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Letzte Änderung für Artikel Walfang: 16.02.2006 10:12

Walfang

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Walfang (ca. 1900)
Walfang (ca. 1900)

Walfang ist die Jagd auf Wale , meist von Schiffen aus. Ziel ist dabei vor allem die Gewinnung von Tran , der als Brennstoff und als industrieller Grundstoff dient. Die Fleischgewinnung hingegen spielt erst seit dem spĂ€ten 20. Jahrhundert eine nennenswerte Rolle bei der Waljagd. Außerdem meinen einige Fischer , die Wale mĂŒssten dezimiert werden, da diese außer Krankheitserregern keine natĂŒrlichen Feinde hĂ€tten und deshalb andernfalls das Ökosystem zu destabilisieren drohten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte des Walfangs

Wie Felszeichnungen und Knochenfunde im SĂŒden der koreanischen Halbinsel Bangu-Dae (in der NĂ€he von Ulsan ) belegen, wurde dort schon vor 7.000 Jahren Jagd auf Wale gemacht. Höhlenmalereien in Skandinavien belegen eine Jahrtausende alte Praxis des Walfangs in Europa. Die Inuit Nordamerikas jagen ebenfalls traditionell Wale, etwa mit aus Kajaks geworfenen Speeren .

Im 12. Jahrhundert bejagten die Basken intensiv den kleinen Grindwal wie den Atlantischen Nordkaper , der daraufhin in ihrer Region ausstarb .

Als dann 1583 William Poole und 1596 Willem Barents auf der Suche nach der Nordost-Durchfahrt nördlich von Sibirien bei Spitzbergen ein reiches Vorkommen an Grönlandwalen feststellten, begannen 1611 die EnglÀnder und 1612 die HollÀnder eine umfangreiche Jagd auf Wale, denen sich 1644 deutsche Schiffe aus Hamburg und Altona und 1650 die englischen Kolonisten in Nordamerika anschlossen.

Der Tran des Wals war ein wichtiger Grundstoff fĂŒr kĂŒnstliche Beleuchtung. Daneben wurden aus ihm Seifen, Salben, Suppen, Farben, Gelatine oder Speisefette (z.B. Margarine ) sowie Schuh- und Lederpflegemittel produziert. Walöl war ursprĂŒnglich nötig, um Nitroglycerin herzustellen. Noch nach dem Ersten Weltkrieg meinte die britische ArmeefĂŒhrung: "Ohne das Walöl wĂ€re die Regierung nicht in der Lage gewesen, sowohl die ErnĂ€hrungsschlacht als auch die Munitionsschlacht zu schlagen."

Walfang im 18. Jahrhundert; Illustration zu einem Reisebericht ĂŒber James Cooks Fahrten
Walfang im 18. Jahrhundert; Illustration zu einem Reisebericht ĂŒber James Cooks Fahrten

Der Pottwal wurde wegen des in seinem Kopf enthaltenen Walrats sowie des seltenen Ambras im 19. Jahrhundert besonders stark vor allem von amerikanischen WalfĂ€ngern aus Nantucket gejagt und im Bestand erheblich dezimiert. Das Ambra , das möglicherweise aus den unverdaulichen Resten von Tintenfischen im Darm des Pottwals besteht, war ein wichtiger Grundstoff der damaligen ParfĂŒmindustrie . Der Walrat eignet sich zur Herstellung von besonders hell brennenden Kerzen , zum Reinigen von WĂ€sche, zur Herstellung von Kosmetika und als Schmiermittel . Aus den Barten der Bartenwale , bevorzugt des Blauwals , wurde vom 17. Jhdt. an Fischbein hergestellt, bis im 20. Jhdt. steife aber elastische Kunststoffe (z.B. Nylon ) sowie leichte FederedelstĂ€hle den nachwachsenden Werkstoff ersetzten.

Anfangs jagte man den Wal mit krĂ€ftigen kleinen Ruderbooten, die sechs bis acht Mann Besatzung trugen und erlegte ihn mit Handharpunen und Lanzen. Der erlegte Wal wurde dann lĂ€ngsseits des Walfangschiffes geschleppt und dort abgespeckt. Alles Übrige ĂŒberließ man den Möwen und Raubfischen.

