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Letzte Änderung für Artikel Kreuzlingen: 18.01.2006 08:41

Kreuzlingen

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Wappen
Wappen von Kreuzlingen
Basisdaten
Kanton: Thurgau
Bezirk : Kreuzlingen
BFS-Nr. : 4671
PLZ : 8280
Koordinaten : 47° 38' n. Br.
9° 10' ö. L.
Höhe : 397  m ü. M.
Fläche: 11.79  km²
Einwohner : 17'415 (31. August 2005)
Website : www.kreuzlingen.ch
Karte
Karte von Kreuzlingen

Kreuzlingen (bis 1874 offiziell Egelshofen) ist der Hauptort des gleichnamigen Bezirkes des Kantons Thurgau. Es ist mit 17'441 Einwohner die zweitgrösste Stadt des Kantons. Zusammen mit der Nachbarstadt Konstanz bildet die Grenzstadt eine Agglomeration von rund 100'000 Einwohnern. Gleichzeitig ist Kreuzlingen die grösste Schweizer Stadt am Bodensee.

St. Ulrich und Afra, Klosterkirche des ehemaligen Augustinerstifts Kreuzlingen
St. Ulrich und Afra , Klosterkirche des ehemaligen Augustinerstifts Kreuzlingen

Inhaltsverzeichnis

Lage

Kreuzlingen liegt im Norden des Kantons Thurgau am Ufer des Bodensees, südöstlich der deutschen Stadt Konstanz. Die Lage der Stadt gleich ausserhalb des stattlichen mittelalterlichen Konstanzer Kerns, mit Zeugnissen kleinörtlicher Struktur an einst rebenbewachsenen Hanglagen, umgeben von Wäldern auf den Kuppen im Süden und dahinter stark ländlich geprägten Gebieten, mit dem offenen, weiten Bodensee gegen Osten und den Gebieten um Seerhein und Untersee im Westen ist sehr reizvoll.

Die nördliche Grenze bildet die Staatsgrenze zu Deutschland und verläuft mitten durch heute dichtbebautes Gebiet. In den Jahren vor dem zweiten Weltkrieg wurde die südliche Grenze der Stadt zur Verteidigung gegen einen Angriff aus Deutschland mit dem Festungsgürtel Kreuzlingen gesichert und das Gebiet zwischen den beiden Städten 1942 (und bis heute) durch einen Grenzzaun zerschnitten. Im Westen grenzt Kreuzlingen an Tägerwilen, im Osten ist die Gemeinde Bottighofen, dicht angebaut an Kreuzlingen. Zudem besteht ein Autobahnanschluss in Richtung Zürich (A7) und in Richtung Konstanz über die grosse GZA (Gemeinschaftszollanlage) auf die B33. Mehrere in Richtung Süden führende Hauptstrassen führen Richtung Weinfelden, Gossau, Wil, St. Gallen und Frauenfeld.

Geschichte

Im Jahre 1874 wurde die Gemeinde Egelshofen in Kreuzlingen umbenannt. Die heutige Grösse erhielt das Gebiet Kreuzlingens durch den Zusammenschluss von Kreuzlingen-Egelshofen mit Kurzrickenbach im Jahre 1927 und Emmishofen im Jahre 1928. Bereits 1947 wurde Kreuzlingen zur Stadt als es die Schwelle von 10'000 Einwohnern überschritt.

Der Name stammt vom Augustinerstift «crucelin». Es wurde 1125 vom Konstanzer Bischof Ulrich I. gegründet und stand ursprünglich ein Kilometer nordwestlich des heutigen Standortes. Im Schwabenkrieg und während des Dreissigjährigen Krieges nach der Belagerung von Konstanz durch die Schweden wurde das Augustinerstift durch Konstanzer niedergebrannt, die dem Kloster vorwarfen, Stützpunkt für den Feind gewesen zu sein. 1650 wurde das Kloster am heutigen Ort wiederaufgebaut. Nach der Säkularisierung 1848 bezog das thurgauische Lehrerseminar die Räume, heute Pädagogische Maturitätsschule am Seminar Kreuzlingen (PMS). Die ehemalige Klosterkirche ist heute katholische Pfarrkirche.

