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Letzte Änderung für Artikel Wiener Straßenbahn: 20.02.2006 13:54

Wiener Straßenbahn

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Wiener „Bim“
Wiener „ Bim “

Der Betrieb der Wiener Straßenbahn (auch Bim genannt) blickt in Wien auf eine lange Tradition zurück: Schon am 4. Oktober 1865 fuhr die erste Pferdetramway Wiens vom Schottentor nach Hernals. Um einen leistungsfähigeren Betrieb zu ermöglichen wurde am 27. Oktober 1883 die erste Dampftramwaystrecke eröffnet. Betrieben wird die Straßenbahn von den Wiener Linien, welche sich zur Gänze im Besitz der Stadt befinden.

Inhaltsverzeichnis

Liniennetz

Die 33 (40) Wiener Straßenbahnlinien
Linie Strecke
D Südbahnhof - Nußdorf, Beethovengang
J Karlsplatz, Bösendorferstraße - Ottakringer Straße, Erdbrustgasse
N Prater Hauptallee - Floridsdorfer Brücke, Friedrich-Engels-Platz
O Raxstraße, Rudolfshügelgasse - Praterstern
1 Ring - Kai - Ring (im Uhrzeigersinn)
2 Ring - Kai - Ring (entgegen dem Uhrzeigersinn)
5 Praterstern - Westbahnhof
6 Burggasse, Stadthalle - Zentralfriedhof 3. Tor
9 Gersthof, Wallrißstraße - Westbahnhof
10 Dornbach , Güpferlingstraße - Hietzing, Kennedybrücke
18 Burggasse, Stadthalle - Schlachthausgasse
21 Schwedenplatz - Praterkai
25 Aspern, Oberdorfstraße - Leopoldau
26 Kagran - Strebersdorf (Wien), Edmund-Hawranek-Platz
30 Floridsdorf - Stammersdorf
31 Schottenring - Stammersdorf
33 Josefstädter Straße - Floridsdorfer Brücke, Friedrich-Engels-Platz
37 Schottentor - Hohe Warte (Wien)
38 Schottentor - Grinzing
40 Schottentor - Gersthof, Herbeckstraße
41 Schottentor - Pötzleinsdorf
42 Schottentor - Antonigasse
43 Schottentor - Neuwaldegg
44 Schottentor - Dornbach, Güpferlingstraße
46 Dr.-Karl-Renner-Ring - Joachimsthalerplatz
49 Dr.-Karl-Renner-Ring - Hütteldorf, Bujattigasse
52 Westbahnhof - Baumgarten
58 Westbahnhof - Unter St. Veit, Hummelgasse
60 Hietzing, Kennedybrücke - Rodaun
62 Kärntner Ring, Oper - Lainz , Wolkersbergenstraße
65 Kärntner Ring, Oper - Stefan-Fadinger-Platz
67 Otto-Probst-Platz - Kurzentrum Oberlaa
71 Schwarzenbergplatz (Schubertring) - Kaiserebersdorf, Zinnergasse
Sonderlinien, Einschublinien
E Schottenring - Gerasdorfer Straße
O Stadion - Raxstraße, Rudolfshügelgasse
5 Stadion - Westbahnhof
29 Stadion - Floridsdorf
43 Stadion - Betriebsbhf. Hernals
45 Stadion - Joachimsthalerplatz
81 Praterstern - Elderschplatz

Die Wiener Straßenbahn verfügt über eine Gesamtgleislänge von 188 km. Die Länge des Gesamtliniennetzes ergibt sich durch das addieren der Streckenlänge jeder einzelnen Straßenbahnlinie und beträgt für die 33 Stammlinien 231,7 km. Was die Gesamtgleislänge betrifft verfügen weltweit gesehen lediglich 6 Städte über ein großzügiger ausgebautes Straßenbahngleisnetz, wobei St. Petersburg mit 344 km Gleislänge das längste Gleisnetz besitzt.

Geschichte

Am 28. Jänner 1897 dann fuhr erstmals eine elektrische Straßenbahn auf den Gleisen der heutigen Linie 5, und da diese bei weitem nicht so viel stank wie die Pferdetramway oder die zusätzlich lautstarke Dampftramway, setzte sich die elektrische Straßenbahn langfristig durch.

