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Letzte Änderung für Artikel Billard: 19.02.2006 19:52

Billard

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Poolbillardkugeln
Poolbillardkugeln

Das Billard ( ˈbɪljaʁt ) beschreibt ein Ballspiel, das üblicherweise zwei Personen gegeneinander spielen.

Es wird auf einem mit Stofftuch überzogenen Tisch gespielt, mit Kugeln, einem Spielstock, dem Queue , mit dem man bestimmte Kugeln auf dem Tisch stößt. Das Tuch sorgt für eine definierte Reibung zwischen Kugel und Spielfläche und ermöglicht dadurch ein kontrolliertes Positionsspiel, in dem die Kugeln eine vorhersagbare und beeinflussbare Bahn beschreiben und nicht unkontrolliert herumrollen. Billard ist allgemein als Freizeitsport sehr bekannt und beliebt und wird in Freizeit-, Amateur- oder Profiligen gespielt (siehe Liga (Sport) , Deutsche Billard-Union ).

Allerdings wird der Billardsport in der Öffentlichkeit immer noch mit verruchten Kneipen in Verbindung gebracht. Filme wie „Haie der Großstadt“ (Jungstar Paul Newman ), seine Fortsetzung „Die Farbe des Geldes “ mit ebenfalls Paul Newman und Tom Cruise oder "Poolhall Junkies" prägen bis heute das Image des „Zockersports“.

Billardkreide wird fast nach jedem Stoß benötigt
Billardkreide wird fast nach jedem Stoß benötigt

Inhaltsverzeichnis

Spielarten

Beim Billard unterscheidet man vier Haupt-Spielarten: Karambol, Pool, das russische Pyramide und Snooker.

Carambolage

Carambolage (auch Karambol) wird mit 3 Bällen (unüblich: Kugeln) gespielt und im Unterschied zum Pool und Snooker auf einem Tisch ohne Taschen gespielt. Die Spielflächen bestehen regelmäßig aus 40-60 mm dicken Schieferplatten; bei großen Tischen (285 × 142,5 cm) ist die Platte aus Gewichtsgründen immer mehrteilig. Der Tisch ist meist beheizt, um die Luftfeuchtigkeit, die sich sonst im Tuch ansammelte, fernzuhalten – das bewirkt einen längeren und kontrollierteren Lauf der Bälle. Ziel des Spieles ist, eine Carambolage (= 1 Punkt; gezählt wird: "ein Ball") durch Zusammenstoß oder Berührung des Spielballs mit den beiden anderen Bällen herbeizuführen. Die Königsdisziplin ist das sogenannte Dreiband, bei dem der Spielball (Ball 1) vor dem erstmaligen Treffen von Ball 3 mindestens drei Bandenkontakte aufweisen muss.

Eine Unterart des Karambol-Spiels ist das Billard Artistique (auch Artistik-Billard oder Kunststoß), bei der die zu lösenden Spielfiguren auf dem Tuch markiert werden. Jeder Spieler erhält bis zu 3 Versuche, die aufgesetzte Figur zu lösen. Es handelt sich dabei um extrem schwieriges Programm aus 75 vorgegebenen Figuren und Phantasiestößen, deren Lösung ein enormes Können und viel Übung erfordert. Diese Disziplin des Billards wurde bis vor kurzer Zeit noch mit Elfenbein -Bällen gespielt.

Poolbillard

Pooltisch mit Zubehör
Pooltisch mit Zubehör
Poolbillard wird mit 9 oder 15 farbigen Kugeln und einer weißen Kugel gespielt; die weiße Kugel wird als einzige direkt gespielt (durch Stoß mit dem Queue ). Die Spieler haben abwechselnd je eine Aufnahme. Das heißt, dass jeder Spieler spielt, solange er mindestens eine Kugel korrekt versenkt und kein Foul begangen hat (zum Beispiel die weiße Kugel versenkt).

Die bekanntesten Spielarten sind:

  • 8 Ball ist die bekannteste Variante des Poolbillard. Ein Spieler hat die „Halben“, der andere die „Ganzen“ und zum Schluss muss die schwarze 8 versenkt werden. Entgegen der im Kneipenbereich weit verbreiteten Regeln, wo auch unbeabsichtigte Glückstreffer nicht zum Aufnahmeverlust führen, muss beim 8Ball für einen korrekt ausgeführten Stoß angesagt werden, welche Kugel in welche Tasche versenkt werden soll. Die 8 muss auch nicht in das gegenüberliegende Loch der zuletzt versenkten Kugel gespielt werden, sondern ihr Loch wird, wie bei jeder anderen Kugel auch, frei wählbar vor dem Stoß angesagt.
  • Beim 9 Ball wird mit nur 9 Kugeln (1-9) gespielt. Dabei muss die wertniedrigste Kugel zuerst angespielt werden. Gewonnen hat derjenige, der die 9 korrekt versenkt. Anders als beim 8 Ball oder beim 14/1-Endlos muss Loch und Kugel nicht angesagt werden; man bleibt also auch nach unbeabsichtigten Glückstreffern am Tisch.
  • 14/1-Endlos wird die Königsdisziplin im Pool genannt. Vor jedem Stoß muss vom ausführenden Spieler angesagt werden, welche Kugel er in welche Tasche zu versenken beabsichtigt. Nachdem 14 Kugeln versenkt wurden, werden die Kugeln neu aufgebaut. Die 15. Kugel verbleibt in ihrer Position. Für jede korrekt gesenkte Kugel wird ein Punkt gewertet. Das Spiel ist bei Erreichen einer vorher bestimmten Punktzahl (meist 50, 75, 100, 125 oder 150 Bälle) oder einer bestimmten Anzahl von Aufnahmen (meist 25 oder 30) beendet.

