbronnen, den die Gemeinde den Molckenbron” nennen. Nach Einigung werden 55 Steine neu gesetzt und ein bereits 1577 gesetzter “am Heidelberg” bestätigt und sowohl von dem Oberherrn des Hüttenbergs und den Ganerben zu Cleeberg anerkannt. Am 24. Mai geschieht gleiches zwischen Butzbach und Ebersgöns in dem District “am Cleeberger Weg” und “inwendig der Nonnenwaldt”.

  • 1648

17. April - Ein Protokoll des “Kellers” Johann Conradt Weigel aus Ebersgöns über eine von ihm vorgenommene Visitation im “Ambt Cleebergk” behandelt die Kirchen in Cleeberg, Oberndorf, Oberkleen und Ebersgöns. Zu letzteren wegen der Benutzung der veralteten Kirchen-Ordnung: “Zu Ebersgöns ist die alt nassau-saarprückisch in anno 1574 gedruckt, welche seit anno 1600 alda in Brauch gehalten wird.”

  • 1658

Bis zu diesem Jahr ist der 1616 in Ebersgöns geborene “Herr” Johannes Köhler gräflich nassauischer Amtskeller (Rentmeister) im Amt Cleeberg. 1670 - 1687 dann gräflich nassauischer Schultheiss in Ebersgöns und Stellvertretender Amtsverweser im Amt Cleeberg, gestorben 16.01.1691 in Ebersgöns. Sein Wappen befindet sich im Staatsarchiv Wiesbaden auf einem Schreiben von ihm.

  • 1670

Der 1652 in Ebersgöns geborene Johann Martin Köhler, Sohn des vorstehenden Joh. Köhler, ist der erste nachweisbare Student aus Ebersgöns, der an der am 19.05.1607 durch Landgraf Ludwig V. von Hessen - Darmstadt gegründeten Universität Gießen (vorher Gymnasium Illustre) Theologie studiert. Ab 1703 ist er evangelischer Pfarrer in Ansbach/ Taunus, wo er am 17.11.1728 verstirbt.

  • 1680

Johann Konrad Köhler, geboren 05.07.1657 in Ebersgöns, ist gräflich nassauischer Schultheiss in Ebersgöns und gräflich nassauischer Amtsverweser im Amt Cleeberg. Außerdem auch weilburgischer Keller (Rentmeister). Gestorben 05.09.1736 in Ebersgöns. Seinen Namen trägt auch die heute älteste Kirchenglocke in der evangelischen Kirche Ebersgöns. Diese Glocke wurde in Asslar bei Wetzlar gegossen und 1690 in der neuerbauten Kirche aufgehangen. Hess. Darmstädt. Schultheiß für Ebersgöns war zu gleicher Zeit Martinus Meurer, geb. 01.09.1644, †27.06.1709 in Ebersgöns, sein Name steht ebenfalls auf der Kirchenglocke.

  • 1682

7. September - Das Ysenburgische 3/6 des Amtes Cleeberg wird durch Kaiserliche Commissares dem Fürstl. Haus Darmstadt eingeräumt und sogleich haben die Untertanen den Huldigungseid abgelegt. 5. Oktober - Die Pfarrer Johann Ludwig Mickelius, Ebersgöns; Johann Reinhard Medicus, Brandoberndorf und Johannes Vigelius, Obercleen haben Kraft der Kaiserlichen Commission vor Herrn Amtmann Anton Bertram von Seller, Fürstl. Rath, dem Hause Darmstadt den Huldigungseid gethan.

  • 1684

Nach Ergebnis der dendrochronologischen Untersuchungen von 1987, Bau des Rat-, Gerichts- und Gemeindehauses im Ortszentrum von Ebersgöns. Später im Erdgeschoss auch Gemeindebackhaus mit 2 Steinöfen. Das Obergeschoss bis 1963 als Gemeindeversammlungsraum genutzt, in den 30er und 50er Jahren des 20. Jhd. auch vorübergehend als Schulraum.

  • 1687

In Ebersgöns stirbt der Gerichtsschöff und Kirchensenior Herr Michel Meurer im Alter von 76 Jahren. Sein Grabstein ist erhalten an der Kirche zu Ebersgöns. Er war der Vater des genannten Hess.-Darmstädtischen Schultheissen für Ebersgöns, Martinus Meurer, geb. 01.09.1644, †27.06.1709 zu Ebersgöns. 1690 Unter Pfarrer Johann Ludwig Mickelius (1673 - 1702) wird im Dorfzentrum “eine neue Kirche” gebaut (Wahrscheinlich eher Umbau und Erweiterung der schon seit 1360 an gleicher Stelle bekannten Kapelle/“Kyrche Maria Magdalena").

18. Jahrhundert

  • 1700

7. Januar - Ausstellung eines neuen Schutzbriefes für den Juden Michael in Ebersgöns durch das Gemeinsame Amt Cleeberg. Michael wurde nach dieser Unterlage bereits 1667 erstmals in den Schutz aufgenommen.

  • 1701

Errichtung eines neuen Pfarr-Fachwerkhauses in unmittelbarer Nähe der evangelischen Dorfkirche Ebersgöns, an gleicher Stelle des abgebrochenen Vorgängers; im Pfarrhof die alten Stallungen und Scheune bleiben erhalten. Enthielt im Erdgeschoss auch den einklassigen Schulraum wo die Kinder vom Pfarrer bzw. Pfarranwärter im christlichen Glauben, sowie lesen und schreiben, gegen Entgelt von 1Thaler/ 1Kind/ Jahr an die Pfarrer, unterrichtet wurden.

  • 1703

3. Januar - Bei einer gemeinsamen Gemeindebegehung der Weidschläge in Ebersgöns löst sich durch ein Missgeschick aus der Büchse des mitgehenden Hess.-Darmstädtischen Schultheissen Martinus Meurer, Ebersgöns, ein Schuss und tötet den ebenfalls anwesenden Vorsteher der Gemeinde, Johann Andreas Weber, im “Alter 33 Jahr minus 1/4 des Jahres”. Seine Beisetzung erfolgt am 06.01., “Tag der Heiligen Drey Könige”. Eine spätere gerichtliche Untersuchung bestätigt die Schuldlosigkeit Meurers am Unglücksfall.

  • 1717

1. Februar - Seine Hochfürstl. Durchlaucht zu Nassau - Itzstein hat die Macht in dem dem Hochgräfl. Hause Nassau - Weilburg zugehörigen 1/3 des Amtes Cleeberg, zu dem auch Ebersgöns gehörte, eingenommen. In Gegenwart des Darmstädtisch Hl. Rath Keisen und des von Itzstein zugegen gewesenen Hl. Rath Roth von Bode wurde die Huldigung der betr. Dörfer angenommen. Alle Unterthanen mussten einen förmlichen Eid abschwören. Die Pastoren aber hatten allein ein Handgelöbnis abzulegen.

  • 1720

9. Januar - In einem mit diesem Datum protokollierten Vergleich wegen des zur Pfarr gehörigen jährlichen Holzes aus dem sogenannten “Jungen Holz”, zwischen Pfarrer Johann Heinrich Kuhl (1697- 1720) und dem Ebersgönser Hess.- Darmstädtischen Schultheiss Conradt Nern unterzeichnen als frühere Vorsteher von Ebersgöns mit: Johann Ludwig Weber, Matthias Schindel, Johann Melchior Wächtershäuser und Andreas Brückel.

  • 1722

13. Januar - An diesem Tage haben sämtliche evgl. Pastoren aus den Dörfern des Amtes Cleeberg zu Itzstein (Idstein) zu erscheinen und der Beisetzung des Fürst Georg August, ihres Herren, beiwohnen müssen. Gemeinschaftlicher Schultheiß in Ebersgöns ist Johann Martin Köhler sen., *06.08.1682, † 07.04.1760 in Ebersgöns. 20. Januar - Jeder der Pfarrer musste an seinem Ort eine Leichpredigt halten und die Einwohner gingen zu diesem Zweck vom Rathaus (Gemeindehaus) prozessionsweise mit den Schülern in die Kirche. Pfarrer in Ebersgöns ist seit dem 12. Oktober 1721 Johann Bartholomeus Mengel. (Am 24. 11. 1730 nach Queckborn/ bei Grünberg berufen. )

  • 1727 - 1733

Nach vorliegenden Akten in der Abteilung 354 des hess. Hauptstaatsarchivs in Wiesbaden, Streitigkeit der Gemeinde Ebersgöns mit dem gewesenen Nassau - Weilburg. Keller Johann Conrad Köhler zu Ebersgöns wegen dessen Weigerung zur Mittragung der Gemeindelasten aus seinen hier befindlichen Gütern. Gemeinschaftlicher Nassau-Weilburg/Hess.- Darmstädt. Schultheiß für Ebersgöns ist Joh. Martin Schepp, *1696, † 1764 in Ebersgöns.

  • 1737

Aus diesem Jahr findet sich im gleichen Archiv die “Acta der Befreiten Güter des gewesenen Nassauisch-Weilburgischen Kellers Johann Conrad Weigel zu Ebersgöns”.

  • 1739

Nach späteren Angaben in einem Buch vom 4. 3. 1793 des lutherischen Ev. Pfarrers Johann Christian Reinhard Luja

  • (1792 - 98) ist in diesem Jahr “die erste Freye Schule in Ebersgöns” eingerichtet worden. Unterrichtet wurde zunächst

weiter im Schulsaal des Erdgeschosses des 1701 gebauten Pfarrhauses durch den örtlichen Pfarrer. Nur in Anpassung an die am 14.08.1733 publicierte Hess.-Darmstädt. Schulordnung, mussten jetzt ab 1739 auch in den Dörfern des Gesamtamtes Cleeberg alle Kinder mit dem Antritt des 7. Jahres in die Schule geschickt werden.

  • 1746

Ebersgöns wird selbständige ev. Pfarrgemeinde der Synode Braunfels - Wetzlar. Im gleichen Jahr wird die Kirche umgebaut, erkennbar an den Holzteilen im Dachraum. Pfarrer ist Christian Helfrich Leun (v. 22. 11. 1744 - 24. 3. 1758).

  • 1750

Eine Brandschutzordnung von 1703 im Solmser Land machte den Gemeinden die Anlage von Löschteichen und den Bau von Leiterhäusern zur Auflage. Errichtung des Leiterhauses und Spritzenhauses in der Dorfstrasse (heute Hauptstrasse), als erste öffentliche Brandschutzeinrichtungen, erfolgt aber erst auf ein Decret im Amt Cleeberg vom 3.6.1733 zur Anschaffung von Feuerspritzern in allen Ortsteilen. Hier wurden die notwendigen Feuerhaken (zum Einreissen des brennenden Fachwerkes der Häuser und ihren Strohdächer, die mit Wachs dicht gemacht waren) untergebracht. Außerdem wurden hier die Wassereimer aus Leder oder Leinen und die an Stangen befestigte Löschwische aufbewahrt.

  • 1756 - 1763

Der 1756 begonnene Siebenjährige Krieg zieht Hessen durch die hier stattfindenden Gefechte und Schlachten zwischen preußisch-hessischen-Truppen mit der französischen Armee in Mitleidenschaft. Nach Schilderung von Pfarrer Luja in seinem Buch von 1793, unter dem Abschnitt “Miscellanea”, wird dabei in Ebersgöns bei einer Plünderung aus dem “allhiesigen Pfarrhaus” das alte Kirchenbuch von Soldaten mitgenommen. “ Einige Zeit nachher soll ein Brief von der Stadt Lübeck hierher (ob ans Amt oder an den Pfarrer ist unbekannt) geschrieben worden seyn, daß dieses Kirchenbuch dortliege und zu haben sey” . Trotz schriftl. Bemühungen der evgl. Kirche Ebersgöns in 1995 wurde das Buch bei der Stadtverwaltung Lübeck, bis heute nicht mehr aufgefunden.

