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Letzte Änderung für Artikel Historische Wertpapiere: 08.02.2006 15:44

Historische Wertpapiere

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Schön und selten: Aktie der Fürther Actien-Gesellschaft für Gasbeleuchtung von 1858
Schön und selten: Aktie der Fürther Actien-Gesellschaft für Gasbeleuchtung von 1858
Dekoratives Historisches Wertpapier von 1941 (Vignette zeigt das Krantor in Danzig) - im Handel fĂĽr "kleines Geld" zu erstehen
Dekoratives Historisches Wertpapier von 1941 (Vignette zeigt das Krantor in Danzig) - im Handel fĂĽr "kleines Geld" zu erstehen

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

„Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles.“ Dieser Erkenntnis Johann Wolfgang von Goethes verdanken wir eines der teuersten Historischen Wertpapiere. Der Geheimrat spekulierte auf prosperierende Rohstoffpreise und beteiligte sich am Ilmenauer Kupfer - und Silberbergwerk . Das Goethe-Papier aus dem Jahr 1784 ist aber bei weitem nicht das älteste: 1602 wurde die Vereinigte Ostindische Compagnie als erste Aktiengesellschaft gegründet. Das älteste noch erhaltene Aktienzertifikat stammt aus dem Jahr 1606. In der Tat reicht die Zeitlinie der Nonvaleurs - wie Historische Wertpapiere auch genannt werden - weit zurück: Ohne durchaus nicht risikolose Engagements von Investoren , die die Aktien vor vielen Jahren zeichneten, wäre so manches Vorhaben oder Großprojekt bereits im Keim erstickt ...

VerfĂĽgbarkeit

Seltener als blaue Mauritius

Es gilt – z. B. im Vergleich zu Briefmarken und Münzen – stets folgender Unterschied zu beachten: Bei Wertpapieren liegen die Auflagen meist bei weniger als 1.000 oder gar nur bei wenigen 100 Stück pro Emission . Verfügbar sind oft gar nur zehn bis 15 Zertifikate von einer Variante. Und dennoch sind die meisten selteneren Papiere noch zu Preisen von weniger als 1.000 Euro bzw. die Mehrheit in weitaus erschwinglicheren Preisregionen zu erstehen.

Wieviele Historische Wertpapiere gibt es?

Die Vielfalt an Historischen Wertpapieren ist unendlich. Schätzungsweise mehr als 30.000 verschiedene antike Aktien - und Anleihen gibt es alleine aus Deutschland . Weltweit dürften es mehr als 100.000 sein. So vielfältig wie das Angebot, so verschieden sind auch die Sammelgebiete.

Der Reichsbankschatz

In der ehemaligen Reichsbank in Berlin lagerten rund 28 Millionen Historische Wertpapiere aus der Zeit vor 1945. Die auflagenstärksten Titel wurden bereits versteigert. Von den noch im Reichsbankschatz verbleibenden Papieren sind jeweils weniger als 200 Exemplare einer Emission vorhanden. Stücke aus dem Reichsbankschatz erkennen Sie an einer Lochung: Sie ist entweder rechts oben oder im Trockensiegel angebracht.

Erhaltung

Wie auch bei anderen Sammelgegenständen spielt bei antiken Aktien und Anleihen die Erhaltung eine große Rolle. In den vergangenen Jahren hat sich ein Buchstabensystem etabliert, das aus dem angelsächsischen Raum stammt: UNC steht dabei für „uncirculated“, also für eine einwandfreie und neuwertige Erhaltung. Papiere, die als EF (extremely fine) gekennzeichnet werden, weisen nur minimale Gebrauchsspuren auf und sind ebenfalls entsprechend begehrt. Stücke mit der Erhaltung VF (very fine) können durchaus Knickfalten und kleinere Randeinrisse aufweisen. Flecken sind möglich. Exponate der Güte F (fine) weisen starke Gebrauchsspuren auf. Sie sind meist mehrfach gefaltet, haben Einrisse und bedürfen einer fachgerechten Restauration. Gibt es von einer Emission genügend Exemplare, sollten Sie bestrebt sein, immer die besten Qualität zu erwerben.

Sammeln

Historische Wertpapiere – also Aktien- und Anleihenzertifikate aus vergangenen Tagen – erfreuen sich einer immer größeren Beliebtheit. Im Gegensatz zu vielen anderen Sammelgebieten wurde die Passion für Historische Wertpapiere - die Scripophilie - erst Mitte der 1970er Jahre richtiggehend entdeckt. Seither wächst Jahr für Jahr die Zahl der Sammler. Nicht ohne Grund: Denn anders als etwa wieder bei Münzen oder Briefmarken handelt es sich bei den antiken Wertpapieren mehrheitlich um ein quasi abgeschlossenes Sammelgebiet. Kaum eine Gesellschaft lässt heute noch effektive Aktienurkunden drucken.

