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Letzte Änderung für Artikel Bienen: 19.02.2006 15:05

Bienen

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Bienen
 Holzbiene (Xylocopa violacea)
Holzbiene (Xylocopa violacea)
Systematik
Klasse : Insekten (Insecta)
Unterklasse : Fluginsekten (Pterygota)
Überordnung : Neuflügler (Neoptera)
Ordnung : Hautflügler (Hymenoptera)
Unterordnung : Taillenwespen (Apocrita)
Ãœberfamilie : Bienen und Grabwespen ( Apoidea )
Serie: Bienen
Wissenschaftlicher Name
Apiformes
Brothers 1975
Eine Honigbiene auf einer Majoran-Blüte
Eine Honigbiene auf einer Majoran-Blüte
Mauerbiene auf einer Blüte
Mauerbiene auf einer Blüte
Mauerbiene (Wildbiene)
Mauerbiene (Wildbiene)
Wildbiene
Wildbiene
mumifizierte Biene
mumifizierte Biene
Biene mit "vollen Hosen"
Biene mit "vollen Hosen"
Biene während dem Flug
Biene während dem Flug


Die Bienen (Apiformes) sind eine Serie von Familien aus der Ordnung der Hautflügler (Hymenoptera). Umgangssprachlich wird der Begriff Biene meist auf eine einzelne Art, die Westliche Honigbiene (Apis mellifera) reduziert, die wegen ihrer Bedeutung als staatenbildender Honigproduzent, aber auch wegen ihrer Wehrhaftigkeit besondere Aufmerksamkeit erfährt. Dabei handelt es sich bei den Bienen um eine recht große Gruppe mit sehr unterschiedlichen Arten.

Inhaltsverzeichnis

Systematik

Weltweit wird die Zahl der Bienenarten auf rund 20.000 geschätzt. Davon sind in Europa etwa 700 Arten heimisch, davon wiederum etwa 500 in Deutschland . Die über einen Wehrstachel verfügenden Bienen gehören zu den Stechimmen .

Der monophyletische Status der Bienen ist durch zahlreiche gemeinsame abgeleitete Merkmale (Synapomorphien) belegt und gilt als unbestritten. Ebenso unbestritten ist die nahe Verwandtschaft der Bienen mit den Grabwespen . Lange Zeit betrachtete man beide Gruppen als Schwestergruppen, bis die Grabwespen als paraphyletisch erkannt wurden. Eine Zusammenfassung der Grabwespen in einer Familie (Sphecidae) oder einer Überfamilie (Sphecoidea), die den Bienen in Form der Überfamilie Apoidea gleichrangig gegenüber gestellt wird, gibt die tatsächlichen systematischen Verhältnisse nur unbefriedigend wieder, passender wäre die Eingliederung der Bienen als einzige Familie unter mehreren Familien der Grabwespen.

Andererseits hat sich innerhalb der Bienen die Unterscheidung mehrerer Familien längst etabliert, durch deutliche Unterschiede im Körperbau erscheint diese gerechtfertigt und ist Basis weiterer Unterteilungen auf unteren taxonomischen Ebenen. Ein Kompromiss, der von den führenden Systematikern der Gruppe vorgeschlagen wird, fasst unter der Überfamilie Apoidea die Familien der Grabwespen und Bienen in zwei Serien (Spheciformes und Apiformes) zusammen.

Familien der Bienen

Die Unterteilung der Bienen in mehrere Familie basiert weitgehend auf dem Bau der Mundwerkzeuge, ein wichtiges Merkmal ist etwa die Unterscheidung von kurz- und langzüngigen Bienen. Nach Michener (2000) werden die Bienen in folgende Familien untergliedert:

  • Stenotritidae – artenarme Familie (etwa 20 Arten), die auf Australien beschränkt ist
  • Colletidae – Kropfsammler , in Mitteleuropa vertreten durch die Seidenbienen und Maskenbienen
  • Andrenidae – darunter die Sandbienen und Zottelbienen
  • Halictidae – unter anderem die Furchenbienen und die Spiralhornbienen
  • Melittidae – kleine Familie mit wenigen einheimischen Arten, nämlich den Hosenbienen , Schenkelbienen und Sägehornbienen
  • Megachilidae – Bauchsammler , darunter die Mauerbienen , Blattschneiderbienen und Wollbienen
  • Apidae – eine große Familie sehr unterschiedlicher Formen, darunter die Pelzbienen , Holzbienen , Wespenbienen , Honigbienen und die Hummeln

In älteren Werken wird die Familie Apidae oft beschränkt auf die Körbchensammler und alle übrigen Gruppen als Familie Anthophoridae abgespalten. Wegen des paraphyletischen Status der Anthophoridae gilt diese Sichtweise aber als überholt. Die Körbchensammler, die traditionell als geschlossene Gruppe angesehen werden bestehen aus folgenden Triben :

  • Apini (Honigbienen)
  • Bombini
    • Hummeln (Bombus)
  • Meliponini (23 Gattungen)
  • Euglossini (5 Gattungen)

Ernährung

Bienen ernähren sich rein vegetarisch. Ihre wichtigste Nahrungsquelle sind süße Pflanzensäfte, insbesondere der Nektar von Blüten. Für die Eiweißversorgung sind sie auf deren Pollen angewiesen. Staatenbildende Arten wie die Europäische Honigbiene stellen als Wintervorrat aus Nektar und Körpersäften Honig her, der von den Imkern aus den Waben genommen werden kann. Da die Bienen für den Winter in diesem Fall eine Ersatznahrung benötigen, füttert der Imker für den ganz oder teilweise entnommenen Honig eine konzentrierte Zuckerlösung, welches die Bienen als Wintervorrat in den Zellen lagern, vorher invertieren und eindicken. Dieses Winterfutter wird genau wie der Honig mit einer luftdichten, selbsterzeugten Wachsschicht vor Feuchtigkeit geschützt.

Entwicklungsgeschichte

Heutige Bienen sind auf Blütenpflanzen, die Angiospermen, angewiesen, die in der Erdgeschichte in der frühen Kreidezeit auftauchten und seit der späten Kreidezeit die Nacktsamer und Gefäßsporenpflanzen verdrängten. Blütenpflanzen aus der Zeit vor etwa 110 Millionen Jahren weisen bereits Merkmale auf, die auf eine Bestäubung durch Bienen schließen lassen, der Ursprung der Bienen liegt damit wahrscheinlich schon vor Mitte der Kreidezeit. Möglicherweise waren diese Pflanzen schon aber schon früher verbreitet, lassen sich durch die geringeren Mengen produzierten Pollens nicht nachweisen.

Die heutigen ursprünglichsten Blütenpflanzen werden von Käfern bestäubt, es liegt daher nahe, diese auch als Bestäuber der ersten kreidezeitlichen Blütenpflanzen zu vermuten. Im weiteren Verlauf der Stammesgeschichte haben sich aber Bienen und Blütenpflanzen gemeinschaftlich entwickelt und gegenseitig gefördert: Indem Bienen die Pollen von Pflanze zu Pflanze weiter trugen, verbesserten sie deren Fortpflanzungschancen . Die Pflanzen begannen sich darauf einzustellen und entwickelten süße Säfte, um die Tiere an sich zu binden. Mit der Zeit passten sich beide, Bienen und Blütenpflanzen, immer besser aneinander an (Ko-Evolution): die Pflanzen entwickelten ihre heutigen Blütenformen mit tiefen Nektarkelchen und Staubfäden, die Bienen ihre langen Rüssel , um gut an den Nektar heranzukommen, und ihr speziell an den Pollentransport angepasstes Haarkleid.

Ob Bienen sich ursprünglich von Pollen windbestäubter Pflanzen ernährten, ist ungewiss, aber schon mehrfach vermutet worden.