  • 1765

Am 07.01.1765 stimmt das Amt Cleeberg durch Hofrath und Amtmann Ludwig Briel und am 05.03.1765 das Hess.- Darmstädt. Fürstliche Consistorium in Gießen einem in 1761 erneut gestellten Gesuch “puncto separationis des Pfarrund Schuldienstes daselbst” zu. Darauf ernennt mit Urkunde vom 07. März 1765 der Fürstl.-Hess. Baumeister und Superintendent Dr. Johannes Hermann Benner den am 17.12.1722 in Ebersgöns geborenen Johann Balthasar (Balzer) Köhler und bisheriger Vorsänger, “als ordentlichen Schuldiener” der Zivilgemeinde Ebersgöns. Er ist ein Sohn des Kirchenseniors und Kastenmeisters Johann Martin Köhler (* 02.12.1687, † 23.06.1747).

  • 1770

23. März - Der Jude Liebmann Meyer wird durch fürstl. Schutzbrief ausgestellt im Amt Cleeberg als Schutzjude in die Gemeinde Ebersgöns aufgenommen. Gemeinschaftlicher Schultheiß in Ebersgöns ist Johann Antonius Köhler, getauft: 17.03.1715, † 25.8.1773 in Ebersgöns.

  • 1771/72

Umbau und Erweiterung der massiven (Kalksteinmauerwerk) ev. Dorfkirche durch einen Fachwerkbau im Osten auf den heute noch vorhandenen Grundriss. Die hierbei neu eingebaute Prediger-Kanzel erhielt als Krönung auf dem hölzernen Schalldeckel die Figur einer goldenen Gans (Schwan ?) mit einer umgestülpten goldenen Krone um den Hals. Dieses Heraldiktier diente rund 200 Jahre später als Vorlage für das Gemeindewappen von Ebersgöns. Außerdem erhielt *1771 die Kirche den neuen Altarstein aus Marmor und der Fussboden wurde mit Sandsteinplatten ausgelegt.

  • 1773

16. Februar - Herzgl. Nass. Verordung zum Inserendum von 300 Gulden oder 166 Thaler, 20 Silbergroschen als Voraussetzung für die Erhaltung der Gemeindenutzungsrechte, für alle nicht in Ebersgöns geborenen aber hierher zugezogenen oder eingeheirateten Frauen und Männer. Der Nachweis konnte auch in liegenden Grundstücken in der Gemarkung Ebersgöns erbracht werden. Sogenannte Observanz für Ebersgöns. Außerdem waren von jedem dieser Personen 1 Silbergroschen, 21 Kreuzer “Eimergeld” für die Anschaffung eines ledernen Feuerlöscheimers an die Gemeindekasse zu zahlen.

  • 1776

2. Juli - Heiliger Trinitatissonntag, Großbrand in Ebersgöns, dem 14 Häuser, 36 Scheunen und 61 Viehställe ganz zum Opfer fallen. 14 weitere Häuser werden beschädigt, so dass sie zunächst zum Bewohnen unbrauchbar wurden. Es kamem 9 Stück Hornvieh (Kühe und Ochsen), 1 Pferd und 41 Schweine in den Flammen um. Außerdem verbrannten 26 Fuhrwerke (Wagen) und die Erntevorräte. Ursache des Brandes, welcher im Haus Nr. 16 (Fam. Bernhardt ) gegen 12.00 Uhr mittags ausbrach, sollen nicht ganz abgelöschte Holzkohlen aus dem in Ebersgöns bereits betriebenen Kalkofen gewesen sein. Der damalige Hauseigner hatte sie mit heimgebracht und zur späteren Restnutzung als Heizmaterial in einen Stall in seiner Scheune hingeschüttet. Da der Brand zu einer Zeit ausbrach als die Mehrzahl der Dorfbewohner nach der Kirche beim Mittagessen saßen, waren keine Menschenleben zu beklagen. Gemäß Akten vom 7.9.1776 und 28.5.1778 im nass.-weilburg. Amt Weilburg wird aus Anlass dieses Brandes in Ebersgöns vom 28.6.1776(?) eine Collecte zur Unterstützung der Geschädigten, in allen dem Fürst zu Weilburg unterstehenden Ämter gesammelt. Sie erbringt ein Gesamtergebnis von 392 Gulden, 57 Silbergr. und 3 Kreuzer. Gemeinschaftlicher Schultheiß in Ebersgöns ist Johannes Konrad Glaum, *1729, †05.07.1793 in Ebersgöns.

  • 1793

4. März - Pfarrer Johann Christian Reinhart Luja beginnt seine handschriftlichen Aufzeichnungen “ Nachrichten die Ebersgönser Pfarrey betreffend”, die heute noch als wichtige Fundstelle Ebersgönser Dorfgeschichte im Fundus der evgl. Kirche in Ebersgöns vorliegt. Pfarrer Luja wurde am 3. Juni 1793 assistiert von seinen Amtsbrüdern Pf. Rumpf, Oberkleen, Hossmann, Cleeberg und Busch, Brandoberndorf von den Baumeisterlichen Herrn Superintendent Carl Heinrich Hahn (Nassau - Weilburg) und Berthold (Gießen, Hessen-Darmstadt) in Ebersgöns vorgestellt. Er verließ Ebersgöns am 2. August 1798 um Nachfolger des Pf. Schmidtborn zu Altenkirchen zu werden. Gemeinschaftlicher Schultheiss und Kirchenvorsteher in Ebersgöns ist Johannes Christian Glaum, *16.09.1757, †18.07.1829 in Ebersgöns.

  • 1796

9. September - Französische Revolutions-Kriege: Beim Rückzug des französischen Revolutionsheeres von Würzburg an das rechte Lahnufer (bei Wetzlar) ist die Armee "auf der Niedercleer Straße (von Butzbach nach Rechtenbach) in vollem Zug”. In Ebersgöns gelingt es dem zur einer Beerdigung anwesenden stellvertretenden Pfarrer Rumpf aus Obercleen, hierhin versprengte 15 französische Chasseurs, durch Einigung auf Auszahlung von 15 Carolin (= 150 Gulden) an Sie, davon abzuhalten das Dorf in Brand zu stecken. Der etatmäßige Ebersgönser Pfarrer Luja, war nach eigner Angabe in dieser Zeit mit seiner Familie nach Grüningen “vor den Franzosen in’s Hessische” geflüchtet, (August 1796 - Mai 1797) aus Angst vor der Vergeltung der Franzosen für ihr unter General Pierre François Joseph Lefebvre verlorenes Treffen am 15. Juni 1796 gegen Erzherzog Karl von Oesterreich bei Wetzlar.

19. Jahrhundert

  • 1810

16. Juli - Die Dörfer Ebersgöns und Oberkleen, bisher zugehörig zum gräfl. nassauischen Amt Cleeberg werden dem herzoglisch nassauischen Amt Atzbach (Lahn) zur Verwaltung zugewiesen.

  • 1816

19. Oktober - Durch Tauschverträge vom 31.5.1815 und 30.6.1816 und Staatsvertrag vom 19.10.1816 zwischen dem Herzogtum Nassau-Weilburg und dem Königreich Preußen kommen die Gemeinden Ebersgöns und Oberkleen aus dem herzogl. nassauischem Amt Atzbach zum königlichem preußischen Kreis Wetzlar. Königlicher Regierungssitz für die Verwaltung ist Koblenz/Rhein. Das zuständige königliche Bürgermeisteramt/Landbürgermeisterei für Ebersgöns und weitere 13 Gemeinden aus dem Südostteil des Kreises ist in Rechtenbach (Gross-Rechtenbach) angesiedelt. Verwaltungsstellen der jeweiligen Bürgermeister sind dort oder in Volpertshausen, sowie Niederkleen und Lützellinden. In den Dörfern gibt es je einen Vorsteher/Schöffe und den gewählten Gemeinderat. Am 24. Oktober erfolgte die Besitzergreifung und Vereinigung der beiden Gemeinden und die Vereinigung mit dem preußischem Kreis Wetzlar. Vorsteher von Ebersgöns ist Johannes Conrad Bernhardt, *11.12.1775,

  • 1819

Der aus Oberkleen stammende Schullehrer Johann Peter Glaum in Ebersgöns beginnt seine Chronika oder “Beschreibung aller ausserordentlichen merkwürdigen Dinge, welche in der königlichen preussischen Gemeinde Ebersgöns/ Kreis Wetzlar vorfallen, sowohl unter Menschen, Vieh als auch sonst in der Natur ausser denselben”. Die Chronika wird bereits 1834 eingestellt, wegen Zwangsentlassung des P. Glaum in 1829 aus dem Schuldienst von Ebersgöns. (Resolution des königlichen Landrates zu Wetzlar vom 31. Mai 1831) 16 Zeittafel 9. Juni - In Ebersgöns wird der gräfl. Solms-Laubacher Polizeijäger Johannes Schneider aus Solms-Laubach beerdigt. Er war im Alter von nur 36 Jahren beim Abholen eines Pferdetransportes Kalk am 7.6.1819 auf dem Kalkofen Ebersgöns durch einen mit Unvorsichtigkeit nach dem Ofen gestoßenen Wagen getroffen worden und so tödlich verunglückt.

  • 1820

Neuer Schultheiss und Vorsteher der Gemeinde Ebersgöns ist Johannes Glaum, *28.03.1780, +25.04.1861, verheiratet mit Katharina Elisabetha, geb. Hartmannshenn.

  • 1825

14. Februar - Erster Orgelbau in der Kirche. In einem Vertrage zwischen der Zivilgemeinde und der evgl. Kirchengemeinde wird anlässlich des ersten Orgeleinbaus in der Ebersgönser Kirche vereinbart, daß der Schullehrer die Orgel unentgeldlich spielen solle (Ersichtl. aus einem Protokoll des Presbyteriums Ebersgöns vom 14. 08. 1837, unter Pfarrer Usener).

  • 1829

Die Gemeinde Ebersgöns kauft das vorhandene Gehöft, Haus und Scheune mit Pflanz- und Grasgarten “ im Dorf, Flur 7, Parz. 793/1743” zur Nutzung als Schule durch die Zivilgemeinde. Das “Schullokal” wird im ehemaligen Wohnraum im Erdgeschoss eingerichtet, eine Lehrerwohnung in den Räumen des 1. Obergeschosses. Es handelt sich bei diesem Haus um das in 1938 abgerissene Nr. 55 im Besitz des Landwirtes Konrad Langsdorf/ Witwe Reusch in der Erbsengasse.

  • 1833

Durch einen Seuchenfall, die sogenannte “Bräun”, die in der Ebersgönser Schweineherde im Herbst ausgebrochen ist, verlieren die Bauern des Dorfes 30-40 Tiere. Ein grosser Verlust, besonders für die “ärmere 3. Klasse” (Dreiklassen - Steuerrecht im Königreich Preussen).

  • 1834

Gem. einem Schreiben des preuß. königlichen Bürgermeisters Börner, Rechtenbach: “Mit der einmaligen Zahlung der Gemeinde von 300 Talern erfolgte die Ablösung des bis dahin fälligen “Zehnten” von 2/8 Hafer jährlich an die Mutterkirche in Grossen-Linden. Hierfür hielt der dortige Pastor am Johannis- und am Michaelistag (24. Juni bzw. 29. September) früher je einen Gottesdienst in der Liebfrauen Kapelle beim Liebfrauenwäldchen in Ebersgöns.”

