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Letzte Änderung für Artikel Kunsthalle Bremen: 20.02.2006 15:46

Kunsthalle Bremen

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Die Kunsthalle Bremen ist eine bedeutende Kunstsammlung und hat durch wechselnde Ausstellungen ein hohes Ansehen erworben. Sie liegt in den Wallanlagen in unmittelbarer Nähe zur Bremer Altstadt auf dem Weg zum „Viertel“ vor dem Theater am Goetheplatz .

Inhaltsverzeichnis

GrĂĽndung

Eine Gruppe von zunächst 34 kunstinteressierten Kaufleuten um den Senator Hieronymus Klugkist gründeten 1823 einen Kunstverein mit dem Ziel „den Sinn für das Schöne zu verbreiten und auszubilden“, wobei man sich auf die bildende Kunst beschränken wollte. Durch Unterzeichnung von Aktien erwarb man schon kurz nach der Gründung Handzeichnungen und Druckgraphik einer bedeutenden Bremer Sammlung, wohl auch um zu verhindern, dass sie der Stadt verloren gingen.

Die Zahl der Mitglieder war zunächst auf 50 begrenzt, wuchs dann nach Aufhebung der Begrenzung 1843 innerhalb von 3 Jahren auf 575 Personen.

Geschichte und Gebäude

Durch Stiftungen zahlreicher Mäzene unterstützt, konnte der Verein nach der Grundsteinlegung im Juli 1847 bereits am 1. Mai 1849 die Kunsthalle am Ostertor feierlich eröffnen und hatte damit als erster Kunstverein in Deutschland ein eigenes selbst finanziertes Gebäude und zugleich das erste eigenständige für eine bürgerliche Sammlung. Während die Sammlungen weitgehend Eigentum des Kunstvereins waren, blieb das Grundstück im Besitz der Stadt.

Nach einem Wettbewerb unter Bremer Architekten für einen dringend erforderlichen Erweiterungsbau beauftragte man 1898 letztlich zwei Architekten einen gemeinsamen Entwurf vorzulegen. Albert Dunkel für den inneren Ausbau, Eduard Gildemeister für die monumentale Sandsteinfassade , deren Schmuck von namhaften Bildhauern gestaltet wurde. Die Fundamentierungsarbeiten wurden Ende 1899 begonnen und am 15. Februar 1902 fand die feierliche Eröffnung statt. Die Fassade wie sie heute aussieht wurde erst 1904 vollendet.

Auch der Erweiterungsbau wurde durch Stiftungen finanziert. Die größten Einzelbeträge kamen von dem langjährigen Vorsitzenden des Vereins, dem Kaufmann Carl Schütte (1839 - 1917), der insgesamt 400.000 Mark stiftete, sowie Joseph Hachez und Hermann Melchers, die jeweils 100.000 Mark schenkten.

Direktoren der Sammlung

Der Vorstand erkannte bereits 1887, als man den Erweiterungsbau plante, die Notwendigkeit eines wissenschaftlichen Leiters der Sammlung, der nicht nur die Ausstellungen organisiert sondern auch durch Vorträge und schriftstellerische Tätigkeit "auf das künstlerische Interesse in unserer Stadt wirkt".

Gustav Pauli (1899-1914)

Gustav Pauli (1866-1938), Sohn des Bremer Bürgermeisters Alfred Pauli, hat nach seiner Doktorarbeit über die Renaissancebauten in Bremen am Dresdener Kupferstichkabinett gearbeitet. Nach langjähriger Tätigkeit im Vorstand der Kunsthalle Bremen wurde er 1899 ihr erster Direktor.

Pauli machte aus der Kunsthalle eine Galerie moderner Kunst und konzentrierte sich bei seinen Erwerbungen auf die neuesten künstlerischen Strömungen, weil bereits damals die Alten Meister für die Kunsthalle unerschwinglich waren. So setzte er sich für die Worpsweder Maler ein und erwarb Gemälde der damals völlig verkannten Paula Modersohn-Becker, deren erste Einzelausstellung er 1908 veranstaltete. Auch eine Kollektion von Bildern französischer und deutscher Impressionisten brachte er zusammen, sie bilden noch heute den bedeutendsten Schwerpunkt der Sammlung. Einen Kunststreit unter Malern und Museumsleuten in ganz Deutschland löste 1911 der Ankauf des Mohnfeldes von van Gogh aus.

Pauli war ein unermüdlicher Mehrer der Sammlung, bearbeitete die Bestände erstmals nach wissenschaftlichen Maßstäben und ordnete die Schauräume neu. 1914 wurde er Direktor der Hamburger Kunsthalle.

In die Amtszeit Paulis fielen Ankäufe der Maler: Courbet , Corinth , Liebermann , Manet , Paula Modersohn-Becker, Monet , Pissarro , Renoir , Slevogt , van Gogh ,
sowie Stiftungen und Schenkungen der Maler: Barlach , Degas , Klinger , Liebermann, Menzel , Pissarro, Renoir und Toulouse-Lautrec .

Emil Waldmann (1914-1945)

Emil Waldmann (1880-1945) war nach Studienaufenthalten in Griechenland , Italien und Frankreich 1913/14 Direktor des Dresdener Kupferstichkabinetts und nahm 1914, als Nachfolger von Gustav Pauli, die Stelle als Direktor der Kunsthalle Bremen an, deren Sammlung ihm durch seine Assistententätigkeit 1906/07 bereits vertraut war.