1903 fuhr die Pferdetramway die letzte Male. Die Dampftramway hingegen konnte noch bis 1922 ihre Dienste verrichten.

K-Triebwagen vom Typ 2321 im Jahre 1912 in Wien
K-Triebwagen vom Typ 2321 im Jahre 1912 in Wien

Bis 1910 wurden - noch in der Tradition der Pferdestraßenbahn, wo der Direktkontakt des Kutschers/Führers/Fahrers mit den vorgespannten Pferden erforderlich war - ausschließlich Straßenbahnwägen ausgeliefert, deren Plattformen (bzw. Führerstände) nicht verglast waren, sprich: keine vor Kälte und Wind schützenden Fenster. Es dauerte bis 1930 , bis die Führerstände und Plattformen aller Straßenbahnwägen über schützende Glasscheiben verfügten.

Während des 1. Weltkrieges war der Betrieb zunehmend schwieriger durchzuführen. Ab 1916 mussten teilweise Frauen die Arbeiten der zum Militär eingerückten Männer übernehmen, und aufgrund der harten Rahmenbedingungen dieser Zeit musste der Betrieb teilweise eingestellt werden.

Dass das Wiener Straßenbahnnetz seine größte Ausdehnung mit 292 Kilometern Strecke bereits in der Zwischenkriegszeit erfuhr, erscheint auf den ersten Blick wohl sehr erstaunlich - doch man muss an dieser Stelle auch erwähnen, dass auch Wien selbst bereits um die Jahrhundertwende mit über 2 Millionen Einwohnern seine größte Bevölkerungszahl erlebte, welche erst nach dem 1. Weltkrieg merklich zu sinken begann, auf rund 1,5 Millionen bei der Volkszählung 1991 . Seither steigt die Einwohnerzahl wieder leicht. Des weiteren kommt hinzu, dass es Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts noch bei weitem nicht so viele Privat-PKWs gab wie heute, da schlicht zu teuer für den größten Teil der Bevölkerung. Daher waren die Menschen für größere Distanzen regelrecht auf öffentliche Verkehrsmittel wie die Straßenbahn angewiesen.

1938 , nach dem Anschluss , wurde der Straßenbahnverkehr bezeichnenderweise tatsächlich von Links auf Rechts umgestellt. Während des 2. Weltkriegs , so lange Wien noch von Kampfhandlungen verschont blieb, erlebte der Straßenbahnbetrieb seine Beförderungshöchstleistung. Auf dem damals noch umfangreicheren Streckennetz wurden 1943 fast 732 Millionen Fahrgäste befördert. 18.000 Personen fanden bei der Wiener Straßenbahn Arbeit. Zu Kriegsende allerdings, als auch Wien von Kampfhandlungen nicht mehr verschont blieb, waren fast alle der insgesamt 4.000 Straßenbahnwagen mehr oder weniger beschädigt. Rund 400 davon waren irreparabel.

Bis 1957 wurde das Netz noch mit den alten, reparierten, Wagen bedient, da erst ab 1951 neue angeschafft werden konnten. Erst mit den ab 1959 gebauten sechsachsigen Gelenktriebwagen der Typen "E" und "E1", von denen bis zum Jahr 1976 insgesamt 427 Exemplare gebaut wurden, gelang es, eine richtungsweisende Fahrzeuggeneration zu schaffen.

Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit wurde in den Beiwagen 1964 , und in den Triebwagen 1972 damit begonnen, keine Schaffner mehr einzusetzen. Aber nicht zuletzt aus personalpolitischen Gründen dauerte es noch bis 1996 , bis der letzte Schaffner (auf der Linie 46) seinen Dienst beendete.

Bereits 1995 setzte Wien die ersten Niederflurwagen, genannt " ULF " (Ultra Low Floor = extrem niedriger Boden) ein. Diese von Simmering-Graz-Pauker (heute Siemens) und Elin gemeinsam hergestellten Fahrzeuge weisen mit 18 cm die niedrigste Einstiegshöhe weltweit aus. Im Bedarfsfall kann die Einstiegstufe sogar verlängert und auf 10 cm gesenkt werden. In Wien sind derzeit rund 150 Exemplare davon im Einsatz.