  • 1836

Nach Buch und Aufzeichnungen zum Kreis Wetzlar, des Hochelheimer Pfarrers Friedrich Kilian Abicht, hat Ebersgöns in diesem Jahr 356 Einwohner, ausser 13 Juden alle evgl. Glaubens

  • 1837

24. Juni - Die königliche Regierung in Koblenz verfügt die Aufnahme und Niederlassung der Juden Liebmann Meyer, Ebersgöns und Auguste Guttmann aus Bad Homburg als Eheleute in Ebersgöns.

  • 1838

17. Juni - Verleihung des Bergrechtes zur Gewinnung von Eisenerz an die Erzgrube “Friedrich Wilhelm” zu Ebersgöns durch die königliche preussische Landesregierung in Berlin. In der sogenannten “Eisenkaut”, ab 1884 im Besitz von Buderus/Wetzlar, wurde von 1838 - 1903 Eisenerz gewonnen. Aufgabe der Grube durch Grundwassereinbruch, heute “Friedrich Wilhelm Teich”.

  • 1839

4. Januar - Die größere Repräsentation und das Presbyterium der bisher lutherischen Ebersgönser Kirchengemeinde beschließen den Beitritt zur Union der evgl. Kirchen. Gleichzeitig wird der Abendmahl - Ritus neu eingeführt. Die von Pfarrer Heinrich Christian Usener seit 1837 betreute Gläubigen, sind jetzt unter dem Namen “Evangelische Kirchengemeinde Ebersgöns” vereinigt.

  • 1839/1843

Nach vorliegender Acta Specialis werden seit dem 31.7.1839 Beschwerden und Untersuchungen durch den königlichen Bürgermeister Börner/Rechtenbach gegen den Vorsteher/Schöffen Johannes Glaum und seine Beistände (Beisitzer) Thorn und Häuser aus Ebersgöns geführt. Anlass hierzu waren Bürgerklagen wegen Amtsvergehen der Beklagten. Es kommt zu einem Prozess vor dem königlichem preussischem Justizsenat in Koblenz, in dem es um Amtspersonenbeleidigung, Holzdiebstahl von gemeindeeigenem Holz und ungerechte/unterschiedliche Anwendung der örtlichen 17 Zeittafel Observanz (Gewohnheitsrecht) in Ebersgöns geht. Nach Protest der Kläger gegen das Resolut vom 22.6.1840 des königlichen Landrates zu Wetzlar wird der Prozeß in Koblenz und Berlin fortgeführt. Das Urteil ergeht gegen die klagenden Bürger von Ebersgöns, die sich am 22.01.1841 eigenmächtig in einer Dorfversammlung gegen die Beklagten “Im Dienst widersetzt hatten”. Am 28.01.1843 wurden zur “Abreise an das königliche preussische Justizamt geladen”. 5 Personen mit Strafen von 8 Wochen bzw. 1/4 Jahr in das Zuchthaus nach Koblenz (Ehrenbreitstein). 9 Personen mit Strafen von 4 und 6 Wochen Gefängnis, abzubüßen in Atzbach und Wetzlar.

  • 1844

4. Juli - Unter Vorsitz von Bürgermeister Börner, Rechtenbach und in Anwesenheit von Schultheis/Vorsteher Johannes Glaum, Ebersgöns versteigert die Gemeinde öffentlich das erst 1829 angekaufte jetzige Schulhaus mit zugehörigen Grundstücken. Der Zuschlag geht an Konrad Fey, Ebersgöns zu 806 Thalern. Zum Kaufpreis kommen noch Versteigerungskosten, Stempelkosten, Gebühren für den Verkaufsakt usw. mit 9 Thalern und 5 Silbergroschen.

  • 1846

Ebenfalls unter Vorst. Johannes Glaum erstellt die Gemeinde jetzt den Neubau eines größeren Schulgebäudes. Es enthält eine Lehrerwohnung im Erdgeschoss und im Obergeschoss einen Schulsaal mit der Kapazität von 72 Schülern sowie einen Lehrer- und Bücherraum. Das Gebäude hat 2.300 Taler gekostet und erhält die Haus Nummer 53. Das Holz für den Neubau wurde aus dem hiesigen Walde geliefert.

  • 1847

14. September - Die Gemeinde Ebersgöns beschließt an der am 24.9.1847 stattfindenden öffentlichen Versteigerung des in der Gemarkung Ebersgöns belegenen königlichen Domänen Forst, dem sogenannten Nonnenforst teilzunehmen. Die Gemeinde wird vertreten durch Bürgermeister Börner, Rechtenbach, Vorsteher Joh. Georg Schweitzer, Ebersgöns und dem Gemeindeverordneten Johannes Jung. Für das Gebot wird kein Maximum festgelegt. Es soll aber der geschlossen im Ebersgönser Wald gelegene Nonnenforst durch die Gemeinde ganz angekauft werden, ”denn es muß angenommen werden , daß er der Gemeinde Ebersgöns soviel Werth ist, als jedem anderen Steig-Liebhaber.” Die dafür zu zahlenden Kaufkosten betrugen dann 6437 Thaler und wurden als Schuldenkapital aufgenommen. Ablauf der Tilgung am 31.12.1868. Vorsteher ist seit 1847 Johann Georg Schweitzer, gebürtig aus Garbenheim, verheiratet mit Anna Margaretha, geb. Brückel zu Ebersgöns. 28. Dezember - Der Gemeinderat von Ebersgöns beschließt gemeinsam mit der Gemeinde Niederkleen den Bau einer steineren Brücke über den Kleebach als Verbindung vom Bitzweg zum Vizinalweg (Landstr. Oberkleen - Niederkleen). Baubeginn 1850. Planung: Großherzoglicher-Wasserbaumeister Böhm, Wetzlar.

  • 1850

15. März - Neuer Vertrag zwischen den Gemeinden Ebersgöns und Pohlgöns wegen Ausbau der Ebersgönser - Butzbacher Str., des sogenannten Eichweges vollzogen (8 Artikel). Hebt früheren Vergleich der beiden Gemeinden über den Ebersgönser - Butzbacher Weg (über die Ebersgönser Heide und den Pohlgönser Bauwald v. 8.11./29.12.1849) auf. 30. Mai - Auf eine entsprechende Verfügung des königlichen preußischen Landratamtes Wetzlar vom 26.4.1850 und der preußischen Gemeindeordnung vom 11.3.1850 (§151) lehnt es die Gemeindevertretung von Ebersgöns einstimmig ab sich 1.) mit einer oder mehreren Nachbargemeinden zu einer Gemeinde für die Folge zu vereinigen. 2.) sich nach dem § 154 dieses Gemeindeordnung - Gesetzes anderweitig verwalten lassen. 30. Mai - In der gleichen Sitzung wird beschlossen, daß sämtliche Grundstücke des Gemeindebesitzes von Ebersgöns auf drei Jahre in Benutz der Jagd verpachtet werden und hierzu aus den Grundstücken 2 Jagdbezirke gebildet werden sollen. Bis dahin war es jedem Ortsbewohner freigestellt auf dem Gemeinde- wie auf dem Privateigentum die Jagd auszuüben.

  • 1855

11. Mai - Mit Genehmigung des königlichen Landrates in Wetzlar und des königlichen Schulinspektors Höhne in Dutenhofen wird für die evangelische Schule in Ebersgöns eine Ferienordnung/Schulordnung festgelegt; Lehrer ist Ferdinand Sander aus Krofdorf.

  • 1851

3. März - Vorsteher der Gemeinde wird Martin Köhler sen., *26.04.1805, † 26.02.1857 zu Ebersgöns. Verheiratet mit Helena, geb. Glaum, einzige Tochter des vormaligen Schultheissen und Vorstehers Johannes Glaum. 18 Zeittafel

  • 1857

16. März - Bedingt durch den plötzlichen Tod des bisherigen Vorst. Martin Köhler sen., wird der bis dahin als Gemeindeverordneter und Gemeinderechner tätige Johannes Höhn neuer Vorsteher der Gemeinde Ebersgöns. Geboren 08.02.1802,† 21.10.1877 in Ebersgöns. Verheiratet mit Anna Elisabetha, geb. Bernhardt, Tochter des Gerichtsschöffen Martin Bernhardt.

  • 1858

19. August - Einführung des Unterrichtes im weiblichen Handarbeiten an der Volksschule Ebersgöns. 1. Lehrerin wird Frau Sander. Sie unterrichtet im Nähen, Spinnen, Sticken und Stricken. 15. November - Nach Eintragung des Vorsteher Johannes Höhn zählt Ebersgöns 379 Einwohner.

  • 1863

Gemäß vorliegender Flurkarte vom 9.7.1863 Abschluss der ersten Flurbereinigung in Ebersgöns. Einschätzung vom 7. - 8.11. 1863 durch einen Schultheis Weber und die Veranlagungskommission. 20. November - Anschaffung einer neuen Feuerwehrspritze der Gemeinde Ebersgöns für 400 Thaler.

  • 1864

25. April - Die Grube “Sorgenlos”, Kalksteinbruch im Grubenfeld, District Eubersbach, gehört der Gewerkschaft Buderus Wetzlar, Repräsentant Hermann Ramp, Wetzlar als Pächter.

  • 1866

Der frühere preußische Hornist Anton Krämer aus Ebersgöns veranlasst mit seiner Hirtentrompete durch das Blasen des Signals “Das ganze Sammeln” auf dem Heinrichsberg und dem Nonnenforst, daß die im Dorf einquartierten badischen Truppen abmaschieren. Sie hatten aufgrund dieses Signals Angst, daß die “Preußen” im Anmarsch wären. 1868 3. August - Beschluß der Gemeinde Ebersgöns über den Ausbau des Weges nach Pohlgöns, sogenannter Eichweg, auf eine Breite von 20 Fuß (= 20x30,48cm) = 6,096m. Bauausführung erfolgte 1869 - 70. Es mußte hierzu von 46 Eigentümer Land angekauft werden zum Preis von 2 Thaler/Ruth.

  • 1870/71

Zur preussischen Fahne und in den Krieg gegen Frankreich werden einberufen aus Ebersgöns 5 dienende junge Mannschaften aus dem stehenden Heer und 18 Reservisten. Von ihnen wurden verwundet und starben 2 Kameraden. Seit 23.3.1869 ist Vorsteher Anton Langsdorf, *02.05.1815, †27.04.1871 zu Ebersgöns. Verheiratet mit Catharina Elisabetha, geb. Möglich aus Niederwetz.

  • 1875

2. März - Beschluss des Gemeinderates von Ebersgöns zum Ankauf von Teilen der privaten Parzellen Flur 4, Nr. 636 - 644 zur Erweiterung des sogenannten Bitzweges (nach Niederkleen) zum Kaufpreis von 54 Pfg./m2. Der Kaufvertrag kommt am 19.8.75 zustande mit notwendigen 16 Anliegern. Seit dem 2.9.1871 ist Vorsteher Martin Köhler III, *14.02.1886, †08.12.1903 in Ebersgöns, verheiratet mit Anna Margaretha, geb. Nern. 1. Dezember - Nach der abgehaltenen Volkszählung in Preussen hat Ebersgöns 348 Einwohner, davon männlich 169, weiblich 179.