Waldmann, der die Vorliebe Paulis für die deutschen Impressionisten teilte, konnte die Sammlung trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage nach dem Zweiten Weltkrieg planmäßig ergänzen. Sein Schwerpunkt war die Erweiterung der Kollektion von Meistern des 19. Jahrhunderts , aber er führte die Sammlung auch weiter in die Moderne . Zu seiner bedeutendsten Publikation gehört die Monographie über die Radierungen und Kupferstiche Albrecht Altdorfers , sein besonderes Interesse galt, ähnlich wie bei Gustav Pauli, der altdeutschen Druckgraphik .

In die Amtszeit Waldmann fielen Ankäufe der Maler: Cézanne , Corinth, Caspar David Friedrich, Heckel , Kokoschka , Kolbe , Lehmbruck , Wilhelm Leibl, Liebermann, Marées , Menzel, Munch , Pechstein, Max Slevogt und Trübner,
sowie bedeutende Stiftungen und Schenkungen der Maler: Courbet, Largillière und 1937 der umfangreiche Nachlaß von Friedrich Lahmann mit Bildern von Blechen , Carus , Dahl , Gille und Sisley .

Nach dem Freitod Waldmanns im März 1945 übernahm der damalige Kustos Günter Busch die wissenschaftliche Leitung der Kunsthalle.

GĂĽnter Busch (1945-1984)

Günter Busch, 1917 in Bremen geboren, studierte an der Kunsthochschule Berlin-Schöneberg und promovierte 1944 an der deutschen Karls-Universität in Prag . Zu Beginn des Jahres 1945 berief der Vorstand des Kunstvereins, in Absprache mit Emil Waldmann, Günter Busch zum Kustos und nach Waldmanns Tod im März hatte er auch die wissenschaftliche Leitung. Da er bereits sein Volontariat an der Kunsthalle Bremen absolviert hatte, war er mit der Sammlung und dem Hause vertraut und entwickelte die Arbeit seiner Vorgänger folgerichtig in der dritten Generation fort.

Zum kommissarischen Direktor der Kunsthalle wurde, im Einvernehmen mit der amerikanischen Besatzungsmacht , am 1.10.1946 Rudolf Alexander Schröder, der zum 1.4.1950 das Amt niederlegte und zum Ehrenvorsitzenden des Kunstvereins gewählt wurde. Günter Busch trat nun offiziell seinen Dienst als Direktor der Kunsthalle Bremen an. Die Leitmotive seiner Ankaufspolitik waren das von Pauli begründete Sammlungskonzept einer parallelen Darstellung der deutschen und französischen Kunst des 19. Jahrhunderts und die Betonung einer "malerischen" Malerei.

Nach dem Krieg hatte Busch die schwierige Aufgabe, die Kunstwerke aus den Auslagerungsorten zurückzuholen und Lücken in der Sammlung zu schließen, die durch Zerstörung entstanden waren. Mit den geringen Mitteln des Kunstvereins waren Verluste bei den Alten Meistern und Werken der Expressionisten, die der Aktion Entartete Kunst zum Opfer fielen, nur in beschränktem Maße möglich. So entstand ein Sammlungskonzept aus "Konzentration und Verzicht", das der Kunsthalle Bremen einige herausragende Werkkomplexe bescherte, die bis heute das besondere Profil der Sammlung prägen.

Unter dem Direktorat von Günter Busch setzte sich auch das großzügige Mäzenatentum fort, das im Kunstverein in Bremen seit seiner Gründung Tradition hat. Einen Höhepunkt erreichten die Schenkungen mit der großen Jubiläums-Stiftung 1973 zum 150jährigen Bestehen des Kunstvereins. Sie repräsentieren die gesamte Spannbreite der Sammlung vom 16. Jahrhundert bis zur Malerei der Gegenwart.

weitere Leiter der Kunsthalle

  • Siegfried Salzmann (1985 - 1993)
  • Prof. Dr. Wulf Herzogenrath (1993 - jetzt)

Ausstellungen

  • „Der Blaue Reiter“ (25.3. bis 12.6.2000)
  • „ Van Gogh : Felder – das Mohnfeld und der KĂĽnstlerstreit“ (19.10.2002 bis 26.1.2003)
  • „Monet und Camille – Frauenportraits im Impressionismus“ (15.10. bis 26.2.2006)

In der aktuellen Ausstellung „ Monet und Camille. Frauenportaits im Impressionismus“ zeigt die Kunsthalle, ausgehend von dem Werk Camille (1866), das die Kunsthalle 1906 ankaufte, das figurative Frühwerk Monets. Doch es werden nicht nur Werke von Monet, sondern auch solche von Renoir , Manet , Durant , Degas , sowie Fotografien, Modeillustrationen und zeitgenössische Kleidungsstücke ausgestellt.

Siehe auch

Literatur

  • Herbert Schwarzwälder: Das GroĂźe Bremen-Lexikon. Edition Temmen, 2003, ISBN 3-86108-693-X

Weblinks

Commons: Kunsthalle Bremen – Bilder, Videos oder Audiodateien
Commons: Kategorie:Paula Modersohn-Becker – Bilder, Videos oder Audiodateien

Wikipedia

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