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Letzte Änderung für Artikel Lotto: 19.02.2006 23:48

Lotto

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Lotto oder Lotterie (französisch lot „Anteil, Los“; italienisch „GlĂŒcksspiel, Losspiel“) ist ein GlĂŒcksspiel, bei dem der Spieler gegen einen finanziellen Einsatz auf das Ziehen vorher getippter Zahlen aus einem begrenzten Zahlenpool setzt.

Unterschieden wird dabei zwischen zwei Konzepten . Bei aktiven Lotterien wĂ€hlt der Spieler eine begrenzte Anzahl Zahlen aus einer endlichen Zahlenreihe. Das bekannteste Beispiel in Deutschland ist dafĂŒr das Spiel „6 aus 49“. Die Ziehung findet wöchentlich mittwochs und samstags statt und wird samstags in der ARD ĂŒbertragen und von der Lottofee moderiert. HierfĂŒr werden sechs Zahlen aus einer von eins bis neunundvierzig bestehenden Zahlenreihe auf einem Tippschein angekreuzt. Bei der spĂ€teren Ziehung werden sechs Gewinnzahlen ermittelt; die Gewinnstufe ergibt sich aus der Anzahl der korrekt vorhergesagten Zahlen – die so genannten „Treffer“. Die Höhe des auszuzahlenden Geldbetrags fĂŒr jede Gewinnstufe wird meist durch ein Quotenschema berechnet: Auf jede Gewinnstufe entfĂ€llt ein bestimmter Prozentsatz des fĂŒr die Ziehung eingezahlten Gesamteinsatzes.

Die zweite Variante ist die passive Lotterie (Beispiel: Die spanische Weihnachtslotterie). Durch den Kauf eines Loses mit aufgedruckter mehrstelliger Losnummer erhĂ€lt der Spieler seine Teilnahmeberechtigung an der Wette. Es mĂŒssen also keine Zahlen aktiv angekreuzt werden. In der Ziehung werden dann eine oder mehrere Gewinnzahlen oder Gewinn-Endziffern ermittelt. Die unterschiedlichen Gewinnstufen legen die Höhe der Auszahlung meist im voraus fest.

In der Praxis kommen Abwandlungen und Mischformen der beiden Konzepte vor.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte des Lottos

Der Philosoph Samuel von Pufendorf (1632 – 1694) definierte den Begriff „Lotto“ als ein Mittel, das die Erzielung eines Gewinnes verspricht, „indem jemand aus einem GefĂ€ĂŸ, darinnen eine Anzahl beschriebener und unbeschriebener Zettel ist, fĂŒr Geld einen oder mehrere Zettel herauszuziehen darf, und dasjenige, was auf dem Zettel beschrieben, fĂŒr sich bekommt.“ Er verglich die Lotterie mit einer Kollekte „da man mit Manier von den Leuten das Geld bekommet, welches sie sonst entweder gar nicht, oder wenn man ihnen eins auferlegt, nur mit Murren und Ungedult gegeben hĂ€tten.“ Er ĂŒbersah aber auch nicht die Nachteile, die mit diesen Praktiken verbunden sein können. Aus reiner Gewinnsucht veranstaltete Lotterien lehnte er ab.

Johann Heinrich Zedler wiederum befasste sich in seinem Universallexikon der KĂŒnste und Wissenschaften mit der Frage, inwiefern Gottes Vorsehung die Austeilung des „Lotterien=GlĂŒcks“ zu beeinflussen vermag und gelangte zur Erkenntnis, „dass der Schöpfer wie im wirklichen Leben, indem er dem einen ein gutes, dem anderen ein mittelmĂ€ĂŸiges, dem dritten aber ein schlechtes Los zuweist, auch bei der Lotterie die Hand im Spiel hat.“ Er vermutete, dass Gott „entweder die HĂ€nde derjenigen, welche die Zettel vor der Ziehung der Lotterie mischen, oder aber die HĂ€nde derjenigen, die solche hernach ziehen, dergestalt regiere, dass sie nothwendig so und nicht anders mengen und greifen können.“

