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Letzte Änderung für Artikel Ceciliengärten Berlin: 06.02.2006 00:38

Ceciliengärten Berlin

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Die Ceciliengärten sind eine Siedlung im Berliner Ortsteil Schöneberg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die ersten Ideen zur Parzellierung und Bebauung des ehemals Willmann'schen Parkgeländes westlich der Rubensstraße zwischen der Hauptstraße im Norden und der Berlin-Potsdamer Eisenbahn (Wannseebahn) im Süden reiften bereits in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts . Bis zur vorläufigen Planreife im Jahr 1909 favorisierte man zur Erschließung des Gebietes übermäßig breite Straßen mit "eingestreuten Grünflecken".

Erst nach dem Erwerb der Grundstücke durch die damalige Boden-Aktiengesellschaft Berlin-Nord besann man sich neuer städtebaulicher Gesichtspunkte: Man konzentrierte das angestrebte Wohnviertel nunmehr einheitlich um eine große, zusammenhängende Grünfläche und projektierte dezentrale Hof-Parks. Man zeichnete detaillierte Fassadenentwürfe und schrieb sämtliche Anforderungen in einem vom Stadterweiterungsamt der Stadt Schöneberg überarbeiteten Bebauungsplan fest.

In einem Exposé aus dem Jahre 1912 war erstmals die Rede von "der Ausschaltung der Brandgiebel, Berliner Zimmer und Hinterhäuser" sowie von "durchsonnten Wohnungen durch Nord-Süd-Ausrichtung sämtlicher Baublocks". Weiterhin widmete man sich der Frage der vorherrschenden Windrichtungen und der erforderlichen Ausstattung der Siedlung mit Spielplätzen "für die liebe Jugend". Im Einzelnen beschäftigte man sich auch der gärtnerischen Gestaltung mit Hecken, Rabatten, Baumreihen, Laubengängen sowie der Anlage mehrerer Brunnen und einer Wasserfontäne .

Sämtliche Ausführungen der Architektur und Parkanlagen sollten unter der amtlichen Oberleitung des Schöneberger Stadtbauinspektors Paul Wolf erfolgen.

Man vollendete demgemäß die Straßenaufteilung inklusive der platzartigen Grünfläche mit dem alten Baumbestand, der teilweise schon im Willmann'schen Parkgelände vorhandenen war.

Die ursprünglich angedachte bauliche Planung wurde in dieser Form allerdings nicht realisiert. Nur ein Gebäude wurde nahe des Ersten Weltkrieges - wahrscheinlich als Musterbau - fertig gestellt und ist heute noch in den Ceciliengärten 1 Ecke Traegerstraße zu sehen.

Die Fertigstellung der Wohngebäude wurde in erster Linie durch den Ersten Weltkrieg verhindert. Erst nach der Eingemeindung zur Stadt Berlin im Jahr 1920 nahmen sich Schönebergs Stadtplaner des schon festgesetzten Bebauungsplanes wieder an. Sie fanden bald Geldgeber die bereit waren, die parzellierten Blöcke zu erwerben. Für die damalige Gemeinnützige Heimstättengesellschaft der Berliner Straßenbahn (für den nordöstlichen Block) und die Wohnstättengesellschaft mbH (für die restlichen Blöcke) wurde die ursprüngliche Projektierung der Wohngebäude überarbeitet und den veränderten Wohnbedürfnissen angepasst.

Nur wenig beeinflusst durch die neuen architektonischen Zeichen der Zeit (Bauhaus-Stil) fiel die Fassadengestaltung allerdings nicht mehr ganz so pompös aus wie sie noch 1912 angestrebt wurde. Dennoch waren die Ergebnisse in Nutzbarkeit und Anschauung noch immer gut durchdacht und sehr detailverliebt. Neue markante Besonderheiten waren der sogenannte Atelierturm als südliche Begrenzung zur Semperstraße sowie die beiden lebensgroßen Frauenstandbilder "Der Morgen" und "Der Abend" des Bildhauers Georg Kolbe auf der zentralen Grünanlage.

Oberster Planer war nun der Schöneberger Stadtbaurat Heinrich Lassen. Eine Gedenktafel am Haus Traegerstraße 2/3 erinnert noch heute an ihn.

1927 wurde der letzte von acht Bauabschnitten nach fünfjähriger Bauzeit fertig gestellt. Der Komplex umfasste nun über 630 Wohnungen. Mindestens ein geplanter Wohnblock fiel entgegen der ursprünglichen Projektierung von 1912 weg: Zwischen Semper -, Baumeister - und Sponholzstraße wurde etwa zur gleichen Zeit ein anderweitiges Wohnbauprojekt vollendet.

