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Letzte Änderung für Artikel Ilm-Kreis: 18.02.2006 18:48

Ilm-Kreis

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Wappen Karte
Wappen des Ilm-Kreises Lage des Ilm-Kreises in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Verwaltungssitz : Arnstadt
Fläche : 843,30 km²
Einwohner : 117.418 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte : 139 Einwohner je km²
Kreisschlüssel : 16 0 70
Kfz-Kennzeichen : IK
Kreisgliederung: 44 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung: Ritterstraße 14
99310 Arnstadt
Website : www.ilm-kreis.de
Landrat : Dr. Lutz-Rainer Senglaub ( CDU )
Lagekarte
Lage des Ilm-Kreises in Thüringen
Naturräumliche Gliederung des Ilm-Kreises
Die aturräumliche Gliederung des Ilm-Kreisesn

Der Ilm-Kreis ist ein Landkreis in Thüringen, der sich von der Landeshauptstadt Erfurt südlich bis zum Rennsteig erstreckt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lage in Thüringen

Der Ilm-Kreis liegt im zentralen Bereich Thüringens. Er ist nur von weiteren Thüringer Kreisen umgeben. Nachbarkreise sind im Norden die kreisfreie Stadt Erfurt, im Nordosten der Landkreis Weimarer Land, im Osten der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, im Süden der Landkreis Hildburghausen und die kreisfreie Stadt Suhl, im Südwesten der Landkreis Schmalkalden-Meiningen und im Westen der Landkreis Gotha.

Geografische Gliederung

Der Ilm-Kreis lässt sich geografisch in drei verschiedene Zonen gliedern:

Der Nordosten des Kreisgebiets (nördlich von Arnstadt) stellt den Südrand des Thüringer Beckens dar. Dieses Gebiet ist kaum bewaldet und wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Hier befindet sich auch auf dem Gebiet der Gemeinde Ichtershausen der mit 235 m über NN niedrigste Punkt des Kreisgebiets. Dieser liegt auf der Kreisgrenze, am Übergang der Gera in die kreisfreie Stadt Erfurt.

Der mittlere und östliche Bereich des Kreises wird durch Hügelland mit Höhenlagen zwischen 250 und 600 m über NN charakterisiert. Die Flüsse Ilm, Gera und Wilde Weiße haben hier teilweise bis zu 300 m tiefe Täler in die Landschaft gegraben. Je nach Boden- und Hangverhältnissen wird dieses Gebiet landwirtschaftlich genutzt oder ist bewaldet. Hier gibt es einige kleinere Bergketten wie z.B. die Reinsberge.

Das südliche Drittel des Landkreises bilden die Mittelgebirgslandschaften des Thüringer Waldes bzw. (im äußersten Südosten) des Thüringer Schiefergebirges. Im äußersten Südwesten befindet sich hier auch mit dem Großen Beerberg und dem Schneekopf die mit 982 m bzw. 978 m über NN beiden höchsten Erhebungen Thüringens. Dieser Bereich ist überwiegend von dichten Fichtenwäldern bewachsen, die forstwirtschaftlich genutzt werden. Bis auf die Gemeinden Schmiedefeld am Rennsteig und Frauenwald liegen alle übrigen Gebiete des Ilm-Kreises nördlich des Rennsteigs. Während der Thüringer Wald im südwestlichen Teil des Kreises noch stark zerklüftet ist, ebnet er nach Südosten hin immer weiter ab, sodass in der Neustädter Umgebung Hochflächen vorherrschend sind, während im Westen noch Bergkuppen dominieren.

Die beiden größten Städte Arnstadt und Ilmenau bilden jeweils die Grenze zwischen den verschiedenen geografischen Zonen. Daneben gibt es im Flach- und Hügelland eine Vielzahl kleiner Dörfer bzw. Städte, die teilweise bereits eine über tausendjährige Geschichte besitzen. In der Gegend südlich von Ilmenau konzentriert sich die Besiedelung auf wenige größere Ortschaften, die meist in den Gebirgstälern liegen, teilweise, besonders im Bereich des Rennsteigs, aber auch auf ebenen Bereichen des Kamms des Thüringer Waldes.

