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Letzte Änderung für Artikel Gersbach: 07.02.2006 21:39

Gersbach

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Das Wappen von Gersbach
Das Wappen von Gersbach

Gersbach ist ein Ortsteil von Schopfheim und staatlich anerkannter Erholungsort.

Mit einer Fläche von 2009 ha ist Gersbach Baden-Württembergs größte Gemarkung , zu der sechs Weiler (Fetzenbach, Gersbach-Au, Lochmühle, Metteln, Neuhaus, und Schlechtbach) gehören. Als größter von 8 Ortsteilen ist Gersbach in die 16 km entfernte Stadt Schopfheim eingemeindet.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Gersbach liegt an einem Südhang des Südschwarzwaldes auf einer Höhe von 800 – 1170 m über NN , bei 47° 42` geografischer Breite und 7° 55` geografischer Länge. In südwestlicher Richtung liegen die Kreisstadt Lörrach 32 km und Basel in der Schweiz 44 km weit entfernt.

Der Rohrenkopf (1170 m) ist Gersbachs höchste Erhebung. Bei klarem Wetter sind die Schweizer Alpen mit dem Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau zu sehen. Viele weitere Aussichtspunkte in der Umgebung, wie beispielsweise die Hohe Möhr (983 m) bei Schlechtbach, ermöglichen bei guter Wetterlage die Aussicht in das Dreiländereck Deutschland - Frankreich - Schweiz.

Klima

Eine „ Kachelmann Wetterstation “ misst in Gersbach mehr Sonnen- und kältere Wintertage , als im bundesdeutschen Durchschnitt. In den Höhen des Schwarzwaldes weht im Sommer immer eine leichte Brise. Daher ist in Gersbach selbst an sehr heißen Sommertagen die gefühlte Temperatur niedriger als die gemessene Temperatur. Die Ozonwerte in den Höhenlagen des Südschwarzwalds sind im Sommer oft relativ hoch.

Einwohnerentwicklung

Die Gemeinde mit etwa 700 Einwohnern weist eine relativ ausgewogene Bevölkerungsstruktur auf.

Infrastruktur und Wirtschaft

Infrastruktur

Trotz der Kleinheit des Ortes gibt es noch mehrere Lebensmittelgeschäfte, Bankfilialen, eine Postannahmestelle, 6 Gaststätten bzw. Restaurants, sowie wöchentliche Arztsprechstunden. Es ist eine kleine Bücherei vorhanden.

Golddorf

In den Jahren 2002 bis 2004 nahm die Gemeinde Gersbach am erfolgreichsten von 4708 Dörfern beim 21. Wettbewerb „ Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft “ teil. Unter 188 am Landesentscheid teilnehmenden Dörfern in Baden-Württemberg wurde Gersbach 2003 am besten bewertet und mit der Goldmedaille des Landes ausgezeichnet. Mit der höchsten bisher auf Bundesebene erreichten Punktzahl (98 von 100) belegte Gersbach 2004 von 36 Orten den 1. Platz. Mit der Verleihung der Goldmedaille im Januar 2005 in Berlin wurde Gersbach Golddorf auf Bundesebene.

Tourismus

Der Schwarzwaldtourismus ist auch in Gersbach ganzjährig ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Der Schwerpunkt in Gersbach liegt hierbei auf Sanftem Tourismus.

Landwirtschaft und Direktvermarktung

Die Landwirtschaft in Gersbach ist kleinstrukturiert und hat - wie im Schwarzwald insgesamt - in besonderem Maße auch die Funktion, zum Erhalt des typischen Landschaftsbildes beizutragen.

Als Vorzeigeprojekt des Landes Baden-Württemberg ist der Ort für die Direktvermarktung heimischer Erzeugnisse bekannt. 2003 wurde auf einer 33 ha großen Fläche ein Rinder lehrpfad angelegt. Dieser bietet auf einem Rundwanderweg Informationen zur artgerechten Züchtung und Tierhaltung sowie Erzeugung von Nahrungsmitteln . Eine besondere Attraktion ist das Gehege der Wald-Wisente. Die zur „ Käserroute “ im Breisgau und südlichen Schwarzwald gehörende „Chäs Chuchi“ Gersbach produziert Käse aus Milch heimischer Bauern. Käse, Fleisch und Wurst werden ausschließlich in der Region vermarktet.