Immer beliebter wird es, Historische Wertpapiere aus einer bestimmten Epoche zu sammeln. Vor allem die Urkunden aus dem 17. und 18. Jahrhundert sowie das andere Extrem, Aktien aus der jüngsten Geschichte, gewinnen an Popularität . Doch unabhängig davon, ob deutsche Eisenbahnaktien, amerikanische Autographen oder Wertpapiere aus den aufstrebenden Regionen wie Asien , Russland oder der Türkei – jeder Sammler sollte sich frühzeitig auf einen abgegrenzten Bereich festlegen. Bei der Suche nach „seinem Sammelgebiet“ lässt sich der Sammler am besten von seinen Interessen und Hobbys leiten. Das garantiert lang anhaltenden Spaß und Sammelfreude.

Nachfolgend einmal kurz dargestellt eine Auswahl populärer Sammelgebiete. Fernab der klassischen Ansatzpunkte nach Region , Branche oder Epoche, gibt es eine ganze Reihe weiterer hochinteressanter Vorgehensweisen. So gibt es Sammler, die nur Papiere mit einer bestimmten Nummer sammeln oder nur Papiere, die von einem bestimmten Künstler gestaltet wurden. Anregungen gibt es viele: Finden Sie Ihren eigenen Stil!

Papiere aus dem 18. Jahrhundert Mit der GrĂĽndung der ersten Aktiengesellschaft im Jahr 1602 beginnt auch die Geschichte des Wertpapiers. Viele Urkunden, geschmĂĽckt mit Wappen und Siegeln, sind noch auf BĂĽtten oder Tierhaut gedruckt. Jede hat ihren eigenen Stil.

Deutsche Eisenbahnen Am 6. Dezember 1835 fiel mit der Eröffnung der Strecke Nürnberg–Fürth der Startschuss für das Eisenbahnzeitalter in Deutschland. Unzählige Klein- und Lokalbahnen wurden in der Folgezeit gebaut. Die meisten Strecken gehören heute zwar der Deutschen Bahn, dennoch gibt es einige private Bahnlinien .

US Eisenbahnen Vor allem die herrlichen Stahlstiche faszinieren bei den amerikanischen Eisenbahntiteln. Lokomotiven aus der Frühzeit, Personenvignetten und herrliche Landschaftsszenen prägen die meisten Papiere. Viele amerikanische Aktien tragen die Original-Signaturen ihres Vorstands oder die der Aktionäre . Mitunter findet sich hier auch heute noch der eine oder andere Schatz.

Autographen Jedes Historische Wertpapier hat seine eigene Geschichte: Oft ist diese mit berühmten Persönlichkeiten verbunden. Sie haben als Vorstand, Aufsichtsrat oder als Aktionär die Aktie im Original signiert. Im Sammlermarkt sind unter anderem Aktien mit der Signatur des ersten Milliardärs John D. Rockefeller oder etwa des genialen Erfinders Thomas Alva Edison sehr geschätzt.

Zoologische Gärten Fast alle europäischen Metropolen beteiligten im 19. und 20. Jahrhundert Investoren an ihren Tiergärten . Die hochdekorativen Wertpapiere versprachen eine Dividende der besonderen Art: Sie berechtigten meist zum kostenfreien Zoo-Besuch. Einige der Papiere, wie beispielsweise die des Tierparks Hellabrunn, sind auch heute noch gültig.

Gründerzeit Das Auf und Ab an der Börse ist nichts Neues. In den vergangenen Jahrhunderten gab es Hausse- und Baisse-Phasen . Vor allem der Börsen- und Gründungsschwindel der Jahre 1870 bis 1873 zeigt frappierende Ähnlichkeiten zum Neuen Markt . Viele Schwindelmethoden waren damals bereits en vogue und haben sich in der jüngsten Vergangenheit wiederholt.

DM-Papiere Mit der EinfĂĽhrung des Euro und der StĂĽckaktie ging auch bei den Wertpapieren eine Ă„ra zu Ende: auf DM lautende Wertpapiere. Das nunmehr abgeschlossene Sammelgebiet entwickelt sich seither furios. Geringe Auflagen, bekannte Namen und gĂĽnstige Preise beflĂĽgeln die Nachfrage.