Als praktisches Mittel zur Geldbeschaffung entdeckt wurde das Lotto von den Genuesen im 15. Jahrhundert . UrsprĂŒnglich diente das Los dazu, um jĂ€hrlich die Ratsmitglieder neu zu bestimmen. Die Genueser schrieben zu diesem Zweck neunzig Namen auf Zettel und zogen verdeckt fĂŒnf aus diesen neunzig. Aus der Bestimmung des neuen Stadtrates entwickelte sich ein reger Wettbetrieb , aus dem sich spĂ€ter das Lotto entwickelte, in dem die Namen durch Zahlen ersetzt wurden, das erste „5 aus 90“. Als erster, der dieses Zahlenlotto privat als reines GlĂŒckspiel anbot, ist der Genuese Benedetto Gentile ĂŒberliefert. Schon damals fanden sich viele begeisterte Lottospieler und sorgten fĂŒr hohe UmsĂ€tze . Da dieses einfache GeschĂ€ftsprinzip große Gewinne fĂŒr den Veranstalter einbrachte, ging das Recht Lotterien zu veranstalten auf die jeweiligen Herrscher oder Regierungen ĂŒber. An den Königs - und FĂŒrstenhöfen war es eine schöne Einnahmequelle. Auch heute noch ist diese Regelung weltweit ĂŒblich. An private Betreiber werden höchstens Konzessionen fĂŒr Lotterien vergeben.

Eine der ersten großen Lotterien auf deutschem Boden wurde 1614 in Hamburg ausgespielt. Ein Zeitgenosse schildert den Ablauf:

„Es waren zwey grosse Körbe gesetzt, aus welchen die Zettel der Namen und der Gewinne durch einen Waysen=Knaben ausgegriffen und denn von den beysitzenden Herren und BĂŒrgern durch den darbey gebrauchten beeydigten Notarium verzeichnet worden. Auf dem Korbe, darinnen die Namen lagen, stunden diese Verse:

Wer im Bein=Hause erkennen kann /
Einen Armen fĂŒr einen reichen Mann /
Der kann in dieses Korbes Ort hie Heinzen treffen, Cunzen dort.

Auf dem darinnen die Gewinn=Zettel lagen, hieß es:

In diesem Korbe die Gewinnen seyn /
FĂŒr Große, Mittel und auch Klein /
Niemand kann sagen an dieser Sydt /
Liegen die Gewinn und da die Nydt.“

Eines besonders großen Zustromes erfreute sich eine Lotterie, die 1694 in England abgehalten wurde. Die Idee zu deren Ausrichtung wurde aus der Not heraus geboren, „denn als der König eine gute Summe baaren Geldes eilfertig bedurfte und das Parlament den ganzen Jenner damit zubrachte (zu ĂŒberlegen), wo solches herzunehmen, gab einer den Vorschlag, eine Lotterie von einer Million Pfund Sterling anzurichten“. Und tatsĂ€chlich, der gewĂŒnschte Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Innerhalb von nicht einmal einem halben Jahr wurde die gewĂŒnschte Summe aufgebracht und sogar noch weit ĂŒbertroffen.

Auch in Holland, namentlich in Amsterdam, Utrecht und Amersfort wurden Lotterien und GlĂŒckstöpfe veranstaltet. FĂŒr die Lotterie in Amersfort sollen nicht weniger als 16.000 Lose ausgegeben worden sein, jedes mit einem Wert von 25 Gulden. Die Ziehung, die am 25. Februar 1695 begann, wĂ€hrte ĂŒber vier Wochen. Der höchste Preis soll 75.000 Gulden betragen haben. Der Stadt selbst verblieb ein Profit von immerhin 30.000 Gulden, welches – so vermeint Zedler – „zwar ein geringes war, doch trug die gute Nahrung von dem ganz ungemeinen Zulauf der Fremden, da alle HĂ€user bis unter die DĂ€cher voll gestecket, ein weit grĂ¶ĂŸeres ein.“ Weitere Lotterien folgten, und zwar in einer solchen Menge, dass man den Eindruck gewann, es in diesem volksreichen Land keine 1000 Personen waren, die nicht ihr GlĂŒck im Lotteriespiel versuchten (Zedler). Da viele Lotterien ohne Erlaubnis des Staates gehalten wurden und zahlreiche MißbrĂ€uche vorkamen (manche Lotterien enthielten fast nur Nieten), wurden sie in Holland schließlich verboten. Dies tat dem GlĂŒcksspiel allerdings keinen Abbruch, denn man spielte eben in Frankreich weiter. Dort wurde im Mai des Jahres 1700 zur Bezahlung der königlichen Schulden eine Lotterie von 10 Millionen französischen Pfund , bestehend aus viermal hunderttausend Losen, jedes zu 2 Louisdor, ausgerichtet. Zumindest dieser Lotterie war nicht der gewĂŒnschte Erfolg beschieden, „obgleich ein jedes Collegium eine gewisse Zahl zu nehmen gezwungen worden.“