  • 1877

22. Januar - Der Gemeinderath beschließt den Verkauf der sogenannten Heidäcker mit 1 3/4 Morgen Fläche an den jeweiligen Inhaber zum Preis von 300 MK, zahlbar in Raten über 15 Jahre, bei 2% Zinsen. Diese Äcker in den damaligen Fluren 2 und 8 waren vor circa 50 Jahren parzelliert und mit großer Mühe und Anstrengung in Gemeindefrohnde von den jetzigen Besitzern oder deren Vorfahren urbar gemacht worden und wurden seitdem genutzt mit einem Pachtzins von 6 MK/Jahr/ 1 3/4 Morgen. 18. August - Ebersgöns erhält öffentlichen Postanschluß. Beschluß des Gemeinderathes: “ Daß der Gemeindebriefkasten unentgeltlich der Postverwaltung überlassen werden soll.” 19 Zeittafel 2. September - Gründung des Kriegervereins Ebersgöns durch die Veteranen des deutsch - französischen Krieges *1870 -71. 1. Vorsitzender Johannes Seip II, Wagner.

  • 1878

18. August - Nach Protokoll des Presbyteriums der evgl. Kirchengemeinde Ebersgöns weigert sich der Ortsbürger Eisenmann Mendel (Jude), daß vom evgl. Pfarrer Konrad Rudolf Caspar Meyer (1874-1880) angeforderte Pfarrkorn für die evgl. Pfarrey zu liefern.

  • 1884

Der am 01.04.1883 in Ebersgöns angestellte Schulamts - Candidat Daniel Brill aus Pfeftelberg /Kreis Wendel beginnt die Ebersgönser Schulchronik. Herr Brill bleibt Lehrer in Ebersgöns bis zu seiner Pensionierung am 30.04.1924.

  • 1886

23. Mai - Hagelschlag und schweres Gewitter zerschlägt alles auf den Feldern. Schäden auch an allen Gebäuden, allein an der Schule werden 24 Scheiben zerschlagen. Geschätzter Gesamtschaden gem. Gemeinderat vom 19.06.1886 = 27.207 Mark.

  • 1888

6. April - Lehrer D. Brill stellt einen Antrag an die Gemeinde Ebersgöns:. “Die wöchentliche Singstunde des Gesangvereins im Schulsaal abhalten zu dürfen”. Dieser Termin gilt als Gründungsdatum des Männergesangvereins, später gemischter Chor Ebersgöns. Seit November 1884 ist Vorsteher Johannes Seip II, Wagner, *01.02.1838, †05.11.1927 in Ebersgöns, verheiratet mit Christine, geb. Schneider.

  • 1889

6. Januar - Das Presbyterium der evangelischen Kirche zu Ebersgöns, unter Vorsitz von Pfarrer Corty beschließt, die Kinder von Ebersgöns “für die Folgen” am Palmsonntag zu confirmieren und zu Ostern zum ersten Male zum heiligen Abendmahl gehen zu lassen. “Auf dem Heinrichsberg” in Ebersgöns, wird von dem Butzbacher Kaufmann und Unternehmer Phillip Bieling ein neuer Ringofen und Kamin errichtet, um dort aus den gewonnenen Kalksteinen industriemässig Kalk zu brennen. Das Kalksteinebrechen und Kalkbrennen hatte in Ebersgöns schon Tradition seit dem 14./15. Jahrhundert. Nach Funden in 1911/12 bei Dränagearbeiten zur 1. Flurbereinigung stieß man auf den gemeindeeigenen Heidäckern östlich des Dorfes (heutige Siedlung) auf Grundmauern einer alten Kapelle, die entgegen dem sonst üblichen Lehmmörtel aus bereits in Kalkmörtel vermauerten Kalksteinen bestanden. Das vorhandene Urgestein am Standort ist ansonsten Grauwacke. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei dem Fund um Überreste der im 30-jährigen Krieg (1618 - 1648) eingegangenen Kapelle am “Liebfrauenwäldchen” die pastoral von der Mutterkirche in Grossen - Linden bedient wurde. Gemäß der Chronika des Lehrers Peter Glaum von 1819 wurde der Steinbruch “Alte Steinkaut”(heute "Wetzelsberg") mit einem zugehörigen “Kalgofen” damals von einer Eigner-Gesellschaft bestehend aus den Ebersgönser Bürgern Johannes Bernhardt, Martin Schindel und Heinrich Wächtershäuser betrieben.

20. Jahrhundert

  • 1901

Nach Angaben in “Heimatkunde des Kreises Wetzlar”, Herausgeber Wilhelm Lochau, Lehrer in Gleiberg, hat Ebersgöns in diesem Jahr 348 Einwohner. Davon 341 evangelischen Glaubens und 7 Juden.(Vorläufiges Volkszählungsergebnis des Kreises Wetzlar am 1. Dez. 1900).

  • 1902

Gem. Beschluß des Gemeinderathes von Ebersgöns vom 3. Juni 1902 wird die bürgerliche Gemeinde auf Antrag des Pfr. Corty das evgl. Pfarrhaus für rd. 4.000 MK umbauen und renovieren. Die dabei abzubrechende Scheune, der Stall links und die Schweinställe rechts, des alten Pfarrhofes werden der Zivilgemeinde Ebersgöns “zum Verkauf auf den Abbruch überlassen”.

  • 1903

2. September - 25-jähriges Kriegervereins-Jubiläum in Ebersgöns. Verleihung einer Fahnenschleife von Sr. Maj. dem preussischen König durch den königlichen Reservehauptmann Hardt, Bürgermeister in Rechtenbach. Gleichzeitig Ehrung des 1. Vorsitzenden Johannes Seip II, zugleich Vorsteher der Gemeinde Ebersgöns, für seine 25 Jahre als 1. Vorsitzender. 20 Zeittafel

  • 1905

Nach einem Beschluß des Gemeinderathes vom 22. Februar 1905 erhält Ebersgöns seine erste Straßenbeleuchtung. “Es werden 5 Straßenbeleuchtungen in Aussicht genommen” (Steinöl befeuert!) 17. November - Unter Pfarrer Corty, Ebersgöns, erlässt die Gemeinde Ebersgöns mit Genehmigung des preuß. königl. Bgm. Goldmann, Rechtenbach, eine neue Friedhofs-Ordnung in Ergänzung der bisher geltenden Regierungsinstruktion vom 01.03.1828.

  • 1906

15. Februar - Beschluß über ein Gesuch zur Anlage eines Telefonanschlusses für Ebersgöns an das kaiserl. Postamt Butzbach, einmaliger Betrag der Gemeinde zu den Baukosten 410 MK.

  • 1907

29. Juli - Inbetriebnahme der 1. öffentlichen Wasserversorgung in Ebersgöns. Technische Leitung Ing. Derling Wetzlar, ausführende Firma Konrad Hofmann, Ebersgöns. Baubeginn war 1906, die Beschlüsse zur Herstellung wurde durch den Gem. Rath am 06.03.1905 und 09.03.1906 gefasst.

  • 1910

13. Mai - Einweihungsfest für die Butzbach-Licher-Eisenbahn, im Volksmund genannt “Bimbel” auf der Strecke Butzbach-Pohlgöns Ebersgöns-Oberkleen. Die Gemeinde stellt kostenlos das notwendige Bahnhofs- und Gleisbaugelände und zeichnet 25 Aktien der Bahngesellschaft für insgesamt 25.000 Goldmark. (Beschlüsse vom 30.10.1902 und 20.07.1926) 2. April / 26. Oktober - Die Jagdpächter Dr. H. Adams, Ffm. u. F. Weber, Friedberg, sowie Zahnarzt Landau, Friedberg bezahlen für die 2 Ebersgönser Jagdbezirke eine Pacht von insgesammt 1. 410 MK.

  • 1911

23. Februar - Die Firma Glässner, Küchel und Co, Butzbach, zahlt an die Gemeinde Ebersgöns eine Mindestjahrespacht für den Kalksteinbruch “im Heinrichsberg” von 800 MK.

  • 1912

Ebersgöns erhält seine erste öffentliche Kanalisation.

  • 1913

10. Februar - Feststellung des Rezesses über die Zusammenlegung des Gemeindebezirks Ebersgöns, 1. Flurbereinigung von 1904 - l909, durch die königliche Generalkommission Wetzlar. Die Zusammenlegung der Grundstücke erfolgte in den Jahren 1911/1913.

  • 1914 - 1918

1. Weltkrieg. Aus Ebersgöns werden insgesamt 72 Männer zum Kriegsdienst einberufen. Davon starben nach Aufzeichnungen von Lehrer D. Brill 11 den Heldentod und einer blieb vermisst (16 2/3% aller Teilnehmer).

  • 1918

8./9. November - Kriegsende durch Kapitulation von Preussen. Ebersgöns gehört nach dem Ende des deutschen Kaiserreiches und des Königreiches Preussen jetzt in der Weimarer Republik mit dem Kreis Wetzlar zur Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz.

  • 1919

Gemäß eidesstattlicher Erklärung vom 26. Mai 1969 der Gründungsmitglieder Johannes Schütz, Konrad Schindel II und Wilhelm Jung II. wurde im Spätherbst diese Jahres der TSV Ebersgöns gegründet. 1. Vorsitzender Wilhelm Glaum III. 31. März - Die Gemeinde erwirbt die Hofreite Haus Nr. 30, ehem. Wtw. Kath. Laudt geb. Kleber für 5.500 Goldmark zur Unterbringung von Ortsarmen.

  • 1919/1920

Anschluss der Gemeinde Ebersgöns an die elektrische Versorgung im Kreis Wetzlar durch die Firmen Siemens - Schuchert und Buderus, Wetzlar. Vorsteher ist seit 25.8.1910 Konrad Schindel sen., Schmiedemeister und Landwirt,

  • 23.04.1865, †13.06.1931 zu Ebersgöns, verheiratet mit Christine, geb. Wagner.

21 Zeittafel

  • 1924

4. Mai - Reichstagswahl in Deutschland. In Ebersgöns sind 283 Personen wahlberechtigt. Davon geben 194 ihre Stimme ab. Gültig 190, ungültig 4. Es entfallen auf: Deutschnationale Volkspartei = 132 Deutschvölkischerblock = 16 Deutsche Volkspartei = 26 Sozialdemokraten = 13 Wirtschaftspartei = 1 Demokraten = 2 28. September - Einweihung des Kriegerdenkmals für die Opfer des 1. Weltkrieges 1914 - 18 aus Ebersgöns, Standort Ecke Hauptstrasse - Kirchenweg.

  • 1925

Die israelitische Gemeinde Ebersgöns, vertreten durch ihren Vorsitzenden Isaac Mendel, Haus Nr. 46 versteigert auf dem Gemeindehaus öffentlich, meistbietend ihre abgängige Synagoge/Judenschule “in der Geisenspitz” an interessierte Anlieger zum Abbruch für 300 RM.

  • 1927

3. Juli - 50. Jahrfeier des Kriegervereins von 2.9.1877. , Vorsitzender ist Karl Köhler. An der Veranstaltung nehmen rd. 1000 Veteranen und ehemalige Soldaten aus dem Kreiskriegerverband Wetzlar teil.

  • 1929/30

Bau eines ersten Abwasserkanals in der unteren Haupt-Dorfstrasse (Hauptstraße), Borngartenstraße, Triebelsgasse (Oberkleener Str. ) und der Brühlgasse von Ebersgöns.

