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Letzte Änderung für Artikel Schlacht bei Jena und Auerstedt: 15.02.2006 09:14

Schlacht bei Jena und Auerstedt

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Karte
Schlacht bei Jena und Auerstedt
Konflikt Napoleonische Kriege
Datum 10. - 14. Oktober 1806
OrtJena und Auerstedt
ErgebnisFranzösischer Sieg
Kontrahenten
Frankreich Preußen /Sachsen
Kommandeure
Napoléon Bonaparte ,
Louis-Nicolas Davout ,
Joachim Murat
Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig ,
Friedrich Ludwig Fürst zu Hohenlohe-Ingelfingen ,
Ernst von Rüchel
Truppenstärken
133.200</u> (Jena: 95.900; Auerstedt: 27.300) 120.800</u> (Jena: 53.000; Auerstedt: 49.800)
Verluste
14.920</u> (Jena: 7500; Auerstedt: 7420) 33.000</u> (Jena: 20.000; Auerstedt: 13.000)

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Schlachtsituation am 14. Oktober um 10:00 Uhr
Schlachtsituation am 14. Oktober um 10:00 Uhr
Schlachtsituation am 14. Oktober um 14:00 Uhr
Schlachtsituation am 14. Oktober um 14:00 Uhr

Die Doppelschlacht von Jena und Auerstedt (auch Auerstädt in älteren Quellen) fand zwischen dem 10. und 14. Oktober 1806 in der Nähe der beiden Orte Jena und Auerstedt in Thüringen statt.

Die preußische Armee erlitt in diesem viertägigen Kampf eine schwere Niederlage gegen die napoleonischen Truppen. Das preußische Heer war militärisch nur unzureichend vorbereitet und die Offiziere und Generäle aufgrund ihrer Erfahrungen unter Friedrich dem Großen allzu siegessicher. Das napoleonische Kaiserreich hingegen hatte eine flexible Strategie im Felde und war dem Feind auch moralisch weit überlegen.

Napoleon selbst schlug am 14. Oktober 1806 mit seiner Hauptarmee die preußisch/sächsische Armeeabteilung Hohenlohe bei Jena, während zur gleichen Zeit Marschall Davout mit seinem Korps die ihm zahlenmäßig deutlich überlegene preußische Hauptarmee unter dem Herzog von Braunschweig , der bei Beginn der Schlacht tödlich verwundet wurde, bei Auerstedt schlagen konnte.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Nach Napoleons Sieg über die verbündeten Heere Russlands und Österreichs in der Schlacht bei Austerlitz hatte sich das Gesicht Europas grundlegend verändert. Die französischen Truppen hatten sich in Italien und Deutschland festgesetzt und sich damit – entgegen der Empfehlungen seines Außenministers Talleyrand  â€“ dem Risiko weiterer Kriege ausgesetzt. Dennoch hatte sich nach dem am 26. Dezember 1805 geschlossenen Frieden von Pressburg eine gewisse Hoffnung verbreitet. Durch die Abtretung Hannovers an Preußen schien eine preußisch-französische Annäherung greifbar und nach dem Tod William Pitts übernahm der gemäßigtere Whig Charles Fox das Amt des britischen Premierministers . Doch die Erwartungen auf einen dauerhaften Frieden wurden schon bald enttäuscht. Die im Mai 1806 begonnenen Verhandlungen scheiterten letztlich am Widerstand Preußens gegen die von Napoleon vorgeschlagene Aufteilung Deutschlands und an dem französischen Vorschlag, Hannover doch an England zurückzugeben. Das preußische Ultimatum vom 26. August 1806 , Napoleon solle seine Truppen bis zum 8. Oktober über den Rhein zurückführen, nötigten diesen schließlich zum Handeln.

Voraussetzungen

Während das napoleonische Heer größtenteils aus erfahrenen französischen Truppen bestand, wies das Heer Preußens eine hohe Anzahl von Söldnern auf, so dass die Disziplin nur mit harten Strafen aufrecht erhalten werden konnte. Die preußische Armee war den Truppen Napoleons jedoch nicht allein an Moral, sondern auch taktisch unterlegen. Während die Franzosen flexibel agierten, hielten die Preußen immer noch an der Linientaktik fest. Darüber hinaus war das Durchschnittsalter der preußischen Truppen, insbesondere das der Offiziere und Generäle, deutlich höher als das der französischen.