Die höchst gelegenen Orte des Ilm-Kreises sind Neustadt am Rennsteig (800 m ü. NN), Frauenwald (750 m ü. NN), Schmiedefeld am Rennsteig (700 m ü. NN) und Gehlberg (690 m ü. NN).

Berge im
Ilm-Kreis
Höhe
in m
Gemeinde
Großer Beerberg
983
<center> Gehlberg
Schneekopf <center> 978 <center> Gehlberg
Großer Finsterberg <center> 944 <center> Schmiedefeld
Großer Eisenberg <center> 907 <center> Schmiedefeld
Kickelhahn <center> 861 <center> Ilmenau
Langer Berg <center> 808 <center> Gillersdorf
Rumpelsberg
Hohe Warte
<center> 799 <center> Elgersburg
Lindenberg <center> 749 <center> Ilmenau
Singer Berg <center> 583 <center> Ilmtal
Veronikaberg <center> 553 <center> Martinroda
Riechheimer Berg <center> 513 <center> Elleben
Wassenberg
Veste Wachsenburg
<center> 421 <center> Wachsenburggemeinde

Gewässer

Die wichtigsten Flüsse des Ilm-Kreises sind die Ilm, nach der er benannt ist, und die Gera. Fast alle übrigen Flüsse und Bäche münden in einen der beiden Flüsse. Der südliche Teil des Kreises gehört zum Einzugsgebiet der Schwarza, die teilweise die südöstliche Kreisgrenze zum Landkreis Saalfeld-Rudolstadt bildet. All die genannten Flüsse gehören zum großräumigen Einzugsbereich der Elbe. Lediglich einige kleinere Bäche südlich des Rennsteigs (Vesser, Tränkbach und Nahe) gehören zum Einzugsbereich der Werra und damit der Weser.

Flüsse im
Ilm-Kreis
Gesamtlänge
in km
davon im
Kreisgebiet
Ilm <center> 128,7 <center> 46,8
Gera <center> 85,0 <center> 38,8
Wipfra <center> 39,6 <center> 39,6
Wilde Gera <center> 22,8 <center> 22,8
Zahme Gera <center> 19,0 <center> 19,0
Wohlrose <center> 17,0 <center> 17,0

Der Ilm-Kreis verfügt nur über weinge natürliche Standgewässer, diese befinden sich im Gehrener Feuchtgebiet, im Ilmenauer Teichgebiet und bei Rudisleben. Die größte Gewässerfläche stellt die Talsperre Heyda dar, die Bewässerungszwecken dient. Daneben gibt es noch die Talsperre Lütsche, die zur Versorgung der Dampflokomotiven der Deutschen Reichsbahn gebaut worden war, heute aber hauptsächlich touristischen Zwecken dient.

Klima

Auf Grund der geografischen Gegebenheiten gibt es im Ilm-Kreis große klimatische Unterschiede, die sich auch aus den jeweiligen Luv - bzw. Lee -Situationen, die durch den Mittelgebirge und den Thüringer Wald ergeben. Dabei lässt sich sowohl bei den Temperaturen als auch bei den Niederschlägen ein deutliches Nord-Süd-Gefälle beobachten.

Die Jahresmitteltemperaturen betragen im Nordrand des Kreises etwa 8 °C, während sie in den Gipfellagen des Thüringer Waldes nur etwa 4 °C erreichen. Noch deutlicher wird der Unterschied bei den Niederschlägen: In den Gipfellagen fallen im langjährigen Mittel etwa 1200 mm Niederschlag. Dieser Wert nimmt nach Norden hin deutlich ab und erreicht im Bereich der Drei Gleichen kaum noch 450 mm jährlich. Dieses Gebiet gehört damit zu den trockensten in Deutschland. Das Gebiet um den Großen Beerberg und die Schmücke gehört zu den im Winter schneesichersten Bereichen des Thüringer Waldes. Die mittlere Jahressumme an Sonnenscheinstunden beträgt zwischen 1400 Stunden im Bergland und 1600 Stunden am Nordrand des Kreises.

