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Letzte Änderung für Artikel Schlacht bei Sempach: 29.01.2006 18:02

Schlacht bei Sempach

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Die Schlacht bei Sempach (Kanton Luzern) fand am 9. Juli 1386 statt. Sie gilt in der Geschichte der Schweiz als Höhepunkt des Konfliktes zwischen den Habsburgern und den Eidgenossen .

Sie ist auch die Geburtsstunde der Heldenlegende des bärenstarken schweizerischen Arnold von Winkelried, welche im Sempacher Schlachtenlied besungen wird. Danach soll sich dieser heldenhaft in die Speere der Feinde geworfen haben, um den Eidgenossen zum Vorteil zu verhelfen. Sicher ist nur, dass es sich zur Zeit der Schlacht um einen heißen Sommertag gehandelt hat und dass dieses Ereignis für die Unabhängigkeit der Schweiz wichtig war.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Rund hundert Jahre vorher, nämlich 1291 , hatten sich die Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden zusammengeschlossen und im Rütli-Schwur am 1. August 1291 ihren Zusammenhalt gegen das Haus Habsburg geschworen. (Dieser Schwur ist historisch nicht belegt, gehört aber zum festen Bestand der Schweizer Historiographie.)

Die Habsburger plagten zu dieser Zeit andere Sorgen, sie konnten sich nicht um die abtrünnigen Gemeinden am und um den Gotthardpass kümmern. Dennoch versuchten sie von Zeit zu Zeit, ihren Besitz wieder zurückzufordern.

Herzog Leopold I. marschierte 1315 gegen die Eidgenossen, welchen es aber gelang, das Ritterheer bei Morgarten zu schlagen.

Luzern hatte sich 1332 dem Bund der Waldstätte angeschlossen, gehörte rechtlich aber immer noch zu Habsburg. Ab 1380 begann Luzern sein Territorium gezielt zu erweitern: es erwarb die Vogtei über Weggis, eroberte die habsburgischen Städtchen Rothenburg und Wolhusen und nimmt das Entlebuch und die habsburgische Stadt Sempach in sein Burgrecht auf.

Die Schlacht

Leopold III. von Österreich sammelte mit Mühe den schwäbischen und aargauer Adel in Brugg hinter sich. Der Eidgenossenschaft hatten sich inzwischen auch Luzern, Zürich, Glarus, Zug, und Bern angeschlossen. Bern, dem die Eidgenossen gegen den jurassischen und waadtländischen Feudaladel in der Schlacht von Laupen zu Hilfe geeilt waren, hielt sich wenig vornehm zurück und leistete den Eidgenossen keinen Zuzug bei Sempach.

Leopold III. hatte indessen Mühe gehabt, ein Heer für diesen Feldzug aufzubieten. Viele Söldner wollten für teures Geld angeworben werden, Leopold musste gar einige oberitalienischen Ländereien verpfänden. Dies war es ihm wert, denn er wollte seine Stammlande unter keinen Umständen kampflos aufgeben. Nach der Heerschau in Brugg marschierte Leopold mit einem grossen Aufgebot von Rittern und Kriegsknechten zuerst nach Luzern, denn dort hatten die Sempacher das Burgrecht bekommen. Sie wurden von Eidgenossen schnell bemerkt. Doch erwarteten diese, dass die Österreicher gegen Zürich vorstossen wollten und versammelten dort ein starkes Heer. Als sie ihren Irrtum bemerkten, eilten sie schnell herbei.

Unweit von Sempach, bei der habsburgtreuen Ortschaft Sursee, bezog das österreichische Heer ein letztes Nachtlager und Leopold III. bereitete sich vor, die Schmach seines Grossvaters Leopold I. bei der Schlacht am Morgarten, zu sühnen.

Bei Tagesanbruch des 9. Juli brachen sie in Richtung Sempach auf und in der Morgenfrühe stiessen die Vorhuten der beiden Heere aufeinander.

Auf einer Anhöhe liess der Herzog seine Ritter absitzen und eine lanzenbewehrte, igelartige Verteidigungsstellung beziehen. Die geschlossenen Reihen der Feudalherren erwarteten den Angriff, wobei die Lanzen Ihrer vordersten 4 Reihen ein unüberwindliches Hindernis bildeten.

In krassem Gegensatz zu den schwer gepanzerten Rittern waren die Innerschweizer ausgerüstet: Die Stärke der Schweizer bestahnd im Fussvolk; jeder trug seine Halbarde; mit Vertheidigungswaffen waren sie so schlecht versehen, dass in der Sempacher Schlacht viele nur ein kleines Bret am Arm trugen. Johannes von Müller, Allgemeine Aussicht über die Bundesrepublik im Schweizerland, ISBN 3-250-50000-3

Nachdem die Eidgenossen ein kurzes Gebet gesprochen hatten, griffen sie diese uneinnehmbar scheinende Stellung in keilförmiger Schlachtordnung an. Sie zerbrachen buchstäblich daran, verloren beim ersten Zusammenprall etwa 60 Luzerner, darunter den Anführer des Luzerner Harstes, Schultheiss Petermann von Gundoldingen.

