fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Werk Tanne: 13.01.2006 01:47

Werk Tanne

Wechseln zu: Navigation, Suche

Die ehemalige Sprengstofffabrik Tanne wurde im Waldgebiet im Nord-Osten von Clausthal-Zellerfeld errichtet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Fabrik wurde in der Zeit 1935 - 1938 für die Gesellschaft zur Verwertung chemischer Erzeugnisse mbH ( Verwertchemie ), einer Tochter der Dynamit Nobel AG (DAG) errichtet. Sie erhielt den Tarnnamen "Tanne". Die Fabrik stellte hauptsächlich Füllpulver 02 (Fp.02) her, besser bekannt als TNT . Die monatliche Produktion erreichte etwa 2800t an TNT. Der Produktionscode dieser Einrichtung war "clt".

Neben der TNT-Produktion gab es Einrichtung für das Befüllen von Granathülsen und Bomben. Diese Einrichtungen waren bekannt als "Universal-Füllstelle" und "Bombenfüllstelle". Die "Universal-Füllstelle" hatte eine Kapazität, um 3000t an TNT pro Monat zu verarbeiten.

Es arbeiten etwa 2600 Menschen in der Fabrik. Dies waren hauptsächlich Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene , die in Lager in der Nähe untergebracht wurden. Bekannte Lager waren:

  • Barackenlager Am Pfauenteich
  • Kriegsgefangenenarbeitskommando 1354 ( Stalag XI B Fallingbostel)
  • Lager Bauhofstraße
  • Lager Bürgergarten
  • Lager Evangelisches Gemeindehaus Zellerfeld
  • Lager Schützenhaus Clausthal
  • Lager Hausherzbergerstraße/Hausherzbergerteich

Gegenwart

Nach dem Krieg wurde die Fabrik durch die Alliierten größtenteils gesprengt. Jedoch existieren die meisten Gebäude heute noch, da viele aus so massivem Beton gebaut wurden, dass eine vollständige Sprengung zu teuer und aufwändig geworden wäre. Ein (nicht ungefährlicher und - da es sich um Privatbesitz handelt - genehmigungspflichtiger) Abstecher in das Gebiet gibt einen guten Einblick in das Aussehen einer alten deutschen Sprengstofffabrik der damaligen Zeit. Durch die Verwilderung und den heute durchgehenden Waldbewuchs auf vielen Betonplatten der Gebäude hat der Anblick etwas wild- romantisches .

Die damalige TNT-Produktion wurde unter gröbster Missachtung von Umweltschäden durchgeführt; obwohl das Werk selbst nie in den vorgesehenen Betrieb gegangen ist, führten spätestens die Sprengungen der Siegermächte zu einer Verteilung umweltschädlicher Substanzen auf dem Gelände. Noch heute leidet die Vegetation sowie mehrere angrenzende Teiche (unterer und mittlerer Pfauenteich) unter den giftigen Abfallstoffen aus dem Werk.

Mittlerweile wurden mehrere Renaturierungsprojekte durchgeführt, da die Umgebung des Werks Tanne auch von großer Bedeutung für die Trinkwassergewinnung der weiteren Region ist; selbst die Stadt Hannover wird mit Trinkwasser aus dem Harz versorgt. Gleichzeitig wurde versucht, noch verbliebene mehr oder weniger gefährliche Sprengmittelreste durch gezielte Suche zu entfernen.

siehe auch: Liste der Decknamen von Geheimobjekten des Dritten Reiches

Literatur

  • Jani Pietsch: Sprengstoff im Harz . Zur Normalität des Verbrechens: Zwangsarbeit in Clausthal-Zellerfeld Edition Hentrich 1. Auflage 1998, ISBN 3-89468-242-6
  • Matthias Meyser: Explosive Techniken Eigenverlag 2000.

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Werk Tanne aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Werk Tanne verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de