Kanton Basel-Landschaft
Kanton Basel-Landschaft | |
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Basisdaten | |
Hauptort: | Liestal |
Fläche: | 518 km² (Rang 18) |
Einwohner: | 265'800 ( 2004 ) (Rang 10) |
Bevölkerungsdichte : | 513 Einw./km² (Rang 4) |
Beitritt zur Eidgenossenschaft: | 1501 |
AbkĂĽrzung: | BL |
Sprachen: | Deutsch |
Website: | Kanton Basel-Landschaft |
Karte | |
Der Kanton Basel-Landschaft, auch Baselland oder Baselbiet genannt, ist ein Kanton im Nordwesten der Schweiz .
Deutsch : Basel-Landschaft; Französisch : Bâle-Campagne; Italienisch : Basilea Campagna; Rätoromanisch: Basilea-Champagna; Englisch : Basel-Country.
Inhaltsverzeichnis |
Geographie
Der Kanton befindet sich im Nordwesten der Schweiz. Mit wenigen Ausnahmen umfasst er sämtliche Gemeinden des Laufentals entlang der Birs sowie die Gemeinden entlang der Ergolz. Die Form des Kantons ist ganz unregelmässig, entsprechend vielseitig gestaltet sich die Grenzziehung, die mehrere Agglomerationen zerschneidet.
Flächenmässig gehört er zu den kleineren Kantonen der Schweiz, belegt Platz 19 von 26. Aufgrund seiner dichten Besiedlung liegt er im Einwohnerrang auf Platz 10.
Basel-Landschaft grenzt im Osten und Nordosten an den Kanton Aargau sowie an den Rhein, der die Landesgrenze zu Deutschland bildet. Des weiteren grenzt im Norden der Kanton Basel-Stadt an. Im weiteren Verlauf folgt dann im Nordwesten die Landesgrenze zu Frankreich.
Die Ausdehnung des Kantons wird auch thematisiert in seiner inoffiziellen, aber weitbekannten Hymne, dem Baselbieterlied.
Im Süden grenzt er an das Mutterland des Kantons Solothurn, von dem einige Exklaven westlich an den Kanton Basel-Landschaft grenzen. Im äussersten Südwesten verläuft die Grenze zum Kanton Jura
Bevölkerung
Die Wohnbevölkerung beträgt derzeit 266 881 Einwohner. Davon sind 49 019 Ausländer, was einem Anteil von 18,5 % entspricht. Politisch gesehen ist das Oberbaselbiet konservativer als der untere Kantonsteil.
Sprachen
Amtssprache des Kantons und seiner Gemeinden ist deutsch.
Religionen - Konfessionen
Traditionelle Konfession des oberen Baselbiets, das früher Untertanengebiet der Stadt Basel war, ist die reformierte; traditionelle Konfession des unteren Kantonsteils und des Laufentals, die einst zum Fürstbistum Basel gehörten, ist die katholische.
Infolge der modernen Migration und der Agglomerationsbildung sind diese Grenzen heute besonders in der Nähe der Stadt Basel stark verwischt. So weisen nun manche Gemeinden des unteren Kantonsteils eine reformierte Mehrheit auf, umgekehrt hat die Umgebung von Liestal mittlerweile eine starke katholische Minderheit.
Verfassung
Die gegenwärtige Kantonsverfassung datiert von 1984 (mit seitherigen Änderungen).
Legislative
Das Parlament des Kantons Basel-Landschaft wird Landrat genannt und umfasst 90 Volksvertreter (Landräte). Wahlen zum Landrat finden alle vier Jahre gemäss Verhältniswahlrecht (Proporz) statt. Er kann nicht vorzeitig aufgelöst werden.
Das Volk ist überdies direkt an der Gesetzgebung beteiligt: 1500 Wahlberechtigte können den Erlass, die Änderung oder die Aufhebung eines Gesetzes oder der Verfassung beantragen; es kommt dann zu einer Volksabstimmung. Gesetzeserlasse, die der Landrat mit weniger als vier Fünfteln der anwesenden Mitglieder erlässt, unterstehen ebenfalls der Volksabstimmung; deutlicher angenommene Erlasse unterstehen nur dann der Volksabstimmung, wenn 1500 Wahlberechtigte diese verlangen.