Automobil-Aktien In keiner anderen Branche spielt Deutschland weltweit eine derart dominierende Rolle wie in der Automobilindustrie . Entsprechend begehrt sind die Papiere von BMW, Daimler-Benz, Porsche und Volkswagen daher auch bei den Sammlern antiker Wertpapiere.

Banken „Was ist ein Banküberfall gegen die Gründung einer Bank“ bemerkte schon Bertolt Brecht . Historisch mag Brecht damit sogar recht haben. Viele antike Bankaktien erzählen von Schwindel, Betrug, Börsenaufschwung und Crash . Historische Bankaktien dokumentieren den Beginn der heutigen Finanzriesen Commerzbank, Deutsche Bank oder HypoVereinsbank.

"Gibt es ein Sammelgebiet, welches noch nicht so überlaufen ist?", wird sich der eine oder andere Interessierte fragen. Nun, das lässt sich pauschal nicht sagen. Für einige "Branchen" (zum Beispiel Eisenbahnen und Brauereien) gibt es mehrere Sammler. Prinzipiell kann man rein von der Anzahl der Sammler allgemein aber nicht von "überlaufenen Sammelgebieten" sprechen. Denn man muß differenzieren: Es gibt für jedes Sammelgebiet - es sei denn, es ist es äußerst eng gesteckt - Papiere, die in größerer Stückzahl im Markt vorhanden sind. Diese bieten dann einen günstigen Einstieg. Schwieriger wird es bei den Papieren, die etwas seltener oder gar rar sind. Dort ist es natürlich nachteilig, wenn man noch den einen oder anderen "Konkurrenten" hat. Letztlich existiert eine solche "Konkurrenz" dann aber auch nicht wirklich, denn Sammler sind in ihrer Leidenschaft zwar ehrgeizig - kennen aber sehr wohl Schmerzgrenzen.

„Sammle aus Freude! Denke nicht an Profit und Spekulation , erleide sie“. So lauten die ersten beiden Gebote des Frankfurter Wertpapier-Cränzchens – dem Zusammenschluß der Frankfurter Wertpapiersammler. Der Spaß und das Interesse an den Unternehmen, deren Historie sowie an Börsen- und Finanzgeschichte sollten im Vordergrund stehen. Wer Papiere aber dennoch unter dem Wertzuwachs- und Werterhaltungsaspekt sammelt, sollte darauf achten, dass es sich bei den Stücken um wichtige Papiere mit geringer Verfügbarkeit handelt. Papiere mit niedriger Auflage versprechen ebenso wie eine möglichst umfassende Sammlung zu einem Thema Wertsteigerungspotenzial. Kapitalanleger sollten aber in Dekaden denken.

Dekorative Schätze

Historische Wertpapiere sind nicht nur Sammelgegenstände. Oftmals schmückt so manches dekoratives Zertifikat triste Wände - und zieht dabei nicht selten neugierige Blicke auf sich. Daraus resultierend empfehlen sich Historische Wertpapiere z.B. auch als originelle Geschenkidee - denn schöne Papiere müssen nicht zwangsläufig teuer sein ...

Verkauf und Erwerb

Hat man nicht das Glück, ein Historisches Wertpapier aus Großmutters Zeiten im Zuge eines sog. „Dachbodenfundes“ zu finden, so besteht keineswegs Grund zur Verzweiflung: Neben dem Tausch gibt es vielfältige Möglichkeiten, solche Papiere zu erwerben. Sowohl auf den Plattformen diverser Online-Auktionshäuser als auch in den Online-Shops renommierter Händler werden Sie eine breite Palette an Angeboten gängigerer Wertpapiere finden. Exklusivere Papiere oder gar Raritäten kauft man in der Regel auf den ca. 20 jährlich von seriösen Auktionshäusern veranstalteten Auktionen. Hier können Sie sicher sein, dass Papiere fachmännisch beschrieben und bewertet werden – so dass Sie nicht die berühmte „Katze im Sack“ kaufen …

Weblinks

  • Historische Wertpapiere - Informationen ĂĽber Historische Wertpapiere, Angebote an Aktien und Anleihen aus Deutschland (Special: Danzig), den USA sowie anderen Ländern
  • HWPH Historisches Wertpapierhaus AG - Matthias Schmitt und Klaus Schiefer veranstalten zwei Mal pro Jahr eine Präsenzauktion und bieten Wertpapiere im Direktverkauf an.

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Historische Wertpapiere aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Historische Wertpapiere verfügbar.

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