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Letzte Änderung für Artikel Schlacht bei Murten: 18.02.2006 12:53

Schlacht bei Murten

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Am 22. Juni 1476 besiegten die Eidgenossen und ihre Bündnispartner Karl den Kühnen , Herzog von Burgund , in der Schlacht bei Murten.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Herzogtum und Freigrafschaft Burgund

Als Karl der Kühne 1467 seine Herrschaft in Burgund antrat, umfasste sein Reich neben dem Burgund auch die Herzogtümer Limburg, Brabant und Gelder, die Grafschaften Holland , Seeland , Flandern , Artois , Hennegau und die Picardie . Von der Größe und den wirtschaftlichen Ressourcen her, konnte das Herzogtum mit England und Frankreich mithalten.

Wie kam es zum Krieg?

Karl hatte dem König von Frankreich den Untergang geschworen und war mit seinem Schwager, dem englischen König verbündet. Der zweite Gegner war der deutsche Kaiser. Als Pfand für ein Darlehen an das Haus Österreich , welches Geld im Kampf gegen die Eidgenossen benötigte, nahm Karl Lothringen an sich. Dies wurde zum eigentlichen Kriegsanlass. Nun verbündete sich die Österreichische Hausmacht mit den Eidgenossen gegen den Herzog von Burgund und anerkannte die Erwerbungen der Eidgenossen. Dies wurde in der ewigen Richtung mit Habsburg (1474) festgelegt. Die Eidgenossen wurden auch Verbündete Frankreichs und erklärten im Herbst 1474 Burgund den Krieg.

Die Schlacht bei Murten

Das Heer Karls des Kühnen

Karl der Kühne besaß das modernste Heer im damaligen Europa. Es war ein Söldnerheer bestehend aus der Infanterie, Kavallerie und Artillerie . Bei der Infanterie sind die englischen Bogenschützen zu erwähnen, die einen hervorragenden Ruf genossen. Er besaß den modernsten Artilleriepark Europas. Auf seinen Feldzügen nahm Karl seinen ganzen Tross und Reichtum mit, den er allerdings verlor.

Die Eidgenossen

Die Eidgenossen hatten ihre eigene Kampftaktik , die sich seit den ersten Schlachten gegen die Habsburger im 14. Jahrhundert herausgebildet hatte. Entgegen der schweren Reiterei und gepanzerten Kämpfern, formierten sie sich zu Gewalthaufen und konnten mit Langspiessen eine Art „Igelwand“ bilden, durch die keine Kavallerie durchbrechen konnte. Machiavelli verglich diese Kampfart der Eidgenossen mit der römischen Phalanx . Eine wichtige Waffe war die Hellebarde . Erst als die Artillerie schlagkräftiger wurde, versagten die Eidgenossen erstmals in Marignano .

Vor der Schlacht

Nach der Niederlage bei Grandson zog Karl durch die Waadt in Richtung Bern. Doch auf seinem Weg lag die Stadt Murten, die er zuerst besiegen musste. Zur Sicherung Murtens sandten die Berner Adrian von Bubenberg aus Spiez mit einem Entsatzheer, das den Murtner bei der Verteidigung der Ringmauer helfen sollte. Erst als das Heer Karls bernischen Boden (Boden der alten acht Orte) betrat, war das Fanal für die ganze Eidgenossenschaft gegeben. Detachemente aus der ganzen Achtörtigen Eidgenossenschaft marschierten in Gewaltmärschen ununterbrochen während zweier Tage nach Murten, um sich zur Schlacht zu versammeln. In der Zwischenzeit hatte die Belagerung der Stadt begonnen und die Artillerie hatte bereits einige Türme zerstört. Das Hauptlager Karls des Kühnen befand sich auf dem Bodemünzi (einer Anhöhe), was aus dem schweizerdeutschen (z‘ bode müesse si / zu Boden müssen sie) stammt. In den Wäldern östlich von Murten versammelten sich die Eidgenossen mit den lothringischen Reitern unter dem Kommando von Hans von Hallwyl und Hans Waldmann. Das Heer dürfte nach neusten Berechnungen aus ca. 20000 Mann bestanden haben.

