fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Plätte: 20.12.2005 09:00

Plätte

Wechseln zu: Navigation, Suche


Plätten sind die traditionell kiellosen, weitgehend kastenförmigen hölzernen Arbeitsschiffe , die im Alpen-Donauraum für die verschiedensten Anwendungen genutzt werden (auch Plättl, im inneren Salzkammergut "Fua"(Fuhre) genannt). Die Plätten zeichnen sich durch ihren unverwechselbaren Spitz nach vorne aus, den man "Gransel" oder "Gansing" nennt.

In der Flussschiffahrt

In der Flussschiffahrt des Voralpenraums wurden die Plätten neben den größeren, höherwertigen "Kelheimern", die meist das Ordinari- bzw. Führungsschiff (Hohenau) eines Schiffszugs bildeten, und Zillen (u.a. Ulmer Schachteln) verwendet. Plätten waren für den Gütertransport oder als kleineres Funktionsschiff (Seilplätten) bestimmt und wurden meist wie Flosse nach der Talfahrt am Bestimmungsort als begehrtes Bau- und Nutzholz oder zur Weiternutzung als Lastkahn verkauft. Im Heckbereich waren sie gar überdacht, wenn wertvollere Ladung (Salz, Getreide...) zu schützen war. Die einfache Konstruktion machte sie als Einwegschiff billig, der fehlende Kiel unempfindlicher gegen die Untiefen der meist nur periodisch genügend Wasser führenden Gebirgsflüsse.

Nach der Herkunft unterscheidet man z.B. die Salzach- und Innplätte (auch Tiroler Plätte oder Rosenheimer) Am Herstellort z.B. in Tirol wurden sie auch nach dem Bestimmungsort Wiener Plätte genannt (wie die Ulmer Schachteln dort Wiener Zille genannt wurde). Eine Seilplätte dient der Überführung des Seiles vom Schiffszug zu den am Ufer lenkenden, meist berittenen Treibern. Einstellplätten dienten der häufig nötigen Überfahrt der Pferde zum anderen Ufer. Hergestellt wurden die Plätten von den Schoppern, so genannt von der Abdichtung der Holzplanken: Die Spalte wurden mit Moos ausgestopft (geschoppt). In vielen Flussstädten im Inn-Salzachraum sind Originale oder Rekonstruktionen oft auch im Freien, ausgestellt z.B. in Rosenheim, Wasserburg, Neubeuern a. Inn ...


Auf Seen

Plätte im Einsatz der Berufsfischerei
Plätte im Einsatz der Berufsfischerei

Durch die hochgezogene Spitze kann man das Schiff an jeder erdenklichen Stelle eines Flusses oder Sees ans Ufer bringen und auch trockenen Fußes aussteigen. Das plane Unterwasserschiff erleichtert derartige Aktionen ungemein, wirkt sich jedoch auf das Steuerverhalten bei Wind nachteilig aus.

Die Fua wird normalerweise durch nur einen Steuermann (Ruderer) bewegt. Zu diesem Zweck ist auf der Backbordseite im hinteren Viertel der Fua die Bordwand etwas erhöht, an welcher dann ein einzelnes, rund 2,5 - 3 Meter langes Ruder mittels eines Ochsenziemers arretiert wird. Ein Ochsenziemer deshalb, weil nur dieses Naturprodukt den Hebelkräften des Ruderns auf Dauer standhalten kann.

Private Plätte mit Elektromotor
Private Plätte mit Elektromotor

Die Steuerung einer Plätte bedarf einiger Übung, um nicht im Kreis zu fahren. Das Ruder wird zur Steuerung in der Halterung nach vorne gebracht und dann mit der Breitseite nach hinten gezogen. Kurz bevor das Ruder im Wasser wieder nach vorne gezogen wird, dreht der Ruderer mit einer Handbewegung das Ruder um 90° und zieht es mit der schmalen Seite und einem gewissen Winkel so nach vorne, dass der Drehmoment vom vorherigen Ruderschlag ausgeglichen wird. (Ähnlich der Ruderweise der Gondolieres in Venedig).

Plätten werden ausschließlich aus Holz hergestellt, wobei für den Boden Lärchenholz und für die Bordwände Fichtenholz verwendet wird.

Links:

Innmuseum Rosenheim: http://www.museen-in-bayern.de/inhalt/content.php?type=&objID=904

Oberösterreich. Schifffahrtsmuseum (detailliertere Darstellung): http://www.museumonline.at/1998/schools/niederoe/no_amste/Projtext.htm#DIE%20SCHIFFAHRT

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Plätte aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Plätte verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de