  • 1931

12. April. - Nach Eintragung von Lehrer R. Lodahl in der Schulchronik hat Ebersgöns jetzt 442 Einwohner, davon 4 Juden . Es gibt 86 Haushaltungen und 49 schulpflichtige Kinder. Bürgermeister in Ebersgöns seit 22.09.1931 ist Johannes Henrich, Landwirt, *11.01.1878, † 04.02.1959 in Ebersgöns. Verheiratet mit Helena, geb. Botz.

  • 1932

8. Mai - Einweihung des 1. Sportplatzes des TSV Ebersgöns im Gemarkungsteil “am Heiligen Born” auf der am 18. 11. 31 zu diesem Zweck von der Gemeinde überlassenen Fläche von 1. 500 qm . 1. Oktober - Aus Kostengründen wird in der Weimarer - Republik eine Neuordnung der Kreisgrenzen vorgenommen. Der Kreis Wetzlar mit Ebersgöns gehört jetzt zu der Provinz Hessen-Nassau. Neuer Sitz der Provinzregierung des neuen Regierungsbezirkes ist Wiesbaden. 16. November - Erich Köhler, Spinnereidirektor und königlicher bayerischer Hauptmann a. D. aus Bayreuth, schenkt der Kirche seiner Vorfahren aus der namensgleichen Fam. Köhler eine neue Altarbibel und gibt einen Stammbaum dieser Familie aus Ebersgöns heraus.

  • 1933

31. Januar - Macht- und Regierungswechsel in Berlin. Die NSDAP unter Reichskanzler und Führer Adolf Hitler begründet das 3. Deutsche Reich. Auch in Ebersgöns hat die NSDAP nach Mitgliederlisten von 1929 - 1941 insgesamt 32 Mitglieder (ohne andere in NS-Gliederungen wie SA, HJ, NSKK, SS etc.). 5.Feburar - Gründung der freiwilligen Feuerwehr Ebersgöns durch 23 Männer auf dem Rathaussaal. 1. Brandmeister: Konrad Schindel II, Schmiedemeister, bereits im gleichen Amt seit 1920 bei der Pflichtfeuerwehr Ebersgöns. 1. Mai - Zu Ehren des Reichskanzlers Adolf Hitler pflanzt die örtliche NSDAP die “Führereiche” am See unter reger Beteiligung der Bevölkerung und mit dem Segen von Pfarrer Biermann (1924-1936). 10. November - Zum Andenken an den 450. Geburtstag von Martin Luther pflanzt die evangelische Kirchengemeinde Ebersgöns, auf Anregung von Pfr. Biermann, auf dem alten Friedhof eine Luther-Linde. 22 Zeittafel

  • 1934

07. März - Beschluß der Gemeindevertretung Ebersgöns zum Beitritt und der Satzung einer Gemeindezwecksverbandskasse in Gross-Rechtenbach, zusammen mit weiteren 13 Gemeinden aus der ehemaligen preussischen Bürgermeisterei Rechtenbach. 11.Mai - Nach Eintragung des Bürgermeisters Johannes Henrich hat Ebersgöns folgende Beschäftigte: 40 in 20 landwirtschaftlichen Betrieben mit mehr als je 5 ha. 30 in 22 landwirtschaftlichen Betrieben in den Größen von 2,5 - 5 ha. 24 in 24 landwirtschaftlichen Betrieben in der Größe bis 2,5 ha. 20 in der Kalkindustrie Ebersgöns. 6 in den Schuhfabriken zu Butzbach. 8 in den Klein-Handwerksbetrieben Ebersgöns und Butzbach. 5. September - Die Gemeindeverwaltung Ebersgöns liefert auf Anordnung der NSDAP - Kreisleitung Wetzlar die “schwarz-rot-gelbe Fahne des Novembersystems” (gemeint ist die demokratisch gewählte, vorherige Regierung der Weimarer Republik), an den Kreisausschuß Wetzlar ab. Von jetzt an ist auf Befehl des Reichsstatthalters Sprenger in Hessen-Nassau nur noch die Hakenkreuzflagge zu hissen.

  • 1936

5. März - Beschluß des Gemeinderates Ebersgöns, daß aufgrund der Judengesetze von Nürnberg in Zukunft Grundstücksverkäufe irgendwelcher Art an Juden in der Gemeinde Ebersgöns unterbleiben müssen.

  • 1937

18. April - Der Bürgermeister Johannes Henrich, Ebersgöns, erteilt dem Orgelbauer Adolf Eppstein aus Weilmünster schriftlich den Auftrag zur dringend notwendigen Gesamtinstandsetzung der Orgel in der evgl. Kirche Ebersgöns. 25. September - Aufgrund der Deutschen Gemeindeordnung vom 30.01.1935 erlässt die Gemeinde Ebersgöns eine neue Friedhofsordnung.

  • 1938

19. Juni - In einem feierlichen Gottesdienst wird in der Kirchengemeinde Ebersgöns die von der Firma Weigle, Echterdingen gelieferte und aufgestellte “neue Orgel” übergeben. Kosten gem. Anschlag 3.450,— RM.” Sie ersetzt den “alten Kasten” (nicht mehr reparaturfähige Orgel) von (1825). Einwohnerzahl von Ebersgöns vom 10. Oktober: 428 Einwohner in 87 Häusern.

  • 1939

27. - 29. Mai - Sippentage der nassauischen Familie Köhler in Ebersgöns und Butzbach. Über 100 Nachkommen aus ganz Deutschland der seit 1540 in Ebersgöns nachweisbaren gräflichen nassauischen Beamten- und Bauernfamilie, treffen sich am Ursprung ihrer Familien in Ebersgöns. 1. September - Beginn des 2. Weltkrieges mit dem Angriff von Hitler-Deutschland auf Polen. An seinem Ende werden allein 23 gefallene und 16 auf immer vermisste teilnehmende Soldaten auf Ebersgöns zu beklagen sein. Zur Bewirtschaftung von Lebensmitteln, Kleidern, Tabakwaren werden Karten und Bezugsscheine von der Reichsleitung eingeführt und über die Gemeindeverwaltung an die Bevölkerung ausgegeben.

  • 1941

4. April - Das Presbyterium der evgl. Kirchengemeinde Ebersgöns beschließt auf Vorschlag von Pfarrverwalter Joachim Roos im Rahmen einer Altmetallspende zum Geburtstag des Führers Adolf Hitler (20.04.) den alten Kronleuchter und die Zinnpfeifen der alten Orgel aus der Kirche in Ebersgöns abzugeben (gekauft worden am 22.05.1888). 19. September - Alle Juden, die älter als 6 Jahre sind, müssen jetzt im 3. Reich und in Ebersgöns in der Öffentlichkeit ab sofort einen gelben Judenstern tragen. Außerdem dürfen die Männer nur noch als Straßenarbeiter oder Kohlenträger arbeiten. So auch der gelernte Bäcker Hermann Jordan in Ebersgöns, jetzt als Hilfsarbeiter bei der Pflasterfirma Sack aus Griedel. 23 Zeittafel

  • 1942

10. Juni - Aus Ebersgöns wird das jüdische Ehepaar Hermann Jordan und Hedwig, geb. Mendel, Haus Nr. 46 Taunusstr. (vor 1933 “Judengasse”) von den NAZIS aufgrund der Rassengesetze von Nürnberg mit unbekanntem Ziel zwangsdeponiert. Sie kommen nie mehr zurück. 01. August - In das bereits zum 1.7.42 vom Reichsfiskus an die Gemeinde Ebersgöns, als “ Reichsmietwohnung” vermietete ehemalige Judenhaus Nr. 46, wird ein Kriegsgefangenenlager für ca. 25 Franzosen untergebracht. Sie müssen in den landwirtschaftlichen Betrieben arbeiten. Wachhabender ist Landesturmmann Fritz Launhardt aus Cleeberg. Der von der Gemeinde Ebersgöns monatlich hierfür an das Deutsche Reich zu zahlende Betrag beträgt 31.25 RM.

  • 1943

Einrichtung eines Arbeitslager für Kriegsgefangene aus der Sowjetunion auf dem Heinrichsberg. Ca. 20 gefangene Männer müssen im Kalksteinbruch zwangsarbeiten. Zudem sind zur Hilfe in der Landwirtschaft noch zwangsdeportierte Frauen und Männer aus Holland, Polen, Ukraine und Sowjetrussland in Bauernhöfen von Ebersgöns untergebracht.

  • 1944

Im März werden wegen verstärkter Fliegerangriffe der Allierten 2 Schulklassen aus Frankfurt-Schwanheim, 31 Kinder, 1 Lehrer, 1 Lehrerin nach Ebersgöns evakuiert und finden dort Aufnahme bei den einheimischen Familien. Der Schulunterricht erfolgt für sie “auf dem Backhaus” .

  • 1945

29. März - US-Truppen besetzen mit ihren Panzern Ebersgöns von Oberkleen kommend. Wegen vorausgegangenem Beschuss von Deutschen SS-Truppen vom Heinrichsberg, wird dabei von ihnen die Scheune von Karl Schindel, Hauptstr. 59, in Brand geschossen und brennt einschließlich Heu- und Strohvorräte ab. 8. Mai - 23.01 Uhr! Kriegsende durch bedingungslose Kapitulation des 3. Deutschen Reiches. In Ebersgöns ist im Haus Nr. 52 des Landwirtes Karl Höchst ein ständiger US-Besatzungsposten mit ca. 10 Soldaten eingerichtet worden. Von hier aus werden aus den angrenzenden gemeindeeigenen Wäldern noch bis August 45 versprengte deutsche Waffen-SS und Wehrmachtsangehörige gefangen genommen und nach Wetzlar an die US-Militärverwaltung zum Weitertransport in Gefangenenlager abgeliefert. Juni 1945 - Von nachrückenden US-Infanterie Einheiten werden in Ebersgöns alle privaten Waffen, Dolche und Fotoapparate vor der Schule im Dorf eingesammelt und abtransportiert. Ebenfalls durchziehende US-Soldaten quartieren sich für 2 Tage in Ebersgöns ein und durchsuchen nochmals alle Häuser auf nicht abgegebene verbotene Waffen usw. Hierbei werden aber auch Schmuckgegenstände, alte Heeresorden, Uhren und Geld von Privaten mitgenommen. Außerdem Eier, Speck und andere Verpflegung requiriert. Die von Frankfurt - Schwanheim evakuierten Schulkinder kehren in ihre Elternhäuser zurück. 15. Juni - Konrad Lotz wird von der US-Militärverwaltung als kommissarischer Bürgermeister eingesetzt. Bereits am 17.06. meldet er an Landrat Mihs in Wetzlar, daß sich der neue Gemeindeausschuß ausser ihm zusammensetzt aus: Joh. Heinrich, Wilhelm Hartmannshenn, Wilhelm Jung I., Karl Schindel.

  • 1946

27. Januar - Erste freie demokratische Gemeindewahl für Ebersgöns nach Ende der nationalsozialistischen Diktatur. Aus der Einheitsliste werden zu Gemeindevertretern gewählt: Wilhelm Hartmannshenn, Wilhelm Jung I. , Karl Schindel, Heinrich Jung, Karl Wächtershäuser. 16. März - Neuwahl des ehrenamtlichen Bgm. und 2 Beigeordnete für die Gemeinde Ebersgöns, gem. Verfügung des Landrates des Kreises Wetzlar vom 4.3.1946. Als Bürgermeister wird bestätigt der schon amtierende Konrad Lotz,

  • 08.03.1902 in Dornholzhausen, † 25.02.1982 in Ebersgöns, verheiratet mit Helena, geb. Hartmannshenn, Ebersgöns.