Die älteste fossile Biene ist als Trigona prisca bezeichnet und wurde eingebettet in Bernstein im amerikanischen Staat New Jersey gefunden. Der Fund ist auf ein Alter von fast 80 Millionen Jahren datiert, von manchen Autoren wird diese Datierung allerdings angezweifelt. Bemerkenswert ist, dass das Tier in eine heutige Gattung eingegliedert werden kann, die ausschließlich staatenbildende Arten enthält, was auf eine sehr frühe Abspaltung der entsprechenden Teilgruppe schließen lässt.

Stammesgeschichtliche Vorläufer der Bienen dürften heutigen Grabwespen , den nächsten Verwandten, geähnelt haben. Grabwespen versorgen ihre Brut mit einem Nahrungsvorrat, indem sie ein Beutetier mit einem Stich lähmen und dann gemeinsam mit ihrem Ei oder ihren Eiern vergraben. Dieses Brutverhalten ähnelt dem der heutigen Solitärbienen , mit dem Unterschied, dass letztere kein Beutetier, sondern Pollen als Nahrungsvorrat für ihren Nachwuchs verwenden.

Sozialverbände und Staaten

Makroaufnahme einer Honigbiene
Makroaufnahme einer Honigbiene
Bienenschwarm
Bienenschwarm

Hochsoziale Gemeinschaftsformen, insbesondere Staaten wie bei der Honigbiene, sind unter den Bienenarten die Ausnahme. Solche Gemeinschaften konzentrieren sich fast ausschließlich auf die Familie der Apinae, nämlich auf Apis mit 9 Arten, Bombinae mit rund 200 und Meliponinae mit rund 300 Arten.

Die überwältigende Mehrzahl aller Bienenarten sind Solitärbienen und Kuckucksbienen , die keine Insektenstaaten bilden, sondern alleine leben und nur für die eigene Nachkommenschaft Brutpflege betreiben. Das Ei wird bei Solitärbienen zusammen mit einem Nahrungsvorrat abgelegt und der Ablageplatz fest verschlossen. Kuckucksbienen sind Brutschmarotzer , die ihre Eier in die Brutzellen anderer Bienenarten legen, wo diese die Larve töten und sich vom Nahrungsvorrat ernähren.

Zwischen solitärer Lebensweise und der Staatenbildung gibt es eine ganze Skala von Zwischenformen:

  • Gemeinschaftliches Abwehrverhalten bei größeren Ansammlungen von Bienen, die ansonsten in unabhängiger Nachbarschaft nebeneinander her leben. Beispielsweise wurde bei der Weiden-Sandbiene (Andrena Vaga) und der Gemeinen Pelzbiene (Anthophora acervorum) Schwarm-Angriffe auf Menschen beobachtet, die in den Flugbereich einer Kolonie gerieten.
  • Ãœberwinterungsgemeinschaften in gemeinschaftlich genutzten Erdhöhlen oder Pflanzen-Aushöhlungen.
  • Schlafgemeinschaften von Bienenmännchen im Frühjahr. Diese Schlafgemeinschaften finden sich meist an exponierten Stellen zusammen, insbesondere an der Spitze von Pflanzenstängeln. Der biologische Sinn dieser Gemeinschaften ist noch unklar, da die Tiere in ihnen weder Nahrung noch Schutz vor Feinden, Kälte oder Wind finden.
  • Nistgemeinschaften mit gemeinsamen Nesteingängen . Innerhalb der Nistgemeinschaft besetzt jedes Weibchen eine eigene Zelle , in der es ihr eigenes Ei ablegt. Bei Gedränge am Eingang nehmen die Weibchen aufeinander Rücksicht.
  • Wachdienste am Eingang der Nistgemeinschaften.
  • Zusammenarbeit bei der Anlage und der Verproviantierung der Zellen.
  • Arbeitsteilung bei der Fortpflanzung: Nur ein Teil der Weibchen legt Eier, die anderen kümmern sich um Nestbau, Proviant und Wachdienst.
  • Brutpflege durch Nachfütterung der Larven und Beiseiteschaffen von deren Kot.
  • Weitere Spezialisierung bei der Fortpflanzung. Bei der Furchenbiene Laxioglossum pauxillum beispielsweise baut das überwinterte Weibchen im Frühjahr einen Nestgang mit bis zu 25 Zellen, in das sie ihre Eier legt. Die Nachkommen pflanzen sich nicht fort, sondern erweitern das Nest und pflegen die weitere Nachkommenschaft ihrer Mutter. Erst im Spätsommer werden die Drohnen , so heißen bei den Bienen die Männchen , und größere, fortpflanzungsfähige Weibchen geboren. Die Mutter stirbt, und die begatteten Jungweibchen gründen im nächsten Frühjahr neue Kolonien . Dieses Fortpflanzungs- und Brutpflegeverhalten kommt den Verhältnissen in einem Bienenstaat schon recht nahe.