In Österreich wurde unter der Regierung der Kaiserin Maria Theresia im Jahre 1751 eine Lotterie mit 90 Nummern mit der amtlichen Bezeichnung „Lotto di Genova“ eingefĂŒhrt und versteigert. AnfĂ€nglich fehlte es gĂ€nzlich an Bewerbern und es dauerte ein volles Jahr, bis schließlich Graf Cataldi das Privileg erwarb. Anfangs lief das GeschĂ€ft so schlecht, dass sich Cataldi nach Ablauf der zehnjĂ€hrigen Pachtfrist nur unter der Bedingung auf eine VerlĂ€ngerung einließ, dass den Untertanen das Spielen in auslĂ€ndischen Lotterien bei Androhung von Geld- und Leibesstrafe verboten werde. Die Ursachen fĂŒr diese Startschwierigkeiten lagen wohl darin, dass es beim Adel und in der Armee vielfach noch als unehrenhaft galt, im Lotto zu spielen, die arbeitende Bevölkerung wiederum hatte bei den damaligen kargen LohnverhĂ€ltnissen nichts zu verspielen.

1773 stieg das große Bankhaus Barara & Comp. in das LottogeschĂ€ft ein und erwirtschaftete schon nach kurzer Zeit bedeutende Gewinne, die sofort in neue Filialen investiert wurden. Indem gezielte GerĂŒchte von mĂ€rchenhaften Gewinnen ausgestreut wurden, wurde das einfache Volk immer mehr fĂŒr dieses Art des GlĂŒcksspieles vereinnahmt.

Die Sucht nach Geld und Reichtum war unermesslich, gleichzeitig aber stieg auch der Aberglaube. Die Lottopropheten nehmen – so schrieb damals eine renommierte österreichische Zeitung – zur Sterndeuterei, zur Totenbeschwörung, zum Schwindel und Betrug Zuflucht, um das Volk seiner sauer erworbenen Pfennige zu entĂ€ußern. Bekannt ist ein 1774 verteiltes Flugblatt mit der Überschrift „FĂŒrtreffliche, geheimnisvolle Rechenpraktiken zur Auffindung von Nummern der Lottokunst nebst Vormerk- und Anweisung zur glorreichen Entdeckung der GlĂŒckswurzel“, welches auf der Wiener Messe reißenden Absatz fand. Das Lottospiel wurde zum sittlichen Contagium, welches soziale Erscheinungen seltsamster Art hervorrief. Ein kritischer Beobachter des Lottos schrieb noch im ausgehenden 19. Jahrhundert: „Galgenholz war ein gesuchter Artikel und um den Strick eines Gehenkten erhob sich ein erbitterter Streit, denn – so glaubte die einfĂ€ltige Bevölkerung – unter den Kopfpolster gelegt, könnten derartige Requisiten die GlĂŒcksnummern in das Gehirn des hoffenden SchlĂ€fers zaubern.“ Kein Wunder, dass das GeschĂ€ft mit dem Lotto immer mehr zu blĂŒhen begann. Die Kehrseite der Medaille war aber, dass auch der Pachtzins fĂŒr die Konzession immer höher stieg. 1778 betrug er bereits zwölftausend Gulden, welche Summe an das Universal-Kammerzahlamt abgefĂŒhrt und zumindest zum Teil an die Kassen der Armen-, Waisen- und KorrektionshĂ€user, verteilt wurde. Kaiser Joseph II. hat sich mit dem Gedanken getragen, das Lottospiel gĂ€nzlich aufzuheben. Da die finanziellen Gegenargumente dies jedoch nicht erlaubten, beschrĂ€nkte er sich schließlich darauf, die Spielwut und den damit verbundenen Aberglauben einzudĂ€mmen. Kaiser Leopold II. hingegen war dem Lotto alles andere als abhold, er und sein Hofstaat sollen eine der besten Kundschaften des GeneralpĂ€chters gewesen sein. Unter Kaiser Franz II. ging die Lotterie in die Verwaltung des Staates ĂŒber und bildete fortan einen Zweig des Finanzministeriums, der enorme Gewinne abwarf. Dennoch kĂ€mpften die Gegner des GlĂŒcksspieles noch Jahrzehnte spĂ€ter gegen den Fortbestand des kleinen Lottos an, denn – so lautete einer ihrer BegrĂŒndungen – „die Capitalbildung solle immer nur auf dem Wege der vermehrten Arbeitskraft fortschreiten, das Lottospiel ist kein geeignetes Mittel, den wirtschaftlichen Fortschritt zu begĂŒnstigen. Überall, wo nicht das ZinsertrĂ€gnis des Einkommens, sondern dieses selbst riskiert wird, ist die ökonomische Einbuße die wahrscheinlichste Folge. Selbst Gewinnste, und wĂ€ren sie noch so betrĂ€chtlich, gleichen dieselbe nicht aus, weil ein nicht durch Arbeit erworbenes Vermögen des moralischen Werthes entbehrt und ĂŒberall dort, wo es nicht einem festen, soliden Unternehmen einverleibt wird, eben so leicht zerrinnt, wie es gewonnen wurde“.