Die Schlacht

Die burgundischen Aufklärungstruppen hatten das Herankommen der Eidgenossen zwar wahrgenommen, doch Karl ignorierte nach persönlichem Augenschein des eidgenössischen Lagers am Vortag und mehrmaligem, vergeblichem Einrücken in die verregneten Stellungen alle Warnungen. So hatten die Eidgenossen den Vorteil des Überraschungsmoments auf ihrer Seite. Am Mittag des 22. Juni 1476 versammelten sich die Eidgenossen in Schlachtordnung und begannen den Vormarsch durch den Birchenwald, der den Galmwald und das Murtenholz verbindet. Im Anblick des Feindes wurde das Schlachtgebet verrichtet. Laut mehreren Berichten, habe der die ganze Nacht anhaltende Regen um diese Zeit aufgehört und die Sonne wurde als gutes Zeichen aufgefasst. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich in der burgundischen Stellung nur die Artillerie und drei Ordonnanzkompanien. Eine laute Kanonade und ein Schützenfeuergefecht führten den Kampf ein. Laut dem Chronisten Etterlin prellte die Reiterei durch den dichten Pulverrauch vor, musste allerdings auf die Vorhut warten, die entlang der Strasse vormaschierte. Da das Feuer aber zu hoch lag, wurden nur wenige Reiter getroffen. Zunächst gelang der Vorhut den Durchbruch durch den Grünhag nicht, da sich die Burgunder vehement zur Wehr setzten. Mehreren Berichten zu Folge scheiterte der erste Angriff. Während die burgundische Reiterei, trotz der Überzahl der Eidgenossen angriff, gelang den Schwyzern unter Führung ihres Landammans Dietrich von der Halden ein Umgehungsaktion des Grünhages. Vermutlich sind sie aus der Vorhut der ersten Angriffswelle rechts ausgebrochen und durch den tiefen Burggraben (hat nichts mit einer Burg zu tun) der Artillerie in den Rücken gefallen. Zur selben Zeit wurde im burgundischen Lager Alarm gegeben. Ungefähr 4000 herbeieilende Truppen konnte Troylo noch besammeln, um sie in die Schlacht zu werfen. Doch der Gewalthaufen der Eidgenossen war bereits auf den Grünhag zu gelaufen und hatte ihn niedergedrückt. In der Panik feuerten die Burgunder ihre Büchsen viel zu früh ab. Nun konnte die Masse der Halpartiere (ca. 15000) über das burgundische Lager herfallen. Die Vorhut ging südlich von Murten gegen das II. Korps der Lombarden los und drängte sie in den See. Die Besatzungsmacht der Stadt Murten unternahm ebenfalls einen Ausfall gegen die Lombarden und versuchte mit zwei Schiffen die schwimmend Flüchtenden zu töten. Die Reiterei griff, während der Gewalthaufen auf das Lager bei Meyriez losging, die Stellungen des Herzogs auf dem Bodemünzi an. Die englischen Bogenschützen und die Bogenschützen der Garde versuchten hier noch Widerstand zu leisten, doch wurden sie von der Reiterei überrumpelt und ihre Hauptleute, Grimberghe und Georges de Rosimbois und den Herzog von Sommerset fanden ebenfalls den Tod. Inzwischen versammelte Karl der Kühne den Rest seiner Truppen, wahrscheinlich die Berittenen des I. und III. Korps zur Flucht. Die sogennante Burgunderbeute kann noch heute zu großen Teilen im historischen Museum in Bern besichtigt werden.

Konsequenzen / Bedeutung

Mit dem Sieg in der Entscheidungsschlacht der Burgunderkriege bereiteten die Eidgenossen das Verschwinden des burgundischen Staatswesens vor und ebneten Frankreich den Aufstieg zur Vormacht in Westeuropa und Österreich die Besitzungen in den Niederlanden. Die Eidgenossen etablierten sich dank der Überlegenheit ihrer Fusstruppen als europäische Militärmacht und wurden von nun an gerne in fremden Diensten als erstklassige Söldner angeworben. Die Geschichte der schweizerischen Söldner beginnt in dieser Zeit und wird bis zum Krimkrieg andauern.

Die Legende des Murtenläufers

Eine Sage berichtet über einen eidgenössischen Läufer, der zur Benachrichtigung der Siegesbotschaft, mit einem Lindenzweig in der Hand, die Strecke von Murten nach Freiburg im Üechtland (ca. 17 km) ohne Unterbruch lief. In Freiburg im Üechtland angekommen, konnte er noch die Worte „Sieg“ verkünden und brach anschließend tot zusammen. An seiner Stelle wurde eine Linde gepflanzt. Anstelle der sogenannte ursprünglichen „Murtnerlinde“ in Freiburg im Üechtland, die leider abgestorben ist, wurde ein Denkmal vor dem Ratshaus gesetzt. Dennoch gibt es sieben Kinder der Murtnerlinde, die gezüchtet werden konnten. Sie kann man heute in Murten und Freiburg im Üechtland besichtigen. Dem Läufer zu Ehren, wird jedes Jahr der Murtenlauf durchgeführt.

Wichtige Literatur

  • Himmelsbach, Gerrit: »Je lay emprins - ich habs versucht« Murten, 22. Juni 1476. In: Förster, Stig and Pöhlmann, Markus und Walter, Dierk (Ed.): Schlachten der Weltgeschichte. Von Salamis bis Sinai. München 2001, S. 109-122.
  • Grosjean, Georges: Die Murtenschlacht. Analyse eines Ereignisses. In: Die Murtenschlacht. Eine Schweizer Ereignis in Europas Geschichte zwischen Mittelalter und Neuzeit 1476-1976. Internationales Kolloquium zur 500-Jahr-Feier der Schlacht bei Murten. Murten 23.-25. April 1976 (Archiv des historischen Vereins des Kantons Bern 60). Bern 1976, p. 35-90.

Siehe auch

  • Liste von Schweizer Schlachten
  • Liste von Kriegen
  • Liste von Schlachten

Wikipedia

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