Das Gebiet von Kreuzlingen war schon zur Bronzezeit besiedelt. Keltische Münzen und Funde aus der Römerzeit bezeugen eine kontinuierliche Besiedlung bis zur Siedlungsgründungen der Alemannen . Kurzrickenbach wurde als Rihinbah erstmals im Jahr 830 erwähnt, Egelshofen 1125 als Eigolteshoven und Emmishofen 1159 als Eminshoven. Das Gebiet der heutigen Stadt war mit Ausnahme des Augustinerstiftes Eigentum des Konstanzer Bischofs (Bischofshöri). Mit der Eroberung des Thurgaus durch die Eidgenossen 1460 und durch die Reformation lockerten sich die Bindungen zur Nachbarstadt. Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts war das heutige Zentrum Kreuzlingens weitgehend Ackerfläche, Wies- und Rebland. Um das Kloster standen 13 Häuser. Egelshofen zählte etwa 50, Emmishofen und Kurzrickenbach je etwa 90 Häuser. Mit er Neuordnung Europas wurde Kreuzlingen zu einer Grenzregion. 1818 entstand das erste Zollhaus. Die ersten Dampfschiffe, die auf dem Bodensee ab 1824 verkehrten und der Bau der Bahnlinien nach Romanshorn ( 1871 ) und Etzwilen ( 1875 ) lockten Gewerbe und Industrie an. 1874 wurde Kreuzlingen anstelle von Gottlieben Bezirkshauptort. Doch bis zum Ersten Weltkrieg war der Ort eine Art Vorstadt von Konstanz, auch die Kreuzlinger Industrie war fast ausschliesslich in den Händen deutscher Unternehmer. Erst die geschlossene Grenze im Krieg liess Kreuzlingen eigenständiger werden.

Kreuzlingen um 1840 vom See aus. Federzeichnung von J. Schmied. Links die Seeburg, in der Mitte das Kloster, rechts das Sallmannsche Haus und der Gasthof Löwen, im Vordergrund das Dampfschiff Helvetia.
Kreuzlingen um 1840 vom See aus. Federzeichnung von J. Schmied. Links die Seeburg, in der Mitte das Kloster, rechts das Sallmannsche Haus und der Gasthof Löwen, im Vordergrund das Dampfschiff Helvetia.

In der Kulturgeschichte Kreuzlingen spielt das Sanatorium Bellevue (1857-1980) eine herausragende Rolle: Auf dem kaum überbauten Gebiet des alten Klosters Kreuzlingen kaufte 1842 Ignaz Vanotti aus Konstanz ein grosses Grundstück und baute darauf 1843 ein Wohn- und Geschäftshaus für die Emigranten-Druckerei Bellevue, die bisher in der Römerburg eingerichtet war. 1857 erwarb Ludwig Binswanger (1820-1880), seit 1850 Psychiater in Münsterlingen, die Liegenschaft und eröffnete eine „Privatanstalt für heilfähige Kranke und Pfleglinge aus den besseren Ständen der Schweiz und des Auslandes“. Die modern geführte Klinik blieb unter Führung der Binswanger während fast 120 Jahren eine Heil- und Forschungsstätte, in der wichtige Kapitel der Psychiatrie gelebt und geschrieben wurden. Im Jahr 1980 stellte sie ihren Betrieb ein. Von den zahlreichen Bauten des Sanatoriums sind heute nur noch wenige vorhanden. Das Areal wird seit den 90er Jahren von einer Wohnüberbauung genutzt.

