Talbrücke Reichenbach
Die Talbrücke Reichenbach ist mit 1000 m Länge die nach der Talbrücke Werratal zweitlängste Brücke der Bundesautobahn A 71. Sie gehört zu den ersten Großbrücken in Deutschland, die mit einem einteiligen Verbundquerschnitt , bestehend aus einem einzelligen Stahlhohlkasten und einer Stahlbetonfahrbahnplatte ausgeführt wurde.
Die Brücke liegt im Thüringer Wald zwischen den Anschlussstellen Ilmenau -West und Gräfenroda und überspannt bei Geraberg in einer maximalen Höhe von ungefähr 59 m das Tal des Reichenbaches mit der Bundestraße B 4, der Landstraße L2899 (Martinroda-Geraberg) und der Eisenbahnlinie Erfurt-Ilmenau. Gebaut wurde die Brücke zwischen den Jahren 1999 und 2002 , die Kosten betrugen ungefähr 30 Millionen Euro.
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Unterbauten
Die Widerlager und die zwei östlichen Pfeiler neben der B4 haben eine Flachgründung. Die restlichen Pfeiler sind auf Großbohrpfählen mit einem Durchmesser von 1,30 m und einer Gesamtlänge von 1460 m gegründet, sie haben Längen von 9 bis zu 39 m. Die rechteckigen Pfeiler sind innen hohl und nach oben bis zum Brückenüberbau zugänglich. Die kleinsten Außenabmessungen unterhalb vom Pfeilerkopf betragen 6,6 m x 2,2 m, bei einer Wandstärke von 45 cm.
Ãœberbau
Die Stützweiten des 14-feldrigen Überbaus betragen 40 m + 50 m + 55 m + 65 m + 75 m + 80 m + 95 m + 105 m + 95 m + 80 m + 75 m + 70 m + 65 m + 50 m. Die fünf mittleren Brückenfelder mit den Spannweiten oberhalb von 75 m sind über vier Stützen gevoutet ausgebildet und haben dort eine maximale Querschnittshöhe von 6,5 m. Die kürzeren Felder haben eine konstante Bauhöhe von 3,7 m.
Der einteilige Überbau der Stahlverbundbrücke hat einen Stahlhohlkasten und eine mit Kopfbolzendübeln verbundene 28,5 m breite Stahlbetonfahrbahnplatte . Das Bodenblech des Kastenquerschnittes ist 8,5 m m breit, die Stege der Hauptträger sind schräg und stützen die Fahrbahnplatte in einem Abstand von 10,5 m. Zusätzlich wird die Fahrbahnplatte außen durch Schrägstreben ungefähr alle 5 m gestützt.
Ausführung
Der Stahlüberbau für die Randfelder mit dem parallelgurtigen Querschnitt wurde an beiden Widerlagern vorgefertigt und im Taktschiebeverfahren abschnittsweise über die Stützpfeiler eingeschoben. Die mittleren Felder mit den gevouteten Querschnitten wurden vor Ort fertig montiert und eingehoben. Dies erfolgte in zwei Etappen. Zuerst wurden ungefähr 20 m lange Grundsegmente auf die Pfeiler mit einem Autokran gehoben. Danach wurden die Zwischenstücke des Stahlüberbaus mit einem maximalen Gewicht von 650 Tonnen von den Grundelementen aus mit hydraulischer Hebetechnik eingehoben. Abschließend wurde die Stahlbetonfahrbahnplatte mit zwei Schalwagen abschnittsweise hergestellt.
Verkehr
Die Talbrücke Reichenbach steht in sehr exponierter Tallage. Daher sind seit Eröffnung der A71 trotz Tempolimit und Windsäcken schon mehrere Lkw oder deren Anhänger (jeweils ohne Ladung) auf ihr durch starke Windböen umgerissen worden.
Weblinks
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