Forstwirtschaft

Mächtige Weißtannen aus Gersbach stützen auf dem Messegelände der Expo 2000 das größte freitragende Holzdach der Welt
Mächtige Weißtannen aus Gersbach stützen auf dem Messegelände der Expo 2000 das größte freitragende Holzdach der Welt

Die Forstwirtschaft ist traditionell ein wichtiger Wirtschaftszweig in Gersbach.

Bis vor wenigen Jahren stand Europas dickste Weißtanne im Gersbacher Wald. Aufgrund von Pilzbefall musste der Baumriese Anfang der 1990er Jahre aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Der Stamm wurde als Demonstrationsobjekt für den Abbau von Holz im Ökosystem Wald vor Ort belassen.

Weißtannen aus Gersbach stützen seit der Weltausstellung Expo 2000 auch das größte freitragende Holzdach der Welt auf dem Messegelände in Hannover.

Bergbau

Neben Silber , Schwefelkies ( Vitriol ) und Eisenerzen , deren Förderung historisch erstmals 1794 belegt ist, aber wohl wesentlich früher begann, findet man in Gersbach auch Gold . Die "AG Minifossi" (eine Schüler-Arbeitsgruppe) hat Stollen und Spuren aus vergangener Zeit erforscht. Heute erfolgt keine Erzgewinnung mehr. Lediglich zu touristischen Zwecken werden im Sommer Goldsucherkurse angeboten.

Kultur, Brauchtum und regelmäßige Veranstaltungen

Das alljährlich im Herbst stattfindende, zwei Tage dauernde „Weideabtriebfest“ der Direktvermarktung Bergland Gersbach e.V. lockt jährlich 1500 bis 3500 Menschen nach Gersbach. Während einem dieser Feste wurde auch eine Folge der in Baden Württemberg bekannten Fernsehserie „Die Fallers“ in Gersbach gedreht.

Politik

Die Gersbacher Bevölkerung wählt 8 Ortschaftsräte. Ortsvorsteher ist derzeit (Februar 2006) Ralf Ühlin. In dieser Eigenschaft ist er beratendes Mitglied im Stadtrat von Schopfheim.

Geschichte

Geschichte des Ortes

Gersbach ist vermutlich eine hochmittelalterliche Rodungssiedlung. Ein Bach (urkundlich Gerisbach) gab dem Dorf seinen Namen.

Zum ersten Mal wird Gerisbach im Jahr 1166 schriftlich erwähnt durch Schenkung einer Kirche von Konrad von Hosskirch (ein Nachfahre der Herren von Wehr) an das Kloster St. Blasien .

1258 lebt in Gersbach erstmals nachweislich ein Pfarrer. 1263 werden Teile des Gersbacher Waldes Genossenschaftswald des Bischofs von Konstanz und der Deutschordenshauses Beuggen . 1305 erlangt Markgraf Heinrich III. von Hachberg (Mitglied des Deutschen Ordens) die Gerichtsbarkeit über Gersbach. Mitte des 14. Jahrhunderts versucht das österreichische Hauses Habsburg (Amt Wehr) den Markgrafen vergeblich diese streitig zu machen. Zwischen 1365 und 1400 gehört die Gerichtsbarkeit den Rittern von Schönau, fällt dann wieder an die Markgrafen von Hachberg zurück.

Nach der Reformation änderten sich die Besitzverhältnisse und Gersbach wird an Baden verkauft. Damit änderte sich auch die konfessionelle Zugehörigkeit und Gersbach wird evangelisch.

Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden (1655 – 1707) läßt Ende des 17. Jahrhunderts ein ausgedehntes Schanzen, Wall- und Sperrgrabensystem zur Verteidigung gegen französische Überfälle bauen.

Am 19./ 20. Mai 1784 fällt einer Brandkatastrophe ein Drittel des Dorfes zum Opfer.

1974 erfolgte die Eingemeindung nach Schopfheim.

Literatur

  • Horst Sutter: Gersbach, seit 25 Jahren Teil von Schopfheim; in: Jahrbuch Stadt Schopfheim, Bd. 15, 2000, S. 54 ff.
  • Rolf Strohm u.a. (Mitarb.)/ Schulleitung und Elternbeirat der Grund- und Hauptschule Gersbach (Hrsg.): Mit der Kamera unterwegs: Unser Dorf um die Jahrhundertwende: Festschrift zum Jubiläum des Friedens- und Freudensfestes 1884; Todtnau: Franke & Meyer (Druck), 1984
  • Friedrich Oehler: Zur Geschichte des Dorfes Gersbach; in: Das Markgräflerland, 1940, 2/4, S. 41 ff.

Weblinks

Wikipedia

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