Sülzenbrücken
Süzenbrücken ist ein Ortsteil der Wachsenburggemeinde im nördlichen Ilm-Kreis in Thüringen. Im 8. Jahrhundert spielte er neben Erfurt und Ohrdruf eine herausragende Rolle bei der Christianisierung Thüringens. Es ist mit 641 Einwohnern der größte Ortsteil der Gemeinde.
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Geografie
Sülzenbrücken liegt am äußersten nordwestlichen Rand des Ilm-Kreises. Die nur zwei Kilometer entfernte Nachbargemeinde Apfelstädt befindet sich bereits im Landkreis Gotha. Das Gebiet des Ortes gehört zum bildet den Südrand des Thüringer Beckens. Das Dorf selbst liegt auf einer Höhe von 269 m über NN . Die Umgebung ist fast völlig waldfrei und wird vorrangig landwirtschaftlich genutzt. Sülzenbrücken liegt am Waidbach, einem Nebenfluss der Apfelstädt.
Geschichte
Das Gebiet um Sülzenbrücken war vermutlich schon zu Beginn der Zeitrechnung besiedelt. So soll die etwa ein Kilometer südwestlich des Dorfes befindliche Salzquelle (eine Karstquelle ) eine keltische Kultstätte gewesen sein. Um 740 wurde Sülzenbrücken von Bonifatius als Missionsstation zur Christiansierung der thüringischen Gebiete ausgewählt. Im Brevarium Lulli wird das Dorf aus 42 Hufen und 33 Mansen bestehend beschrieben. Es war damit nach Gebesee die größte Ansiedlung des Guts Hersfeld in Thüringen. Man geht davon aus, dass Willibald von Eichstätt , ein angelsächsischer Verwandter Bonifatius' hier eine Kirche errichten ließ, 739 zum Priester geweiht und zum Verwalter eines Sprengels von sieben Kirchen eingesetzt wurde. Am 21. Oktober 741 erhielt er von Bonifatius die Bischofsweihe, um sich kurz darauf nach Eichstätt zu begeben und dort ein Bistum aufzubauen. Der Vermerk dieser Begebenheit im Brevarium Lulli aus dem Jahr 742 gilt als erste urkundliche Erwähnung Sülzenbrückens.
Aus den folgenden Jahrhunderten ist wenig über die Geschichte des Ortes bekannt. Im 12. Jahrhundert wurde eine neue romanische Kirche im Ort gebaut, in der ein in Thüringen einmaliger alter Gebärstuhl verwahrt wird. In den darauf folgenden Jahrhunderten wechselten die Herrscher, wie in dem Gebiet üblich, häufig. Seit 1640 gehört Sülzenbrücken zum Herzogtum Sachsen-Gotha, später Sachsen-Coburg und Gotha. Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke Diethendorf – Arnstadt im Jahr 1866 erhielt der Ort einen eigenen Bahnhof. Die Einwohnerzahl blieb über die Jahrhunderte relativ konstant, 1900 zählte der Ort 447 Einwohner.
Seit der Bildung des Landes Thüringen im Jahr 1920 wurde Sülzenbrücken Teil des neu gebildeten Landkreises Arnstadt. Mit der Schaffung der Bezirke in der DDR gehörte die Gemeinde zum Kreis Arnstadt im Bezirk Erfurt. Im Zuge der Gemeindereform in Thüringen verlor das Dorf 1994 den Status einer eigenständigen Gemeinde und ist heute einer von fünf Ortsteilen der Wachsenburggemeinde im Ilm-Kreis. Aufgrund der günstigen Verkehrslage entwickelt sich der Ort zunehmend zu einer ländlichen Wohngegend.
Verkehr
Sülzenbrücken liegt an der Kreisstraße von Holzhausen nach Apfelstädt. Unmittelbar nördlich führt die Autobahn A 4 am Dorf vorbei. Die nächste Anschlussstelle ist Neudietendorf. Sülzenbrücken ist Haltestelle der Regionalbahnen von Erfurt nach Ilmenau bzw. Meiningen.
Wirtschaft
Das Dorf ist seit Jahrhunderten landwirtschaftlich geprägt. Heute gibt es nur wenige Kleingewerbebetriebe im Ort. Von regionaler Bekanntheit ist die Oldie-Scheune, eine Kraftfahrzeug-Werkstatt, die sich auf die Restaurierung von Oldtimern spezialisiert hat. Die meisten Bewohner arbeiten in den umliegenden Wirtschaftszentren Erfurt und Arnstadt.
Kulturleben
Neben einer aktiven evangelischen Kirchengemeinde und der Kirmesgesellschaft, die die alljährliche Männerkirmes ausrichtet, sind mehrere eingetragene Vereine im Ort aktiv. Dazu zählen der Feuerwehrverein, die Sportgemeinschaft ""Wachsenburg" Haarhausen-Sülzenbrücken sowie ein Burschenschafts- und Schützenverein.
Weblinks
- Sülzenbrücken-Seite auf einer privaten Homepage zur Wachsenburggemeinde
- Zur Rolle Sülzenbrückens im Wirken von Bonifatius
Koordinaten:
50° 53' N, 10° 54' O
Kategorien : Ort in Thüringen | Ilm-Kreis
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