Rudolf Prikryl (* 21. März 1896 in Wien; † 13. Juni 1965 in Wien) war vom 13. April bis zum 16. April 1945 provisorisch eingesetzter Bürgermeister von Wien, und damit das erste Wiener Gemeindeoberhaupt nach dem Zweiten Weltkrieg .

Prikryl wuchs in Wien auf und lernte den Beruf Installateur . In den 1930er Jahren verließ er seine Frau und seine beiden Kinder und ging nach Frankreich. 1938 reiste er weiter nach Spanien .

Dort kämpfte er gemeinsam mit den Internationalen Brigaden gegen das Franco -Regime. Dabei wurde er verletzt. Über die Zeit danach gibt es keine gesicherten Daten zum Aufenthaltsort Prikryls.

1945 , als in Wien der Zweite Weltkrieg zu Ende ging, wurde er zufällig von einem sowjetischen Offizier , der mit ihm in Spanien gekämpft hatte, wiedererkannt, und kurzerhand zum Bürgermeister von Wien ernannt. Trotzdem erkannte ihn die KPÖ nie als Kommunisten an.

Er hatte keine realpolitischen, sondern lediglich bürokratische Aufgaben zu übernehmen, und wurde bereits am 17. April von Theodor Körner als Bürgermeister abgelöst.

Prikryl heiratete darauf ein zweites Mal und baute einen Installateurbetrieb auf, der jedoch zugrunde ging. Er starb im Sommer 1965 .

Literatur

Fischer, Karl: Phantom Prikryl. Die Person des Rudolf Prikryl, die Legende vom „Drei-Tage-Bürgermeister" und der Amtsantritt Theodor Körners als Wiener Bürgermeister, in: Studien zur Wiener Geschichte. Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien, Band 51. Wien 1995

Weblinks

• www.datum.at - Portrait Rudolf Prikryls im Magazin Datum
• www.wien.gv.at - Kalendarium: Wien im April 1945