Der Klimawandel der letzten Jahrzehnte wirkt sich auch auf das Klima im Ilm-Kreis aus, wobei die Stärke der Auswirkungen wiederum regional sehr unterschiedlich ist. So betrug die Zunahme der mittleren Temperatur in den Jahren 1951 bis 2000 im Norden ca. 0,8 K , aber nur etwa 0,4 K im Bergland. Bei den Niederschlägen lassen sich sogar gegensätzliche Trends feststellen: Während es im genannten Zeitraum zu einer Zunahme der jährlichen Niederschlagsmenge im Mittelgebirge um bis zu 20 Prozent kam, gingen die Niederschlagsmengen am Rand des Thüringer Beckens leicht zurück. Insgesamt lässt sich im Ilm-Kreis wie in ganz Thüringen ein Trend zu nasseren Wintern und trockeneren und wärmeren Sommern feststellen.

Geologie

Die heutige stark differenzierte geografisch - geomorphologische Gestalt des Ilm-Kreises ist das Ergebnis eines sich über mehrere Hundert Millionen Jahre hinziehenden Prozesses von aus dem Erdinneren herrührenden Hebungsprozessen verbunden mit den Wirkungen des Klimas bzw. vorübergehender Meeresüberflutungen. Trotz der heute anzutreffenden landschaftlichen Gegensätze verlief die geologische Entwicklung des Gebiets des heutigen Ilm-Kreises lange Zeit gleich.

Der älteste tektonische Vorgang, der für die geologische Betrachtung des Gebiets von Bedeutung ist, war die variszische Gebirgsfaltung vor etwa 325 Millionen Jahren. Sie hinterließ eine rasche Abfolge von Wellen und Satteln, die von Südwest nach Nordost ausgerichtet waren. Im Gebiet des Ilm-Kreises unterscheidet man dabei den östlich gelegenen Schwarzburger Sattel und die zentral gelegene Oberhöfer Mulde. Im Muldenbereich bildeten sich dabei einzelne Vulkane. Die bei dieser Faltung herausgehobenen Sedimente wurden rasch eingeebnet. Es entstanden langgezogene Schwellengebiete und Senken. Die Mulden wurden von den Schwellen her mit den Schuttmassen (vor allem Sandsteine und Konglomerate ) aufgefüllt. Im Bereich des oberen Ilmtals war dies aber auch Granit infolge der Vulkantätigkeit.

Nach dieser Periode drang vor etwa 240 Millionen Jahren aus nordwestlicher Richtung das Zechsteinmeer nach Thüringen vor. Dessen Ablagerungen, vor allem Kalke , Dolomite , tonige Gesteine und Salze bilden ein zweites Stockwerk auf den variszischen Gesteinen.

Durch tektonische Bewegungen der Erdkruste vor etwa 160 Millionen Jahren bildeten sich die noch heute sichtbaren Großformen im thüringer Bereich aus. Es entstanden vorrangig von Nordwest nach Südost gerichtete Schollen, die sich, wie die relativ schmale Scholle des heutigen Thüringer Waldes und die deutlich breitere Scholle des Thüringer Schiefergebirges teilweise bis zu 1000 Meter aus ihrer Umgebung heraushoben, aber auch um wesentlich geringere Beträge wie die Scholle des Thüringer Beckens. Von besonderer geologischer Bedeutung sind die Ränder dieser Schollen, wo sich Gesteinsschichten teilweise senkrecht aufstellten. Ein solche Störungszone ist die Eichenberg-Gotha-Saalfelder-Störungszone , durch die nordwestlich von Arnstadt zwei charakteristische Höhenzüge entstanden sind, aus deren Mulde zwischen den beiden der Keuper-Bergkegel der Veste Wachsenburg herausragt. Dieser Bereich ist wegen der hier zutage tretenden unterschiedlichsten Gesteinsschichten geologisch besonders interessant und die Basis für den entstehenden Geopark Drei Gleichen .

Die tektonischen Bewegungen, die auch saxonische Gebirgsbildung genannt werden, hörten gegen Ende des Tertiärs im Pliozän vor etwa zwei Millionen Jahren auf. Bereits in dieser Phase wurden die Schichten des Zechsteins und der Trias ( Buntsandstein , Muschelkalk und Keuper ) von den Höhenlagen der Schollen abgetragen, wobei im Bereich des Thüringer Waldes weitere für die Witterung anfällige Gesteine zutage traten, während im Bereich des Schiefergebirges ältere, feste Gesteine die relativ flache Oberfläche noch heute bilden.