Um 1840 waren etwa 900 Fangschiffe unterwegs, die in guten Jahren bis zu 10.000 Wale erlegten. Auf einem durchschnittlichen amerikanischen WalfĂ€nger im 19. Jahrhundert fuhren etwa 20 bis 30 Mann. Die Schiffe fĂŒhrten einschließlich Reserven bis zu sechs Boote mit sich. Üblicherweise wurden bei der Jagd drei bis vier Boote gleichzeitig eingesetzt, die mit je sechs Seeleuten bemannt waren. Als Schiffswache wurden bei der Jagd nur ein bis zwei Mann zurĂŒckgelassen. Auch "Facharbeiter" wie der Schiffskoch oder Schiffszimmermann mussten zur Jagd in die Boote steigen und rudern. Der Speck der erbeuteten Wale wurde bereits auf dem Schiff zu Tran verkocht und in FĂ€sser abgefĂŒllt. Eine normale Fangreise dauerte etwa zwei bis vier Jahre je nach Ertrag und Haltbarkeit der VorrĂ€te.

Durch die deutsche Konstruktion einer Harpunenkanone, die um 1863 auf einem norwegischen Walfangdampfer eingebaut wurde, war es möglich geworden, auch den schnelleren Blauwal und Finnwal zu jagen. Die Harpune erhielt einen Granatkopf. Die explodierende Granate tötete den Wal schneller. Um 1935 verbesserte man dieses GerĂ€t nochmals, indem durch die Harpunenleine ein elektrischer Strom geleitet wurde, der das Tier sofort betĂ€ubte. Trotzdem brachte die Erfindung des Petroleums 1859 , das ĂŒber Ă€hnliche Einsatzzwecke wie Waltran verfĂŒgt, den Fang mittelfristig fast zum Erliegen.

Erst die Erfindung der Margarine , deren wichtigster Grundstoff anfangs Waltran war, verhalf der Industrie wieder zu einem Aufstieg. Als Grundstoff fĂŒr Nitroglycerin wurde es Anfang des 20. Jahrhundert im Rahmen der weltweiten AufrĂŒstung interessant.

In den 1930er Jahren wurde erkannt, dass der Walbestand durch die starke Bejagung gefĂ€hrdet war. Allein in den Jahren 1930/1931 wurden 30.000 Blauwale getötet, mehr als heute in allen Ozeanen leben. Der Völkerbund beschloss 1931 ein Abkommen zur Begrenzung des Walfangs, das 1935 in Kraft trat. Allerdings war dieses Abkommen kaum effektiv, da bedeutende Walfangnationen wie Norwegen und Großbritannien keine Mitglieder des Völkerbundes waren. Im gesamten 20. Jahrhundert wurden circa drei Millionen Wale erjagt.

Der Walfang in japanischen GewÀssern erreichte in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg seinen Höhepunkt, als das Fleisch zur Versorgung der notleidenden Bevölkerung gebraucht wurde, sonderlich angesehen war es allerdings nicht.

FĂŒr die Jagd bis an den Rand der Ausrottung sind allerdings vorrangig einige europĂ€ische Nationen verantwortlich, deren Walfangstationen in der Antarktis bis in die 1960er Jahre betrieben wurden, zum ausschließlichen Zweck der industriellen Rohstoffgewinnung.

Deutscher Walfang

Deutscher Walfang startete im Jahr 1644 in der Stadt Hamburg. Bereits 1675 gingen 75 Hamburger Schiffe auf Grönlandfahrt, vor allem in den GewĂ€ssern bei Spitzbergen . Bis heute gibt es dort eine Hamburger Bucht. Nach Hamburg begann der benachbarte, damals zu DĂ€nemark gehörige Lokalrivale Altona mit dem Aufbau einer Flotte. Vom kleinen Elbort GlĂŒckstadt aus startete 1671 das erste Schiff. 1685 wurde die erste Grönlandkompanie in Altona gegrĂŒndet. BegĂŒnstigt durch dĂ€nische PrĂ€mien und Privilegien blĂŒhte diese Flotte auf und entwickelte um 1770 herum ihren Höhepunkt. Erst durch die englische Kontinentalblockade wĂ€hrend der napoleonischen Kriege wurde diese ernsthaft geschĂ€digt und konnte sich nicht erholen. Nach 1815 begannen auch kleinere StĂ€dte mit Elbzugang (Itzehoe, BrunsbĂŒttel, Elmshorn an der KrĂŒckau, Uetersen) eigene Schiffe auszurĂŒsten. Ihre BemĂŒhungen aber, wie auch die aus den grĂ¶ĂŸeren Regionen, blieben sporadisch und konnten nicht mehr das Vorkriegsniveau erreichen.

