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Letzte Änderung für Artikel Heinrich Raspe: 13.01.2006 16:46

Heinrich Raspe

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Heinrich Raspe (* 1204 ; † 16. Februar 1247 auf der Wartburg ) war seit 1227 (offiziell seit 1241) Landgraf von Thüringen und 1246 /47 Gegenkönig gegen Kaiser Friedrich II. und dessen Sohn Konrad IV.

Der Name Heinrich Raspe taucht im Thüringer Herrscherhaus - den Ludowingern - öfters auf, meist waren es mitregierende jüngere Brüder der Landgrafen, die jedoch keine größere Bedeutung erlangten. Von der Wissenschaft wird dieser Herrscher daher manchmal als Heinrich Raspe IV. bezeichnet.

Leben

1231 folgte Heinrich seinem Bruder Ludwig IV., der 1227 auf dem Weg ins Heilige Land gestorben war, in der Landgrafschaft Thüringen nach. Zu Elisabeth von Thüringen, der jungen Witwe seines Bruders und späteren Heiligen , herrschte offenbar ein gespanntes Verhältnis. Spätere Legenden schrieben ihm die Vertreibung Elisabeths von der Wartburg zu; wahrscheinlicher ist, dass Elisabeth den Landgrafensitz von sich aus verließ, da sie dort kein Leben in der imitatio Christi führen konnte, wie sie es gelobt hatte.

Heinrich regierte an Stelle von Ludwig und Elisabeths minderjährigem Sohn Hermann II., der 1227 erst fünf Jahre alt war und 1241 überraschend starb. Spätere Historiker versuchten vereinzelt, Heinrich die Schuld oder Mitschuld an einer Vergiftung seines Neffen zu geben; für eine solche Tat gibt es in den zeitgenössischen und zeitnahen Quellen keinen Hinweis, und angesichts der Tatsache, dass Hermann selbst seit 1234 Urkunden ausfertigte, also faktisch als Landgraf herrschte, und keine Missstimmigkeiten zwischen Onkel und Neffe überliefert sind, entbehrt dieser Verdacht jeglicher realer Grundlage.

Anfang 1228 heiratete Heinrich Elisabeth von Brandenburg (1206/10 - Sommer 1231), eine Tochter Markgraf Albrechts II. von Brandenburg, 1238 Gertrud von Babenberg (1210/15 - 1240/41), die Schwester Herzog Friedrich II. von Österreich, und 1241 Beatrix von Brabant (1225 - 1288), eine Tochter Herzog Heinrichs II. von Brabant , der kurz zuvor seinerseits Ludwigs und Elisabeths Tochter Sophie geehelicht hatte; Beatrix' Mutter war eine Tochter des Stauferkönigs Philipp von Schwaben .

Nachdem Elisabeth im November 1231 in Marburg starb, siedelten Heinrich und sein jüngster Bruder Konrad Raspe durch großzügige Schenkungen den Deutschen Orden in Marburg an. Im Sommer 1234 übernahmen die Deutschherren beim Eintritt Konrad Raspes in den Orden auch das von Elisabeth gestiftete St.-Franziskus-Hospiz. Die von Konrad fortgesetzten Bemühungen um die Heiligsprechung Elisabeths bei Papst Gregor IX. erfolgten sicherlich nicht gegen den Willen Heinrichs; bei der Erhebung der Gebeine Elisabeths am 1. Mai 1236 war neben Heinrich auch Stauferkaiser Friedrich II. zugegen.

1241 nahm Heinrich an den Kämpfen gegen die nach Europa eingebrochenen Mongolen teil.

1242 wurde Heinrich zusammen mit Wenzel I. von Friedrich II. zum Reichsgubernator für seinen minderjährigen Sohn Konrad IV. bestellt. So sollte ein drohender Krieg unter den rivalisierenden deutschen Fürsten verhindert werden.
Da auch Heinrichs dritte Ehe kinderlos blieb, erwirkte er bei Kaiser Friedrich die Eventualbelehnung seines wettinischen Neffen Heinrich (Sohn des Markgrafen von Meißen ) mit der Landgrafschaft Thüringen .

Nach der Absetzung Friedrichs 1245 durch Papst Innozenz IV. wechselte Heinrich Raspe die Seiten und wurde mit Unterstützung der Erzbischöfe von Mainz und Köln , Siegfrieds III. von Eppstein und Konrads I. von Hochstaden , am 22. Mai 1246 von einer Minderheit der deutschen Fürsten in Veitshöchheim bei Würzburg zum König gewählt. Wegen dieser Wahlhilfe und darüber hinausgehender Zuwendungen Roms erhielt er schon bald den Beinamen "rex clericorum" (Pfaffenkönig).

Sein Königtum blieb umstritten, denn Konrad IV. weigerte sich, auf den Titel zu verzichten. In der Schlacht bei Nidda ( 5. August 1246 ) besiegte Heinrich seinen früheren Schützling. Er erzwang zwei Hoftage in Frankfurt und Nürnberg, sah sich dann angesicht des wachsenden Widerstands gegen sein Königtum gezwungen, gegen die staufischen Schwaben zu Felde zu ziehen. Im Winter 1247 ließ er Ulm und Reutlingen belagern. Als er bei einem Scharmützel vor Reutlingen verletzt wurde, gab er seine Kriegspläne überraschend auf und zog sich auf die Wartburg zurück, wo er am 16. Februar 1247 starb.

Mit Heinrich Raspe starben die Ludowinger in männlicher Linie aus. Im daraufhin ausbrechenden Erbfolgekrieg konnte sich in Hessen Heinrichs Nichte Sophie von Brabant (Tochter Ludwigs und Elisabeths und Ehefrau Herzog Heinrichs II. von Brabant ) behaupten, während die Landgrafschaft Thüringen an Heinrich Raspes Neffen Heinrich und damit an die Familie der Wettiner ging.

Literatur

  • Mägdefrau, Werner: Thüringen und die Thüringer Landgrafschaft der Ludowinger vom Regierungsantritt Hermanns I. (1190) bis zum Tode Heinrich Raspes (1247) in: Mägdefrau, Werner u. a. Schmalkalden und Thüringen in der deutschen Geschichte: Beiträge zur mittelalterlichen und neueren Geschichte und Kulturgeschichte, Museum Schloß Wilhelmsburg 1990.
  • Patze, Hans: Die Entstehung der Landesherrschaft in Thüringen, I. Teil (= Mitteldeutsche Forschungen, Bd. 22), Böhlau Verlag, Köln/Graz 1962
  • Patze, Hans / Schlesinger, Walther: Geschichte Thüringens, Böhlau Verlag, Köln/Graz 1967
  • Schwarz, Hilmar: Die Ludowinger. Aufstieg und Fall des ersten thüringischen Landgrafengeschlechts, Wartburg-Stiftung: Eisenach 1993
  • Werner, Matthias (Hrsg.): Heinrich Raspe - Landgraf von Thüringen und römischer König (1227-1247). Fürsten, König und Reich in spätstaufischer Zeit. (=Jenaer Beiträge zur Geschichte, Bd. 3), Peter Lang Verlag, Frankfurt am Main u.a. 2003, ISBN 3-631-37684-7

Weblinks

Wikipedia

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