In Deutschland ist die staatliche Lotterie „6 aus 49“ durch ihre öffentliche Auslosung im Fernsehen sehr beliebt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg schrieb Westberlin am 16. August 1945 eine erste Stadtlotterie zur Förderung des Wiederaufbaus aus, die 350.000 Reichsmark einbrachte. In sĂ€mtlichen Besatzungszonen wurden darauf Lottosysteme vorbereitet. Ebenfalls noch 1945 begann in der sowjetischen Besatzungszone die sĂ€chsische Landeslotterie. Am 11. Januar 1953 fĂŒhrte Berlin das Lotto mit der Spielformel „5 aus 90“ ein. SpĂ€ter grĂŒndeten am 30. Juni 1955 die LĂ€nder Hamburg, Schleswig-Holstein, Bayern und Nordrhein-Westfalen das Lottounternehmen Deutscher Lottoblock. Das war möglicherweise auch eine Reaktion auf die EinfĂŒhrung landesweiter Zahlenlotto-Spielangebote in der DDR ab Januar 1954 . Die erste gemeinsame Ziehung von Lottozahlen in der Bundesrepublik erfolgte öffentlich am 9. Oktober 1955 im Hamburger Hotel „Mau“ mit „6 aus 49“. Zwei WaisenmĂ€dchen zogen abwechselnd die sechs Zahlen in der Reihenfolge 13-41-3-23-12-16. Erst einige Monate spĂ€ter wurde der erste Millionengewinn an den Bauarbeiter Willi Strauch aus Aachen vergeben. Die anderen BundeslĂ€nder folgten sukzessive: Bremen ab dem 13. Mai 1956 , Niedersachsen ab dem 10. Juni 1956 , Hessen ab dem 2. September 1956 , Rheinland-Pfalz ab dem 2. Dezember 1956 , Saarland ab dem 6. Januar 1957 , Baden-WĂŒrttemberg ab dem 13. April 1958 , Berlin ab dem 4. Oktober 1959 . In der DDR bzw. in den neuen BundeslĂ€ndern wurden zwischen 1954 und 1992 die Spielarten Sportfesttoto 6 aus 49, Lotto-Toto 5 aus 45, Zahlenlotto 5 aus 90 (bis 1985) und Tele-Lotto 5 aus 35 (ab 1972) angeboten. Ab 1992 ĂŒbernahmen die neuen BundeslĂ€nder die Angebote des Deutschen Lottoblocks.

Eine Zusatzzahl verlieh erst am 17. Juni 1956 dem Spiel zusĂ€tzliche AttraktivitĂ€t. Am 4. September 1965 wurde die Ziehung der Lottozahlen erstmals live im Fernsehen ĂŒbertragen. Lotto am Mittwoch folgte am 28. April 1982 zunĂ€chst mit der Spielformel „7 aus 38“, ab dem 19. April 1986 dann mit der Formel „6 aus 49“. Damit sich auch bei den durch die Wiedervereinigung höheren Mitspielerzahlen öfter ein gut gefĂŒllter Jackpot durch das Nichtbesetzen der höchsten Gewinnklasse ergibt, konnten sich die Lottospieler am 7. Dezember 1991 ĂŒber die Superzahl freuen. Diese Zahl ist die letzte Ziffer der Losnummer vom Tippschein. Auch die Klassenlotterien Spiel 77 und Super 6 mit ihren garantierten Gewinnen können durch die Losnummer mitgespielt werden.