Auf einem durchschnittlichen WalfĂ€nger arbeiteten etwa 40 bis 50 Personen. Die Schiffe fĂŒhrten sechs bis sieben Schaluppen mit sich, die mit je sechs Seeleuten bemannt waren. Zu den Schaluppen gasten kamen noch einige nicht direkt am Fang beteiligte Personen: Koch, Schiffsjunge(n), Steuermann, Barbier. Letzterer fungierte als so genannter "Schiffsarzt", wobei seine medizinische Qualifikation in vielen FĂ€llen zweifelhaft blieb. Durch die GrĂ¶ĂŸe der Mannschaft entfiel auf den einzelnen Matrosen weit weniger Arbeit als auf einem Handelsschiff. Die eigentliche Arbeit begann erst mit dem Beginn der Jagd. Der Kommandant des Schiffes war meist auch als Harpunier registriert. Die weiteren Offiziere waren der Steuermann, der Speckschneider, der Speckschneidermaat, der Bootsmann, der Zimmermann, der OberkĂŒper und der fĂŒr das Stauen der SpeckfĂ€sser zustĂ€ndige Schiemann.

Insbesondere auf den nordfriesischen Inseln, vor allem ist hier Föhr zu nennen, arbeitete anfangs ein großer Teil der mĂ€nnlichen Bevölkerung auf WalfĂ€ngern und erlangte so teils betrĂ€chtlichen Wohlstand. SpĂ€ter verschob sich dieses VerhĂ€ltnis. Den damaligen dĂ€nischen StaatsbĂŒrgern wurde das Anheuern auf auslĂ€ndischen Schiffen verboten. Mehr Seeleute stammten danach aus den Elbmarschen. Zudem sanken im gesamten 19. Jahrhundert die ErtrĂ€ge und damit auch die Heuer der Seeleute. Die qualifizierten Nordfriesen wechselten zur Handelsschifffahrt, wĂ€hrend die Walfahrer von der Unterelbe oft Landarbeiter waren, die sich im FrĂŒhsommer, der arbeitsĂ€rmsten Zeit der Landwirtschaft, als Saisonarbeiter einen Nebenverdienst sicherten.

Der von Deutschland aus im 19. Jahrhundert betriebene Walfang war nicht sonderlich effektiv, statt Walen wurden ĂŒberwiegend Robben gefangen. Das mit ĂŒber 50 Mann besetzte Schiff "Flora" von Elmshorn brachte im Juli 1817 von seiner mehrmonatigen Fangreise 650 Robbenfelle mit, die sich als schwer verkĂ€uflich erwiesen. Aus dem inzwischen großenteils angefaulten und an Land verkochten Speck dieser Robben wurden 50 Tonnen Tran gewonnen. DemgegenĂŒber hatte das Schiff bei der Ausreise etwa 90 Tonnen Lebensmittel unterschiedlichster Variation geladen, darunter auch fĂŒr damalige VerhĂ€ltnisse kulinarisch hervorstechende Artikel wie Senf, Butter, Kaffee, Suppenkraut, Bier, Branntwein, Sirup etc.
Das Elmshorner Schiff "Stadt Altona" kehrte im August 1862 mit Speck und Fellen von 1500 Robben, 2 Walen und 3 EisbĂ€ren zurĂŒck. Der letzte Walfahrer von den StĂ€dten der Unterelbe startete 1872 von Elmshorn aus.
Es darf bei der Unausgewogenheit von Einsatz und Ertrag vermutet werden, dass kein sonderliches ökonomisches Interesse hinter dem damaligen deutschen Walfang stand. Angesichts der vergleichsweise zahlreichen Mannschaft und deren guter Versorgung muss auch in Betracht gezogen werden, ob diese Unternehmungen mehr eine Art Jagdausflug aus dem eintönigen bĂ€uerlichen Leben, gewissermaßen ein VorlĂ€ufer der Butterfahrten des spĂ€teren 20. Jahrhunderts waren.

Erst im Rahmen der wirtschaftlichen Autarkiebestrebungen in der Zeit des Nationalsozialismus wird wieder eine nennenswerte deutsche Fangflotte aufgebaut. Im Herbst 1936 schickt die Henkel-Gruppe mit der Jan Wellem ihr erstes Fangschiff aus - seine ErtrÀge dienen vor allem zur Produktion des Waschmittels Persil . Bis 1939 laufen insgesamt sieben deutsche Fangflotten in die Arktis und Antarktis aus. Sie erjagen in dieser Zeit etwa 15.000 Tiere.