Zum 1. Beigeordneten und gleichzeitigen Stellvertreter des Bgm. wird Johannes Henrich gewählt; 2. Beigeordneter wird Karl Wächtershäuser I.. 13. Februar u. 9. August - 190 zwangsvertriebene Volksdeutsche und Flüchtlinge, vorwiegend aus dem Sudetenland/ CSSR werden von der Kreisverwaltung nach Ebersgöns eingewiesen. Hinzu kommen noch mehrere Personen aus Pommern, Oberschlesien usw. Durch diese Zuteilung steigt die Einwohnerzahl von Ebersgöns von Anfang 1946 = 430 Einwohner auf 639 Einwohner gegen Ende 1946. Die Unterbringung dieser Menschen erfolgt durch die Gemeindeverwaltung durch Einweisung in Häuser und Gehöfte der einheimischen Familien. 24 Zeittafel

  • 1947

25. November - Erneute Flüchtingseinweisung von 16 Volksdeutschen aus den Ostprovinzen. Da durch alle Zuweisungen aus dem Osten die Schülerzahl der einklassigen Volksschule von 58 auf 86 Kinder angestiegen ist, richtet die Kreisschulbehörde Wetzlar hier eine 2. Lehrerstelle ein. Das 1. - 4. Schuljahr wird wieder im Saal des Obergeschosses/ Gemeindeversammlungsraums des “Backhauses” unterrichtet. Der durch die Kriegsereignisse in Ebersgöns ansässig gewordene ehemalige Soldat und Zahnarzt Siegfried Vinnai aus Berlin begründet eine Laienspielgruppe innerhalb des TSV Ebersgöns. 1. Aufführung “Schinderhannes” ist im Oktober 1947 im Saal der Gaststätte Karl Seip. Damit wird eine seit dem 26.02.1922 nachweisbare Laienspieltätigkeit im Dorf erneuert. 1946 war bereits eine Aufführung der “Schmiedelotte” unter Karl Schmidt.

  • 1948

Am 25.April wird erneut eine Gemeindevertretung in Ebersgöns gewählt. Für die jetzt neu zu wählenden 9 Gemeindevertreter, einigt man sich in der Wahlvorbereitung auf eine Einheitsliste mit 6 Einheimischen und 3 Heimatvertriebenen Bewerbern. 10. Juni - Ebenfalls unter Siegfried Vinnai bildet sich aus einer zunächst seit 1946 losen Verbindung von Sängern der Gemischte Chor Ebersgöns e.V. Neuer 1. Vorsitzender wird Albert Jung sen., Chorleiter von 1946 - 52 ist Siegfried Vinnai. Während der NS-Zeit und im 2. Weltkrieg war die frühere Gesangsausübung des Männergesangvereins wegen der fehlenden Kriegsteilnehmer erloschen. 12. Juni - Die neue Gemeindevertretung wählt Konrad Lotz wieder zum ehrenamtlichen Bürgermeister. 1. Beigeordneter bleibt Johannes Henrich, 2. Beigeordneter wird Rudolf Syha. 20. Juni - Währungsreform. An diesem Sonntag erfolgte die Auszahlung der 1. Kopfquote. Laut Abrechnung der Kartenstelle Ebersgöns vom 24.6.1948 unter Bürgermeister Konrad Lotz erhalten 647 Einwohner je 40,— DM/Kopf = 25.880,00 DM. An Altgeld/ Reichsmark werden dafür als ungültig 38.820,—RM eingezogen. Die 2. Rate von weiteren 20,— DM/Kopf wird erst am 6.9.1948 ausgezahlt.

  • 1949

Im Sommer erhält der TSV Ebersgöns “Auf der Heide” einen neuen Rasensportplatz auf gemeindeeigenem Gelände. Einfriedung und Umkleide-/Gerätehalle entstehen in Eigenhilfe der Vereinsmitglieder. 16. Juni - Wegen Beschwerden der evangelischen Kirchen in Hessen-Nassau vom 24.11.1948 über die ausserordentlich mangelhafte Unterbringung der Leichen, beschließt die Gemeinde den Bau einer massiven Leichenhalle auf dem “Neuen Friedhof” (seit 1924). Bauantrag 16.06.1949; Gebrauchsabnahme 25.07.1950.

  • 1950

28. August - Wiederanschaffung einer 2. Kirchenglocke für die evangelische Kirche. Die frühere wurde im 2. Weltkrieg zur Waffen-/Munitionsherstellung vom 3. Reich eingeschmolzen. Auf der “Neuen" als Inschrift: “Nach Kampf und Streit in schwerer Zeit ruf ich erneut zur Ewigkeit.”

  • 1951

Gründung der VDK-Ortsgruppe Ebersgöns, 1. Vorsitzender wird Hartmut Kuras.

  • 1952

23. Mai - Der Gemeindevertreter Wilhelm Jung II., Landwirt und Holzhauer, wird von der Gemeindevertretung Ebersgöns einstimmig zum neuen Bürgermeister von Ebersgöns gewählt. *17.06.1899, †06.06.1981 in Ebersgöns. Verheiratet mit Emma, geb. Höringer.

  • 1953/1954

Neubau einer 2 klassigen Volksschule “An der Tuchbleiche” in Ebersgöns. Einweihung durch Bürgermeister Wilhelm Jung und Gemeinde am 21.08.1954. 25 Zeittafel

  • 1954

05. Juli - Baubeginn der TSV Ebersgöns-eigenen Turnhalle (Heute Ecke Butzbacher-/Schulstr.).

  • 1955

24. Juli - Einweihung des neuen Ehrenmals für die Kriegstoten des 2. Weltkrieges 1939 - 45. Neue Gedenkstätte zusammen mit umgesetzten Denkmal von 1924 für die Toten von 1914 - 18 “Auf dem alten Friedhof”, hinter der evangelischen Kirche.

  • 1956

02. April - Gem. Beschluß der Gemeindevertretung werden die Bauarbeiten für einen neuen Tiefbrunnen für die Trinkwasserversorgung der Gemeinde in der Gemarkung Reuss "in den Erlen" vergeben. Brunnenkopf und ein Pumpenhaus sollen erstellt werden, gem. genehmigten Plänen vom 30.10.1955 des Hessischen Ministers für Landwirtschaft und Forsten, Wiesbaden. Ausführende Firma ist L. Schuster, Hochelheim.

  • 1957

27. Juli - Einweihung der vereinseigenen Turnhalle des TSV Ebersgöns. (Erbbaurecht auf gemeindeeigenem Grundstück bis 30.6.2053). In diesem Jahr erhält die evangelische Kirche einen um 1,60 m erhöhten Dachreiter/Kirchturm mit eingebautem Stahlgerüst zur Aufnahme des jetzt elektrisch betriebenen Glockengeläutes. Bei diesen Baumaßnahmen wird die bis dahin vorhandene Turmuhr entfernt.

  • 1958

01. Juni - Siedlungseinweihung: Im Baugebiet rechts der Butzbacher-Str. stehen jetzt 30 neue Häuser der überwiegend aus dem Egerland angesiedelten “Neubürger”/”Flüchtlinge”. Die ersten Ausschachtungsarbeiten wurden hierzu begonnen am 25.04.1950 durch Alois Hampl und Johann Knoll. 10. August - Die Einweihung der 3. “Neuen Glocke” in der evangelischen Kirche Ebersgöns - Gedächtnisglocke - beendet die in den Jahren 1957/58 vorgenommene Gesamtrenovierung der Kirche innen. Die Glockeninschrift lautet: "Christus spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Den Gefallenen und Vermissten der beiden großen Kriege zum Gedächtnis. Die evangelische Gemeinde Ebersgöns 1958.” Auf einem der rohen, unbehandelten Kalksteine ist dabei deutlich das Steinmetzzeichen des seinerzeitigen Grafen von Isenburg festgestellt worden. Damit ist die Zeitangabe 1360 für die Kirche "Maria Magdalena" im Einklang mit den damaligen Besitzerverhältnissen von Ebersgöns.

  • 1960

11-13 Juni - 25. Jubiläumsfest der FFW Ebersgöns mit Fahnenweihe. Brandmeister ist Otto Ring.

  • 1962

Neubau des evangelischem Pfarrhauses Ebersgöns (für den Pfarrer von Ebersgöns und Oberkleen) unmittelbar bei der Kirche, aus Mitteln der Zivil- und Kirchengemeinde Ebersgöns, Gesamtkosten 128.000,— DM. Schliessung des Steinbruchbetriebes und Kalkofens “Auf dem Heinrichsberg” wegen Unrentabilität (Wassereinbruch in der Grube). Es entsteht ein neuer Fischteich.

  • 1964

26. September - Einweihung des neuen Dorfgemeinschaftshauses Ebersgöns und Kindergartens durch Landrat Schubert, Wetzlar und Bürgermeister Wilhelm Jung I. Planung Architekt Ernst Pfeiffer, Lollar vom Sept. 1961. Kosten 276.000 DM. Mehrzweckgebände, 55.400 DM Kindergarten.

  • 1965

Mit dem Neubau eines 300m3 fassenden Wasserbehälters “Am Lehnchen” verbessert die Gemeinde die Vorratshaltung und den Wasserdruck für die gemeindeeigene Trinkwasserversorgung aus dem in 32 m gebohrten Tiefbrunnen in der Gemarkung Reuss "in den Erlen". 04. Januar - Fahnenweihe der in 1963 neu angeschafften Fahne des gemischten Chores Ebersgöns. 13. April - Gründung des Schulverbandes für den Neubau der Mittelpunkt Schule (MPS) “Oberer Hüttenberg” in der Gemarkung Kirch-Göns durch die vier Gemeinden Ebersgöns, Kirchgöns, Oberkleen und Pohlgöns. Übergreifende Schulbaumaßnahme zwischen Gemeinden aus dem Kreis Wetzlar und Kreis Friedberg. 1. Verbandvorsitzender wird 26 Zeittafel Bürgermeister Wilhelm Tritsch, Pohlgöns. Zum 1. Vorsitzenden der Verbandsversammlung mit je 4 Gemeindevertretern aus jeder der Verbandsgemeinden wird von ihnen Dipl.-Ing. Gerhard Ludwig, Ebersgöns, gewählt. 31. Dezember - Übernahme des bis dahin gemeindeeigenen Stromnetzes der Gemeinde Ebersgöns durch die EAM (Elektrizitäts-Aktiengesellschaft Mittelhessen) in Dillenburg. Die Gemeinde erhält jetzt jährlich eine Konzessionsabgabe auf den im Dorf angefallenen Stromverbrauch.

  • 1966

Im Mai Gründung des SPD-Ortsvereins Ebersgöns durch 9 Mitglieder. 1. Vorsitzender wird Otto Hedrich, der wie Lehrer Erhard Brenner und Dipl.-Ing. Gerhard Ludwig bereits vorher Mitglied der Sozialdemokratischen Partei in auswärtigen Ortsvereinen war.

  • 1967

04. Oktober - Start für das 3. Flurbereinigungsverfahren in der Gemarkung Ebersgöns mit einer Mitgliederversammlung der Grundstückseigentümer.

