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Letzte Änderung für Artikel Steinbock: 24.01.2006 04:22

Steinbock

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Steinbock
Syrischer Steinbock (Capra ibex nubiana)
Syrischer Steinbock (Capra ibex nubiana)
Systematik
Ordnung : Paarhufer (Artiodactyla)
Unterordnung : Wiederkäuer (Ruminantia)
Familie : Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie : Ziegenartige (Caprinae)
Gattung : Ziegen (Capra)
Art : Steinbock
Wissenschaftlicher Name
Capra ibex
Linnaeus , 1758

Der Steinbock (Capra ibex) ist eine in eurasischen Gebirgen verbreitete Art der Ziegen . Zu dieser Art, die zur Verdeutlichung auch der "Gemeine Steinbock" genannt wird, gehören die Bestände der Alpen, Ägyptens und Westasiens . Dagegen sind die Steinböcke der Pyrenäen , des Kaukasus und Äthiopiens eigenständige Arten.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Ein Steinbock hat im Durchschnitt eine Kopfrumpflänge von 150 cm und eine Schulterhöhe von 90 cm. Weibchen sind etwa 40 kg schwer, wohingegen Böcke über 100 kg wiegen können. Der Bock verfügt über ein imposantes, gebogenes Gehörn (bis zu 1 m Länge), während die Geiß nur kurze, kaum gebogene Hörner hat. Beide Geschlechter haben einen Ziegenbart. Böcke haben im Sommer ein dunkelbraunes Fell; das Fell der Weibchen ist mehr rötlich oder goldbraun. Im Winter wird das Fell beider Geschlechter gräulich.

Lebensraum

Syrischer Steinbock, Weibchen
Syrischer Steinbock, Weibchen

In den Alpen lebt der Steinbock auf der Höhe zwischen der Wald - und Eisgrenze . Dabei steigt er bis in Höhen von 3500 m, in Zentralasien sogar 5000 m, auf. Niemals begibt er sich in Wälder. Im Winter bleibt er allerdings in tieferen Lagen als im Sommer, und auch im Sommer steigt er zum Fressen oft auf alpine Wiesen ab, während er zum Übernachten die großen Höhen aufsucht.

Zum Verbreitungsgebiet siehe Unterarten.

Lebensweise

Eine Steinbockherde setzt sich aus zehn bis zwanzig Weibchen und Jungtieren zusammen. Daneben gibt es die weniger stabilen Junggesellenherden noch nicht ganz ausgewachsener Böcke sowie einzeln lebende alte Böcke. Zur Fortpflanzungszeit (in den Alpen Dezember/Januar) suchen die Böcke die Weibchen auf und versuchen, Kontrolle über die Herde zu erlangen. Zwischen konkurrierenden Böcken kommt es dabei zu Kämpfen. Ein Bock muss wenigstens sechs Jahre alt sein, um eine Chance zu haben, diese Kämpfe zu überstehen und einen Harem zu gewinnen. Über den Winter bleibt der Bock bei der Herde und verlässt sie im Frühling.

Nach einer Tragzeit von fünf bis sechs Monaten kommt im Mai oder Juni ein Jungtier, selten auch zwei zur Welt. Das Junge kann vom ersten Tag an laufen, wird aber ein Jahr lang von der Mutter gesäugt. Die Lebensdauer eines Steinbocks kann über zwanzig Jahre betragen.

Die Wiedereinbürgerung des Steinwildes in den Alpen hat in einigen Regionen auch gezeigt, dass Steinwild einen großen Einfluss auf die sie umgebende Landschaft haben. Aufgrund der in den 1920er Jahren wieder eingebürgerten Steinböcke nahm im Bereich des Schafberg und des Piz Albris bei Pontresina im Oberengadin die Hangabtragung zu. Verantwortlich dafür waren die Vertritt-Schäden , die das Steinwild verursachte.