Walfang heute

Politik

Der Walfang wird seit 1948 durch das Internationale Übereinkommen zur Regelung des Walfangs geregelt. Es werden unter anderem Fangquoten festgesetzt. Die Anpassungen der Quoten und Definition von Schutzzonen erfolgen durch die 1946 gegrĂŒndete Internationale Walfangkommission (IWC). Zuletzt wurden 1986 als so genanntes Moratorium die Quoten fĂŒr kommerziellen Walfang fĂŒr alle Walarten und Jagdgebiete auf 0 gesetzt. Das Moratorium sollte zunĂ€chst bis 1990 gelten, wurde aber verlĂ€ngert und gilt noch heute.

Das Moratorium bedeutet kein generelles Verbot des Walfangs. Walfang auf Grundlage des Walfangabkommens gibt es aus drei verschiedenen GrĂŒnden weiterhin:

  • Walfang durch indigene Bevölkerung zum örtlichen Verbrauch. Staaten, in denen unter dieser Regelung von 1987 bis 2002 Walfang betrieben wurde†:
    DÀnemark ( Grönland ), Kanada , Russland / UdSSR , USA , St. Vincent und die Grenadinen
  • Staaten können eigenstĂ€ndig Sondergenehmigungen fĂŒr Walfang zu wissenschaftlichen Zwecken erteilen. Das Internationale Übereinkommen zur Regelung des Walfangs schreibt vor, dass fĂŒr solche Zwecke gefangene Wale soweit wie möglich verwertet werden. Staaten, die von 1987 bis 2002 derartige Genehmigungen erteilt haben†:
    Island , Japan , SĂŒdkorea , Norwegen
  • Staaten die Einspruch gegen das Moratorium erhoben haben und aufrechterhalten, sind nicht daran gebunden. Staaten, in denen von 1987 bis 2002 Walfang auf Grund eines Einspruchs Walfang betrieben wurde†:
    Japan (bis 1988), Norwegen
Walfang der Saisonen 1987‒2002 durch Mitglieder des Internationalen Übereinkommens zur Regelung des Walfangs†
Brydewal Buckelwal Finnwal Grauwal Grönlandwal Pottwal Seiwal Zwergwal
FÀnge Indigene Völker 0 25 219 1685 775 0 2 2146
Wissenschaft 190 0 216 0 0 18 116 6804
Einspruch* 317 0 0 0 0 188 0 4877
geschĂ€tzte Population‡ 60000? 21570 47300 ~26300 8000 10000? 55000? 935000
*Jagd auf Grundlage eines Einspruchs gegen das Moratorium

?Wert von der entsprechenden Seite der Wikipedia ĂŒbernommen (bei Intervallen der Mittelwert) und nicht von der IWC-Seite
‡alle Gebiete sind zusammengefasst, der Fang beschrĂ€nkt sich aber öfters auf geringere Gebiete. Zeitpunkte der SchĂ€tzungen sind unterschiedlich, frĂŒhestens aber 1980
Quelle: www.IWCoffice.org [1] [2] [3] [4]

†: Die Angaben beruhen auf der Statistik der Internationalen Walfangkommission und umfasst nur den Walfang ausgewĂ€hlter Arten durch die Mitglieder des Walfangabkommens. Nicht berĂŒcksichtigt ist z.B. der Grindwalfang auf den FĂ€röern . (17.650 Tiere im Zeitraum 1987‒2002 [5] [GrindadrĂĄp])

Norwegen hat sich gegen das Moratorium reserviert und ist deshalb an diese Regelung nicht gebunden. Jedoch wurde in Norwegen zwischen 1988 und 1993 der Walfang, zur Untersuchung der BestĂ€nde eingestellt. Seither fĂ€ngt Norwegen mehrere hundert Zwergwale jĂ€hrlich, wobei von der norwegischen Regierung bestimmte Fangquoten festgelegt werden. Im Jahr 2005 betrug die Quote 769 Wale, wobei nur 639 Tier erlegt wurden. Da sich die Quote jeweils aus der Quote des Vorjahres und der Differenz zwischen Quote und tatsĂ€chlichem Fang der beiden Vorjahr zusammensetzt, wurde die Quote fĂŒr das Jahr 2006 auf 1052 Tiere erhöht. Der Walfang spielt jedoch wirtschaftlich nur in einigen wenigen Regionen eine Rolle. Auch der durchschnittliche Verbrauch in Norwegen ist eher gering. Wichtiger ist die ideologische Komponente. Der Walfang besitzt eine breite UnterstĂŒtzung in der Bevölkerung und wird, solange es sich um die reichlich vorhandenen Zwergwale handelt, meist befĂŒrwortet.

