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Letzte Änderung für Artikel Kleinbahn-AG Rennsteig-Frauenwald: 06.02.2006 17:46

Kleinbahn-AG Rennsteig-Frauenwald

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Die Strecke der Kleinbahn AG Rennsteig-Frauenwald verband von 1913 bis 1965 die Ortschaft Frauenwald mit der Bahnlinie Ilmenau - Schleusingen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Eröffnung

Die Gemeinde Frauenwald liegt in 760 m Höhe auf dem Kamm des Rennsteigs und gehörte bis 1945 mit dem Kreis Schleusingen zum Land Preußen . Durch die abseitige Lage hatte das örtliche Gewerbe große Schwierigkeiten, sich zu behaupten. Deshalb bemühte sich die Gemeinde seit 1893 um einen Anschluss an das Eisenbahnnetz.

Die Strecke Ilmenau - Schleusingen sollte ursprünglich näher an Frauenwald vorbeigeführt werden, dies scheiterte jedoch an der fehlenden Bereitschaft der benachbarten Ortschaft Allzunah, für den Bau Grund und Boden bereitzustellen. Nachdem weder die Staatsbahn Interesse an einer Verbindung von Rennsteig nach Frauenwald hatte und es wegen der fehlenden Rentabilitätsaussichten auch nicht gelang, Privatunternehmen für das Projekt zu interessieren, übernahm schliesslich der Kreis Schleusingen, zu dem Frauenwald gehörte, die Initiative. Der Staat erteilte im Jahr 1910 die Konzession, 1912 erfolgte die Gründung der Kleinbahn-AG Rennsteig - Frauenwald durch den preußischen Staat, den Forstfiskus, die preußische Provinz Sachsen, den Kreis Schleusingen und die Gemeinde Frauenwald.

Im Frühjahr 1913 begannen die Bauarbeiten, und am 11. November 1913 konnte die nur 4,8 km lange normalspurige Strecke eröffnet werden. Durch die Streckenführung auf dem Gebirgskamm waren keine nennenswerten Höhenunterschiede zu bewältigen und neben kleineren Dämmen waren keine Kunstbauwerke erforderlich. In Frauenwald wurde ein Empfangsgebäude und ein Lokomotivschuppen gebaut, in Rennsteig wurden die Anlagen der Staatsbahn mitbenutzt.

Entwicklung bis 1945

Den Betrieb führte die Eisenbahn-Abteilung des Provinzialverbandes Sachsen in Merseburg. Eingesetzt wurde eine Bn2-Tenderlokomotive mit der Betriebsnummer 5, ein zweiachsiger Personenwagen, mit Abteilen für 2. und 3. Klasse, Gepäck und Post sowie ein von der Staatsbahn gebraucht erworbenener Güterwagen. Die Lokomotive hatte einen Übergang zum Wagenzug und konnte daher im Einmannbetrieb gefahren werden. Als Zugführer wurde ein Beamter eingesetzt, der gleichzeitig den Dienst im Bahnhof Frauenwald zu verrichten hatte.

Trotz der Minimalausstattung blieben die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurück. Obwohl es immer wieder Pläne zur Stillegung gab, konnte der Betrieb dank Subventionen von Kreis und Provinz weitergeführt werden. Im Jahr 1936 wurde Lok 5 durch eine andere Lok gleicher Achsfolge mit der Nummer 2 ersetzt. Den Reisezugdienst übernahm im 1937 ein neu erworbener zweiachsiger Triebwagen mit 35 Sitzplätzen. 1940 erhielt die Dampflok neu die Nummer 198.

Ab 1937 kamen auch Sonderzüge der Deutschen Reichsbahn auf die Kleinbahn. Diese Sonderzüge beförderten Urlauber in den Ort Frauenwald. Der erste Urlaubersonderzug war ein KdF -Zug aus Breslau am 17.Juni 1934.

Entwicklung bis 1965

Die Bahn überstand den Zweiten Weltkrieg ohne Schäden. Der Dieseltriebwagen wurde von der Militärregierung beschlagnahmt, so dass wieder sämtliche Züge mit Dampf gefahren wurden. Die Bahn war mit vielen anderen Strecken zur Demontage vorgesehen, was jedoch verhindert werden konnte. Im Jahr 1949 wurde die Bahn verstaatlicht und der Betrieb von der Deutschen Reichsbahn übernommen. Die Dampflok erhielt bei der Reichsbahn die Nummer 98 6216. Der Dieseltriebwagen gelangte nicht mehr auf die Strecke zurück, sondern verblieb als Dienstfahrzeug bei der RBD Erfurt. Auch der Reisezugwagen wurde gegen ein anderes Fahrzeug ausgetauscht. Anfang der 50er Jahre stieg der Fremdenverkehr in den Thüringer Wald stark an. Im Jahr 1952 wurden erstmals durchgehende D-Züge von Berlin in den Thüringer Wald geführt. In Rennsteig wurde der aus vierachsigen Schnellzugwagen bestehende Zug geteilt. Drei Wagen liefen weiter nach Schmiedefeld, die anderen drei wurden von einer T 3 nach Frauenfeld weiterbefördert. Im Jahr 1960 wurde die 98 6216 wegen eines Zylinderschadens ausgemustert und durch eine Diesellok der Baureihe V 36 ersetzt. Ab 1962 bis zur Stillegung fuhr eine Diesellok der Baureihe V 15.

Streckensperrung und Stillegung

Der Zustand des Oberbaus verschlechtete sich zusehends und trotz des steigenden Verkehrs konnten nur die dringendsten Reparaturen durchgeführt werden. Am 13. Februar 1965 musste die Strecke wegen Schneeverwehungen gesperrt und die Züge durch Busse ersetzt werden. Der Bahnbetrieb wurde danach nicht mehr aufgenommen, da für die erforderliche Sanierung keine Mittel verfügbar waren. Obwohl die Strecke im Sommerfahrplan 1965 noch verzeichnet war, erfolgte auch eine formale Stillegung. Der Lokschuppen wurde zur Buswerkstatt umfunktioniert und der Oberbau der Bahn nach ein paar Jahren demontiert. Die Trasse ist heute noch vorhanden, auch das Bahnhofsgebäude in Frauenwald existiert noch.

Literatur

Walter Gruber, Steilrampen über den Thüringer Wald, Alba Verlag 1983, ISBN 3-87094-204-5
Michael Kurth, Die Laura - Geschichte der Kleinbahn Rennsteig-Frauenwald, ISBN 3-88255-425-8

Weblinks

Eisenbahnseiten von Prof. Dr. Bernd Griebel

Wikipedia

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