Im nachfolgenden Quartär , dem den jüngsten geologischen Zeitraum der Erdgeschichte, kam es zu häufig wechselnden Klimazuständen, die ständig zwischen warm- und Kaltzeiten pendelten. Insbesondere in den Kaltzeiten kam zu intensiven Frostverwitterungen vor allem des Buntsandsteins und des Keupers, während der Muschelkalk auf Grund seiner Wasserdurchlässigkeit, aber geringen Wasseraufnahmefähigkeit in dieser Zeit kaum angegriffen wurde. Diese je nach Gesteinsart verschiedene Wirkung des Wassers lässt sich noch heute an der Breite der Flusstäler im Ilm-Kreis erkennen: Während die Gera im Bereich der aus Muschelkalk bestehenden Ohrdrufer Platte ein tiefes Tal mit steilen Muschelkalkfelsen geschaffen hat, hat die Ilm zwischen Ilmenau und Stadtilm die dort vorhandenen Buntsandsteinflächen relativ breitflächig abgetragen. In den Muschelkalkbereichen zwischen den Flüssen wurden die Deckflächen abgetragen und es entstanden relative flache Flächen, von denen das Plateau von Gossel besonders bemerkenswert ist. Die neu entstandenen, nach Nordosten gerichteten Flüsse trugen große Mengen des verwitterten Gesteins in das Vorland des Thüringer Waldes, wo sie wegen des geringeren Gefälles nicht mehr abgetragen werden konnten und Schotterterrassen bildeten, die heute vor allem im Bereich Ilmenau – Gräfenroda anzutreffen sind.

Die Vereisungen der Elster- und Saale-Eiszeit erreichten zwar das Thüringer Becken, berührten den Ilm-Kreis aber nur an seiner äußersten nördlichen Grenze. Deshalb sind dort wenige Reste in Form von Grundmoränenmaterial zu finden. Bedeutender sind aus dieser Zeit die Lößablagerungen in Höhen bis zu 400 m über dem Meeresspiegel infolge der kaltzeitlichen Verwitterung, die die Bodenstruktur für die heutige Landwirtschaft bildeten. Nach der letzten Eiszeit, in der das Gebiet eine Art Tundra darstellte, hielten die Wälder wieder Einzug, wenn auch mit einem geringeren Artenreichtum als es noch im Tertiär unter tropischen Klimabedingungen der Fall war. Durch den Bewuchs nach der letzten Kaltzeit hat sich das zu diesem Zeitpunkt herausgebildete Relief bis heute dann kaum verändert.

Wirtschaft

Die Wirtschaft des Ilm-Kreis ist für ostdeutsche Verhältnisse gut entwickelt. Die Menschen aus den nördlichsten Kreisteilen können zum Arbeiten nach Erfurt einpendeln, der Norden und Osten ist landwirtschaftlich geprägt, in Arnstadt ist traditionell Metallindustrie/Maschinenbau angesiedelt, Ilmenau ist ebenfalls Maschinenbaustandort, wichtig ist hier auch die Universität in Verbindung mit High-Tech-Unternehemen. In Ilmenau gibt es auch noch Glasindustrie, diese war früher auch Hauptindustrie der Orte im Thüringer Wald, die jetzt vom Tourismus leben.

Pro-Kopf-Einkommen

Ilm-Kreis:

  • 1995: 10.822€
  • 2000: 13.052€
  • 2003: 13.411€

Thüringen:

  • 2003: 14.050€

Deutschland:

  • 2003: 19.305€

Verkehr

Straßenverkehr

Der Ilm-Kreis ist für den Straßenverkehr gut erschlossen. Neben der Tatsache, dass alle Städte und Dörfer untereinander durch ein dichtes Netz von Landes-und Kreisstraßen untereinander verbunden sind, führen zwei Autobahnen und drei Bundestraßen durch das Kreisgebiet. Lediglich im Bereich des Thüringer Waldes ist die Straßendichte geringer. Hier gibt es neben der Autobahn A 71 und einer Straße, die auf bzw. in unmittelbarer Nähe des Rennsteigs verläuft, nur wenige, senkrecht zum Gebirgskamm in den Flusstälern verlaufende Straßen.

