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Letzte Änderung für Artikel Kanton Graubünden: 20.02.2006 02:28

Kanton Graubünden

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Kanton Graubünden
Wappen Kanton Graubünden
Basisdaten
Hauptort: Chur
Fläche: 7'105 km²
(Rang 1)
Einwohner: 187'812 ( 2004 )
(Rang 15)
Bevölkerungsdichte : 26 Einw./km²
(Rang 26)
Beitritt zur Eidgenossenschaft: 1803
Abkürzung: GR
Sprachen: Deutsch , Italienisch ,
Rätoromanisch
Website: Kanton Graubünden
Karte
Karte Kanton Graubünden

Der Kanton Graubünden ( Deutsch : Graubünden; Französisch : Grisons; Italienisch : Grigioni; Romanisch: Grischun; Englisch : Graubunden (manchmal auch Grisons); Jenisch : t'obe (manchmal auch Bündner)) ist der östlichst gelegene und flächenmässig grösste Kanton der Schweiz. In der deutschsprachigen Schweiz wird er im allgemeinen Sprachgebrauch als Bündnerland bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Kanton nimmt den gesamten südöstlichen Teil der Schweiz ein und ist vor allem durch Berglandschaften und Täler geprägt. Graubünden hat daher für Touristen bedeutende Naturschönheiten zu bieten.

Graubünden ist flächenmässig der grösste Kanton der Schweiz, ist aber aufgrund der geographischen Bedingungen nur sehr dünn besiedelt. Von der Einwohnerzahl her belegt er Platz 15. Er hat somit genauso viele Einwohner wie der flächenmässig kleinste (Halb-)Kanton der Schweiz, Basel-Stadt .

Karte der Schweiz

Gemeinsame Kantonsgrenzen hat Graubünden im Südwesten mit dem Kanton Tessin, im Westen mit Uri, im Norden mit Glarus und St.Gallen. Graubünden bildet die Landesgrenze der Schweiz mit Liechtenstein sowie mit Österreich (Bundesländer Vorarlberg und Tirol) im Norden und den italienischen Regionen Südtirol im Osten und der Lombardei im Süden.

Entwässert wird Graubünden zum grössten Teil vom Rhein mit seinen in Graubünden entspringenden Quellflüssen Vorderrhein und Hinterrhein . Den Osten des Landes, nämlich das Engadin , entwässert der Inn, der ebenfalls in Graubünden entspringt. Jenseits des Alpenhauptkamms liegen die zum Po entwässernden und italienschsprachigen Bündner Südtäler: das Misox mit dem Calanca-Tal, das Bergell und das Puschlav . Der östlichste Teil des Landes schliesslich, das Münstertal, entwässert zur Etsch. Die drei Meeresgebiete der Nordsee, des Mittelmeers und des Schwarzen Meers treffen sich unweit der Inn-Quelle nahe dem Lunghin-Pass oberhalb von Maloja. Von dort fliesst Richtung Norden die Julia , die via Rhein zur Nordsee führt, nach Süden die Maira , deren Wasser über den Po ins Mittelmeer kommt, und nach Osten der Inn, der in die Donau mündet und damit ins Schwarze Meer fliesst.

Bevölkerung

Sprachen

Sprachen des Kantons Graubünden
Sprachen des Kantons Graubünden

Als einziger Kanton der Schweiz hat Graubünden drei Amtssprachen: Deutsch , Rätoromanisch und Italienisch . Gleichzeitig ist es der einzige Kanton, in dem Rätoromanisch Amtssprache ist. Aufgrund dieser Vielfalt, aber auch wegen seiner Form und Beschaffenheit wird der Kanton auch als kleine Schweiz innerhalb der Schweiz bezeichnet.

