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Letzte Änderung für Artikel Karl Lueger: 09.02.2006 17:25

Karl Lueger

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Karl Lueger [ lu'e:gər ] (* 24. Oktober 1844 in Wien, † 10. März 1910 in Wien) war ein österreichischer Politiker. Er war von 1897 bis 1910 Wiener Bürgermeister, obzwar schon 1895 nach der Fünfguldenmänner -Wahlrechtsreform, gewählt, jedoch erst 1897 von Kaiser Franz Joseph nach viermaliger Verweigerung und Neuwahl im Amt bestätigt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Lueger stammte aus ärmlichen Verhältnissen und besuchte die Theresianische Ritterakademie in Wien als Externer. Danach studierte er Rechtswissenschaft und promovierte 1870 (Dr.jur.utr.). Ab 1874 war Lueger als Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei tätig und galt als Anwalter der Â»kleinen Leute«. Dem Vorbild des jüdischen Arztes und Bezirkspolitikers Dr. Ignaz Mandl als Vorbild, der in Luegers Wohnbezirk, der Wiener Landstraße, als Abgott der Â»kleinen Leute«  galt, ging Lueger in die Politik. Von 1875 bis 1876 und 1878 bis 1910 war er Wiener Gemeinderat. 1885 und 1891 wurde er für den fünften Bezirk Wiens in den Reichsrat gewählt. Seit 1890 saß er im niederösterreichischen Landtag. Er war Mitglied der K.A.V. Norica Wien, damals im CV , heute im ÖCV . 1891 gründete er die österreichische Christlichsoziale Partei (CS). Die CS verknüpfte, gestützt auf das kleine und mittlere Bürgertum , reformerische Ziele mit antisemitischen und antiliberalen Parolen.

Lueger als Volkstribun und Antisemit

1895 wurde Lueger zunächst zum Vizebürgermeister der Stadt Wien unter Bürgermeister Raimund Grübl und später, als Grübl sein Amt niederlegte, dessen Nachfolger als Bürgermeister. Lueger hatte hierzu schon am 29. Mai die nötige Mehrheit (70 Stimmen), lehnte die Wahl aber ab. Der Gemeinderat wurde aufgelöst, womit auch Luegers Ratsmandat erlosch. Nach einer agitativen Kampagne wurde Lueger dann aber wieder in den Rat und am 29. Oktober auch zum Bürgermeister Wiens (93 Stimmen) gewählt. Da diese Wahl jedoch keine kaiserliche Bestätigung fand, musste nun am 13. November erneut gewählt werden. Auch hier wurde Lueger deutlich gewählt und fand erneut keine Zustimmung des Kaisers, der die Gleichberechtigung aller Bürger vor dem Gesetz unter einem Bürgermeister Lueger nicht gewährleistet sah. Nach der erneuten Auflösung des Rates fand schließlich eine weitere Wahl am 18. April 1896 auch kein Wohlwollen des Regenten, der auf Anraten des Ministerpräsidenten Badeni , hoher Aristokraten und seiner Freundin Katharina Schratt handelte. Nach einer Audienz beim Kaiser am 27. April verzichtete Lueger dann freiwillig auf das Amt. Der am 6. Mai gewählte Josef Strobach wurde vom Kaiser bestätigt, Lueger fand als Vizebürgermeister Zustimmung. Erst am 8. April 1897 wurde Lueger dann erneut zum Bürgermeister gewählt und auch vom Kaiser bestätigt.

Wien, Dr.-Karl-Lueger-Gedächtniskirche (Karl-Borromäus-Kirche)
Wien, Dr.-Karl-Lueger-Gedächtniskirche (Karl-Borromäus-Kirche)

Luegers Politik war u. a. von Karl von Vogelsang und Prinz Aloys von und zu Liechtenstein beeinflusst. Der eher propagandistische und religiös motivierte Antisemitismus Luegers unterschied sich von dem eher völkisch-rassistisch ausgerichteten seines Intimfeindes Georg von Schönerer , den er zu seinen Vorbildern zählte, obwohl er dessen " alldeutsche " Politik mit ihren großdeutschen Bestrebungen ansonsten bekämpfte. Spätere antisemitische Schriften von Edouard Drumont und Adolf Hitler führten sowohl Schönerer als auch Lueger als Impulsgeber an.

In Luegers Zeit als Bürgermeister fallen die Kommunalisierung der Gas- und Stromversorgung und der Verkehrsmittel, der Ausbau einer zweiten Hochquell-Wasserleitung, die Anlage einer Grüngürtellandschaft und die Einrichtung der Sozialfürsorge.

Lueger liegt im Gruftraum der Karl-Borromäus-Kirche, besser bekannt als Dr.-Karl-Lueger-Gedächtniskirche, auf dem Zentralfriedhof Wien begraben.

Literatur

  • Leopold Tomola: Unser Bürgermeister Dr. Karl Lueger. Festschrift. Gerlach & Wiedling, Wien 1904
  • Felix Salten: Das österreichische Antlitz. Essays. S.Fischer 1910
  • Richard Kralik : Karl Lueger und der christliche Sozialismus. Vogelsang, Wien 1923
  • Rudolf Kuppe: Karl Lueger und seine Zeit. Österreichsche Volksschriften, Wien 1933
  • Rudolf Kuppe: Karl Lueger. Persönlichkeit und Wirken. Hollinek, Wien 1947
  • Kurt Skalnik: Dr. Karl Lueger. Der Mann zwischen den Zeiten. 1954 (deutlich von Lueger eingenommene, die antisemitischen Tendenzen herunterspielende Darstellung)
  • Heinrich Schnee: Karl Lueger. Leben und Wirken eines großen Sozial- und Kommunalpolitikers. Umrisse einer politischen Biographie. Duncker & Humblot, Berlin 1960
  • Brigitte Hamann: Hitlers Wien. Lehrjahre eines Diktators. Piper, München 1996 ISBN 3-492-03598-1
  • Johannes Hawlik: Der Bürgerkaiser. Karl Lueger und seine Zeit. Herold, Wien 1985 ISBN 3-7008-0286-2

Weblinks


Wikipedia

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