Anschluss an das Autobahnnetz erhielt der damalige Landkreis Arnstadt bereits 1940 , seitdem die heutige, von Ost nach West verlaufende A 4 das nördliche Kreisgebiet berührt. Die auf dem Gebiet der damaligen Gemeinde Thörey gelegene Anschlusstelle trug dann auch bis zur Eröffnung der A 71 den Namen Arnstadt (heute: Neudietendorf). In den Jahren von 1996 bis 2003 wurde, beginnend am Erfurter Kreuz (Kreuzung zur A4) die Bundesautobahn 71 (auch Thüringer-Wald-Autobahn genannt) von Nordost nach Südwest durch das Kreisgebiet gebaut, wobei einige beachtenswerte Brücken- und Tunnelbauwerke entstanden sind. An dieser Autobahn liegen im Ilm-Kreis fünf Anschlusstellen.

Neben den Autobahnen gibt es im Kreisgebiet noch Abschnitte folgender Bundesstraßen :

  • Die B 4, die den Kreis von Nord nach Süd durchquert, und die wichtigsten Städte Arnstadt und Ilmenau miteinander verbindet. Dies verläuft seit der Eröffnung der A 71 teilweise auf dieser Autobahn.
  • Die B 87, die in Ilmenau beginnt und von hier nach Nordosten über Stadtilm die Verbindung zum Landkreis Weimarer Land herstellt.
  • Die am Nordrand des Thüringer Waldes über Ilmenau führende B 88, die die in den Landkreisen Gotha bzw. Rudolstadt-Saalfeld weiterführen und ebenfalls seit der Eröffnung der A 71 teilweise auf dieser Autobahn verläuft.
Eisenbahn

Der Ilm-Kreis wird von den Hauptbahnen Neudietendorf/Erfurt - Rentwertshausen/Schweinfurt, Arnstadt Hbf - Saalfeld/Saale sowie den Nebenbahnen Gräfenroda - Gotha und Plaue - Ilmenau - Stützerbach erschlossen. Siehe hierzu auch: Erfurt-Ilmenauer Eisenbahn

Die Strecken gehören alle der DB Netz AG. Der Streckenabschnitt Ilmenau - Themar der Nebenbahn Plaue - Themar ist momentan an die Rennsteigbahn verpachtet. Hier befindet sich zwischen Stützerbach und Schleusingen die mit teilweise mehr als 60 Promille steilste noch in Betrieb befindliche Bahnstrecke Deutschlands. Planmäßigen Zugverkehr gibt es auf dieser Strecke im Moment nur zwischen Plaue und Stützerbach.

Der größte und wichtigste Eisenbahnknoten im Ilm-Kreis ist der Hauptbahnhof Arnstadt. Hier befindet sich auch das erste und bisher einizge Elektronische Stellwerk (ESTW) im Landkreis, welches aktuell den Streckenabschnitt Neudietendorf - Zella-Mehlis auf der für Neigetechnik ausgebauten Strecke Neudietendorf - Rentwertshausen steuert.

Des weiteren wird der Ilm-Kreis in Nord-Süd-Richtung von der im Bau befindlichen Neubaustrecke Ebensfeld-Erfurt des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 8.1, (Skandinavien -) Berlin - München (- Italien), durchzogen. Diese Schnellfahrstrecke verläuft im Abschnitt Erfurter Kreuz - Traßdorf parallel zur A 71 und ist im Abschnitt Erfurt - Wümbach bis auf die Streckenausrüstung Ende 2005 nahezu fertig gestellt. Der Weiterbau der Strecke geht jedoch momentan aufgrund von Geldmangel seitens der Bundesregierung nur schleppend voran. Mit der Inbetriebnahme der Gesamtstrecke wird frühestens im Jahr 2015 gerechnet.

