Die Goetz-Höhle in Meiningen (Südthüringen) gilt als die größte erschlossene und begehbare Spalt- und Klufthöhle Europas und befindet sich unweit des Stadtzentrums in einem Wohngebiet. Durch ihre Lage an einem Berghang hat man vom Höhleneingang und der Höhlenbaude ein schönen Blick über die Stadt.

Geschichte

Die Spalt- und Klufthöhle, eine sehr seltene Höhlenart, entstand auf natürliche Weise vor ungefähr 20.000 Jahren durch geologische Veränderungen und Einstürze im Berg (bestehend aus Muschelkalkstein ). Dabei entstanden viele Spalten bis zu 50 Meter Höhe, die heute mit Gängen und Treppen verbunden und effektvoll beleuchtet sind.

Die Höhle wurde 1915 vom Kaufmann Reinhold Goetz entdeckt, als er für die Gestaltung seines Berggartens Steine aus dem Muschelkalk brach. Dabei drang er, einer Spalte im Gestein folgend, tiefer in den Berg ein. Er stieß auf eine breite Felskluft, in deren Lehmausfüllung sich tierische und menschliche Knochen befanden.

In den folgenden Jahren wurde die Höhle erschlossen und 1922 erstmals vom Thüringer Höhlenverein erforscht. Im April 1934 wurde die Höhle für Besucher freigegeben. Leider starb Goetz 1925 und konnte die Eröffnung nicht mehr miterleben. Die Höhle wurde zu einem beliebten Ausflugsziel, musste aber 1970 aus technischen Gründen und Sicherheitsrisiken, verursacht durch ein bestehendes Desinteresse der DDR-Regierung an diesem Naturdenkmal, geschlossen werden.

1996 gründete sich der Goetzhöhlen-Verein Meiningen, der durch beharrliche Arbeit eine Wiedereröffnung der Höhle mit Höhlenbaude im Jahr 2000 erreichte.

Touristische Information

Beim Besuch der Goetz-Höhle legt man eine Strecke von 480 Metern und einen Höhenunterschied von 50 Meter zwischen Höhleneingang und Höhlenausgang zurück. In der Höhle herrschen zu allen Jahreszeiten konstant 7° Celsius. Die Höhle ist ganzjährig geöffnet.

Weblinks

• Goetz-Höhle, offizielle Website
• Schauhöhlen-showcaves
• Stadt Meiningen/Tourismus