Weinbau

Während Jahrhunderten lebten die Bewohner der Gemeinden Emmishofen, Egelshofen und Kurzrickenbach hauptsächlich vom Weinbau. Der Grossteil des produzierten Weins wurde über den See nach Deutschland ausgeführt. Das Gebiet der heutigen Stadt Kreuzlingen bestand während fast eines halben Jahrtausends aus einem einzigen Rebberg der sich von Bottighofen bis nach Tägerwilen und vom Hörnli am See bis in die Alp hinauf erstreckte. Besitzer der Rebberge waren die verschiedenen Freisitze der Gegend, Klöster aus dem benachbarten Deutschland und das Augustinerstift Kreuzlingen. Es allein besass 1579 16 Torkel (Weinkelter) samt Trotten. Auf dem heutigen Gemeindegebiet gab es 1648 41 Torkel. Ende des 19. Jahrhunderts führten Missernten, Krankheiten und die fortschreitende Industriealisierung zum raschen Rückgang der Rebberge. Die letzten Reben wuchsen in Emmishofen 1920 auf Schloss Girsberg. In Kreuzlingen wurden die letzten Reben an der Schelmenhalde 1938 ausgerodet.

Schlösser, Burgen, Herrensitze

Auf dem Gemeindegebiet gibt es heute noch neun Gebäude, die als Schloss oder Burg bezeichnet werden. Das Wasserschloss Geissberg wurde Anfang des 20. Jahrhunderts abgebrochen.

Schloss Ebersberg

Schloss Ebersberg hiess früher Ober-Girsberg. Es ist urkundlich seit dem 16. Jahrhundert nachweisbar. Im 17. und 18. Jahrhundert im Eigentum der Familie Kunz und deshalb auch Kunzenhof genannt. 1816 kaufte der bekannte Chirurg Johann Nepomuk Sauter-Huber das Haus, welches er zu einer herrschaftlichen Villa umbaute. 1848 brannte das Gebäude ab und wurde neu errichtet, Eigentümer war Graf Eberhard Zeppelin, der Bruder von Ferdinand Graf von Zeppelin . 1928 folgte ein erneuter Umbau. In den 50er Jahren wurde das Schloss von deutschen Industriellen von Fink renoviert.

Schloss Brunegg

Schloss Brunegg oder Unterer Girsberg
Schloss Brunegg oder Unterer Girsberg

Auch Schloss Brunegg liegt auf Emmishofer Boden. Es ist nicht zu verwechseln mit dem viel älteren Schloss Brunegg im Kanton Aargau. Früher hiess das Emmishofer Schloss Unterer Girsberg. Sein Vorgängerbau wurde um 1300 erbaut. 1679 kaufte es das Kloster Obermarchtal an der Donau und errichtete an seiner Stelle das heutige Gebäude. 1874 kaufte der Psychiater Ludwig Binswanger (1820-1880) das Schloss und gab ihm den Namen Brunnegg. Er beauftragte den Architekten Otto Tafel aus Stuttgart, der das benachbarte Schloss Castell in Tägerwilen umgestaltet hatte, das Schloss umzubauen. Heute beherbergt die Brunegg ein Restaurant.

Schloss Girsberg

Schloss Girsberg wurde in seiner heutigen Form 1790 erbaut. Es war fast während seines ganzen Lebens Wohnsitz von Ferdinand Graf von Zeppelin (1840 – 1917). Auch heute befindet es sich noch in Privatbesitz.

Römerburg

Römerburg
Römerburg

Die Römerburg war früher unter dem Namen Rempsberg bekannt. Früheste Zeugnisse des Hauses stammen aus dem späten 16. Jahrhundert, als Hans Kaspar Morell das Schloss besass. Anfangs des 19. Jahrhunderts gab ihm der damalige Besitzer Hieronymus Girtanner den Namen Bellevue, bevor es ab ca. 1880 Römerburg genannt wurde.

Wasserschloss Geissberg

Es stand oberhalb der Römerburg und war das älteste Gebäude in Kreuzlingen. Es wurde von seiner letzten Besitzerin, Freifrau von Pagenhardt, geborene Salis abgebrochen, als sie in ein modernes Einfamilienhaus umzog.