  • 1968

14. Juli - Schulauflössung der ehemaligen selbständigen Volksschule Ebersgöns in einer öffentlichen Feierstunde der Schule in der Turnhalle. 203 Jahre gemeindeeigene Schulen in Ebersgöns sind zu Ende gegangen seit der Ersternennung eines “freyen Lehrers” am 07.05.1765. Die Festansprache hält als Elternbeirats - Vorsitzender Gerhard Ludwig. Letzte Lehrerin in Ebersgöns war Frau Hilde Brandl. 01. September - Einweihung der für rund 4,3 Millionen DM neu errichteten Mittelpunktschule “Oberer Hüttenberg”. Ab 4.9. wird hier der Schulbetrieb auch für alle Ebersgönser Schulkinder aufgenommen. Baubeginn war der 01.06.1966. Richtfest am 01.02.1967. 16. September - Der 69jährige Wilhelm Jung II wird von den 9 Gemeindevertretern zum 5. Mal nach 1952 zum ehrenamtlichen Bürgermeister von Ebersgöns gewählt mit 6 ja, l nein und 2 Enthaltungen.

  • 1969

1. Januar - Nach Schließung der Kalksteinbrüche Oberkleen und Ebersgöns stellt die Butzbach-Licher-Eisenbahn ihren Bahnverkehr ein. Den Personenverkehr übernimmt die Buslinie Cleeberg - Butzbach der BLE. l9. Mai. - Beschluss der Gemeindevertretung Ebersgöns über die endgültige Aufhebung der örtlichen Volksschule und Freigabe des 1953/54 errichteten Schulgebäudes “An der Tuchbleiche” zum Verkauf an private Interessenten. 9.-11. August - 50. Vereinsjubiläum des TSV Ebersgöns, Vereinsvorsitzender ist Walter Hartmannshenn. 14. September - Beschluss der Gemeinde über Anschaffung eines ersten motorisierten Löschfahrzeuges für die FFW Ebersgöns.

  • 1970

5. Juni - Beschluss der Gemeinde zum Ankauf des ehemaligen Bahnhofsgebäudes und des Bahnkörpergeländes der Butzbach-Licher Eisenbahn zu späteren Verwendung für eine Trasse für die geplante Umgehungsstrasse Oberkleen - Ebersgöns - Pohlgöns

  • 1971

30. Oktober - Die Gemeindevertretung Ebersgöns lehnt den Gemeindezusammenschluß mit “Kleenheim” bestehend aus den weiteren geplanten Ortsteilen Ober- und Niederkleen sowie Cleeberg mit 4 Ja-, 4 Nein-Stimmen und einer Enthaltung (Stimmengleichheit) ab. 20. November - Die Ebersgönser Gemeindevertretung stimmt mit 4 Stimmen der JWG und einer der FWG gegen 4 Stimmen der FWG-Vertreter für den Zusammenschluß von Ebersgöns mit der Stadt Butzbach im Wege der freiwilligen Eingliederung zum 31.12.71. 9. Dezember - Abschluß eines Grenzänderungsvertrages zwischen Ebersgöns und der Stadt Butzbach mit dem Ziel eines freiwilligen Gemeindezusammenschlusses im Rahmen der Gebietsreform in Hessen. Für Ebersgöns unterschreiben Bgm. Wilhelm Jung und der 1. Beigeordnete Walter Hartmannshenn. 1972 23. April - 25 Jahre Laienspielschar Ebersgöns, Festabend im Saal der Gaststätte “Zum Löwen”. 1. Vorsitzender ist Richard Jung. 27 Zeittafel 22. Oktober - Das Ergebnis der Kommunalwahl bestätigt in Ebersgöns durch die Wähler, den bereits am 20.11.1971 durch die Gemeindevertreter mit 5:4 Stimmen gefaßten Beschluß zum freiwilligen Zusammenschluß der Gemeinde mit der Stadt Butzbach/Wetteraukreis im Rahmen der laufenden hessischen Gebietsreform. Die für diesen Anschluß eintretende überparteiliche Wählergemeinschaft Ebersgöns ÜWE erhält 206 Stimmen, die für einen Zusammenschluß mit Kleenheim/Kreis Wetzlar angetretene Freie Wählergemeinschaft 170. Ungültig sind 13 Stimmen. Die Wahlbeteiligung der insgesamt 472 Wahlberechtigten aus Ebersgöns liegt bei 82%, die bisher nach 1945 höchste bei einer Gemeindewahl erreichte Prozentzahl. 21. November - Die Gemeindevertretung wählt mit ihren 15 Mitgliedern den 42 jährigen Techn. Amtsrat, Dipl.-Ing. Gerhard Ludwig ( *29.01.1931 in Niederhonnefeld/Kr. Neuwied, verheiratet mit Irmgard, geb. Schindel aus Ebersgöns) zum ehrenamtlichen Bürgermeister mit 9 ja, 3 nein und 3 Enthaltungen. Er tritt sein Amt zum 1. Januar 1973 an.

  • 1973

20. Januar - Der zum 31.12.72 ausgeschiedene ehrenamtlicher Bürgermeister Wilhelm Jung II., wird auf einstimmigen Beschluß der Gemeindevertretung vom November 1972 zum Ehrenbürgermeister ernannt. Die Ehrung wird in einer Feierstunde im Saal der Gastwirtschaft Zum Löwen, Inhaber Karl und Irene Seip, durch Bürgermeister Ludwig in Gegenwart von Landrat Sauerwein, Wetzlar und dem katholischen Pfarrer Alfred Göbel, Oberkleen für die beiden Ebersgönser Kirchengemeinden, unter reger Beteiligung aus der Gemeinde Ebersgöns, vorgenommen. 02. Juni - Die Gemeinde beschließt den Abbruch des ehemaligen Brandweihers “Die Weher” in der unteren Hauptstraße. Die Bevorratung des notwendigen Löschwassers erfolgt künftig in einer unterirdischen Zisterne an gleicher Stelle, der Platz wird zu öffentlichen Grünanlagen mit Parkplätzen ausgebaut. 01. Juli - Als Tag des neuen Rechtszustandes aus der 3. Flurbereinigung in Ebersgöns von 1967 - 72 wird durch das ausführende Hessische Amt für Landeskultur in Gießen der 1. Juli 1973 bestimmt. 07.-09. Juli - Fest für 25 Jahre gemischter Chor Ebersgöns, 1. Vorsitzender ist Paul Jung. 1. November - In der Ebersgönser Gemarkung wird jetzt im Auftrag des hessischen Straßenbauamtes Dillenburg mit der Abmarkung und dem Bau der neuen Umgehungs- /Kreisstraße K 363 begonnen. Die neue Trasse verläuft zwischen Ebersgöns und Oberkleen auf dem Gelände der ehemaligen Butzbach-Licher Eisenbahn, zwischen Ebersgöns und Pohlgöns in der Gemarkung Ebersgöns auf dem sogenannten Eichweg. Die restliche Bahntrasse wird im Rahmen der abgeschlossenen Flurbereinigung wieder in die Feldgemarkung eingearbeitet. 11. Mai - Der Ausbau der Grabenstraße als wichtigste innerörtliche Verbindung zwischen Haupt- und Taunusstraße wird mit rund 100.000,—DM realisiert. Damit ist erstmals ein Rundverkehr mit PKW und LKW im Ort möglich.

  • 1974

13. Mai - Der Hessische Landtag beschließt das Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen. Es tritt zum 01.01.1977 in Kraft und sieht für unsere Gemeinde vor: “Die Gemeinde Ebersgöns wird in die Stadt Butzbach eingegliedert”. Nach langwierigen Verhandlungen, Anhörungsverfahren in den Kreistagen Wetzlar und Friedberg und im hessischem Landtag in Wiesbaden, sowie erbitterten örtlichen politischen Auseinandersetzungen hat damit die hessische Gebietsreform für Ebersgöns eine gesetzliche Regelung und ihren Abschluß gefunden. 21. Mai - Die erste Wetterschutzhütte für Wanderer im Naturpark Hochtaunus wird von der Gemeinde und der FFW Ebersgöns im Walddistrikt “An der Eisenkaute” errichtet. 30. Juni - Die Einwohnerzahl von Ebersgöns beträgt 650 Einwohner. (512 evgl. 138 kath. Religion). In dieser Zahl nicht enthalten sind die hier zu Miete wohnenden Angehörigen der US-Army und ihre Familien mit weiteren 37 Personen. 10. Juli - Die neue Umgehungsstraße K 363 von Ebersgöns nach Oberkleen und Ebersgöns nach Pohlgöns geht in Betrieb. Gesamtkosten rund 800.000,—DM, überwiegend getragen vom Land Hessen und Landkreis Wetzlar. Anteil der Gemeinde Ebersgöns nur 15.000,—DM. 06. September - Der Hessische Minister des Innern, Wiesbaden, genehmigt der Gemeinde Ebersgöns auf ihren Antrag vom 6.4.73, die Führung eines Wappens. Die Wappenbeschreibung lautet: 28 Zeittafel “In grün ein doppelter, silberner Wellenbalken, darauf eine goldene Gans mit einer umgestülpten goldenen Krone um den Hals”. 19. Oktober - Aus kostenlos von der Zivilgemeinde bereitgestellten und angefahrenen Kalkmauersteinen des ehemaligen Viaduktes zum Grundweg, der Butzbacher-Licher-Eisenbahn AG, welches der neuen Kreisumgehungsstraße weichen mußte, wird von der evangelischen Kirchengemeinde in Eigenhilfe die Kirchenmauer am alten Friedhof erneuert. Maurer ist Heinrich Jung.

  • 1975

1. Januar - Im Vorgriff auf den Zusammenschluß mit der Stadt Butzbach werden die Kassengeschäfte der Gemeinde Ebersgöns von der hisher zuständigen Gemeinde - Zwecksverbandskasse Gross-Rechtenbach auf die Stadtkasse Butzbach übertragen. Alle Abwicklungen erfolgen jetzt bargeldlos. Seit 150 Jahren findet erstmals kein örtlicher Steuerund Gebührenhebetermin in Ebersgöns mehr statt. 24. Mai - Gemeindeschwester Erna Christmann verlässt Ebersgöns. Sie wird ihren Lebensabend im Geburtsort Hennweiler bei Kreuznach verbringen. “Schwester Erna” war vom 1.10.1930 - 30.4.1970 für die Gemeindeschwesterstation der Gemeinden Ebersgöns, Ober- und Niederkleen verantwortlich tätig. Sie wurde ausgezeichnet mit dem Wappenteller der Gemeinde durch Bgm. Ludwig. Sie verstarb am 28.11.1980 in Hennweiler/Nahe. 15. Juni - Die Gemeinde Ebersgöns und ihre Ortsvereine nehmen erstmals mit dem Motivwagen “Leiterhaus” an einem Hessentag (15.) in Wetzlar teil. 24. Juli - Auf Antrag der Gemeinde werden die Wasserschutzgebiete um den Ebersgönser Tiefbrunnen “In den Erlen” durch den Reg. Präsidenten in Darmstadt und das Hessische Wasserwirtschaftsamt Dillenburg ausgewiesen. 27. Juli - US-Präsident Gerald Ford besucht die US-Ayers-Kaserne in Kirch-Göns. Ebersgöns wird hierbei offiziell von Bürgermeister Gerhard Ludwig vertreten. 30. Juli - Erst nach Androhung eines Verwaltungsgerichtsverfahren durch die Gemeinde Ebersgöns, sichert der Kreisauschuß beim Landrat Wetzlar und das Hessische Straßenbauamt Dillenburg die Wiederherstellung der ehemaligen Ortsdurchfahrt K 363, Oberkleener- und Hauptstraße zur Gemeindestraße zu. Von den hierbei entstehenden Gesamtkosten von 65.000,—DM trägt Ebersgöns für den Bau von Bürgersteigen und Bordsteinabgrenzung in der Hauptstr. und Oberkleener Str. nur 25.000,—DM. 24. August - 1. September - Die Gemeinde Ebersgöns und die Ortsvereine beteiligen sich mit weiteren, neuen Stadtteilen bereits aktiv an der 1200-Jahrfeier der Stadt Butzbach. 14. Oktober - Für mehr als 12 Jahre ehrenamtliche Gemeindevertretertätigkeit in Ebersgöns wurden auf Vorschlag der Gemeinde von Landrat Kurt Sauerwein in Wetzlar mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet: Alois Hampl, Ernst Heidl, Karl Hilka, Heinrich Jung, Hermann Köhler, Wilhelm Reitz, Walter Hartmannshenn. Ehrenbürgermeister Wilhelm Jung II. erhielt die Auszeichnung bereits am 2. Mai 1974. 1. - 31. Oktober - Die US-Einheit 3rd. Battalion 33d. Amor-Division Kirchgöns führt Feldübungen zwischen Ebersgöns und Butzbach durch. 450 Soldaten mit 188 Räder- und 79 Kettenfahrzeugen verursachen starke Manöverschäden. 29. November - Schmetterling, Eichhörnchen und Widder stehen für die Markierung von 3 Rundwanderwegen in der Gemarkung Ebersgöns. Für diese Erholungseinrichtungen mit 15 Ruhebänken und dem Parkplatz am Kohlplatz wurden vom Land Hessen im Rahmen des Naturparkes Hochtaunus 31.180,—DM bezuschußt.

