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Letzte Änderung für Artikel Damhirsch: 02.02.2006 00:28

Damhirsch

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Damhirsch
Männlicher Damhirsch
Männlicher Damhirsch
Systematik
Ordnung : Paarhufer (Artiodactyla)
Unterordnung : Wiederkäuer (Ruminantia)
Familie : Hirsche (Cervidae)
Unterfamilie : Echte Hirsche (Cervinae)
Gattung : Dama
Art : Damhirsch
Wissenschaftlicher Name
Dama dama
( Linnaeus 1758)

Der Damhirsch (Dama dama), in der Jägersprache Damwild genannt, ist ein in Mittel- und Südeuropa weit verbreiteter Hirsch .

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Männlicher Damhirsch
Männlicher Damhirsch

Zwar ist der Damhirsch deutlich größer als ein Reh, aber kleiner und vor allem leichter als ein Rothirsch. Im Schnitt hat er eine Kopfrumpflänge von 150 cm, einen 20 cm langen Schwanz, eine Körperhöhe von 1 m und ein Gewicht von 65 kg (Männchen) bzw. 45 kg (Weibchen). Er hat einen verhältnismäßig stärkeren Körper, kürzeren Hals, kürzere und minder starke Läufe als der Rothirsch und deutlichere Tränengruben und ein mit runder Stange und Augensprosse versehenes, oben schaufelförmiges Geweih mit Sprossen am hinteren Rand.

Er variiert stark in der Färbung und ist im Sommer an der Oberseite, den Schenkeln und der Schwanzspitze braunrötlich, auf der Oberseite weiß gefleckt. Unter- und Innenseite der Beine sind weiß. Im Winter ist er an Kopf, Hals und Ohren braungrau, auf dem Rücken und an den Seiten schwärzlich, an der Unterseite aschgrau. Schwarze und weiße Varietäten sind nicht selten. Der Damhirsch hat im Wesentlichen dieselbe Lebensweise wie der Rothirsch, ist aber genügsamer und hält sich daher besser in Kiefernheiden. Er ist weniger scheu und vorsichtig, steht aber an Schnelligkeit und Gewandtheit dem Rothirsch kaum etwas nach.

Das Geweih, das nur bei den Männchen vorhanden ist, bildet sich jedes Jahr neu.

Verbreitung

Junger Damhirsch im Tierpark Eberswalde
Junger Damhirsch im Tierpark Eberswalde
Verbreitung des Europäischen und des Mesopotamischen Damhirsches
Verbreitung des Europäischen und des Mesopotamischen Damhirsches

Im Gegensatz zum in Deutschland schon seit der Steinzeit sehr weit verbreiteten Rothirsch gab es das Tier, das man heute als Europäischen Damhirsch bezeichnet, ursprünglich nur im asiatischen Teil der heutigen Türkei . Aber schon in der Antike führten die Phönizier und nach ihnen die Römer den Damhirsch in den Ländern des Mittelmeerraums ein, also in Griechenland, Italien, Spanien und Nordafrika. Während des Mittelalters wurde er dann nach Mitteleuropa und Großbritannien gebracht, und in der Neuzeit sogar nach Neuseeland , Australien , Nordamerika , Japan und Madagaskar .

Der Damhirsch findet sich gegenwärtig vom Nordrand der Sahara bis zum südlichen Schweden . Aristoteles und Plinius erwähnen ihn als einen ständigen Bewohner ihrer Heimat.

Er lebt gern in lichten Wäldern mit ausgedehnten Wiesen, ist aber sehr anpassungsfähig, so dass er in fast allen Regionen Europas anzutreffen ist, sogar auf der Nordseeinsel Norderney.

Er wurde früher in Parkanlagen gehalten, heute aber auch in der Landwirtschaft zum Verkauf des Fleisches. Das Wildbret ist schmackhaft, die Haut ist dehnbarer und weicher als die des Rothirsches.

Lebensweise

Damwild in einem Wildgehege
Damwild in einem Wildgehege
Männlicher Damhirsch
Männlicher Damhirsch
Damkitz
Damkitz

Der Damhirsch ist ein Wiederkäuer und somit ein reiner Vegetarier. Die Tiere ernähren sich von Gras und Laub. Sie verbeißen auch die Rinde von Bäumen, richten aber nicht die Schälschäden an wie Rothirsche.

Die Brunft beginnt Anfang Oktober und dauert bis Mitte November; die Hirsche schreien dann, indem sie weit schallende, orgelartige Töne hören lassen, wobei die stärkeren die schwächeren abkämpfen. Der stärkste Hirsch bleibt beim Rudel als Platzhirsch, hält dies zusammen und duldet keinen Nebenbuhler.

Ende Juni bis Anfang Juli setzen sich die Weibchen nach einer Tragzeit von 32 Wochen vom Rudel ab und bringen ihre Kälber (Damkitze) zur Welt: ein, nicht selten auch zwei. Die Säugezeit beträgt etwa vier Monate. Geschlechtsreif werden die Tiere mit etwa 2 bis 2 ½ Jahren und erlangen ein Lebensalter von bis zu 25 Jahren.

Der einzige Feind des Damhirsches ist der Wolf, der aber in seinem Verbreitungsgebiet kaum noch vorkommt. Frisch gesetzte Kälber werden gelegentlich auch von Füchsen, Wildschweinen und Kolkraben gefressen.

Mesopotamischer Damhirsch

Neben dem Europäischen Damhirsch gibt es noch einem im Irak und im südlichen Iran verbreiteten Mesopotamischen Damhirsch (Dama mesopotamica). Bei diesem ist aber umstritten, ob er wirklich eine eigenständige Art oder nur eine Unterart des Damhirsches ist. Von der europäischen Form unterscheidet er sich durch ein etwas anders gebautes Geweih. Den alten Kulturen Mesopotamiens, zum Beispiel Sumerern und Assyrern , war er als Opfertier bekannt, später geriet er in Vergessenheit. Erst 1875 wurde er im südwestlichen Iran wiederentdeckt. Danach wurde er nicht wiedergefunden, und erst in den 1950ern fand eine Expedition der IUCN einen Trupp im iranisch-irakischen Grenzgebiet. Im Ersten Golfkrieg wurde er wiederum beinahe ausgerottet; die iranischen Behörden haben die letzten Vertreter dieser Herde eingefangen und aus ihnen eine halbwilde Population von 140 Tieren gezüchtet, um die Art zu retten. Außerdem gibt es Mesopotamische Damhirsche in einigen europäischen Zoos , wobei aber nicht immer gesichert ist, dass ihr Erbgut nicht mit europäischen Damhirschen vermischt ist.

Literatur

  • Erhard Ueckermann und Paul Hansen: Das Damwild. Naturgeschichte - Hege - Jagd. Paul Parey, Hamburg 1994, ISBN 3-490-45812-5
  • Helmut Hemmer: Neumühle-Riswicker Hirsche - Erste planmäßige Zucht einer neuen Nutztierform', in: Naturwissenschaftliche Rundschau 58(5), S. 255 - 261 (2005), ISSN 0028-1050

Weblinks

Commons: Damhirsch – Bilder, Videos oder Audiodateien

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Damhirsch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Damhirsch verfügbar.

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