Seit den Wahlen vom 30. März 2003 sieht die Mandatsverteilung folgendermassen aus:
- SP - 25 Mandate
- SVP - 20 Mandate
- FDP - 19 Mandate
- CVP - 11 Mandate
- GrĂĽne - 8 Mandate
- SD - 4 Mandate
- EVP - 3 Mandate
Als Halbkanton entsendet Basel-Landschaft einen Vertreter in den Ständerat und sieben Abgeordnete in den Nationalrat, die beiden Parlamentskammern auf Bundesebene.
Exekutive
Die Regierung des Kantons trägt den Namen Regierungsrat. Sie umfasst fünf Mitglieder (Regierungsräte), die gemäss Mehrheitswahlrecht (Majorz) direkt vom Volk fest auf vier Jahre gewählt werden. Vorsitz führt der Regierungspräsident, der alljährlich vom Landrat aus den Mitgliedern des Regierungsrates gewählt wird.
Derzeit gehören zwei Regierungsräte der FDP an und jeweils einer der SP, der CVP und der SVP.
Judikative
Höchstes kantonales Gericht ist das Kantonsgericht, das 2001 aus dem bisherigen Obergericht, Verfassungsgericht, Verwaltungsgericht, Versicherungsgericht und Enteignungsgericht gebildet wurde. Auf regionaler Ebene gibt es die Bezirksgerichte, auf kommunaler Ebene die Friedensrichter.
Parteiensystem
Gemeinden und Bezirke
Autonome Selbstverwaltungseinheiten auf lokaler Ebene sind die Gemeinden, deren Bestand nur mit Zustimmung der betroffenen Körperschaften und des Landrates geändert werden kann. Normalform ist die Einwohnergemeinde; daneben existieren noch eine Reihe von Bürgergemeinden, die das Bürgerrecht verleihen und im kulturellen Bereich aktiv sind. Wo keine Bürgergemeinde mehr existiert, wird das Bürgerrecht von der Einwohnergemeinde verliehen.
Die evangelisch-reformierten, römisch-katholischen und christkatholischen Kirchgemeinden werden von den jeweiligen Landeskirchen errichtet.
Die Bezirke sind dezentrale Einheiten der Kantonsverwaltung und als solche ohne innere Autonomie.
Wirtschaft
Bekannte Firmen aus dem Baselbiet sind: Ronda, Novartis , Roche , Ricola , Bombardier, Renata, und JRG. Die Arbeitslosenquote ist tiefer als im schweizerischen Durchschnitt: Im Oktober 2004 gab es ca. 3.2% Arbeitslose, während die Quote schweizweit ca. 3.8% betrug.
Tourismus
Das Baselbiet ist für seine malerische Jura-Landschaft im Oberbaselbiet bekannt, ein häufiges Postkartensujet sind die blühenden Kirschbäume im Frühling. Zahlreiche Wanderwege verbinden Berg und Tal. Besonders beliebt ist die Wasserfallen auf über 1000 m. ü. M., auf die von Reigoldswil aus eine Gondelbahn führt (die einzige der Region).
Weitere touristische Attraktionen:
- Römerstadt Augusta Raurica, u.a. mit Amphitheater, Augst
- Eremitage (Naturpark), Arlesheim
- Aussichtsturm Schleifenberg, Liestal
Verkehr
Das Baselbiet liegt an zwei Hauptverkehrsachsen.
Das Unterbaselbiet liegt an der Bahnlinie Basel-Laufen BL- Delsberg -Biel bzw. Porrentruy- Belfort (Frankreich).
Das Oberbaselbiet liegt an der Haupt-Nord-Süd-Verkehrsachse Deutschland / Benelux - Gotthard / Lötschberg - Simplon - Italien . Die Autobahn A2 sowie die Transit-Bahnlinie führt durch das Baselbiet. Von der Kantonshauptstadt Liestal aus führen Intercity- und Interregio-Eisenbahnverbindungen in die ganze Schweiz.