Die Schlachten

Napoleon stieß mit seinen Truppen durch Thüringen und Sachsen auf die preußische Hauptstadt Berlin vor. Auf ihrem Vormarsch schlugen seine Truppen am 10. Oktober bei Saalfeld die preußische Vorhut, wobei der Befehlshaber der Preußen, Prinz Louis Ferdinand von Preußen fiel. Der Heeresteil des preußischen Generals Friedrich Ludwig Fürst zu Hohenlohe-Ingelfingen verließ daraufhin am Abend des 12. Oktober die Stadt Jena, in die am nächsten Morgen französische Truppen eindrangen. Den ganzen restlichen Tag strömten immer mehr französische Einheiten, die am Stadtrand und auf dem Marktplatz von Jena ihre Lager aufstellten, in die Stadt. Umherstreifende Soldaten plünderten in der Nacht die Stadt und bestahlen und misshandelten zahlreiche Bürger.

Karte der Schlacht bei Jena 14. Oktober 1806
Karte der Schlacht bei Jena 14. Oktober 1806

Die Schlacht bei Jena

Die Schlacht bei Jena begann am 14. Oktober 1806 um etwa 6.00 Uhr morgens. Rund 53.000 Preußen – 38.000 davon unter dem Befehl Hohenlohes und 15.000 unter dem Befehl Ernst von Rüchels  â€“ und an die 95.900 französische Soldaten standen sich gegenüber.

Napoleon befahl, die vorgeschobenen preußisch-sächsischen Stellungen erst bei den Dörfern Lützeroda und Closewitz und danach bei Röhdingen und Lehesten anzugreifen. Es gelang den französischen Truppen, diese Einheiten von dem nebeligen Schlachtfeld abzudrängen.

Die Truppen Hohenlohes formierten sich gegen 9.00 Uhr mit Front in Richtung des Dorfes Vierzehnheiligen und marschierten gegen 9.30 Uhr nach Vierzehnheiligen, das sie etwas später einnahmen, allerdings bald darauf wieder an die französische Infanterie verloren.

Auf Befehl Hohenlohes rückten die preußisch-sächsischen Truppen nahe an Vierzehnheiligen heran und beschossen es. Diese Stellung wurde eineinhalb Stunden, in denen die französische Infanterie und Artillerie auf die Truppen Hohenlohes feuerte, beibehalten. Diese Linie wurde ausgedehnt, um die Franzosen, die andauernd Nachschub erhielten, im Dorf einzukreisen. Die Frontlinie riss beim Angriff der französischen Infanterie auseinander, woraufhin Hohenlohe den Rückzug befehlen musste, der aber, als die Kavallerie unter Joachim Murat angriff, zu einer panischen Flucht führte.

Das Korps Rüchels, das gegen 13.00 Uhr auf dem Schlachtfeld eintraf, konnte noch einmal Schlimmeres abwenden. Insgesamt wurden ca. 10.000 preußische und sächsische Soldaten getötet oder verwundet und weitere 10.000 gefangengenommen. Die Franzosen hingegen hatten nur etwa 7.500 Tote oder Verwundete zu verzeichnen. 15 Kilometer weiter nördlich kämpften unterdessen 27.300 Franzosen unter Louis-Nicolas Davout gegen ca. 49.800 Preußen unter Karl Wilhelm Ferdinand Herzog von Braunschweig .

Die Schlacht bei Auerstedt

Bild:Schlacht bei auerstädt (14.10.1806).jpg Die preußische Kavallerie umfasste in der Schlacht bei Auerstedt 8.800 Reiter, die französische hingegen nur 1.300. Außerdem verfügten die Preußen über 230, die Franzosen dagegen nur über 44 Kanonen . Allerdings waren die Befehlshaber beider Seiten über die gegnerische Stärke im Unklaren. Das Schlachtfeld war mit unerwartet dichtem Nebel verschleiert.

Französische Truppen eroberten das Dorf Hassenhausen, während preußische Truppenverbände um ca. 9.00 Uhr die Franzosen nördlich der Chaussee nach Kösen attackierten. Davout befahl seinem 21. Infanterieregiment, die Stellungen in Hassenhausen und dem 12. Regiment seinen linken Flügel zu verstärken. Kurz danach wurde der Herzog von Braunschweig am Kopf getroffen, woraufhin er sein Augenlicht verlor. Da kein neuer Oberbefehlshaber ernannt wurde, um den Herzog zu ersetzen, gab es auf preußischer Seite keine einheitliche Kampfführung mehr.

