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Letzte Änderung für Artikel Fraumünster: 20.01.2006 09:31

Fraumünster

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Fraumünsterkirche
Fraumünsterkirche

Das Kloster Fraumünster war ein Benediktinerinnen - Stift in Zürich (Kanton Zürich, Schweiz ). Die ehemalige Klosterkirche ist eines der Wahrzeichen Zürichs.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Name

Seit dem 9. Jahrhundert wurde das Kloster lat. als Monasterium Thuricense bezeichnet. Das deutsche «Münster» erscheint erstmals 1267, «Fraumünster» im ältesten Jahrbuch der Stadt Zürich in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Unter der Bezeichnung «Gotshus von Zürich» wird das Kloster im Richtebrief, dem ältesten schriftlichen Stadtrecht von Zürich erwähnt. Vom 14. Jahrhundert bis 1524 wird die Bezeichnung «Gotshus zum Fraumünster» gebräuchlich.

Gründung

Das Kloster Fraumünster wurde am 21. Juli 853 von Ludwig dem Deutschen, einem Enkel Karls des Grossen, gegründet, indem er ein bereits bestehendes kleines Kloster an seine älteste Tochter Hildegard überschrieb. Die Schenkung war verbunden mit beträchlichem Landbesitz im Urnerland , dem Hof Cham, dem Albiswald, dem Sihlwald , Landbesitz in Horgen, Langnau und dem Reppischtal . Zudem erhielt das Kloster eine eigene Gerichtsbarkeit. Nach dem Aussterben der Karolinger wurde ein Reichsvogt zum Schutz des Stiftes und seiner Rechte bestellt.

Während der gesamten Lebensdauer des Klosters wurden vor allem Frauen aus dem Hochadel gegen Zahlung einer Mitgift ins Kloster aufgenommen, die zwar nach der benediktinischen Ordensregel lebten, aber das Recht hatten auszutreten und zu heiraten.

Blütezeit

Die Fraumünsterabtei auf dem Murerplan von 1576
Die Fraumünsterabtei auf dem Murerplan von 1576

Die Reichsvogtei über das Fraumünster lag zuerst in den Händen der Grafen von Lenzburg, dann bei den Herzögen von Zähringen. Die Äbtissin erhielt von Kaiser Heinrich III. das Zoll-, Markt- und Münzrecht und wurde somit die eigentliche Stadtherrin von Zürich. Im 13. Jahrhundert erreichte das Kloster den Höhepunkt seiner Macht und Bedeutung: 1218 übernahm Kaiser Friedrich II. die Reichsvogtei über das Fraumünster und erhob dessen Äbtissin in den Reichsfürstenstand. Als Fürstäbtissinen nahmen die Klostervorsteherinnen nun beträchtlichen politischen Einfluss auf die Stadt und die Umgebung Zürichs. Wenig später erkämpfte sich die Stadt Zürich während des Interregnums 1262 jedoch Autonomie gegenüber dem Kloster. Eine bedeutende Gestalt unter den Fürstäbtissinnen jener Jahre war Elisabeth von Wetzikon (Äbtissin von 1270 bis 1298).

In den Umwälzungen von 1336 unter Rudolf Brun verlor das Kloster Fraumünster das Recht zur Ernennung des Schultheissen und die niedere Gerichtsbarkeit, behielt aber das Begnadigungsrecht, durch das sie die Gerichtsurteile der Stadtgerichtsbarkeit aufheben konnte. 1400 erwarb die Stadt Zürich endgültig die Reichsvogtei.

Säkularisierung

Äbtissin Katharina von Zimmern hob im Zuge der Reformation unter Ulrich Zwingli am 30. November 1524 den Konvent auf und übergab alle Rechte und Besitzungen dem Rat von Zürich. Die Stadt verwaltete die Besitzungen durch das Fraumünsteramt und liess die Einkünfte der Stadtkasse zufliessen. Katharina wurde Bürgerin der Stadt Zürich und heiratete 1525 den Ritter Eberhard von Rischach.

Fraumünster-Kirche

Die Kirche des Fraumünsters wurde ab Mitte des 9. Jahrhunderts erbaut und 874 eingeweiht. Aus dem dem Grab von Felix und Regula im Grossmünster wurden Reliquien in die neue Kirche überführt. Zusammen mit der Wasserkirche und dem Grossmünster bildete die Fraumünster-Kirche bis zur Reformation eine Prozessionsachse in Bezug auf die Heiligen Felix und Regula. 1150 und 1250 wurde je ein Turm erbaut, von denen der südliche im 1728 abgerissen, der nördliche dafür 1732 erhöht wurde. Ab Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die Kirche im gotischen Stil umgebaut und erweitert. Das Langhaus wurde zuletzt 1911 umgebaut. Die ganze Kirche wurde während der Reformation bis 1527 von den Altären, dem Bildschmuck und der Orgel entkleidet. 1544 wurde zur Predigt eine Kanzel eingebaut.

Der Chorraum von 1250 – 1270 wurde ab 1967 mit fünf prächtigen Glasfenstern des surrealistischen Malers Marc Chagall ausgestattet. 1978 schuf Chagall ausserdem ein Fenster für die Rosette des südlichen Querschiffs . Ein weiteres bedeutendes Glasfenster ist Das himmlische Paradies (1945) von Augusto Giacometti im nördlichen Querschiff. Die Orgel des Fraumünsters ist mit 5793 Pfeifen die grösste des Kantons Zürich.

Die Klostergebäude beherbergten bis 1803 das Fraumünsteramt. Im Westflügel hatte 1601–1832 das Collegium humanitatis seinen Sitz. 1715 wurde das sog. Haberhaus zu einem Musiksaal umgebaut. Im 19. Jahrhundert richtete die Stadt Zürich in den leeren Klostergebäuden eine Schule ein. 1898 wurde die Klosteranlage für den Bau des neuen Zürcher Stadthauses abgebrochen. Teile des romanischen Kreuzgangs wurden im Innenhof des Stadthauses wiederverwertet. Dort kann heute ein Freskenzyklus besichtigt werden, der die Legende der Klostergründung und der Stadtheiligen Felix und Regula darstellt.

Siehe auch: Geschichte der Stadt Zürich, Kirchen und Klöster in der Stadt Zürich im Mittelalter

Literatur

  • Regine Abegg /Christine Barraud Wiener: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Neue Ausgabe II.I. Die Stadt Zürich II.I: Altstadt Links der Limmat, Sakralbauten, Bern, 2002. ISBN 3-906131-03-3
  • Walter Baumann: Zürichs Kirchen, Klöster und Kapellen bis zur Reformation. NZZ-Verlag, Zürich 1994 ISBN 3-85823-508-3
  • Konrad Escher: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich. Bd. 4. Die Stadt Zürich, Erster Teil. (Die Kunstdenkmäler der Schweiz). Birkhäuser: Basel 1939.
  • Irene Gysel /Barbara Helbling (Hrsg.): Zürichs letzte Äbtissin Katharina von Zimmern. 1478-1547. NZZ-Verlag, Zürich 1999 ISBN 3-85823-829-5
  • Peter Vogelsanger: Zürich und sein Fraumünster. Eine elfhundertjährige Geschichte (853-1956). Zürich, NZZ-Verlag 1994 ISBN 3-85823-515-6

Weblinks


Koordinaten: 47° 22′ 11" n. Br., 8° 32′ 28" ö. L.

Wikipedia

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