Die Gemeinden und Kreise sind autonom, ihre Amts- und Schulsprache festzulegen.
Die deutschen Mundarten Graubündens gehören zu zwei Gruppen des Schweizerdeutschen :

  • dem hochalemannischen Bündnerdeutsch, das in der Region Chur, in der Bündner Herrschaft , den Fünf Dörfern und im Domleschg gilt; diese Dialekte verbreiteten sich im Hoch mittelalter und der frühen Neuzeit von Norden (Bodensee und Rheintal) bzw. von Nordwesten (Walensee- Seeztal ) her und überlagerten ursprünglich rätoromanisches Siedlungsgebiet
  • dem höchstalemannischen Walserdeutsch, das in den im Hochmittelalter vom Wallis her besiedelten Walserdörfern gesprochen wird wie das Prättigau , die Landschaft Davos und das Schanfigg.
  • dem Tirolischen (Bairisch-Österreichischen) hingegen gehört die Mundart von Samnaun an.

Im Romanischen, das in verschiedenen Gegenden des Kantons (vor allem in der Surselva, in Teilen Mittelbündens, im Engadin und im Val Müstair) gesprochen wird gibt es sowohl fünf regionale Schrift- und Mundartdialekte (sogenannte Idiome), nämlich Surselvisch (Sursilvan), Sutselvisch (Sutsilvan), Surmeirisch (Surmiran), Oberengadinisch (Puter) und Unterengadinisch (Vallader), als auch eine einheitliche Schriftsprache Rumantsch Grischun, die erst gegen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts als Kunstsprache geschaffen wurde. Münstertalisch (Jauer) wiederum hat keine schriftsprachliche Tradition. In den Münstertaler Schulen wird in Unterengadinisch unterrichtet.

Die italienischen Mundarten im Misox, Bergell, Bivio und Puschlav gehören dem Alpinlombardischen an, wobei der Bergeller Dialekt (inkl. Bivio) eine Übergangsform zum Rätoromanischen darstellt.

Bemerkenswerterweise hat der Kanton Graubünden seine Schulbücher bis etwa Mitte der 2000er -Jahre in sieben Sprachen herausgegeben. Dies beinhaltete neben Deutsch und Italienisch alle fünf rätoromanischen Schriftdialekte. Seither wird der Schulstoff nur noch in Rumantsch Grischun herausgegeben.

Spätestens seit Mitte des 19. Jhdt., als der Bund im Zuge der Umsetzung des Gesetzes betreffend die Heimatlosigkeit dem Kanton Graubünden eine grosse Zahl Jenischer zwangsweise zuwies, hat der Kanton Graubünden auch eine statistisch nicht erfasste (gesamtschweizerisch auf 35'000 Personen geschätzte) Population Jenischer Muttersprache .

Wohnbevölkerung nach Sprachen (Volkszählung 2000):

  • Deutsch: 127'755 (68%)
  • Rätoromanisch: 27'038 (14%)
  • Italienisch: 19'106 (10%)
  • Andere: 13'159 (8%)

Religionen – Konfessionen

In Graubünden gibt es mehrere Klöster, so in Müstair, Disentis (im Bild) und Cazis
In Graubünden gibt es mehrere Klöster, so in Müstair, Disentis (im Bild) und Cazis

Infolge der Souveränität der einzelnen Gemeinden konnte im 16. Jahrhundert jede Gemeinde ihre Konfession autonom bestimmen. Fläsch war die erste reformierte Gemeinde im Kanton, danach folgte St. Antönien und der Rest des Kantonsterritoriums. Graubünden gehört somit zu den traditionell paritätischen Kantonen. Überwiegend katholisch sind Vorderrheintal mit Lugnez (aber ohne Safiental und Waltensburg ) sowie Oberhalbstein (ohne Bivio) und mittleres Landwassertal (ohne Bergün), Misox und Puschlav , überwiegend reformiert sind Prättigau , oberes Landwassertal, Hinterrheintal mit Avers sowie Engadin (ohne Tarasp und Samnaun), Bergell und Schanfigg, gemischt sind Domleschg und Münstertal .