Steinbock und Mensch

Der Steinbock wurde in der früheren Zeit stark mystifiziert, was dazu führte, dass fast alles Verwertbare des Steinbocks - vom Blut über die Haare bis hin zu den Exkrementen - als Medizin gegen alle möglichen Krankheiten eingesetzt wurde.

Schädel eines Steinbocks (Altai-Gebirge)
Schädel eines Steinbocks (Altai-Gebirge)

Dies führte fast zum Aussterben der Art in Europa. Anfang des 19. Jahrhunderts war der Steinbock im gesamten Alpenraum bis auf etwa 100 Tiere im italienischen Gran Paradiso ausgerottet. Der Förster Josef Zumstein und der Naturkundler Girtanner konnten 1816 die Behörden dazu bewegen, die letzten Steinböcke im Gran Paradiso zu schützen. 1854 stellte König Viktor Emanuel II. von Piemont-Sardinien die Tiere unter seinen persönlichen Schutz. Dank eines erfolgreichen Wiederansiedlungsprogrammes aus diesem Restbestand von etwa 100 Tieren ist der Steinbock inzwischen wieder in weiten Teilen seines ursprünglichen Lebensraumes verbreitet.

Die ersten Tiere wurden in den Schweizer Alpen freigesetzt, von wo aus sie sich inzwischen auf einen Bestand von 30.000 bis 40.000 Tieren im gesamten Alpenraum vermehrt haben. Die Art gilt als gesichert; in der Schweiz wird der Bestand seit 1977 durch Jagd reguliert. In der Schweiz leben nun etwa 14.000 Steinböcke, in Österreich 4.435 Tiere. Die Wiederansiedlung von Alpensteinböcken findet in der Regel breite Unterstützung innerhalb der Bevölkerung und bei den Kommunen , da ein Bestand von Steinböcken häufig in der touristischen Vermarktung von alpinen Ferienorten genutzt wird.

Unterarten des gemeinen Steinbocks

Alpensteinbock
Alpensteinbock
Man muss zwischen jenen Steinböcken unterscheiden, die Unterarten von Capra ibex sind, und anderen, die den Status einer eigenständigen Art haben. Dabei gibt es zwischen Fachleuten allerlei unterschiedliche Auffassungen. Molekularbiologische Untersuchungen, die in den 1990er Jahren vorgenommen wurden, zeigten, dass die verschiedenen Steinböcke innerhalb ihres großen und disjunkteen Verbreitungsgebiet keine homogene Einheit bilden. Nach diesen Untersuchungen kann man den Asiatischen Steinbock und den Nubischen Steinbock als eigenständige Arten einordnen. Die nachstehende Einteilung in Unterarten und Arten folgt Walker's Mammals of the World, der diese zwei Steinbockpopulationen gemeinsam mit dem Alpensteinbock zu einer Art mit drei Unterarten zusammenfasst:
  • Alpensteinbock (C. i. ibex), Alpen
  • Syrischer oder Nubischer Steinbock (C. i. nubiana), in Ägypten , im Sudan und in Äthiopien , auf der Arabischen Halbinsel sowie in Israel , Jordanien und Syrien ; die Unterart gilt als bedroht, vor allem da sie in wasserarmen Regionen auf Wasser angewiesen ist, das oft von menschlichen Siedlungen beansprucht wird. In Saudi-Arabien, Jemen und Jordanien ist Wilderei ein weiteres Problem.
  • Sibirischer oder Asiatischer Steinbock (C. i. sibirica), in Sibirien , Westchina , der Mongolei , Kasachstan , Kirgisistan und Afghanistan . Diese Unterart hat eine Populationsgröße von über 250.000 und umfasst damit fast 90 % aller lebenden Exemplare der Art.

Andere Steinbock-Arten

Pyrenäen-Steinbock

Der Pyrenäen-Steinbock (Capra pyrenaica) wirkt kleiner und zierlicher als der gemeine Steinbock. Seine Kopfrumpflänge beträgt 120 cm, seine Schulterhöhe 70 cm, das Gewicht 40 kg (Weibchen) bzw. 80 kg (Böcke). Das Fell ist hellbraun gefärbt. Ursprüngliches Verbreitungsgebiet waren nicht nur die Pyrenäen , sondern mehrere Bergketten Spaniens und Portugals .