Snooker

Snookertisch
Snookertisch
Das Grundprinzip beim Snooker besteht darin, abwechselnd eine der 15 roten Kugeln und im Anschluss eine der sechs andersfarbigen zu versenken, bis alle Kugeln vom Tisch gespielt wurden. Hierbei werden die sechs andersfarbigen Kugeln nach dem Versenken wieder auf dem Tisch aufgesetzt, bis keine roten Kugeln mehr auf dem Tisch sind. Danach werden die sechs farbigen Kugeln nach ihrer Wertigkeit in aufsteigender Reihenfolge versenkt und dabei nicht wieder aufgesetzt. Jeder Kugel ist eine bestimmte Wertigkeit (Punkte) zugeordnet, die bei erfolgreichem Lochen für jeden Spieler additiv gezählt werden.

Billardstöße

Es gibt mehrere Stoßtechniken. Zunächst ist zwischen einem Stoß , der exakt in der Mitte die weiße Kugel trifft, und einem Effetstoß zu unterscheiden. Durch Effet kann man (vorrangig) den Lauf der Weißen effektiv beeinflussen, um eine bessere Lage zu erhalten.

Trifft man die Kugel in der (vertikalen und horizontalen) Mitte, so schiebt man die weiße Kugel zunächst ein wenig, nach kurzer Laufdistanz beginnt sie jedoch wegen der Reibung auf dem Tuch zu rollen. Ein Stoß, der die weiße Kugel außerhalb der Mitte trifft, führt zu einer Drehung der Kugel um ihre eigene Achse. Zusätzlich zum Impuls, mit dem man die primäre Laufrichtung bestimmt, versetzt man die Kugel in Rotation. Je nachdem, wo man die Kugel mit dem Queue trifft, hat dies unterschiedliche Wirkungen:

  • Oberhalb der Mitte:
Die weiße Kugel wird, nachdem sie eine andere Kugel zentral getroffen hat, dieser nachlaufen. Daher spricht man bei diesem Stoß von einem Nachläufer.
  • Unterhalb der Mitte:
Die weiße Kugel wird nach dem zentralen Auftreffen auf eine andere Kugel in die entgegengesetzte Richtung, also zurück, laufen (daher spricht man bei diesem Stoß von einem Rückläufer oder Zugball), bzw. ihren Lauf verlangsamen oder – wie beim so genannten Stopball – genau an dieser Position liegen bleiben.

In beiden genannten Fällen wird annähernd die gesamte kinetische Energie (etwas ungenau: Bewegungsenergie) auf den getroffenen Ball übertragen, während die im Spielball enthaltene Rotationsenergie zu dem beschriebenen Effekt führt. Wird nicht völlig zentral getroffen, teilt sich – in Relation zur Abweichung des Anspielpunktes von der Mitte – die kinetische Energie zwischen den Bällen auf und diese laufen in unterschiedliche Richtungen. Das ruhige Nachführen des Queues ist hierbei unabdingbar. Ein kurzer, abgehackter Stoß führt dazu, dass der Effet nur kurz anhält und vor Erreichen des Zielballs in Bewegungsenergie übergegangen ist (Nachläufer) oder von der Reibung kompensiert wurde (Rückläufer). Solange der Effet wirkt, rollt der Ball nicht seinen Umfang auf dem Tuch ab, sondern rutscht im Idealfall über das Tuch bis zum Erreichen des angezielten Balls.

  • Rechts oder links der Mitte ( seitlicher Effet ):
Die weiße Kugel wird nach geradem Auftreffen auf eine Bande nicht gerade zurücklaufen. Dieser sogenannte seitliche Effet ändert den Winkel zu der Seite, auf der man die weiße Kugel angespielt hat.
Besonders bei den technischen Disziplinen im Carambolage (Freie Partie, Cadre ) wird dieser Effet dazu eingesetzt, um den angespielten Ball 2 wieder korrekt zu positionieren. Die Rotation wird beim Auftreffen - wie zwischen 2 verbundenen Zahnrädern – als Gegeneffet übertragen und wirkt sich nach dem Berühen einer Bande sichtbar aus (Serienspiel).