Solche mehr oder weniger ausgeprägten Formen sozialer Gemeinschaft wurden bei der Gattung Euglossa sowie innerhalb der Familien der Halictidae, der Anthophoridae, der Megachilidae und der Andrenidae beobachtet.

Stachel

Der Giftstachel der Bienen, auch Wehrstachel genannt, ging in der Entwicklungsgeschichte aus einem Legestachel hervor. Die Pflanzenwespen benutzen den Stachel zum Anstechen von Pflanzen für die Eiablage, bei den Legimmen, wie etwa den Schlupfwespen , wird das Ei im Körper eines Wirtstieres abgelegt. Bei den Stechimmen wandelte sich die Funktion des Stachels, er dient zur Verabreichung von Gift um Beutetiere zu lähmen, die als Larvennahrung dienen. Schließlich hat bei den Bienen, die ihre Larven ausschließlich mit Blütenpollen versorgen, der Stachel eine reine Verteidigungsfunktion. Besondere Bedeutung hat dabei die Verteidigung des Staates bei den staatenbildenden Bienen (speziell Honigbiene).

Außer den staatenbildenden Arten können auch viele andere Bienenarten mit ihrem Stachel den Menschen stechen (beispielsweise Furchenbienen und Maskenbienen ), die Folgen sind aber meist weit weniger dramatisch als beim Stich der Honigbiene . Bei anderen Arten ist eine Reduktion der Verteidigungsfunktion des Stachels zu beobachten, teilweise werden andere Verteidigungsmittel, wie die Abgabe von Sekreten, eingesetzt (z. B. bei Keulhornbienen ).

Literatur

  • May R. Berenbaum: Blutsauger, Staatsgründer, Seidenfabrikanten. Die zwiespältige Beziehung zwischen Mensch und Insekt ( ISBN 3-8274-0078-3 )
  • Sue Monk Kidd, Die Bienenhüterin. Roman. btb Verlag, München 2005 .
  • Charles D. Michener (2000):The Bees of the World, The Johns Hopkins University Press, Baltimore.
  • Georg Rendl , Der Bienenroman. Insel Verlag, Leipzig 1931 .
  • Paul Westrich: Die Wildbienen Baden-Württembergs (2 Bände), Ulmer, 1989 (2. verbesserte Auflage erschienen 1990). ISBN 3-8001-3307-5 (Sehr ausführliche Informationen zu Biologie, Lebensräumen, Schutz, jede Bienenart Deutschlands (alte Bundesrepublik) wird in einem eigenen Abschnitt vorgestellt) leider vergriffen
  • Karl von Frisch: "Sprache" und Orientierung der Bienen, Verlag Hans Huber Bern und Stuttgart

Bienen im Recht

siehe Bienenrecht.

Bienen in der Heraldik

Napoleon Bonaparte machte als Kaiser der Franzosen 1804 die Biene zu seinem Wappentier. Er wollte sich damit in eine fränkische Tradition stellen: Im Grab des Merowingerkönigs Childerich I. waren Bienendarstellungen gefunden worden.

Siehe auch

  • Honigbienen
  • Legimmen
  • Stechimmen
  • Biene Maja
  • Bienentanz

Weblinks

Wiktionary: Biene – Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen

Wikipedia

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