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Letzte Änderung für Artikel Lieberose: 08.02.2006 05:03

Lieberose

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Wappen Karte
Wappen Lieberose Lage von Lieberose in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis : Dahme-Spreewald
Geografische Lage :
Koordinaten: 51° 59' N, 14° 18' O
51° 59' N, 14° 18' O
Höhe : 50 m ü. NN
Fläche : 72,51 km²
Einwohner : 1.606 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte : 22 Einwohner je km²
Postleitzahlen : 15868 (alt: 1232)
Vorwahl : 033671
Kfz-Kennzeichen : LDS
Gemeindeschlüssel : 12 0 61 308
Stadtgliederung: 5 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Kirchstr. 11
15913 Straupitz
Website: www.amt-lieberose-oberspreewald.de
Bürgermeister : Kerstin Michelchen

Lieberose ist eine deutsche Gemeinde in Brandenburg und liegt 30 km nördlich von Cottbus.

Der Ort wurde im Mittelalter an einer Kreuzung mehrerer Handelswege gegründet. Heute zählt das im Landkreis Dahme-Spreewald gelegene Städtchen etwa 1.600 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Ortsteile

  • Blasdorf
  • Doberburg
  • Goschen und
  • Trebitz
  • weitere (kleinere) Gemeindeteile sind Hollbrunn, Münchhofe und Behlow.

Geschichte

Die früheste Erwähnung einer Schutzburg stammt aus dem Jahr 1301 . Die Wenden und davor die germanischen Illyrer besiedelten aber schon vor dieser Zeit diese Gegend. Unter dem "Schutz" der Burgherren entwickelte sich eine wendische Siedlung (Wenden waren bzw. sind ein westslawischer Volksstamm).

Das ehemals slawische Gebiet fiel bereits im 10. Jahrhundert an das Reich Otto I. und wird schon 1272 bzw. 1295 urkundlich erwähnt (Lubraz bzw. "Luberase" war die damalige Schreibweise). Am 29. November 1302 bestätigt Markgraf Diezmann die Rechte und Privilegien der Gemarkung Lieberose.

Lieberose unterstand in der Folgezeit mehreren Herrenhäusern und wurde am 11. November 1519 von den Brüdern Jakob und Richard von der Schulenburg erworben. Dieses Geschlecht, dessen Zweig Haus Lieberose aus dem Schwarzen Stamm bis zum Ende des II. Weltkrieges hier saß, prägte die Geschichte der Kleinstadt 400 Jahre lang.

In den Stiftsmatrikeln des Bistums Meißen von 1346 und 1495 wird Lieberose an fünfter Stelle aller wichtigen Lausitzer Städte gezählt. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts besaß Lieberose den Charakter einer kleinen Residenzstadt , geprägt vom Schloss der Standesherren von der Schulenburg. Bis zu den Befreiungskriegen war Lieberose unter sächsischer Hoheit) und in der Lage und Pflicht, den sächsischen König und seinen Hof aufzunehmen. Nach dem Wiener Kongress kam es an Preußen.

1759 versammelte Friedrich der Große in der Nähe von Lieberose sein neues, zuvor bei Kunnersdorf geschlagenes Herr, um nach einer Verfolgung die russischen und österreichischen Truppen in Schlesien zu schlagen.

Anfang des 20. Jahrhunderts war Lieberose mit einer Gesamtfläche von 130 km² - davon 113 km² Forst und Fischerei - einer der bedeutendsten Forstbetriebe der Provinz Brandenburg. Es besaß ein großes Sägewerk und eine Dampfziegelei. Anschluss an das Bahnnetz wurde dabei über den Bahnhof Jamlitz und über die Spreewaldbahn gewährleistet, die ab dem Abzweig Byhlen nach Lieberose führte.