Nachdem Lottospiele fast 50 Jahre lang ausschließlich von staatlichen Gesellschaften betrieben worden waren, erteilte die letzte DDR-Regierung 1990 mehrere Lotterielizenzen, die nach der Wiedervereinigung fĂŒr das gesamte Bundesgebiet gelten. 1994 beantragte die von mehreren gemeinnĂŒtzigen Organisationen getragene Stiftung Umwelt und Entwicklung in allen BundeslĂ€ndern Lizenzen fĂŒr eigene Lotterien, die jedoch zunĂ€chst abgelehnt wurden. Nach mehreren Verwaltungsgerichtsprozessen wurde 2003 in Nordrhein-Westfalen die Lotterie "Unsere Welt" unter strengen Auflagen genehmigt, die aber nach 15 Monaten wieder eingestellt wurde. FĂŒr das erste Quartal 2006 wird eine grundlegende Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts ĂŒber das Lotteriemonopol erwartet.

Beispiele fĂŒr „aktive“ Zahlenlotterien

Es existieren lÀnderspezifisch verschiedene Systeme:

Österreich 6 aus 45
Niederlande 6 aus 45
Deutschland 6 aus 49
Schweiz 6 aus 45
Italien 5 aus 90
Litauen 6 aus 30
Belgien 6 aus 42
Spanien 6 aus 49
Schweden 7 aus 35
U.S.A. 6 aus 100
Bulgarien 6 aus 49, 6 aus 42 und 5 aus 35

6 aus 49 in Deutschland

In Deutschland betreibt der Deutsche Lotto- und Totoblock als Zusammenschluss der Landes-Lotteriegesellschaften das Lottospiel. Gezogen wird jeden Mittwoch und Samstag . Man kann zusĂ€tzlich am Spiel Super 6 und Spiel 77 teilnehmen. Zu den 6 Zahlen werden zudem noch eine Zusatzzahl und eine Superzahl gezogen. Die Zusatzzahl wird aus den restlichen 43 Kugeln als siebte, nach den ersten 6 Zahlen, gezogen. DemgegenĂŒber wird die Superzahl aus den Zahlen 0 bis 9 gesondert ermittelt.

Von den SpieleinsĂ€tzen werden 50 % als Gewinne wieder ausgeschĂŒttet (Totalisatorprinzip). Die prozentuale Verteilung erfolgt je nach Gewinnklasse unterschiedlich. Innerhalb der einzelnen Gewinnklassen erfolgt die Verteilung der Gewinnsumme gleichmĂ€ĂŸig auf die Anzahl der Gewinne. Die Gewinnquoten sind somit fĂŒr alle Spielteilnehmer in Deutschland gleich.

Die GebĂŒhren zĂ€hlen ĂŒbrigens nicht zu den SpieleinsĂ€tzen; die anderen 50 % der SpieleinsĂ€tze werden u. a. in Form von Lotteriesteuer oder ZweckertrĂ€gen fĂŒr Gesundheit, Kultur, Naturschutz, Sport und Wohlfahrt abgegeben. FĂŒr die Verwaltung des Geldes ist die jeweilige Landesregierung zustĂ€ndig. Allein aus der Lotteriesteuer fĂŒr das Lottospiel haben die Landesfinanziminster seit 1955 rund 20,5 Milliarden Euro eingenommen. Die SpieleinsĂ€tze betragen rund fĂŒnf Milliarden Euro pro Jahr.

Es gibt folgende Gewinnklassen:

Gewinnklasse Erforderlich Verteilung der Gewinnsumme
Klasse 1 6 richtige + Superzahl 10 %
Klasse 2 6 richtige 8 %
Klasse 3 5 richtige + Zusatzzahl 5 %
Klasse 4 5 richtige 13 %
Klasse 5 4 richtige + Zusatzzahl 2 %
Klasse 6 4 richtige 10 %
Klasse 7 3 richtige + Zusatzzahl 8 %
Klasse 8 3 richtige 44 %

Zudem ist ein Jackpot möglich. Dieser kann grundsĂ€tzlich in jeder der 8 Gewinnklassen entstehen, wenn kein Gewinn ermittelt wurde; allerdings kommt das in Klasse 3 sehr selten und in den Klassen 4-8 praktisch nie vor. Die Gewinnsumme wird dann der gleichen Gewinnklasse bei der nĂ€chsten Ziehung hinzugefĂŒgt. Unter dem Jackpot versteht man die Summe des Übertrags aus der vorigen Ausspielung und der normalen, erwarteten Gewinnsumme, in der Regel vereinfachend auch nur den aus der Klasse 1. Eine exakte Bestimmung der Höhe des Jackpot ist wegen des Totalisatorprinzips erst möglich, wenn die Quoten feststehen.

