Gnadensee
Der Gnadensee ist ein Teil des Untersee genannten westlichen Teils des Bodensees. Er liegt zwischen Allensbach im Norden und der Insel Reichenau im SĂŒden; im Westen reicht er bis zur Halbinsel Mettnau ( Radolfzell ), und am östlichen Ende grenzt er an das Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried und an den Reichenaudamm mit seiner weithin sichtbaren Pappelallee.
Namensdeutungen
Der Name des Gnadensees kommt aus der Zeit, als die Gerichtsbarkeit auf der Insel Reichenau angesiedelt war.
Wurde ein Angeklagter zum Tode verurteilt, so konnte die Vollstreckung des Urteils nicht auf der Insel ausgefĂŒhrt werden sondern nur am Festland, da die ganze Insel Heiliger Boden war. Deshalb wurde der Verurteilte mit einem Boot zum Festland in Richtung des heutigen Allensbach gebracht, damit das Urteil dort vollstreckt werden konnte.
Wenn nun der Abt den Verurteilten doch noch begnadigen wollte, so lies er eine Glocke lÀuten, bevor der Verurteilte am andern Ufer ankam. Damit wurde dem Henker am Festland signalisiert, daà der Verurteilte Gnade erfahren hatte.
Diese Deutung ist eine wunderschöne Legende. Der Name Gnadensee lĂ€sst sich aber besser mit der gnĂ€digen Mutter Maria, der Gnadenfrau erklĂ€ren, nĂ€mlich als Ellipse der Gnaden[frau]see. Mittelzell war ein Marienkloster. Die Hauptstadt des Kantons Thurgau, Frauenfeld, war ebenfalls in Besitz der Reichenau: dieser Ortsname deuten wir: unserer Frauen Feld âdas Feld unserer Frau (dem Marienklosster auf der Reichenau)â. Vgl. Thurgauer Namenbuch.
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