Der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) wird auf folgenden Linien erbracht:

  • RE2 Erfurt - Arnstadt - Saalfeld (2h-Takt)
  • RE7/14 Erfurt - Arnstadt - Suhl - Würzburg/Meiningen (2h-Takt)
  • RB23 Arnstadt - Saalfeld (2h-Takt)
  • RB49 Gräfenroda - Ohrdruf - Gotha (2h-Takt, zwischen Crawinkel und Gotha 1h-Takt)
  • EIB3 Erfurt - Arnstadt - Ilmenau - Stützerbach (1h-Takt, Abschnitt Ilmenau Bad - Stützerbach nur an Wochenenden im 2h-Takt)
  • STB4 Erfurt - Arnstadt - Suhl - Meiningen (2h-Takt + Verdichter)

Vom Fernverkehr der Deutschen Bahn wird der Ilm-Kreis nicht bedient. Die letzte Fernverkehrsverbindung, der IR "Rennsteig" (Erfurt - Arnstadt - Suhl - Würzburg - Stuttgart) wurde zum Fahrplanwechsel 2001 eingestellt und dessen Fahrplanlage in die heutige RE-Linie 7 integriert.

Regelmäßige Güterverladung findet in Arnstadt Hbf (werktägliche Bedienung durch DB Cargo + Sonderleistungen) und in Ilmenau (2 Mal pro Woche Müllcontainerzug nach Leuna + gelegentliche Sonderleistungen) statt.

Flugverkehr

Der einzige Flugplatz im Ilm-Kreis ist der Verkehrslandeplatz Arnstadt-Alkersleben (EDBA). Er liegt ca. 8 km östlich von Arnstadt. Hier finden Flugschulen, Rundflüge und verschiedene Veranstaltungen statt. Der nächste größere Flugplatz mit Linien- und Charterflugbetrieb ist der ca. 23 km nördlich von Arnstadt gelegene Flughafen der Landeshauptstadt Erfurt (EDDE). Außerdem gibt es noch den Flugplatz Pennewitz, der sich auf der Kreisgrenze zwischen Ilm-Kreis und LK Saalfeld-Rudolstadt befindet.

Geschichte

Geschichte der Region

Besiedlung

Erste Ortsgründungen fanden um 700 statt. Die Kreisstadt Arnstadt wurde 704 erstmals erwähnt. Sie ist damit die älteste Stadt Deutschlands außerhalb der römisch besiedelten Gebiete. Die Region zwischen Arnstadt, Erfurt und Gotha war die erste Thüringer Region, die durch Ortsgründungen besiedelt wurde. Sehr alte Orte befinden sich im Gebiet der 3 Gleichen, nämlich Sülzenbrücken, Holzhausen und Mühlburg im LK Gotha. Hier war auch Bonifatius, der "Missionar der Thüringer" aktiv. Als nächstes wurde die Wipfraebene östlich von Arnstadt besiedelt (um 1000). Die meißten Ortsnamen enden auf -leben oder -hausen, d.h. die Gebiete wurden von Sachsen besiedelt. Danach wurden die Täler von Ilm und Gera besiedelt. Wichtige Orte hier: Stadtilm und Plaue. Als letztes wurden die Gebiete im Süden, die bereits im Thüringer Wald liegen, besiedelt. Das geschah von 1200 bis 1400. Nun wurde auch die Stadt Ilmenau gegründet, ihre Ersterwähnung war 1273.

Mittelalter und frühe Neuzeit

Im Mittelalter verlief die Geschichte des Ilm-Kreises nicht wesentlich anders, als die vom Rest Deutschlands. Es gibt im Ilm-Kreis sogut wie in jedem Ort eine Burg. Von den meisten dieser Burgen ist heute nichts mehr oder nur noch die Grundmauern zu sehen. Gut erhaltene Burganlagen sind z.B. die Wachsenburg, die Elgersburg und die Burgruine Liebenstein. Das Gebiet wurde vor allem vom Siebenjährigen Krieg und vom Dreißigjährigen Krieg verwüstet. Der Ilm-Kreis war auch eine Hochburg der Bauernaufstände, die zum Dreißigjährigen Krieg führten. Während des Mittelalters und der frühen Neuzeit zersplitterte das Kreisgebiet in zahlreiche Staaten. Die Besonderheit am Ilm-Kreis ist, dass diese Zersplitterung bis 1920 anhielt. Das Kreisgebiet teilte sich bis 1920 auf folgende Einzelstaaten auf:

X=Der Ort war auf 2 Staaten aufgeteilt

Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen: Alkersleben, Altenfeld, Angelhausen, Arnstadt, Behringen, Branchewinda, Dannheim, Dosdorf, Espenfeld, Ettischleben, Frankenhain, Gehren, Geschwenda, Görbitzhausen, Gräfinau-Angstedt (X), Großbreitenbach, Hausen, Jesuborn, Kleinbreitenbach, Langewiesen, Marlishausen, Möhrenbach, Neustadt am Rennsteig (X), Niederwillingen, Oberndorf, Oberwillingen, Oehrenstock, Osthausen, Pennewitz, Plaue, Reinsfeld, Rockhausen, Roda (b. Arnstadt), Rudisleben, Schmerfeld, Siegelbach, Witzleben, Wülfershausen

Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt: Allersdorf, Angelroda, Böhlen, Bücheloh, Cottendorf, Döllstedt, Dörnfeld, Ehrenstein, Elxleben, Friedersdorf, Geilsdoirf, Gillersdorf, Gösselborn, Gräfinau-Angstedt (X), Griesheim, Großhettstedt, Großliebringen, Hammersfeld, Herschdorf, Kleinhettstedt, Kleinliebringen, Oesteroda, Singen, Stadtilm, Wildenspring, Willmersdorf, Wüllersleben Wümbach,

Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha : Bittstädt, Bösleben, Elgersburg, Gehlberg, Geraberg, Gossel, Gräfenroda, Haarhausen, Holzhausen, Ichtershausen, Kettmannshausen, Liebenstein, Manebach (X), Neuroda, Rehestädt, Rippersroda, Sülzenbrücken, Thörey, Traßdorf,

Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach: Dienstedt, Heyda, Ilmenau, Manebach (X), Martinroda, Neusiß, Oberpörlitz, Roda (b. Ilmenau), Sützerbach (X), Unterpörlitz, Wipfra

Herzogtum Sachsen-Meiningen: Achelstädt, Elleben, Gügleben, Neustadt am Rennsteig (X), Riechheim

Königreich Preußen : Bechstedt-Wagd, Eischleben, Frauenwald, Kirchheim, Röhrensee, Schmiedefeld, Stützerbach (X), Werningsleben,

Geschichte der Verwaltungseinheit

Der Ilm-Kreis wurde 1994 durch Zusammenlegung der Landkreise Arnstadt und Ilmenau gegründet. Er umfasst im wesentlichen das Gebiet des 1923 gebildeten Landkreises Arnstadt, der 1952 mit der Einteilung der DDR in Bezirke in zwei Kreise geteilt wurde. Der Kreis Arnstadt gehörte zum Bezirk Erfurt, der Kreis Ilmenau zum Bezirk Suhl.

Gebietsveränderungen

Seit der Gründung des Landkreises Arnstadt (1923).

Zum besseren Verständnis ist der Landkreis Arnstadt/Kreis Arnstadt/Kreis Ilmenau/Ilm-Kreis immer nur als Ilm-Kreis bezeichnet.

Ort Jahr von an
Molsdorf 1952 Kreis Erfurt Ilm-Kreis
Molsdorf 1994 Ilm-Kreis Stadt Erfurt
Rockhausen 1952 Ilm-Kreis Kreis Erfurt
Rockhausen 1994 Kreis Erfurt Ilm-Kreis
Kirchheim 1952 Kreis Erfurt Ilm-Kreis
Werningsleben 1952 Kreis Erfurt Ilm-Kreis
Bechstedt-Wagd 1994 Kreis Erfurt Ilm-Kreis
Riechheim 1952 Kreis Weimar Ilm-Kreis
Österöda 1952 Kreis Rudolstadt Ilm-Kreis
Herschdorf 1952 Kreis Rudolstadt Ilm-Kreis
Allersdorf 1952 Kreis Rudolstadt Ilm-Kreis
Masserberg 1952 Ilm-Kreis Kreis Hildburghausen
Schmiedefeld am Rennsteig 1952 Kreis Schleusingen Ilm-Kreis
Frauenwald 1952 Kreis Schleusingen Ilm-Kreis
Stützerbach (westl. Teil) 1952 Kreis Schleusingen Ilm-Kreis
Vesser 1952 Kreis Schleusingen Ilm-Kreis
Vesser 1994 Ilm-Kreis Stadt Suhl
Gehlberg 1952 Ilm-Kreis Kreis Suhl
Gehlberg 1994 Kreis Suhl Ilm-Kreis
Crawinkel 1952 Kreis Gotha Ilm-Kreis
Crawinkel 1994 Ilm-Kreis Kreis Gotha
Röhrensee 1952 Kreis Erfurt Ilm-Kreis