Die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges hielten sich für die Siedlung Ceciliengärten, im Gegensatz zu anderen Stadtgebieten Berlins, in Grenzen. Die überdimensionierten Planungen für die angestrebte "Welthauptstadt Germania" durch den "Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt Berlin" Albert Speer mit einer bis zu 300 Meter breiten Nord-Süd-Achse zwischen dem Spreebogen im Norden und dem Teltowkanal im Süden endeten glücklicherweise kurz vor den Toren am Vorarlberger Damm. Sie hätten auch bei Vollendung nach dem Planungsstand von 1942 keine direkten Veränderungen für die Anlage der Ceciliengärten mit sich gebracht.

Allerdings wurden aus Gründen der Bevölkerungsvorsorge die Grünanlagen ziemlich in Anspruch genommen: Auf alliierten Luftbildern von 1943 kann man mitten auf der zentralen Grünanlage mehrere Schützengräben erkennen.

Leider wurde die Siedlung nicht von Bombardements verschont. Vermutlich im Februar 1943 zogen alliierte Bomber eine Schneise der Verwüstung im Norden der Anlage von West nach Ost. Dabei wurden die Häuser Ceciliengärten 4-7 und 8/9 zerstört sowie das Haus Ceciliengärten 47 schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Auch in den Häusern Ceciliengärten 39 und Rubensstraße 40 sowie Rubensstraße 32 bis 38 waren teilweise erhebliche Schäden zu verzeichnen. Die Schäden wurden in den Nachkriegsjahren beseitigt, die total zerstörten Häuser bis Ende der Fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts vereinfacht wieder aufgebaut.

Hans Baluscheks Atelierturm am Südende der Siedlung büßte etwa zur gleichen Zeit bei Umbauten seine mehrgeschossige Atelierwohnung ein. Dies allerdings nicht wegen der Beseitigung etwaiger Kriegsschäden, sondern wegen der großen Wohnungsknappheit nach dem Krieg und der sich daraus ergebenden Vermietungsmöglichkeiten.

Die Pflanzen in der Siedlung

Der große Platz mit den Brunnen wird flankiert von schmalen Wohnstraßen, in denen japanische Kirschbäume das Bild beherrschen. Die Pflanzung dieser eher untypischen Straßenbäume erfolgte erst Ende der 1950er Jahre.

In jedem Jahr kann man in den Ceciliengärten eine betörende Baumblüte erleben:

  • Den blütenreichen Auftakt bilden im April die Forsythien in ihrem leuchtend gelben Kleid.
  • Direkt im Anschluss stehen die japanischen Kirschbäume in voller Blüte. Die rosafarbenen Dolden bilden ein herrliches Dach über den Ceciliengärten. Dieses farbenprächtige Spektakel steht der Britzer Baumblüte in nichts nach und wird von Insidern gern besucht und fotografiert.
  • Jetzt setzen die weiß blühenden Kastanien am zentralen Platz ihre "Lichter" auf und lassen den Sommer beginnen.
  • Diese Blüte wird anschließend von den Rosen auf dem zentralen Platz rund um die beiden Frauenstandbilder "Der Morgen" und "Der Abend" des Bildhauers Georg Kolbe fortgesetzt, die bis in den Herbst hinein mit ihren rosafarbenen Tupfen zum Verweilen auf den ausreichend vorhandenen Bänken einladen.

Die Lage der Ceciliengärten

Die Siedlung Ceciliengärten mit einer Gesamtfläche von etwa sechs Hektar gehört zum Ortsteil Schöneberg des - seit 2001 neuen - siebten Berliner Verwaltungsbezirkes Tempelhof-Schöneberg . Die Entfernung zum Brandenburger Tor beträgt knapp sechs Kilometer.

Die Ceciliengärten liegen auf dem Teltow-Höhenzug südlich des Berlin-Warschauer Urstromtales mit einer mittleren Höhe von fast 40 Metern über NN . Das Terrain der Anlage weist einen Höhenunterschied von etwa drei Metern auf.

Die Anlage wird konkret begrenzt durch die Traegerstraße im Norden, die Rubensstraße im Osten, die Baumeister- und Semperstraße im Süden sowie im Westen durch die rückwärtigen Grenzen der östlichen Grundstücke der Sponholzstraße. Sie wird im Wesentlichen flankiert von folgenden Hauptverkehrsadern:

  • Nordwestlich durch die Hauptstraße, ehemals "Alte Reichsstraße Nr.1"
  • Nördlich durch die Ringbahn und dem parallel verlaufenden Autobahn-Stadtring BAB 100 hinter dem Innsbrucker Platz

Weblinks

Wikipedia

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