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Letzte Änderung für Artikel Berlin-Scheunenviertel: 02.01.2006 19:54

Berlin-Scheunenviertel

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Scheunenviertel ist ein Teil des Berliner Bezirks Mitte rund um den heutigen Rosa Luxemburg -Platz (früher Bülow -Platz). Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts stark jüdisch geprägtes Wohngebiet nahe dem Zentrum der Reichshauptstadt . Das Scheunenviertel ist ein Teil der historischen Spandauer Vorstadt, dem um 1700 entstandenen Gebiet außerhalb der Stadtmauer in Richtung Spandau. Die Spandauer Vorstadt erstreckte sich hinter dem Scheunenviertel weiter bis zur Friedrichstraße . Inzwischen wird häufig das Scheunenviertel mit der Spandauer Vorstadt gleichgesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichtliches

Preußen

Die Bezeichnung Scheunenviertel geht zurück auf die 27 Scheunen, die der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm aus Brandschutzgründen um 1672 in unmittelbarer Nähe der damaligen Stadtmauer errichten lässt. Der heutige Alexanderplatz war zu jener Zeit ein Viehmarkt, für dessen Betrieb große Mengen Heu und Stroh benötigt wurden. Da die Brandschutzordnung das Lagern derart feuergefährlicher Materialien innerhalb der Stadtmauer verbot, wurden die Scheunen außerhalb der Mauer errichtet.Nördlich der heutigen Torstraße, die deren ungefähren Verlauf markiert, befanden sich ausgedehnte, landwirtschaftliche Nutzflächen. Das Scheunenviertel diente zudem als Schlafstatt für die dort beschäftigten Landarbeiter. Nach dem Abriss der Stadtmauer wurde das Gebiet bebaut, behielt aber im Volksmund seinen alten Namen.

Zeit der Industrialisierung

Der Prozess der Industrialisierung hinterließ im Scheunenviertel gravierende Spuren. Der Maschineneinsatz in der Landwirtschaft setzte einen großen Teil der bisherigen Arbeitskräfte frei und förderte den Wandel der Gegend zum Armenviertel.

In Folge des Deutsch-Französischen Krieges (1870-1871) wurde Berlin zur größten Industriestadt Europas. Die Bevölkerungsdichte stieg innerhalb weniger Jahre rapide an, der Wohnraumbedarf der zuziehenden Arbeiter wurde nur verspätet und unzureichend durch den Bau von Mietskasernen in den neu entstehenden Stadtteilen gemindert. In den kleinteiligen Altbauten des Scheunenviertels herrschte drangvolle Enge. Viele Neuankömmlinge fanden hier in Berlin ihre erste Wohnstatt. Die knappen Schlafplätze in den untervermieteten Wohnungen wurden oftmals analog zu den Schichten in den nahe gelegenen Borsig -Werken geteilt. Wer nicht schlief oder arbeitete, trieb sich auf der Straße herum oder wärmte sich, soweit er hierzu finanziell in der Lage war, in einer der zahlreichen Kneipen des Viertels auf.

Die Namens-Verwechslung

Heute wird das Scheunenviertel häufig mit der Spandauer Vorstadt gleichgesetzt. Dies hat einen historischen Hintergrund: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte sich das Scheunenviertel zu einem sozialen Brennpunkt entwickelt. Das Viertel war geprägt durch Armut, Prostitution, Kleinkriminalität und hatte bei der Berliner Bevölkerung einen entsprechenden Ruf. Im westlich angrenzenden Teil der Spandauer Vorstadt hatte sich dagegen ein gut-bürgerliches Milieu etabliert, das zu einem guten Teil jüdisch geprägt war. Hier hatte auch die Berliner Jüdische Gemeinde mit der Neuen Synagoge (Oranienburger Straße) ein bedeutendes Zentrum. Die nationalsozialistische Propaganda versuchte das jüdische Bürgertum zu diskreditieren, indem sie die jüdisch geprägten Teile Mittes begrifflich dem Scheunenviertel zuschlugen, um so eine Gleichsetzung zu erzielen. Heute hat die Bezeichnung Scheunenviertel diese negative Konnotation längst abgelegt. Das Scheunenviertel gilt als touristischer Schwerpunkt und Kneipenviertel.


Siehe auch: Volksbühne Berlin

Wikipedia

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