Wappen

Für das Wappen wurden Symbole von Territorialherrschaften gewählt, die die Region ehemals geprägt haben. Der goldene Löwe auf blauem Grund als Symbol des Fürsten von Schwarzburg ist zweimal im Wappen, da sich der Hauptteil des heutigen Kreisgebietes ehemals im Besitz des Fürsten von Schwarzburg befand. Weiter vertreten ist das farblich veränderte Wappen der Grafen von Henneberg (ein schwarzer Hahn auf goldenem Grund, unten rechts) sowie das Stadtwappen der Stadt Arnstadt.

Städte und Gemeinden

(Einwohner am 30. Juni 2005)

¹ Mitgliedsgemeinde einer Verwaltungsgemeinschaft
² erfüllende Gemeinde für 2 weitere Gemeinden
³ Große kreisangehörige Stadt
Städte
  1. Arnstadt ² (25.828)
  2. Gehren ¹ (3.676)
  3. Großbreitenbach ¹ (2.926)
  4. Ilmenau ³ (26.713)
  5. Langewiesen (3.707)
  6. Plaue ¹ (1.972)
  7. Stadtilm (5.185)
Gemeinden

4 erfüllende Gemeinde

  1. Ichtershausen (3.927)
  2. Ilmtal (4.128)
  3. Wachsenburggemeinde (Stadt Arnstadt 4) (2.608)
  4. Wipfratal (Stadt Arnstadt 4) (2.896)
  5. Wolfsberg (3.305)

Verwaltungsgemeinschaften

1. VG Geratal

  1. Angelroda (438)
  2. Elgersburg (1.227)
  3. Geraberg (2.578)
  4. Martinroda (910)
  5. Neusiß (254)

2. VG Großbreitenbach

  1. Altenfeld (1.115)
  2. Böhlen (697)
  3. Friedersdorf (224)
  4. Gillersdorf (324)
  5. Großbreitenbach, Stadt (2.926)
  6. Wildenspring (244)

3. VG Langer Berg

  1. Gehren, Stadt (3.676)
  2. Herschdorf (1.012)
  3. Möhrenbach (755)
  4. Neustadt am Rennsteig (1.147)
  5. Pennewitz (609)

4. VG Oberes Geratal

  1. Frankenhain (867)
  2. Gehlberg (780)
  3. Geschwenda (2.249)
  4. Gossel (529)
  5. Gräfenroda (3.569)
  6. Liebenstein (417)
  7. Plaue, Stadt (1.972)

5. VG Rennsteig

  1. Frauenwald (1.115)
  2. Schmiedefeld am Rennsteig (1.912)
  3. Stützerbach (1.656)

6. VG Riechheimer Berg

  1. Alkersleben (341)
  2. Bösleben-Wüllersleben (677)
  3. Dornheim (572)
  4. Elleben (957)
  5. Elxleben (605)
  6. Kirchheim (1.219)
  7. Osthausen-Wülfershausen (554)
  8. Rockhausen (279)
  9. Witzleben (715)

Dialekte im Kreisgebiet

Im Landkreis werden überwiegend zentralthüringische , ilmthüringische und südostthüringische Mundarten gesprochen, die zur großen thüringisch-obersächsischen Dialektgruppe gehören.

Sonstiges

Der Landkreis gehört zur Planregion Mittelthüringen.

Weblinks

Wikipedia

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