Zwar wurden im Laufe der Geschichte, vor allem in den Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg, auch in Wien, wie in den meisten anderen europäischen Großstädten auch, viele Straßenbahnlinien im Irrglauben, mehr Platz für Autos schaffen zu müssen, aufgegeben. Doch wurde dieses Vorgehen in Wien nicht allzu sehr forciert, und daher besitzt Wien auch heute noch beachtliche 32 Straßenbahnlinien, welche einen enorm hohen Stellenwert im Verkehrsgeschehen darstellen.

Die lange Straßenbahntradition kann man heutzutage an Wochenenden und Feiertagen von 9 bis 16 Uhr von Mai bis Oktober im Wiener Straßenbahnmuseum am Ludwig-Koeßler-Platz im 3. Bezirk auf einer Ausstellungsfläche von 7.500 m² begutachten.

Bis zum Jahr 1967 existierte noch ein Linie 360 die als Fortsetzung der Linie 60 von Mauer über Perchtoldsdorf, Brunn nach Mödling führte.

Nummerierung der Linien

Straßenbahn vom Typ ULF in Wien
Straßenbahn vom Typ ULF in Wien

Um das Streckennetz übersichtlich zu gestalten, wurde es erforderlich, den Fahrgästen den Laufweg der Wagen kenntlich zu machen. Im Jahre 1907 trat die derzeitig noch gültige Neuordnung in Kraft. Entsprechend der Einteilung der Stadt in die einzelnen Bezirke und den Verlauf der wichtigsten Verkehrswege schien nachfolgende Gliederung damals am zweckmäßigsten:

  • Rundlinien (Tangetiallinien) - Nummerngruppe 1 bis 20

Diese verkehren in kreisförmigen Abschnitten um die Innenstadt

  • Radiallinien - Nummerngruppe 21 bis 82

Diese verkehren von der Innenstadt Richtung stadtaus- oder stadteinwärts. Ausgehend von der sogenannten "Direktionslinie" die der Achse Ausstellungsstraße - Praterstraße entspricht, erfolgt die Nummerierung gegen den Uhrzeigersinn in aufsteigender Reihenfolge

  • Durchgangslinien - Buchstabengruppe A bis Z

Diese stellen die Verbindung zwischen einer Rundlinie und einer oder zwei Radiallinien her. Die Bezeichnung beginnt ebenfalls ausgehend von der Direktionslinie gegen den Uhrzeigersinn in aufsteigender Reihenfolge
Daneben waren noch weitere Unterscheidungsmerkmale, wie K für Linien, die über den Kai Donaukanal oder R für Linien über den Ring fahren, eingeführt worden. Eine umfassendere Aufstellung mit geschichtlichem Hintergrund findet sich unter: Wiener Straßenbahnliniensignale

Mit der Einführung und Ausdehnung des städtischen Autobusnetzes wurde dieses System etwas verwässert und heutzutage bestehen einige Inkonsequenzen. Zur besseren Unterscheidung zum Straßenbahnnetz führen Autobuslinien seit mehreren Jahren generell hinter der Linienbezeichnung einen Buchstaben (meist: A)

Die Signalisierung der Linien erfolgte ursprünglich in Form von schwarz lackierten Blechscheiben mit einem Durchmesser von 35 Zentimetern, aus denen die Buchstaben der jeweiligen Linie ausgeschnitten waren. Diese wurden auf die mit einer Milchglasscheibe versehenen Dachsignale der Triebwagen aufgesteckt und wiesen somit bei Tag und Nacht eine gute Lesbarkeit auf.

Ab dem Jahre 1949 kamen so genannte Zweisicht-Dachsignale zur Anwendung, die auch von der Seite lesbar waren. Diese Einrichtung bewährte sich derart gut, dass sie noch bis in unsere Tage angewandt wird. Bei den ULF werden große Matrixanzeigen verwendet, die unter vielen Bedingungen durch Reflexionen (Tageslicht, Straßenbeleuchtung) auf der davorliegenden Frontscheibe jedoch schlecht ablesbar sind.

Fuhrpark

Der Fuhrpark der Wiener Straßenbahn umfasst aktuell (per 31. Dezember 2004) 552 Triebwagen, wovon 139 ULF-Niederflurstraßenbahnen sind, und 321 Beiwagen.

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Wiener Straßenbahn aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Wiener Straßenbahn verfügbar.

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