Seeburg

Tor vor der Allee zur Seeburg
Tor vor der Allee zur Seeburg

1598 baute der Konstanzer Jakob Atzenholz ein Schlösschen, das später den Äbten des Kreuzlingern Augustinerstiftes als Sommerresidenz diente. Es brannte 1633 vollständig aus und wurde 1664 wieder hergestellt. Seit 1833 beherbergte es das Thurgauer Lehrerseminar, gehörte ab Mitte der 50er Jahre Gottfried Ferdinand Amman, der es 1870 im Stil des Historismus zum Schloss im heutigen Aussehen umbaute. Seit 1958 im Besitz der Stadt Kreuzlingen wurde es 1982-1984 umfassend renoviert. Bis zur Seeaufschüttung in den sechziger Jahren stand die Seeburg direkt am Ufer des Bodensees.

Schlösschen Bernegg

Das Gut Bernegg in Emmishofen wird in einer Konstanzer Urkunde bereits 1292 erwähnt. Als ältester Besitzer dieses Bauernhofes ist das Geschlecht der Gottschalk nachgewiesen. Deshalb stammte auch der Name Gottschalkhof. 1543 erscheint Jakob Ammann als Eigentümer. 1623 heisst das Gut wieder Bernegg und ist im Besitz von Hans Jakob von Bernau von Chur. Unter ihm wird das Gut Freisitz und ging ins Eigentum der Freiherren von Rassler über. Seit 1702 ist das Schlösschen im Besitz der Familie von Merhart.

Schlösschen Irsee

Irsee
Irsee

Das Schlösschen Irsee wurde 1683 vom Reichsabtei Irsee bei Kaufbeuren am Pilgerweg errichtet. Es diente als Sommerresidenz und als Gästehaus. 1842 erwarb es der deutsche Journalist und Verleger Johann Georg August Wirth (1798-1848). Er plante, darin seine vorher in der Römerburg gegründete Druckerei fortzuführen. Wegen finanziellen Problemen musster er 1844 das Gut versteigern lassen. Es wurde in den Jahren 1943 und 1944 stark umgebaut und 1981 restauriert.

Felsenburg und Felsenschlössli

Der Bau aus der Mitte des 18. Jahrhunderts steht an der Gaissbergstrasse. Seit einer Renovation im Jahr 1847 Felsenburg genannt. Er ist nicht zu verwechseln mit dem Felschenschlössli an der Wasenstrasse. Es wurde noch vor dem Bau des Klosters ( 1650 ) errichtet, kam später in das Eigentum des Stiftes, der darin 1811 eine Schule einrichtete.

Schloss Rosegg

Rosegg
Rosegg

Das Haus Zur Rosenegg wurde zwischen 1774 und 1784 von Johann Jakob Bächler (1733-1801) im Stil des Klassizismus erbaut. 1885 wird das Schloss zur Primarschule Egelshofen.

Bevölkerung

Der Ausländeranteil liegt bei 44.3 %. Kreuzlingen hat die zweithöchste Scheidungsrate (1. Platz Genf) der Schweiz.

Politik

Die Stadt ist mit Cisternino ( Italien ) und Wolfach (Schwarzwald) Städtepartnerschaften eingegangen.

Kultur

Seemuseum
Seemuseum

In der ehemaligen Kornschütte des Augustinerstiftes Kreuzlingen, nahe der Seeburg, ist das Seemuseum untergebracht. Es hat den Bodensee, seine Schifffahrt und Fischerei sowie die engere Region zum Thema.

Literatur

  • Kreuzlingen - Kinder, Konsum und Karrieren, 1874-2000 von Eva Büchi, Michael Bürgi, Diane Fischer, Monica Rüthers, Astrid Wüthrich (Herausgeber). Weinfelden 2001.
  • Kreuzlingen TG. Alfons Raimann, Albert Knoepfli, Alfred Hungerbühler. Herausgegeben von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Bern 1986.

Wappen

Kreuzlinger Fahne
Kreuzlinger Fahne
Gespalten in Weiss belegt mit einem Kreuz und Rot, belegt mit einem rechtsgekehrten Abtstab in gewechselten Farben.

Weblinks

Wikipedia

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