Vier Unterarten wurden unterschieden, von denen zwei ausgestorben sind. Der Portugiesische Steinbock (C. p. lusitanica) wurde bereits 1890 ausgerottet. Der eigentliche Pyrenäen-Steinbock (C. p. pyrenaica) wurde im 19. Jahrhundert auf der französischen Seite der Pyrenäen ausgerottet; in den 1980ern gab es auf der spanischen Seite noch 30 Tiere, in den 1990ern fiel sie weiter; das letzte lebende Exemplar, ein Weibchen, starb am 6. Januar 2000, womit die Unterart ausgestorben war. Da die Population streng geschützt und bewacht war, sind die Gründe des Aussterbens rätselhaft; vermutet wird eine Anfälligkeit für Infektionen, die von Rinder- und Ziegenherden ausgingen.

Die zwei weiteren Unterarten sind einigermaßen gesichert: C. p. hispanica aus dem Südosten Spaniens zählt etwa 8000 Exemplare. Der Gredos-Steinbock (C. p. victoriae) aus Zentral-Spanien war 1905 bis auf zwölf Tiere ausgerottet; diese wurden aber streng geschützt und konnten sich heute wieder zu einer Population von 3500 vermehren.

Äthiopischer Steinbock

Der Äthiopische Steinbock (Capra walie) ist braun gefärbt mit weißer Unterseite. Kennzeichnend sind ein schwarzer Streifen an der Vorderseite jedes Beines und ein knöcherner Stirnhöcker. Er ist etwas kleiner als ein Alpensteinbock. Sein Verbreitungsgebiet sind die Simien -Berge in Zentral-Äthiopien. Hier war er bis weit ins 20. Jahrhundert relativ häufig, wurde dann aber durch intensive Bejagung an den Rand der Ausrottung gebracht. 1963 lebten noch etwa 150 Tiere. Die Gründung des Simien Mountains Nationalpark rettete die Art, deren Population sich langsam auf 400 (1997) erhöhen konnte.

Neben dem Äthiopischen Steinbock lebt auch der Nubische Steinbock in Äthiopien . Ihre Verbreitungsgebiete überschneiden sich allerdings nicht.

Westkaukasischer Steinbock

Der Westkaukasische Steinbock (Capra caucasica) hat einen sehr kurzen Schwanz. Das Fell erscheint oberseits rötlichbraun und unterseits gelblich. Im Winter wird die Farbe graubraun. Der Gesamteindruck dieser Art ist schwerer und korpulenter als der des gemeinen Steinbocks; die Hörner sind kleiner und werden höchstens 75 cm lang. Verbreitungsgebiet ist ein nur 4500 km² großes Areal entlang der russisch - georgischen Grenze. Traditionell werden West- und Ostkaukasischer Steinbock als unterschiedliche Arten angesehen, doch sie sind uneingeschränkt untereinander fruchtbar und biologisch nahezu identisch, so dass diese Trennung vielleicht nicht gerechtfertigt ist.

Ostkaukasischer Steinbock

Der Ostkaukasische Steinbock (Capra cylindricornis) sieht der vorgenannten Art sehr ähnlich, hat aber einen sehr verkürzten Bart und größere Hörner, die keinen runden Bogen beschreiben, sondern nahezu rechtwinklig nach hinten abknicken. Verbreitungsgebiet ist der östliche Kaukasus , hier die Staaten Russland, Georgien und Aserbaidschan .

Literatur

  • Robert Hofrichter: Die Rückkehr der Wildtiere - Wolf, Geier, Elch & Co, Leopold Stocker Verlag, Graz, 2005, ISBN 3-7020-1059-9

Weblinks

Wiktionary: Steinbock – Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen
Commons: Steinbock – Bilder, Videos oder Audiodateien

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Steinbock aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Steinbock verfügbar.

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