Der Sage nach opferte sich nun ein Mann von Unterwalden, Arnold von Winkelried, über dessen Leiche die Eidgenossen nun ins Zentrum der habsburgischen Stellung eindrangen. Die mit dem später berüchtigten "vigor helvetii" geführten Hellebarden , hielten nun blutige Ernte unter den durch ihre schweren Rüstungen mehr behinderten als geschützten Rittern.

Wann die Österreicher vor der Schlacht ihre schweren Rüstungen, deren sie gewohnt waren, abgelegt hätten, so hätte das ihnen eine sonderbare Geschmeidigkeit gegeben. Sie behielten dieselben; da es sehr warm war, erstikten viele in den Rüstungen. (ebenda)

Banner um Banner fiel, die Eidgenossen bedrängten bereits das Banner von Österreich.

Der Herzog eilte herbey zur Vertheidigung seines Banners; hier, mitten unter seinen Feinden stürtzte er, seine schwere Rüstung hinderte ihn sich aufzurichten. Ein Mann, der ihn, so sagt man, nicht kannte, tödete ihn mit grosser Mühe. (ebenda)

Herzog Leopold wurde in der Kirche des Klosters von Königsfelden bei Brugg begraben, das nach der dortigen Ermordung seines Vorfahren, Albrecht I. von Habsburg 1308 von dessen Witwe Elisabeth errichtet worden war.

Die Eidgenossen ihrerseits verweilten noch drei Tage lang im Gebet auf dem Schlachtfeld.

Der genaue Ablauf der Schlacht ist leider nicht genau dokumentiert. Es gibt diverse Erzählungen, die aber erst im 18./19. Jahrhundert verfasst wurden. Die Schlacht an sich ist eine der am schlechtesten dokumentierten des Mittelalters.

Die Legende

Die vor allem in der Zeit der "geistigen Landesverteidigung" (1939 - 1945) populäre Winkelriedlegende besagt, dass der Sieg auf den Opfertod eines Mannes ( Arnold von Winkelried ) zurückzuführen ist. Dieser habe sich mit dem Ausruf "Ich will euch eine Gasse bahnen, sorget für mein Weib und meine Kinder!" in die Speere der Habsburger geworfen und diese niedergedrückt, sodass die Eidgenössischen Fusstruppen mit ihren Hellebarden über seinen Körper hinweg in die Phalanx des Ritterheeres einbrechen konnten.

Eine populäre Variante des späten zwanzigsten Jahrhunderts besagt, sein Ausruf sei "Höred uf schupfe, ihr dumme Sieche" (Hört auf zu stossen, ihr Blödiane!) gewesen.

Gedenkstätte

Heute findet man am Ort der damaligen Geschehnisse eine Gedenkstätte, welche mit einem grossen Stein an Arnold von Winkelried, und eine Kapelle, die an die eigentliche Schlacht erinnern soll. Die Kapelle ist im Innenraum bemalt. Abgebildet sind die Wappen aller gefallen Ritter, sowie ein grosses Gemälde, welches den Tod von Arnold von Winkelried und Herzog Leopold der III. von Habsburg darstellt. Ausserhalb der Kapelle steht ein Gebeinhaus, in welchem Knochen (bei der Schlacht gefallener Personen (historisch nicht belegt)) untergebracht sind. Unterhalb der Schlachtkapelle steht ein Steinkreuz. Dieses Kreuz markiert die Stelle an der der Luzerner Altschultheiss Peterman von Gundoldingen, vom Schlachtfeld getragen, gestorben sein soll. Jährlich am letzten Samstag des Juni findet die Gedenkfeier zur Schlacht von Sempach statt.

Eine eher unbekannte Gedenkstätte rund um die Schlacht von Sempach ist das "Morgenbrot-Stöckli", wie es im Volksmund genannt wird. Wenige hundert Meter entfernt vom eigentlichen Schauplatz der Schlacht befindet sich eine alte Gedenktafel, welche darauf hinweist, dass an diesem Ort die Eidgenossen ihr letztes Morgenessen zu sich genommen haben, bevor sie sich in die Schlacht stürzten. Neben dem historischen Hintergrund, der diese Stelle am Rande eines Waldes vorweist, kann man ein wunderschönes Panorama der Voralpen geniessen.

Siehe auch: Liste von Kriegen , Liste von Schlachten

Wikipedia

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