Dazu sind einige Besonderheiten zu berĂŒcksichtigen. Übersteigt ein Einzelgewinn in einer niedrigeren Gewinnklasse den einer höheren Gewinnklasse, so werden die Gewinnsummen zusammengelegt und die Gewinne gleichmĂ€ĂŸig auf die beiden Gewinnklassen verteilt.

Wird insbesondere in der Gewinnklasse 2 kein Gewinn ermittelt, jedoch in der Gewinnklasse 1 mindestens ein Gewinn, so wird die Summe aus der Gewinnklasse 2 der Gewinnklasse 1 zugeschlagen.

Wird auch nach 14 aufeinanderfolgenden Ziehungen in einer Gewinnklasse kein Gewinn ermittelt, so wird die Gewinnsumme auf die nĂ€chstniedrigere Gewinnklasse ĂŒbertragen.

Festgelegt sind diese Regelungen ĂŒbrigens in jedem Bundesland in den Teilnahmebedingungen fĂŒr Lotto.

(Lotto ist in Deutschland Sache der BundeslĂ€nder. Gewerbliche Anbieter spielen oft im Sinne der Tippgemeinschaften bei den Lottogesellschaften, nehmen dafĂŒr jedoch zusĂ€tzliche GebĂŒhren.)

6 aus 45 in Österreich

In Österreich wird jeden Mittwoch und Sonntag gezogen.

(Zudem gibt es in Österreich ein Zahlenlotto 1-90, welches am Dienstag, Donnerstag und Samstag gezogen wird.)

Beim Lotto in Österreich werden auch 50 % der eingezahlten Summe wieder ausgeschĂŒttet. Diese verteilen sich wie folgt:

Es gibt folgende GewinnrÀnge:

Gewinnrang Erforderlich Verteilung der Gewinnsumme
Rang 1 6 richtige 42 %
Rang 2 5 richtige + Zusatzzahl 8 %
Rang 3 5 richtige 9 %
Rang 4 4 richtige 16 %
Rang 5 3 richtige 25 %

Wird in einem Rang kein Gewinn ermittelt, so wird die Gewinnsumme dem gleichen Rang in der nÀchsten Runde zugeschlagen (Jackpot).

Geregelt ist dies in den Lotto-Spielbedingungen.

Euro Millionen

Im Gegensatz zu den traditionellen, landesspezifischen Lotterien war Euro Millionen von Anfang an als MehrlĂ€nder-Lotto ausgelegt. Am 13. Februar 2004 fand die erste Ziehung statt, fĂŒr die man in Spanien , Frankreich und Großbritannien Tipps abgeben konnte. Im Laufe des Jahres 2004 kamen dann noch Österreich , Belgien , DĂ€nemark , Finnland , Irland , Luxemburg , Norwegen , die Niederlande , Schweden und die Schweiz hinzu.

Die Spielformel lautet „5 aus 50 plus 2 aus 9“ und ein Tipp kostet 2 Euro. Die EinsĂ€tze aus allen LĂ€ndern gelangen in einen gemeinsamen Pool, und es gibt jeden Freitag eine einzige Ziehung fĂŒr alle beteiligten LĂ€nder. Durch verschiedene Faktoren (die niedrige Gewinnwahrscheinlichkeit fĂŒr „7 Richtige“, die große Anzahl Mitspieler, den relativ hohen Einsatz sowie die Art der Aufteilung auf die Gewinnklassen) entstehen schnell sehr hohe Jackpots: Garantiert werden als Mindest-Jackpot 15 Millionen Euro; am 30. Juli 2005 gewann die Irin Dolores McNamara die Rekordsumme von gut 115,4 Millionen Euro. Am 3. Februar 2006 teilten sich 3 Gewinner den Rekord-Jackpot von 183 Millionen Euro, nach dem der 1. Rang 11 Wochen lang nicht besetzt war. Zwei Franzosen und ein Portugiese erhielten je 61.191.026 Euro. Um den Jackpot nicht noch weiter ansteigen zu lassen, trat am 10. Feburar 2006 eine neue Regel in Kraft, die den Jackpot in der 12. Spielwoche auf den nĂ€chsten besetzten Rang aufteilt.