  • 1976

06. Februar - Die bisherige gemeinsame Revierförsterei der Gemeinden Ebersgöns und Oberkleen mit Sitz in Oberkleen wird aufgelöst. Nach Neugliederung der Hessischen Staatsforstverwaltung ist jetzt für die rund 210 ha Waldflächen von Ebersgöns das Hessische Forstamt Butzbach zuständig. 29. April - Ausbau der Gemeindestraße Tuchbleiche mit Straßenbeleuchtung und Gehweg für rund 150.000,—DM beendet. 24. Mai - Der Waldparkplatz “Kohlplatz” wird seiner Bestimmung übergeben. 29 Zeittafel 6.-8.August - Gemeindetag der evangelischen Kirchengemeinde Ebersgöns. Aus diesem Anlass spielt die ZDF - Prominentenelf mit Moderator Dieter Kürten Fußball gegen eine Pfarrer-Auswahl der Synode Wetzlar. Alle Einnahmem dienen der Arbeit der Anstalt Bethel. 15. Dezember - Die letzte Sitzung einer Gemeindevertretung der selbständigen Gemeinde Ebersgöns findet im Dorfgemeinschaftshaus statt. Im geschmücktem Sitzungssaal wird nach Beratung und Beschlußfassung der letzten Tagesordnungspunkte ein kurzer Rückblick auf die Geschichte des bis dahin selbständigen Dorfes Ebersgöns unter besonderer Berücksichtigung der Jahre nach 1945, durch Bürgermeister Ludwig gegeben. Für 12-jährige ehrenamtliche Tätigkeit zum Wohle der Gemeinde Ebersgöns werden mit dem Wappenteller der Gemeinde Ebersgöns ausgezeichnet: Walter Althenn, Otto Hedrich, Gerhard Ludwig und Karl Wächtershäuser II.. 28. Dezember - Nach Mitteilung von Pfarrer Jörg Gutheil ändert sich durch die kommunale hessische Gebietsreform zum 01.01.77 für die evangelische Kirchengemeinde Ebersgöns und Oberkleen politisch nichts. Beide Dörfer gehören auch danach unverändert weiter zur Evangelischen Kirche im Rheinland (Düsseldorf). Die “preußische Tradition im Kleebachtal” wird so zumindest von der Kirche fortgesetzt. 31. Dezember - Mit Ende des Jahres 1976 endet die Selbständigkeit der Gemeinde Ebersgöns/Kreis Wetzlar. Seit 160 Jahren hat es zu Preußen bzw. dem Kreis Wetzlar politisch gehört. In diesen Jahren haben 13 Schultheißen, Vorsteher und Bürgermeister die örtlichen Amtsgeschäfte geführt.

  • 1977

01. Januar - Im Zuge der kommunalen hessischen Neuordnung ist Ebersgöns zum Stadtteil von Butzbach geworden und gehört jetzt dem Wetteraukreis an. Sitz des Landratsamtes ist Friedberg. Bürgermeister der Stadt Butzbach ist Karl Heinz Hofmann. Die Amtsgeschäfte der Stadtverwaltungsaußenstelle in Ebersgöns werden bis zur Kommunalwahl am 20.3.1977 vom bisherigen Bürgermeister Gerhard Ludwig als Ortsvorsteher weitergeführt. Postalisch heißt Ebersgöns jetzt: 6308 Butzbach 12. 16. März - Der Schiedsmann der Gemeinde Ebersgöns und 1. Vorsitzender der VDK Hartmut Kuras wird von Landrat Dr. Arno Kuhn, Friedberg mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet. Ab 1. April besteht erstmalig durch die Eröffnung einer Sparkassenzweigstelle der Kreissparkasse Friedberg, Hauptzweigstelle Butzbach für alle Einwohner in Ebersgöns die tägliche Gelegenheit von Montag bis Freitag in den Kassenstunden ihren Bankbedürfnissen örtlich nachzugehen. 01. Juni - Mit Wirkung dieses Tages wird die Krankenpflege im Stadtteil Ebersgöns von der Ev.-Schwesternstation im Stadtteil Butzbach - Pohlgöns mit übernommen. 11. Juni - Der VDK - Ebersgöns begeht sein 25jähriges Bestehen. 1. Vorsitzender ist Hartmut Kuras. 20. September - Der Haupt- und Finanzausschuß der Stadt Butzbach vergibt den Auftrag für die Verlegung eines neuen Kanals in der Brühlgasse von Ebersgöns für 75.153,—DM. Dieses Kanalstück ist innerörtlich Voraussetzung für den in 1978 vorgesehenen Anschluß der Gemeinde an den Abwasserverband Kleebachtal. Mit gleichem Datum wird der Auftrag zum Ausbau der Butzbacherstr./Zufahrt zur Siedlung “An der Heide” mit 349.283,—DM erteilt. 30. November - Der Ausbau der Butzbacher Straße wird mit einem Kostenaufwand von rund 300.000,—DM durchgeführt.

  • 1978

Ab 01.01. gilt gemäß Magistratbeschluß vom Oktober 1977 auch für den Butzbacher Stadtteil Ebersgöns das gültige Butzbacher Ortsrecht. Ebersgöns wird mit einem 800 m langen Nebensammler an den Abwasserverband Kleebachtal (Hauptsammler von Oberkleen nach Niederkleen) angeschlossen. Damit übernimmt das Klärwerk Gießen die Abwasserreinigung. Der örtliche Übergabeschacht von Ebersgöns war bereits 1973 mit der Kanalanschlußleitung unter der Kreisumgehungsstraße von der Gemeinde Ebersgöns errichtet worden.

  • 1979

11. Mai - Ablösung der Kirchenbaulasten für die evangelische Kirche in Ebersgöns durch die Stadt Butzbach, Zivilgemeinde als Rechtsnachfolger der vormals baulastpflichtigen, zum 01.01.1977 in die Stadt eingegliederten Gemeinde Ebersgöns. Die einmalige Ablösungssumme beträgt 179.000,— DM. 30 Zeittafel 18. - 20. August - 50 Jahre Handball und 60 Jahre TSV 1919 Ebersgöns e.V. 1. Vorsitzender ist Werner Althenn. In der evangelischen Ebersgönser Kirche werden auf Vermittlung von Altbürgermeister Gerhard Ludwig 17 Ölgemälde an der Empore, mit Darstellungen von der Erschaffung der Erde bis hin zur Kreuzigung Christi, mit fachlicher und finanzieller Unterstützung des Hessischen Landesamtes für Denkmalspflege in Wiesbaden restauriert. Zuständiger Bezirks-Denkmal-Pfleger ist Dr. Reiter.

  • 1980

Beginn der Baumaßnahmen für Wasser, Kanal und Elektroleitungen und Straße Baureifmachung für das Neubaugebiet “Am Wingert”. 13. Juni - Im traditionsreichen Sitzungssaal des Butzbacher Rathauses werden durch den 1. Kreisbeigeordneten Dr. Walter Sper, Friedberg folgende Bürger von Ebersgöns mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet: Walter Althenn, Reinhold Faber, Otto Hedrich, Paul Jung, Walter Jung, Gerhard Ludwig, Willi Müller, Horst Nagel, Richard Schütz, Walter Zecher.

  • 1983

8.- 30. Mai - 50. Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Ebersgöns. Wehrführer ist Egon Krämer. 26. November - Einweihung der ab 1976 in Eigenhilfe der Mitglieder um eine Empore, Sanitärräume und Versammlungsraum erweiterten Turnhalle des TSV 1919 e.V. Ebersgöns.

  • 1984

29. September - 60 Jahre Schützenverein Ebersgöns und Kreisschützenball. l.Vorsitzender ist Horst Nagel. 1988 20. Februar - Inbetriebnahme des neuen Schulungs- und Versammlungsraumes der Freiwilligen Feuerwehr Ebersgöns im ehemaligen Schulsaal 1. Stock, der alten Schule Hauptstr. 53. 29. Mai/16-17. September - 100 Jahre Chorgesang/40 Jahre gemischter Chor Ebersgöns. Jubiläumsfest mit Verleihung der Zelter-Plakette an den Chor. 1. Vorsitzender ist Paul Jung.

  • 1990

23. September - Das 1684 erbaute Ebersgönser Backhaus/Gemeindehaus wird nach abschließender Fachwerkfreilegung und Renovierung mit einem Fest der Bürger eingeweiht. Renovierungskosten rund 271.000,—DM.

  • 1994

29. Mai - Einweihung des neu errichteten evangelischen Gemeindehauses “Siloah”. Die Gesamtkosten betrugen rund 1,8 Mio. DM. Pfarrer ist Michael Ruf. 16.-18. September - 75jähriges Vereinsjubiläum des TSV 1919 e.V. Ebersgöns. 1.Vorsitzender ist Klaus Hübner. 17. September - Der frühere 1. Vorsitzende des TSV 1919 e.V. Ebersgöns Werner Althenn wird durch Bürgermeister Klaus Jürgen Fricke mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet.

  • 1995

17. Februar - Aus Anlass der geplanten 800 - Jahrfeier, wegen der ersten Namenserwähnung von Ebersgöns/ Eberhartesgunesso, am 11.-14. Juli 1997 treffen sich auf Einladung von Altbürgermeister G. Ludwig im Dorfgemeinschaftshaus 14 Personen zur Vorbesprechung und Gründung eines Arbeitskreises “Dorfbuch Ebersgöns”. 12. Dezember - Sitzung des Ortsbeirates Ebersgöns unter Leitung von Ortsvorsteher Alois Behr, zusammen mit den Vertretern der Ebersgönser Vereine, zur Bildung von folgenden Ausschüssen für die Abhaltung der 800 - Jahrfeier: Haupt- und Finanzausschuß; Bau- und Wirtschaftsausschuss, Vergnügungsausschuß, Dorfbuch-Ausschuss. Tagungsort: Feuerwehr - Schulungsraum in der “Alten Schule”.

  • 1996

23. April 1996 - Alle bestehenden Ebersgönser Vereine schließen sich in einem Ebersgönser Vereinsring zusammen. Zu Vorstandsmitgliedern des Vereinsringes werden am 29. April gewählt: Manfred Schütz (Vorsitzender), Wolfgang Pachner (Kassierer), Gerold Reitz (Schriftführer).

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