Nach weiteren Kämpfen ordnete Preußens König Friedrich Wilhelm III. am Nachmittag schließlich den Rückzug an, der, anders als bei Jena, geordnet ablief. 10.000 Preußen wurden getötet oder verwundet, 3.000 gerieten in Gefangenschaft. Die Franzosen hatten 7.420 Soldaten verloren.

Nachwirkungen

Napoleon zieht am 27. Oktober 1806 an der Spitze seiner Truppen in Berlin ein. Historiengemälde von Charles Meynier, 1810
Napoleon zieht am 27. Oktober 1806 an der Spitze seiner Truppen in Berlin ein. Historiengemälde von Charles Meynier , 1810

Die Truppen der Preußen gerieten, da sie keine einheitliche Führung mehr hatten, in ein wildes Durcheinander, was dazu führte, dass viele aus den preußischen Truppen desertierten . Innerhalb weniger Wochen wurden fast alle preußischen Festungen bis auf Kolberg kampflos an die Franzosen übergeben. Die Franzosen besetzten außerdem Berlin, nachdem der preußische König Friedrich Wilhelm III. samt Familie nach Ostpreußen geflohen war.

Die Niederlage wurde der Berliner Bevölkerung mit einem Anschlag mit dem berühmten Text „Der König hat eine Bataille verloren. Jetzt ist Ruhe die erste Bürgerpflicht. Ich fordere die Einwohner Berlins dazu auf. Der König und seine Brüder leben!“ verkündet.

Als Napoleon am 21. Juni 1807 einen Waffenstillstand mit Russland schloss, hatte er – bis auf England , Schweden und dem Osmanischen Reich  â€“ sämtliche europäische Staaten erobert oder mit Verträgen an sich gebunden. Nur wenige Wochen später kam es am 9. Juli zum Frieden von Tilsit , in dem festgelegt wurde, dass Preußen die Hälfte seines Staatsgebietes abtreten und 120 Millionen Francs an die Franzosen zahlen musste. Außerdem durfte die Stärke seiner Armee nur noch 42.000 Mann betragen.

Doch diese katastrophale Niederlage machte in Preußen den Weg frei für weitgreifende Reformen, vor allem im Militärwesen. Diese führten dazu, dass Preußen 1813 wieder in der Lage war, gegen Napoleon zu kämpfen. Nach dem Wiener Kongress 1815 wurde Preußen endgültig wieder eine Großmacht in Europa .

Siehe auch

  • Liste von Kriegen
  • Liste von Schlachten

Literatur

Moderne Analysen

  • Arnaud Blin: Iéna. Octobre 1806, Paris, Perrin, 2003, ISBN 2-262-01751-4
  • Gerd Fesser: Umbruch im Schatten Napoleons: die Schlachten von Jena und Auerstedt und ihre Folgen, Jena 1998, ISBN 3-9804590-9-8 – Ergebnisse eines wissenschaftliches Kolloquiums, Jena 15./16. November 1996. Hier auch Hinweise auf weiterführende Literatur.
  • Holger Nowak / Birgitt Hellmann / Günther Queisser / Gerd Fesser: Lexikon zur Schlacht bei Jena und Auerstedt 1806: Personen, Ereignisse, Begriffe, Jena 1996
  • Gerd Fesser: Jena und Auerstedt: der preußisch-französische Krieg von 1806/07, Jena 1996, ISBN 3-931743-07-1

Ältere Darstellungen

  • F. N. Maude: The Jena campaign, 1806, Reprint der Ausgabe London 1909, London 1998, ISBN 1-85367-310-2
  • F. Loraine Petre: Napoleon's conquest of Prussia 1806, Reprint der Ausgabe London 1907, London 1993, ISBN 1-85367-145-2

Augenzeugenberichte

  • Christina Junghanß (Hrsg.): Meine Hegira: Tagebuchaufzeichnungen von 1806, Weimar 1997, ISBN 3-910053-30-0 – Erlebnisbericht von Friedrich Justin Bertuch (1747–1822)

Weblinks

   
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Wikipedia

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