Als die Nationalsozialisten 1933 die Macht in Deutschland ergriffen, schrieb Lieberose erneut Geschichte. Die SS errichtete im Auftrag ihres Führers Heinrich Himmler ein Konzentrationslager . Dieses Lager war ein Arbeitsaussenlager des KZ Sachsenhausen und die Insassen sollten "den größten Truppenübungsplatz der deutschen Waffen-SS in Europa" (Himmler) errichten. 1943 forderte die SS von Graf Albrecht von der Schulenburg 8.000 Hektar Forst zur Erweiterung ihrers Truppenübungsplatzes "Kurmark" und drohte mit Enteignung. Auch sollte der Graf freiwillig Schloss Lieberose verlassen und seine Herrschaft verkaufen, was er jedoch bis Kriegsende durch Verhandlungen hinausschob. Danach wurde sein Besitz von der späteren DDR entschädigungslos enteignet.

Im November 1943 wurden die ersten Häftlinge aus dem KZ Sachsenhausen nach Jamlitz überstellt. Sie wurden zum Ausbau des Aussenlagers Lieberose eingesetzt. Im Frühjahr 1944 trafen weitere Häftlingstransporte aus den Lagern KZ Auschwitz und KZ Groß-Rosen ein. Zunächst handelte es sich um ungarische und polnische Juden . Unter unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen erichteten sie die Anlagen des Truppenübungsplatzes.

Lieberose sollte im Dritten Reich zur Garnisonsstadt ausgebaut werden. Für diese Pläne musste der Ort leiden, denn es wurde zum Ziel für amerikanische Bomber und russische Einheiten . Dabei wurde die direkt hinter dem Rathaus befindliche sogenannte Stadtkirche zerstört, die noch immer als Ruine ein Mahnmal darstellt.

Über 1.000 marschunfähige Häftlinge wurden von der SS ermordet, die anderen Häftlinge mit Lkws und zu Fuß ins Hauptlager nach Sachsenhausen transportiert und das KZ Lieberose 1945 aufgelöst.

Das um 1750 errichtete vierflügelige Schloss wurde bei Kampfhandlungen mit der Roten Armee Ende des Zweiten Weltkrieges teilweise zerstört. Der Schlossturm stürzte 1975 wegen Baufälligkeit ein.

Die sowjetischen Besatzungstruppen unterhielten nach Kriegsende in Jamlitz ein vom Geheimdienst kontrolliertes Internierungslager. Heute erinnert am Stadtrand eine Gedenkstätte an das KZ und das Internierungslager.

Sehenswürdigkeiten

  • Evgl. Landkirche: Die neugotische Saalkirche wurde um 1825/26 an der Stelle einer Wendischen Kirche erbaut. Im Inneren sind einige Ausstattungsstücke aus der zerstörten Stadtkirche integriert worden.
  • Stadtkirche: Die gotische Kirche wurde vom 15. - 16. Jahrhundert erbaut. Seit 1945 Ruine.
  • Schloss
  • Postmeilensäule

Wirtschaftliche Situation

Lieberose ist als ehemaliges Ackerbürgerstädtchen stark von der Land- und Waldwirtschaft geprägt. Nennenswerte Gewerbeansiedlungen haben seit 1990 nicht stattgefunden, so dass in der Stadt nur eine geringe Beschäftigungsquote existiert.

Seltene Tiere und Pflanzen

142 der vorzufindenen Pflanzenarten gelten als gefährdet, darunter 16 als vom Aussterben bedroht. See- und Fischadler , Wiedehopf , Raufußkauz , Eisvogel , Bekassine und Ziegenmelker sind nur einige der in und um Lieberose lebenden Vogelarten.

Im Naturpark Stockshof zu Lieberose findet man unter anderen Kostbarkeiten eines der letzten Vorkommen der Östlichen Smaragdeidechse (Lacerta viridis) in Deutschland. Auch der vom Aussterben bedrohte Europäische Laubfrosch hat hier sein Zuhause und selbst aus Schlesien eingewanderte Wölfe wurden schon gesichtet.

Weblinks

Informationen aus der Umgebung

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Wikipedia

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