Verfassung

Die gegenwärtige Kantonsverfassung datiert vom Jahre 2003.

Grossratsgebäude in Chur
Grossratsgebäude in Chur

Legislative

Gesetzgebende Behörde ist der Grosse Rat, der 120 Mitglieder zählt und vom Volk gemäss Majorzverfahren fest auf vier (nach der alten Verfassung erst auf zwei, dann auf drei) Jahre gewählt wird.
Das Volk ist überdies direkt an der Gesetzgebung beteiligt: 4000 Stimmberechtigte oder ein Siebtel der Gemeinden können eine Änderung der Verfassung verlangen, 3000 Stimmberechtigte oder ein Achtel der Gemeinden können ein Gesetz oder eine Gesetzesänderung vorschlagen (Volksinitiative), 1500 Stimmberechtigte oder ein Zehntel der Gemeinden können verlangen, dass ein vom Grossen Rat erlassenes Gesetz oder eine solche Gesetzesänderung der Volksabstimmung zu unterwerfen sei (Referendum). Änderungen der Verfassung unterliegen obligatorisch der Volksabstimmung.

Das Graue Haus in Chur (Sitz der Kantonsregierung)
Das Graue Haus in Chur (Sitz der Kantonsregierung)

Exekutive

Die Regierung (früher: Kleiner Rat) zählt fünf Mitglieder und wird vom Volk ebenfalls im Majorzverfahren auf ebenfalls vier (nach der alten Verfassung erst auf ein, dann auf zwei) Jahre gewählt. Das Präsidium wechselt turnusgemäss jährlich.

Verwaltungsgericht des Kantons Graubünden in Chur
Verwaltungsgericht des Kantons Graubünden in Chur
Kantonsgericht des Kantons Graubünden in Chur (im gleichen Haus befinden sich auch das Bezirksgericht Plessur und das Kreisamt Chur)
Kantonsgericht des Kantons Graubünden in Chur (im gleichen Haus befinden sich auch das Bezirksgericht Plessur und das Kreisamt Chur)

Judikative

Die obersten Gerichte des Kantons sind das Kantonsgericht (zuständig insbesondere für Zivil- und Strafsachen) und das Verwaltungsgericht (zuständig insbesondere für öffentlichrechtliche Streitigkeiten). Über eine Zusammenlegung dieser beiden hierarchisch gleichgestellten Gerichte wird zur Zeit diskutiert. Untere Instanzen sind die 11 Bezirksgerichte und die 39 Kreispräsidenten.

Gemeinden, Kreise und Bezirke

Graubünden ist derjenige Kanton, in dem die Gemeinden (208 an der Zahl) historisch bedingt die wohl ausgeprägteste Gemeindeautonomie der Schweiz haben.
(siehe: Gemeinden des Kantons Graubünden)

Autonomie geniessen ebenfalls die Kreise, die aus einer kleinen Zahl Gemeinden (ausnahmsweise aus einer einzigen Gemeinde) bestehen. Sie sind zugleich die Wahlkreise des Grossen Rats, wo die Grossräte teilweise noch an den traditionellen Landsgemeinden gewählt werden. Die Bezirke hingegen sind reine Verwaltungsorgane des Kantons ohne innere Autonomie.
(siehe: Kreise und Bezirke des Kantons Graubünden )

Vertretung auf nationaler Ebene

Für das Bundesparlament entsendet Graubünden wie jeder Vollkanton zwei Vertreter in den Ständerat und gemäss seinem Anteil an der Bevölkerung fünf Abgeordnete in den Nationalrat.

Wirtschaft

Die für die dauerhafte Besiedlung mancher Talschaften unabdingbare Berglandwirtschaft überlebt dank Nischenproduktion und grosszügigen Subventionen vonseiten des Bundes und des Kantons. Wichtigster Wirtschaftszweig ist heute aber der Tourismus.