All diese Möglichkeiten lassen sich kombinieren, um beispielsweise der weißen Kugel nach dem Versenken einer anderen Kugel eine ganz bestimmte Laufrichtung zu geben. Nur so lassen sich exakte Positionen erreichen, um das Spiel fortzusetzen.

Zu beachten ist, dass sich ein gutes Poolspiel dadurch auszeichnet, dass man so wenig wie möglich von diesen „Möglichkeiten“ Gebrauch macht. Die höchste Treffwahrscheinlichkeit erreicht man immer, wenn man die Kugel in der Mitte anspielt.

Weiterhin gibt es sogenannte Kopfstöße, die besonders bei Trick-Shots und beim „Kunststoß“ (heute: Billard Artistique ), aber auch regelmäßig bei den technischen Disziplinen des Carambolage Anwendung finden. Kopfstöße (Massé, Piqué) bewirken beispielsweise, dass die Kugel einen deutlich sichtbaren Bogen beschreibt, sich zunächst vorwärts und dann ohne weiteren Ball- oder Bandenkontakt rückwärts bewegt, die selbe Bande oder angrenzende Banden gleich mehrfach hintereinander berührt oder gar von der Tischplatte abhebt. Die weiße Kugel wird hierzu mit einem Winkel von ungefähr 30 bis 90° von oben gestoßen. Es gibt jedoch Regeln, die diese Trick-Shots begrenzen.

Geschichte

Tübinger Studenten beim Billardspiel im frühen 19. Jahrhundert
Tübinger Studenten beim Billardspiel im frühen 19. Jahrhundert

Es gibt keine genauen Überlieferungen, wie und zu welcher Zeit Billard entstanden ist. Auch die verschiedenen Entwicklungsstufen sind nicht hundertprozentig nachvollziehbar. Man kann in etwa ab dem 17. Jahrhundert sagen, wie sich die Geschichte des Billards entwickelt hat. Schon 2000 v. Chr. soll es bereits ähnliche Spiele gegeben haben.

Ab dem 13. Jahrhundert finden sich Hinweise auf Billiardähnliche Ball- und Sportspiele. In dieser Zeit wurde aber noch auf dem Boden gespielt, die Kugeln schlug man noch mit einem Stock. Erst ab der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts spielte man auf Tischen. Der Pfandleiher Bill Knew spielte mit drei Kugeln auf einem Tisch. Er befestigte Leisten, damit die Kugeln nicht vom Tisch herunterfielen. Es entstand der Name Billard aus dem französischen Bille, was soviel heißt wie Kugel und aus dem Wort Art de Bille, frei übersetzt also Kunst der Kugeln. Daher übrigens auch der Name Queue als Ableitung aus dem Namen Knew. Dies gilt als die Geburtsstunde des Billard. Die Möglichkeiten waren natürlich beschränkt, da der Billardstock gebogen war und die Kugeln auch nicht am Queue hafteten. Dies änderte sich mit der Einführung des Leders an der Spitze des Queues.

Das Queue hatte mittlerweile (ab ca. 1750 ) seine gerade Form erhalten. Ein Defekt an der Queuespitze reparierte der Franzose Mengaud, der seiner Zeit im Gefängnis eine Haftstrafe verbüßte, mit einem Stück Leder aus seinem Stiefel. Da die Queuespitze nun an den Bällen haftete, war es jetzt möglich, die Kugeln mit Effet zu spielen. Seine Forschungen und Entwicklungen auf diesem Gebiet verhalfen ihm auch später zum Titel Professeur de Billard. Das Billardspiel entwickelte sich im Laufe der Zeit weiter, doch war es vor allem den Adligen vorbehalten. 1854 wurde das Spiel durch die Erfindung einer gummigepolsterten Bande von Michael Phelan revolutioniert.

Anfang 1900 wurden bereits erste Amateurweltmeisterschaften ausgetragen. Ebenfalls entstanden verschiedene Verbände, in erster Linie der Weltbillardverband. Die beiden Weltkriege warfen die Entwicklung wieder zurück. Heutezutage hat Billiard einen hohen Bekanntheitsgrad und ist weltweit verbreitet. Mit der Zeit entstanden verschiedene Spielarten, die sich in durchaus grundlegenden Details voneinander unterscheiden.

  • Poolbillard
  • Snooker
  • Carambolage
    • Einband
    • Dreiband
    • Cadre , z. B. 47/2
    • Billard Artistique
  • Kegelbillard

Weblinks

Jugendliche beim Billard
Jugendliche beim Billard
Wiktionary: Billard – Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen

Internet-Gemeinschaften

Verbände

Regeln und Begrifflichkeiten

Billard als Videospiel

  • FooBillard - Schöne OpenGL -basierte Implementierung für Linux , Windows und Mac OS X (Lizenz: GPL ), englisch
  • BillardGL - An der Universität Freiburg entwickeltes OpenGL -Billard für Linux, Windows und Mac OS X (Freeware)
  • Carom3d Ein kostenloses Online-Billard-Spiel für Windows

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Billard aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Billard verfügbar.

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