Alles in allem ist das Konzept von Euro Millionen vergleichbar mit dem deutschen „6 aus 49 plus Superzahl“ sowie insbesondere den US-amerikanischen Mehr-Staaten-Lotterien Powerball und Mega Millions: Der Trend geht offenbar zu immer niedrigeren Gewinnchancen auf immer höhere Jackpots, und gleichzeitig zu vergleichsweise niedrigen Gewinnen in den weiteren Kategorien. Weiterhin die niedrigste Gewinnchance auf den Hauptpreis besteht jedoch beim italienischen Super Enalotto mit seinem 6-aus-90-Prinzip (siehe unten).

Wahrscheinlichkeit des Tipperfolges

Die Treffer- Wahrscheinlichkeit beim Lotto lĂ€sst sich ĂŒber die Hypergeometrische Verteilung ermitteln:

H 49,6,6</sub>


H 45,6,6</sub>


n Anzahl (n) Wahrscheinlichkeit (n) in % n Anzahl (n) Wahrscheinlichkeit (n) in %
0 6.096.454  43,596 0 3.262.623  40,056
1 5.775.588  41,302 1 3.454.542  42,413
2 1.851.150  13,238 2 1.233.765  15,147
3 246.820   1,765 3 182.780   2,244
4 13.545   0,097 4 11.115   0,136
5 258   0,002 5 234   0,003
6 1   0,0000071 6 1   0,000012
∑ 13.983.816 100 ∑ 8.145.060 100
Erwartungswert 0,735 Erwartungswert 0,800
Streuung 0,578 Streuung 0,615

Wer die Zahlen aufsummiert, ersieht aus der Tabelle, dass die Chance fĂŒr eine „Niete“ (0, 1 oder 2 richtige von 6 Zahlen) beim österreichischen Lotto bei 97,6 % liegt, beim deutschen Lotto bei 98,1 %.

Der Erwartungswert gibt ĂŒbrigens die durchschnittliche Anzahl von richtig geratenen Zahlen bei einem 6er Tipp an.

Wer z. B. bei 6 aus 49 denselben Tipp hundertmal mitspielt, kann mit etwa 73 richtig geratenen Zahlen insgesamt rechnen. (600 wĂ€ren maximal möglich, bei hundertmal 6 richtigen.)

Beim österreichischen Lotto erhĂ€lt man hĂ€ufiger 1 Richtigen als 0 Richtige, wie obige Tabelle zeigt (6 aus 45, H 45,6,6). Dies gilt auch fĂŒr das Litauische Lotto (6 aus 30), bei dem sogar 2 Richtige noch hĂ€ufiger auftreten als 0 Richtige.


Die Gewinnmöglichkeiten „mit Zusatzzahl“ beim Lotto in Deutschland stellen jeweils SonderfĂ€lle bei 5, 4 bzw. 3 Richtigen dar: aus den 43 verbliebenen Zahlen wird eine Zusatzzahl gezogen.

Dabei ergeben sich folgende Wahrscheinlichkeiten:

n Anzahl (n) Wahrscheinlichkeit (n) in % ErlÀuterung
5 + Z 6  0,0000429 von den 258 FĂ€llen mit 5 Richtigen stimmt auch die Zusatzzahl in 1/43 aller FĂ€lle
4 + Z 630  0,00451 von den 13.545 FĂ€llen mit 4 Richtigen stimmt auch die Zusatzzahl in 2/43 aller FĂ€lle
3 + Z 17.220  0,123 von den 246.820 FĂ€llen mit 3 Richtigen stimmt auch die Zusatzzahl in 3/43 aller FĂ€lle

Anzahl der Tipp-Kombinationen

Mit Hilfe der Kombinatorik lĂ€sst sich die Anzahl der möglichen Zahlenkombinationen beim Lotto errechnen. Bei dem Spiel 6 aus 49 (Kombination ohne ZurĂŒcklegen) kann man aus 49 Objekten 6 ohne ZurĂŒcklegen und ohne Beachtung der Reihenfolge auswĂ€hlen. Dabei gibt es in der Summe genau 13.983.816 Möglichkeiten. Im neuen System mit „Superzahl“ wĂ€chst diese Zahl noch einmal auf das zehnfache, also 139.838.160.
FĂŒr 6 aus 45 gibt es 8.145.060 Möglichkeiten.