Tourismus

Ferienort Lenzerheide/Lai
Ferienort Lenzerheide/Lai

Der Fremdenverkehr ist sowohl im Sommer wie im Winter von grosser Bedeutung, besonders in den Regionen Oberengadin , Davos, Arosa, Lenzerheide und Flims, aber auch in fast dem ganzen übrigen Kanton. Hervorzuheben ist auch der Bädertourismus in Vals und Scuol (Schuls). Nicht unerwähnt soll auch die teilweise bedeutende Baukunst bleiben: Graubünden ist derjenige Kanton mit der grössten Dichte an Burgen und weist mit dem Kloster von Müstair und der Kirche von Zillis Kulturgüter von Weltrang auf. Auch die Anlage der Rhätischen Bahn besonders im Albulatal und am Berninapass ist von grosser architektonischer und touristischer Bedeutung.

Seit 1991 ist die Salginatobelbrücke der Verbindungsstrasse von Schiers nach Schuders das bislang einzige Weltmonument der Schweiz. Diese Auszeichnung wurde von der ASCE vergeben.

Verkehr

Die roten Züge der RhB prägen das Landschaftsbild von Graubünden
Die roten Züge der RhB prägen das Landschaftsbild von Graubünden

Die wichtigsten Talschaften und die grossen Tourismusorte Graubündens werden von der meterspurigen Rhätischen Bahn bedient. Zudem wird der Kanton in Nord-Süd-Richtung von einer Autobahn durchquert. Wichtigster Pass zwischen Nord und Süd ist heute der San Bernardino zwischen Rheinwald/Hinterrheintal und Misox/Tessin.

Geschichte

Siehe Geschichte des Kantons Graubünden .

Städte, Orte und Landschaften

Orte des Kantons Graubünden
Orte des Kantons Graubünden

Folgende Gemeinden des Kantons haben mehr als 5'000 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2004):

Weitere Gemeinden siehe: Gemeinden des Kantons Graubünden

Bezirke

Bezirke des Kantons Graubünden
Bezirke des Kantons Graubünden

Der Kanton Graubünden ist in 11 Bezirke eingeteilt. Sie entsprechen im Wesentlichen den natürlichen Landschaftsräumen. (Die Bezirke sind wiederum unterteilt in 39 Kreise):

  • Albula mit den Kreisen Alvaschein , Belfort , Bergün und Surses
  • Bernina mit den Kreisen Brusio und Poschiavo
  • Hinterrhein mit den Kreisen Avers , Domleschg , Rheinwald , Schams und Thusis
  • Imboden mit den Kreisen Trins und Rhäzüns
  • Inn mit den Kreisen Ramosch , Sur Tasna , Suot Tasna und Val Müstair
  • Landquart mit den Kreisen Maienfeld und Fünf Dörfer
  • Maloja mit den Kreisen Bergell und Oberengadin
  • Moësa mit den Kreisen Calanca , Misox und Roveredo
  • Plessur mit den Kreisen Chur , Churwalden und Schanfigg
  • Prättigau/Davos mit den Kreisen Davos , Jenaz , Klosters , Küblis , Luzein , Schiers und Seewis
  • Surselva mit den Kreisen Disentis , Ilanz , Lumnezia/Lugnez , Ruis und Safien

Siehe auch: Gemeinden des Kantons Graubünden

Kultur

Bündner Küche

Der Kanton Graubünden hat eine eigenständige Küche entwickelt, welche sich von anderen Schweizer Regionalküchen unterscheidet. Typische regionale Produkte sind das luftgetrocknete Bünderfleisch und andere Trockenfleischspezialitäten wie Salsiz oder Andutgel. Typische Gerichte sind Capuns, Plain in Pigna, Pizokel, Maluns oder die Bündner Nusstorte, sowie ein Speckauflauf.

Weblinks

Wikinews: Graubünden – aktuelle Nachrichten

Wikipedia

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