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Letzte Änderung für Artikel Maria Pawlowna: 05.02.2006 18:29

Maria Pawlowna

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Maria Romanow-Holstein-Gottorp (* 4. Februar 1786 in Pawlowsk bei St. Petersburg ; † 23. Juni 1859 Belvedere bei Weimar), war eine geborene Großfürstin von Russland und durch Heirat Großherzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach.

Ihre Eltern waren Zar Paul I. und Zarin Maria Fedorowna, geborene Prinzessin Sophia Dorothea Augusta Luisa von Württemberg . Am 3. August 1804 heiratete sie in St. Petersburg den Erbprinzen Carl Friedrich von Sachsen-Weimar. Sie war die jüngere Schwester des Zaren Alexander I. (Russland) . Die Heirat erfolgte in St. Petersburg, weil alle Verbindungen mit russischen Großfürsten durch eine Heirat in Petersburg besiegelt wurden. Ihre Schwestern waren ebenfalls mit europäischen Monarchen verheiratet. So war Maria Pawlowna auch Schwester einer Königin der Niederlande , einer Königin von Württemberg und einer Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin.

Inhaltsverzeichnis

Politisches Wirken

Politisch war ihre Präsenz in Weimar von großer Bedeutung. Durch ihre Heirat mit Carl Friedrich verbündete sich das kleine, unbedeutende und dazu noch verarmte Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach mit Russland und seiner Zarendynastie, seinerzeit einer der mächtigsten und reichsten Familien in Europa. So machte schon ihr erster Einzug als Jungvermählte in Weimar großen Eindruck, als sie mit einer großen Anzahl prunkvoller Geschenke aus Russland eintraf, die im Weimarer Schloss ausgestellt wurden. Die Zeit ihrer Eintreffens in Weimar fiel zusammen mit dem Aufstieg Napoleons in Frankreich , der von dort bald fast alle Staaten Europas bedrohte. Für das fast schutzlose Herzogtum, das noch dazu mit Preußen verbündet war und sich nach Auflösung des Alten Reiches 1806 weigerte, dem von Napoleon abhängigen Rheinbund beizutreten, war ihre Präsenz somit eine Art "Lebensversicherung" brachte es doch russischen Schutz gegen französische Expansionsgelüste.

Nach der Niederlage Preußens in der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt 1806 , die auf sachsen-weimarischem Boden ausgetragen wurde, flieht Maria Pawlowna aus Sachsen-Weimar und kehrt erst im darauffolgenden Jahr zurück. Zwar waren die Friedensbedingungen für das Herzogtum hart, dass das Land aber überhaupt seine Unabhängigkeit bewahren konnte, war auch Maria Pawlowna zu verdanken, da Napoleon zu diesem Zeitpunkt an einem Ausgleich mit dem russischen Zaren interessiert war und deshalb auf russische Interessen Rücksicht nehmen musste.

Während des französischen Russlandfeldzuges verließ Maria Pawlowna erneut Weimar und ging nach Böhmen , wo sie sich dem Schutz österreichischer Truppen unterstellte. Erst nach der Leipziger Völkerschlacht kehrte sie nach Weimar zurück. Sie nahm am Wiener Kongress teil, der für Sachsen-Weimar-Eisenach die Rangerhöhung zum Großherzogtum und bedeutende territoriale Gewinne brachte. Mit ihrem Wunsch, das ehemalige Fürstentum Fulda als eigenständige Herrschaft zugesprochen zu bekommen, konnte sie sich jedoch nicht durchsetzen.

1828 stirbt Großherzog Carl August und Maria Pawlownas Ehemann besteigt den Thron, sie wird so zur Großherzogin.

Förderin der Kunst

Besondere Bedeutung erlangte die Großherzogin als Fördererin der Künste am Weimarer Hof. Sie trat damit in die Fußstapfen ihrer Vorgängerin Anna Amalia, die einst den Ruf Weimars als " Musenhof " gegründet hatte. Aber auch auf die Bibliotheken, die nicht allein unter dem Einfluss bedeutender Literaten und Gelehrter wie Johann Wolfgang Goethe , Friedrich Schiller , Johann Gottfried Herder und Christoph Martin Wieland standen, die Musikschulen und auch die Gemäldesammlungen verdankten viel ihrer großzügigen Förderung. Die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek zu Weimar besitzt auch eine Musikaliensammlung. Ihrer liberalen Einstellung wie übrigens auch der des Großherzoges verdankten während der Zeit der Restauration unter Metternich einige Künstler, die in anderen Staaten verfolgt wurden, ihr Asyl. Zu denen gehörte der Komponist Franz Liszt , welcher Hofkapellmeister wurde. Weimar war nicht zuletzt auch wegen dieses gebündelten Wissens eine Art Gelehrtenrepublik . In Maria Pawlownas Zeit fiel auch die Industrialisierung des Kleinstaates.

1853 verstarb ihr Mann, Großherzog Carl Friedrich und ihr Sohn, Großherzog Carl Alexander bestieg den Thron. Als Herzoginnenmutter widmete sie sich weiterhin ihren vielfältigen künstlerischen und sozialen Projekten und reiste auch ein letztes Mal in ihre russische Heimat. Nach ihrem Tode wurde Maria Pawlowna in einer eigens für sie errichteten russisch-orthodoxen Grabkapelle neben der Weimarer Fürstengruft beigesetzt. Nach ihrem Tode nahm der russische Einfluss im Weimarer Kleinstaat schnell ab.

Soziales Engagement

Maria Pawlowna hatte ein Herz für das einfache Volk, die Armen und deren Probleme. Sie befürwortete die Errichtung eines Sparkassenvereins. Die Adlige nahm sich der Existenzsicherung von Frauen an. Für soziale Vorhaben verwendete sie Gelder aus ihrer Privatschatulle. Geliebt und verehrt von den Weimarern wurde sie als "Engel der Armen, Kranken und Waisen".

Kinder

  • Paul Alexander Carl Constantin Friedrich August (* 1805 )
  • Marie Luise Alexandrina (* 1808 )
  • Augusta ( 1811 - 1890 ), spätere deutsche Kaiserin
  • Carl Alexander ( 1818 - 1901 )

Literatur

  • Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen (Hsg.): Maria Pawlowna, Ihre Kaiserliche Hoheit. Zarentochter am Weimarer Hof, Katalog zur Ausstellung im Weimarer Schloßmuseum, 2004 (mit CD-ROM).
  • Katja Dmitrieva und Viola Klein (Hsg.): Maria Pavlovna. Die frühen Tagebücher der Erbherzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach, Köln-Weimar-Wien 2000.
  • Detlef Jena: Die Weimarer Zarin, Erzählung, Jena 2004.
  • Detlef, Jena: Maria Pawlowna. Großherzogin an Weimars Musenhof, Regensburg 1999.

Weblinks

Wikipedia

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