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Letzte Änderung für Artikel Rätoromanische Sprachen: 14.02.2006 20:32

Rätoromanische Sprachen

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Die Rätoromanischen Sprachen (im weiteren Sinne), zum Teil auch Alpenromanische Sprachen genannt, bilden nach einigen Forschern eine Gruppe von romanischen Sprachen und Dialekten , die noch in wenigen Alpentälern in der Schweiz (Rumantsch) und in Italien ( ladinische Sprache , Furlanisch ) gesprochen werden. Sie entwickelten sich aus dem Vulgärlatein der ehemaligen römischen Provinz Raetien und behielten durch die Abgeschiedenheit der Gebirgstäler viele archaische Besonderheiten.

Die Existenz einer einheitlichen Sprachgruppe ist in der Forschung bis heute sehr umstritten. Siehe dazu auch den Artikel Questione Ladina. Man kann die verschiedenen rätoromanischen Idiome, die kein geschlossenes Sprachgebiet besitzen, als Restdialekte des rätischen Latein ansehen, welche sich keiner anderen romanischen Sprache zuordnen oder als deren Dialekt einstufen lassen ( Französisch , Italienisch ). In der Tat entwickelten sich die rätoromanischen Mundarten unabhängig von den benachbarten romanischen Kultursprachen und standen mit diesen seit der Römerzeit nur wenig oder gar nicht in Wechselwirkung.

Der Sprachkenncode (Language Code) für all diese Sprachen (außer Furlanisch) ist verwirrenderweise stets gleich, nämlich rm bzw. roh (nach ISO 639 ).

Im engeren Sinne bezieht sich "Rätoromanisch" meist auf das Bündnerromanische, das bis zur Schaffung des Rumantsch Grischun 1982 keine allgemein akzeptierte, gemeinsame Schriftsprache hatte und nach wie vor in fünf Einzeldialekte, Idiome genannt, und deren schriftsprachliche Ausprägungen zerfällt. In diesem Artikel werden die rätoromanische Sprachen im weiteren Sinne betrachtet.

Inhaltsverzeichnis

Einteilung

Die Frage, wie die Einteilung dieser Sprachen zu erfolgen habe, ging unter dem Namen "questione ladina" seit Anfang des 20. Jahrhunderts in die Geschichte ein.

Die Sprachforscher Graziadio Isaia Ascoli (1829-1907) und Theodor Gartner (1843-1925) gingen davon aus, dass es eine Art rätoromanische Ursprache im Gebiet zwischen Oberalppass in der Schweiz und dem Friaul in Italien gegeben habe, die sich durch die geographischen Gegebenheiten dann sehr stark in Dialekte zergliedert habe.

Von dieser Theorie aus gesehen ergibt sich folgende Gliederung:

Sprachen des Kantons Graubünden/Schweiz
Sprachen des Kantons Graubünden/Schweiz
  • Bündnerromanisch
  • Westliche Seitentäler der Etsch
    • Nonstal/Val di Non (Nones) und Sulztal/Val di Sole
  • Ladinisch
    • Gherdeina in Gröden/Gherdëina, Fascian im Fassatal/Fascia und Mareo/Badiot im Gadertal /Val Badia
    • im Flussgebiet der Piave: Buchenstein/Fodom und Ampezzo/Anpezo.
  • Furlanisch oder Friaulisch (Furlan).

Das Furlanische hebt sich insofern von den anderen rätoromanischen Idiomen ab, als es kein rätisches Substrat

Geschichte

Noch bis in die Neuzeit war das Sprachgebiet des Rätoromanischen weit weniger lückenhaft. Chur war bis ins 15. Jahrhundert das Zentrum des Bündnerromanischen, dessen östlicher Zweig bis heute den Sprachnamen Ladin erhalten hat. Der daran anschließende obere Vinschgau war noch bis ins 17. Jahrhundert rätoromanischsprachig. Im Nonstal/Val di Non und im Sulztal/Val di Sole wurden noch romanische Idiome gesprochen, die weniger stark von norditalienischen Dialekten beeinflusst waren, als die heute dort gesprochenen Restdialekte des Rätoromanischen. Die Gegend um Cortina d'Ampezzo wurde erst durch die Olympischen Winterspiele von 1956 überwiegend italienischsprachig. Ein vom Surselvischen bis zum Furlanischen reichendes Dialektkontinuum lässt sich so noch erahnen.

Der Anfang des Rückganges des romanischen im heutigen Graubünden lässt sich auf den im Spätmittelalter stattgefundenen Stadtbrand von Chur zurückführen. Viele der Handwerker, welche die Stadt wieder aufbauten, stammen vom Unterland und sind nach getaner Arbeit in Chur geblieben. So wurde Chur innerhalb weniger Jahre zu einer vorwiegend deutschsprachigen Stadt.

Beispiele

Deutsch Surselvisch Sutselvisch Surmeirisch Puter Vallader Rumantsch Grischun
oder ni or or or or,aur,ar aur
hart dir dir deir dür dür dir
Auge egl îl îgl ögl ögl egl
leicht lev leav lev liger leiv lev
drei treis tres treis trais trais trais
Schnee neiv nev neiv naiv naiv naiv
Rad roda roda roda rouda rouda roda
Käse caschiel caschiel caschiel chaschöl chaschöl chaschiel
Haus casa tgeasa tgesa chesa chasa chasa
Hund tgaun tgàn tgang chaun chan chaun
Fuss comba tgomba tgomma chamma chomma chomma
Huhn gaglina gagliegna gagligna gillina giallina giaglina
Katze gat giat giat giat giat giat
alles tut tut tot tuot tuot tut
Form fuorma furma furma fuorma fuorma furma
Ich jeu jou ja eau eu jau

Siehe auch

  • Lia Rumantscha Sprachorganisation der Rätoromanen
  • GiuRu Jugendorganisation der Rätoromanen
  • Bündnerromanisch Weitere Informationen über die romanische Sprache.
  • Die Gottliche Kömedie auf Friaulisch: Friulian language .

Sprachvereinigungen

Es gibt, von der Lia Rumantscha ausgehend Vereine, welche den Zweck der Förderung der romanischen Sprache haben:

  • Romania für den katholische Teil der Surselva ,
  • Renania für den evangelischen Teil der Surselva , das Domleschg und die Val Schons ,
  • Uniun dal Surmeir für den oberen Teil des Oberhalbstein sowie die
  • Uniun dals Grischs für den unteren Teil des Engadins .

Ebenfalls für die Sprache wichtig ist die GiuRu , der Romanische Jugendverein, sowie auch die Romania da Giuventetgna , ein auf die Surselva konzentrierter Jugendverein.

Zudem existieren einen grosse Anzahl weiterer Vereine mit denselben Zweck in der ganzen Schweiz.

Literatur

  • Asterix il legiunari (Asterix der Legionär, Ãœbersetzung in Unterengadinisch)
  • Il foss grond (Asterix: "Der grosse Graben", Ãœbersetzung in Surselvisch)
  • Asterix ed ils Helvets (Asterix bei den Schweizern, Ãœbersetzung in Rumantsch Grischun)

Weblinks

Wikipedia

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