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Letzte Änderung für Artikel Kleinmachnow-Dreilinden: 25.11.2005 13:43

Kleinmachnow-Dreilinden

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Dreilinden ist die Bezeichnung eines Forstes und einer Kolonie in Kleinmachnow, die bis 1945 zu Berlin-Wannsee gehörte. Bekannt wurde der Kontrollpunkt Dreilinden an der Transitautobahn West-Berlin - Westdeutschland durch die DDR . Auf der östlichen Seite lag die Grenzübergangsstelle Drewitz. Da nach westlicher Auffassung keine völkerrechtlich legitimierte Grenze bestand, gab es im offiziellen westlichen Sprachgebrauch keine „Grenzkontrollstelle“ sondern nur einen Kontrollpunkt .

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Name und Jagdschloss

Der Name Dreilinden geht auf das Jahr 1833 zurück, in dem das Forsthaus Heidekrug in Forsthaus Dreilinden umbenannt wurde. Fünf Jahre später, 1838, erfolgte die Einweihung der Berlin-Potsdamer Eisenbahn , deren Trasse durch den Forst Dreilinden verlief und direkt an der Stadtgrenze zur Mark Brandenburg entlang führte. Theodor Fontane berichtet in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg:

Jagdschloss, Zeichnung um 1880
Jagdschloss, Zeichnung um 1880

Dieser Name Dreilinden war übrigens keine Neuschöpfung und existiert bereits seit 1833, in welchem Jahre das uralte schon eingangs erwähnte Forstetablissement Heidekrug, mit Rücksicht auf drei alte, vor seiner Tür stehende Linden, die Bezeichnung Forsthaus Dreilinden erhalten hatte. Bald danach empfing auch die Forst selber ebendiese Bezeichnung, so dass wir seitdem, ein und demselben Namen dreifach begegnend, eine Forst von Dreilinden, ein Forsthaus von Dreilinden und endlich drittens ein Jagdhaus von Dreilinden unterscheiden müssen. Die Forst spricht für sich selbst, das Forsthaus ist Försterei, das Jagdhaus aber prinzliche Villa.

Als „prinzliche Villa“ bezeichnet Fontane das 1869 errichtete Jagdschloss Dreilinden, das Lieblingsaufenthalt des Prinzen Friedrich Karl von Preußen war. „Jeder ... kannte das Schloß ... aus den Hofnachrichten, in denen es in bestimmten Abständen hieß: ,Seine Königliche Hoheit kam heute von Dreilinden herein in die Stadt und kehrte gegen Abend dahin zurück'“. Im fünften Wanderungsband Fünf Schlösser widmet Fontane Dreilinden und dem Prinzen Friedrich Karl ein eigenes, ausführliches Kapitel. Im Jahr 1954 wurde das Jagdschloss abgerissen, an seiner Stelle befindet sich heute die Revierförsterei Dreilinden.

Chronologie ab 1940

  • 1940 Der Autobahn-Zubringer der Reichsautobahn 51 von der AVUS zum Berliner Ring wird eingeweiht (jetzt A 115). Er führt kurz hinter dem „ Zehlendorfer Kleeblatt “ durch den „Forst Dreilinden“ und die Parforceheide. Hinter der Eisenbahnbrücke der ehemaligen Wetzlarer Bahn endet das Stadtgebiet von Berlin.
  • 1945 Die Bahnstrecke Richtung Potsdam (früher auch Wetzlarer Bahn , Kanonenbahn oder Stammbahn genannt) wird von der Roten Armee stillgelegt. Die Gleise gehen als Reparation in die Sowjetunion .
  • 12. September 1945 Im Londoner Protokoll steht der Beschluss der Siegermächte, das besiegte Deutsche Reich und Berlin in Sektoren aufzuteilen. Dreilinden liegt nun an der Grenze zwischen dem Amerikanischen Sektor von Berlin und der Sowjetischen Besatzungszone . Vorerst gibt es aber keine wesentlichen Einschränkungen beim Grenzübergang. Kontrollposten interessieren sich höchstens für Schieber und Hamsterer.
  • 24. Juni 1948 Die Berlin-Blockade beginnt mit der Sperrung der Transitstrecken durch die Sowjets. Der Güterverkehr über Dreilinden muss eingestellt werden. Die Versorgung Berlins wird auf dem Luftweg vorgenommen (Luftbrücke). Lediglich der Personenverkehr ins Umland bleibt vorerst gestattet.
  • 12. Mai 1949 Ende der Berlin-Blockade
  • 28. Juli 1949 Der „Kontrollpassierpunkt“ (KPP) „NOWAWES“ - wird nach Befehl Nr. 73/49 des Präsidenten Dr. Fischer der „Deutschen Verwaltung des Innern (DVdI)“ der SBZ eröffnet.
  • 7. Oktober 1949 Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Dreilinden liegt nun nicht mehr an der Zonengrenze sondern an der „Staatsgrenze“.
  • 23. Oktober 1950 Der „KPP NOWAWES“ wird in „KPP Drewitz“ umbenannt und westlich der Autobahnauffahrt Potsdam-Babelsberg eingerichtet. Die Kontrolle findet im Freien und in Baracken statt.
  • 1954 Abriss des „Jagschlosses Dreilinden“, an der Stelle befindet sich jetzt die „Revierförsterei Dreilinden“.
  • 13. August 1961 Beginn der Abrieglung West-Berlins durch die DDR . Die Grenzanlagen werden deutlich ausgebaut. In Berlin beginnt der Bau der Mauer
  • 1969 Der neue Kontrollpunkt Dreilinden wird fertig gestellt. Die Amerikaner etablieren die Büroräume des " Allied Checkpoint Bravo " auf einer Brücke über den Schlagbäumen, also direkt über der Autobahn.
  • 1970 Inzwischen passierten 5,9 Mio. Personen und ca. 2,5 Mio. Kfz Dreilinden. Zu Ferienbeginn wurden pro Tag 2.000 bis 2.200 PKW in Richtung Westen und ca. 2.400 PKW nach West-Berlin abgefertigt. Dazu noch um die 140 LKW und 25 Omnibusse in jede Richtung.
  • 9. November 1989 Öffnung der innerdeutschen Grenze. Tausende von Fahrzeugen mit Bürgern der DDR passieren unkontrolliert Dreilinden.
  • 10. November 1989 Um 0.30 Uhr wird auf der Grundlage eines telefonischen Befehls an Major Meike (Zugführer in Drewitz (DDR)), die Grenzübergangsstelle für alle DDR-Bürger geöffnet. Der Ansturm über Dreilinden erreicht Rekordausmaße.
  • Juli 1990 der West-Berliner Kontrollpunkt Dreilinden wird stillgelegt.
  • Auf dem Gelände der ehemaligen Grenzübergangsstelle Drewitz wird der „Europarc Dreilinden“ mit Geschäftsgebäuden und Hotels aufgebaut, darunter die Ebay -Zentrale Deutschland.

Literatur

  • Theodor Fontane , Wanderungen durch die Mark Brandenburg . Teil 5. Fünf Schlösser. (1. Auflage 1889.) Zitate nach der Ausgabe Nymphenburger Verlagshandlung, München 1971, Frankfurt/M, Berlin, Seiten 322f, 317. ISBN 3-485-00293-3

Weblinks


Koordinaten: 52°24'25" N 13°11'15" O

Wikipedia

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