System
Möglichkeiten
5 aus 35 324.632
6 aus 30 593.775
6 aus 42 5.245.786
7 aus 35 6.724.520
6 aus 45 8.145.060
6 aus 49 13.983.816
5 aus 90 43.949.268
5 aus 50 plus 2 aus 9 (Euro Millionen) 76.275.360
5 aus 53 plus 1 aus 43 (Powerball) 120.526.770
5 aus 52 plus 1 aus 52 (Mega Millions) 135.145.920
6 aus 49 plus 1 aus 10 (Deutschland) 139.838.160
6 aus 90 (Italien) 622.614.630

Lottosysteme

Bei einem Lottosystem werden mehr als die ĂŒblichen 5 oder 6 Zahlen angekreuzt. Damit ist die Chance auf einen Gewinn dementsprechend höher. Es gibt grundsĂ€tzlich zwei Arten von Lottosystemen: Voll-Systeme und Teil-Systeme. Systeme lassen sich auch in Form von Anteilen (aus einem Voll-System) spielen. Die erhöhte Gewinnchance bezahlt man allerdings mit erhöhtem Einsatz und damit der verkleinerten Vervielfachungsmöglichkeit des Einsatzes.

Gewinne

Deutschland

Der erste MillionĂ€r im deutschen Lotto 6 aus 49 wurde am 2. September 1956 gekĂŒrt. Er gewann exakt 1.043.364,50 DM. Das entsprĂ€che nach dem amtlichen Umrechnungskurs 533.463,80 Euro, der damalige Wert lag aber inflationsbedingt um ein Mehrfaches darĂŒber.

Den mit 23.919.517,10 Euro bisher grĂ¶ĂŸten Einzelgewinn (fĂŒr 6 Richtige + Superzahl) gewann am 25. Mai 2005 eine Person aus Baden-WĂŒrttemberg. Die bisher grĂ¶ĂŸte Gewinnsumme 6 aus 49 in Höhe von 26.704.972,20 Euro teilten sich zwei Tipper aus Nordrhein-Westfalen nach der Ziehung vom 15. Dezember 2004 . Der niedrigste Gewinn fĂŒr 6 Richtige mit Superzahl wurde am 26. Mai 1999 von 9 Gewinnern erlangt. Er betrug 406.987,80 DM (208.089,56 Euro). Gleichzeitig waren hier die meisten Gewinner zu verzeichnen.

Der höchste Gewinn fĂŒr 6 Richtige ohne Superzahl wurde von einem Gewinner am 4. Dezember 1999 erreicht. Er betrug 8.034.874,50 DM (4.108.166,10 Euro). Der niedrigste Gewinn fĂŒr 6 Richtige wurde am 25. April 1984 gewonnen, die 69 Gewinner erhielten je 16.907,00 DM (8.644,41 Euro).

Die meisten Gewinner fĂŒr 6 Richtige hatte die Ausspielung vom 23. Januar 1988 . 222 Gewinner hatten die beiden Drillinge 24, 25, 26 und 30, 31, 32 getippt. Jeder gewann 84.803,90 DM (43.359,55 Euro). Am 10. April 1999 wurden die Zahlen 2, 3, 4, 5, 6 und 26 gezogen. In der Folge gewannen 38 008 Spieler mit 5 richtigen Zahlen jeweils 379,90 DM. 6 Zahlen in der Anordnung eines U kreuzten am 4. Oktober 1997 124 Mitspieler. Sie gewannen mit den Zahlen 9, 13, 23, 27, 38 und 40 je 53.982 DM. Die Gewinnzahlen des hollĂ€ndischen Lottos von der Vorwoche ĂŒbernahmen am 18. Juni 1977 205 Spielteilnehmer. FĂŒr die 6 richtigen Zahlen gab es 30.737,80 DM.

Österreich

Beim österreichischen Lotto wurde am 19. Februar 2003 der bisher grĂ¶ĂŸte Einzelgewinn in Höhe von 7.164.511,40 Euro gewonnen.

Siehe auch

Weblinks

Wikinews: aktuelle Lottozahlen – aktuelle Nachrichten

Der Deutsche Lotto- und Totoblock besteht aus 16 einzelnen Gesellschaften, jeweils pro Bundesland eine Gesellschaft. Jede Gesellschaft hat eine eigene Homepage.

  • Deutscher Lotto- und Totoblock , u. a. Informationen ĂŒber Spiele und Spielregeln; gleichzeitig Portal zu den (staatlichen) Gesellschaften der jeweiligen BundeslĂ€nder

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