Geschichte
Auf dem Gebiet des heutigen Kantons Basel-Landschaft bestanden vor den napoleonischen Umwälzungen Teile des Fürstbistums Basel sowie des Untertanengebiets der Stadt Basel, die 1501 der Schweizerischen Eidgenossenschaft beitrat. 1798/1803 gelangten Teile des Fürstbistums Basel an die Stadt Basel, während andere Teile 1815 beim Wiener Kongress dem Kanton Bern zugeschlagen wurden.
Im Jahre 1832 wehrten sich die Landgemeinden gegen die Dominanz der noch aristokratisch regierten Stadt Basel. Die linksrheinischen Gemeinden konstituierten sich als selbständigen Halbkanton Basel-Landschaft und gaben sich eine liberale, repräsentative Verfassung (Halbkantone sind diejenigen völlig selbständigen Kantone, die aufgrund von internen Kantonstrennungen entstanden, im Verhältnis zur gesamten Eidgenossenschaft bzw. zum Bund aber Teil eines Vollkantons geblieben sind). Der neue Kanton wurde 1833 von der Tagsatzung der Eidgenossenschaft anerkannt (siehe: Basler Kantonsteilung).
Infolge innerer Spannungen gab sich der Kanton im 19. Jahrhundert mehrfach neue Verfassungen: Beschränkung von Kompetenzstreitigkeiten 1838 und 1850, Durchbruch der demokratischen Bewegung 1863, Ausbau der Demokratie, Grundlage für Förderung der Wohlfahrt und für Erhebung der Staatssteuer 1892. Die heutige, sechste Verfassung von 1984 brachte eine erneute Erweiterung der Volksrechte (u. a. erster Ombudsmann der Schweiz) und war im Übrigen eine formale Neufassung der im Laufe von fast hundert Jahren über zwei Dutzend Mal geänderten Verfassung von 1892.
Versuche zu einer Wiedervereinigung mit Basel-Stadt wurden häufiger unternommen, scheiterten aber letztmals im Jahre 1969 am "Nein" der Stimmberechtigten in Baselland. 1994 kam das nach einer Volksabstimmung vom Kanton Bern an Basel-Landschaft abgetretenen Laufental zum Kanton Basel-Landschaft hinzu.
Städte und Orte
- Liestal (Einwohner: 12 817; Hauptort)
- Reinach BL - (Einwohner: 18 728)
- Allschwil - (Einwohner: 18 507)
- Muttenz - (Einwohner: 16 886)
- Pratteln - (Einwohner: 15 093)
- Binningen BL - (Einwohner: 14 408)
- MĂĽnchenstein - (Einwohner: 11 744)
- Birsfelden - (Einwohner: 10 486)
siehe auch: Gemeinden des Kantons Basel-Landschaft
Bezirke
Aus den ursprĂĽnglich vier wurden mit der Aufnahme des ehemals bernischen Laufentals 5 Bezirke:
- Arlesheim (Einwohner: 145 039) Hauptort: Arlesheim (Einwohner: 8 944)
- Laufen (Einwohner: 17 845) Hauptort: Laufen (Einwohner: 5 039)
- Liestal (Einwohner: 55 396) Hauptort: Liestal (Einwohner: 12 817)
- Sissach (Einwohner: 31 770) Hauptort: Sissach (Einwohner: 5 569)
- Waldenburg (Einwohner: 15 045) Hauptort: Waldenburg (Einwohner: 1 280)
BĂĽcher
Basel [und] Basel-Landschaft, in: Historisches Lexikon der Schweiz, Bd. Basel 2003, S. 1-29.
Weblinks
Wikinews: Basel-Landschaft – aktuelle Nachrichten |
- Offizielle Website des Kantons Basel-Landschaft
- Offizielle Statistik
- Tourismus-Website des Kantons
- Artikel Basel (Kanton) im Historischen Lexikon der Schweiz
- Artikel Basel (-Landschaft) im Historischen Lexikon der Schweiz
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Kategorien : Basel | Kanton (Schweiz)
Wikipedia
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