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Letzte Änderung für Artikel Wolfshagen (Uckermark): 13.01.2006 16:25

Wolfshagen (Uckermark)

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Haussee mit Burgruine
Haussee mit Burgruine
Wolfshagen ist ein Ortsteil der Gemeinde Uckerland im Landkreis Uckermark in Brandenburg an der B 198 zwischen Prenzlau und Woldegk. Bis zum 31.12.2001 war Wolfshagen eine eigenständige Gemeinde mit den Ortsteilen Wolfshagen, Amalienhof und Ottenhagen im Amt Lübbenow, verlor aber im Zuge der Gemeindeneugliederung ihre Selbstständigkeit und wurde Ortsteil der neugegründeten Gemeinde Uckerland. Im März 2003 lebten in Wolfshagen 330 und in den beiden kleinen Ortschaften Amalienhof und Ottenhagen 21 bzw. 22 Einwohner.

Ortscharakter

Königssäule
Königssäule

Die Bedeutung von Wolfshagen ergibt sich aus dem dorfbildprägenden Gebäudeensemble mit zahlreichen denkmalgeschützten Objekten. Die insgesamt 38 Baudenkmäler wurden durch die Familie von Schwerin im Zuge eines planmäßigen Ausbaus dieses ehemaligen Gutsdorfes ab 1830 errichtet. Wolfshagen weist als ländliche Ortschaft die größte Denkmaldichte im gesamten Landkreis Uckermark auf und steht mit seinem einmaligen Denkmalensemble neben zehn weiteren Bauwerken in Brandenburg im Rang eines Kulturdenkmals von besonderer nationaler kultureller Bedeutung.

Zu den bedeutendsten Objekten zählen die neogotische Kirche, die zwischen 1850 und 1858 entstand, sowie die Königssäule, das einzige Denkmal in Deutschland, dass den Stein-Hardenbergschen Reformen gewidmet ist. Weitere unter Denkmalschutz stehende Objekte sind die Burgruine der Blankenburg mit Fangelturm, die Ehrenpforte, das Erbbegräbnis, das Denkmal für die Befreiungskriege und die Fliesenbrücke.

Zahlreiche heutige Wohngebäude, wie das ehemalige Preußische Zollhaus oder das Gärtner- und Fischerhaus wurden in neogotischer Feldstein-Backstein-Bauweise errichtet. Dabei sind gotische Spitzbögen aus Backstein, Rundfenster, Rosetten und gerundete Dächer besonders charakteristisch.

Der Wolfshagener Park wurde Anfang des 19. Jahrhunderts nach Plänen von Peter Joseph Lenné angelegt.

Geschichte

Kirche
Kirche

Die Entwicklung Wolfshagens begann im 13. Jahrhundert , als deutsche Kolonisten das Gebiet um den heutigen Haussee besiedelten. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1292. Auf der Insel im Haussee wurde bereits um 1250 mit dem Bau einer Burg begonnen, auf der die Familie von Blankenburg ihren Sitz hatte. Diese Burg erlangte Ende des 13. Jahrhunderts strategische Bedeutung, da sie an der Grenze zwischen Mecklenburg und der Mark Brandenburg lag. Im ausgehenden Mittelalter wechselte deshalb häufig die Zugehörigkeit Wolfshagens zwischen diesen beiden Herrschaftsgebieten. Um 1635, während des Dreißigjährigen Krieges , wurde die Blankenburg zerstört und nicht wieder aufgebaut.

Als die Familie von Blankenburg aufgrund ihrer schwierigen finanziellen Situation die Besitzungen in Wolfshagen verkaufen musste, erwarb Reichsfreiherr Otto von Schwerin 1652 die Güter und erhob Wolfshagen zum Stammsitz. Zwischen 1727 und 1738 baute die Familie ein Barockschloß an der Stelle des alten Renaissanceschlosses. Im ausgehenden 18. Jahrhundert lebten im Gutsdorf Wolfshagen 252 Einwohner. Im 19. Jahrhundert erhielt Wolfshagen unter Johann Christoph Hermann von Schwerin sein bis heute prägendes Ortsbild. Bis Ende des 19. Jahrhunderts entstanden nicht nur Repräsentationsbauten, sondern auch zahlreiche Landarbeiterkaten . Dieses dörfliche Gebäudeensemble blieb bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges erhalten. In den letzten Kriegswochen wurde das Wolfshagener Schloss, das die Wehrmacht als Lager nutzte, zerstört.

Fischerhaus
Fischerhaus

Nach 1945 entstanden in Wolfshagen Bebauungen, die der historisch gewachsenen Struktur widersprachen. Dazu gehörten neben den zwischen 1947 und 1964 erbauten 21 Neubauernhöfen vor allem drei in den Jahren 1961 bis 1964 errichtete Neubaublocks. Auch der Ausbau der damaligen F 198 Anfang der 80er Jahre veränderte das Ortsbild nachhaltig. So wurden im Zuge der Straßenbauarbeiten einige Gebäude abgerissen und die Königssäule vom Park abgetrennt. In der Nähe des Denkmals für die Befreiungskriege begann 1983 zudem der Bau einer Bungalowsiedlung und 1985 wurde zum 40. Jahrestag der Bodenreform in der Dorfmitte ein Denkmal mit der Aufschrift „Junkerland in Bauernhand“ eingeweiht. Dieses sogenannte "Bodenreform-Denkmal" steht besonders seit der Wiedervereinigung in der Kritik und ist äußerst umstritten. So fand im Juli 2004 eine Gedenkfeier statt, die an die von Vertreibung, Verfolgung, Enteignung und Diskriminierung betroffenen Opfer erinnern sollte - es wird von Geschädigtenverbänden eine Umwidmung des Denkmals für diese Opfer angestrebt.

Von 1997 bis 2002 wurde das denkmalgeschützte Dorfensemble im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms aufwändig saniert.

Weblinks

Wikipedia

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