In Japan werden zu wissenschaftlichen Zwecken Zwergwale gejagt, koordiniert durch das Institute of Cetacean Research . Im Jahr 2006 sollen 1070 Zwergwale gefangen werden. Entsprechend der Vorschrift zur weitestmöglichen Verwertung wird das Walfleisch anschließend verkauft. Tierschutzorganisationen werfen Japan vor, die wissenschaftliche Arbeit sei ein Vorwand, um das Moratorium zu umgehen.

Auch in Island wurde 2003 begonnen, Wale zu wissenschaftlichen Zwecken zu jagen und das Fleisch zu verkaufen. NaturschĂŒtzer protestieren ebenso dagegen wie die lokale Tourismus -Industrie, die befĂŒrchtet, dass die Wale scheuer wĂŒrden und Whale Watching - Walbeobachtung von Schiffen aus - dann nicht mehr möglich wĂ€re.

Eine alte Tradition auf den FĂ€röern ist der Grindwalfang fĂŒr den Eigenbedarf ( siehe dort ).

Neben der Selbstversorgung der indigenen Bevölkerung hat der Walfang auch einen anderen Grund: MeeressĂ€uger besitzen einen Stoffwechsel, der einen sehr hohen Energiebedarf zur Folge hat ( im Vergleich zu großen Raubfischen wie dem Hai wirkt selbst ein Kleinwal wie der Delphin als "Vielfrass"). Damit stehen alle Wal-Arten in Konkurrenz zur Fischerei, da sie sich von Speisefischen oder von Plankton ernĂ€hren, das Ausgangspunkt der Nahrungskette hin zum Speisefisch ist. Die Bejagung von Walen ermöglicht es den Fischern fĂŒr selbst höhere Fangausbeuten an Fischen zu erzielen, eine Dezimierung der Wahlpopulation ist in Zeiten chronischer Überfischung der Weltmeere natĂŒrlich opportun und wird deshalb auch stillschweigend geduldet.

Praxis des Walfangs

Walfangharpune
Walfangharpune

Beim Walfang werden heute Explosionsharpunen verwendet. Die Geschosse dringen 30 Zentimeter tief in den Körper des Wals ein, worauf eine Sprengladung an der Spitze detoniert. Durch die Druckwirkung der Explosion soll der Wal eigentlich schmerzlos getötet werden. Tierschutzorganisationen aus 55 LĂ€ndern berichteten in einem im MĂ€rz 2004 veröffentlichten Report, dass diese Methode hĂ€ufig fehlschlĂ€gt, so dass weitere Sprengharpunen oder Gewehrkugeln in den Leib geschossen werden mĂŒssen, um den Todeskampf zu beenden.

Walfang als Motiv in der Literatur

Die berĂŒhmteste literarische Darstellung des Walfangs ist Herman Melvilles Moby Dick , in welcher der besessene KapitĂ€n Ahab einen weißen Pottwal zur Strecke zu bringen versucht, der ihm Jahre zuvor ein Bein abgerissen hat. Eine spannende Geschichte um den Walfang erzĂ€hlt Hammond Innes in The White South (1949, dt. von Arno Schmidt unter dem Titel Der weiße SĂŒden).

Bibliographische Liste

  • Herman Melville , Moby Dick oder Der Wal, Btb Bei Goldmann August 2003 ISBN 3442727316
  • Hammond Innes , The White South, 1949, dt. von Arno Schmidt unter dem Titel Der weiße SĂŒden

Literatur

  • Nathaniel Philbrick, Im Herzen der See, Karl Blessing Verlag , MĂŒnchen 2000 ISBN 389667093X
  • Owen Chase, Der Untergang der Essex ( 1821 ), ISBN 349223514X August 2002
  • The Loss of the Ship Essex, Sunk by a Whale, by Authors: Thomas Nickerson, Owen Chase, Nathaniel Philbrick, Thomas Philbrick, Owen Chase, Penguin Classics) Released: May, 2000 ISBN 0140437967
  • Feddersen / Asbach, Der historische Walfang der Nordfriesen, 1991, Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, ISBN 3-88042-578-7
  • Emil G. Bai, Fall, Fall, Fall, öwerall! Bericht ĂŒber den schleswig-holsteinischen Walfang. 1968 Egon heinemann Verlag Hamburg Garstedt
  • Robert McNally , So Remorseless a Havoc
  • Farley Mowat : Der Untergang der Arche Noah - Vom Leiden der Tiere unter den Menschen, Rowohlt, 1987, (Originalausgabe 1984, Toronto,) ISBN 3498042971 (4.Teil, 118 Seiten ĂŒber den Wal/fang)

Weblinks

Wikipedia

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