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Letzte Änderung für Artikel Harzer Schmalspurbahnen: 23.01.2006 17:51

Harzer Schmalspurbahnen

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Streckennetz der HSB
Streckennetz der HSB

Die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) in Wernigerode ist eine Eisenbahngesellschaft, die ein 132 km langes Netz von Schmalspurbahnen im Harz (nördlichstes Mittelgebirge in Deutschland ) betreibt.

Dieses Netz in der Spurweite von 1000 mm setzt sich zusammen aus:

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Schmalspurnetz ist durch die Verbindung von ursprünglich getrennten Bahnlinien entstanden, welche verschiedenen Bahngesellschaften gehörten.

1887 wurde mit der Strecke Gernrode – Mägdesprung die erste Schmalspurstrecke im Harz eröffnet. Sie gehörte zur Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn AG (GHE). In den Folgejahren wurde die Strecke verlängert und das Streckennetz vergrößert. Zum Netz der GHE gehörten die Bahnlinien von Gernrode (Harz) bis Harzgerode, Hasselfelde und Eisfelder Talmühle. Da die Bahnlinie auf einem langen Abschnitt dem Tal des Flüsschens "Selke" folgt, entstand neben dem Beinamen "Anhaltische Harzbahn" der Beiname "Selketalbahn".

Dampfzug auf dem Weg zum Brocken an der Brücke im Eckerloch
Dampfzug auf dem Weg zum Brocken an der Brücke im Eckerloch

Im Jahr 1896 wurde die zweite Eisenbahngesellschaft im Handelsregister eingetragen, welche eine Schmalspurbahn durch den Harz errichten wollte. Am 22. Dezember 1898 eröffnete die Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn AG (NWE) den Sonderzugverkehr auf dem Streckenabschnitt Wernigerode - Brocken (Brockenbahn), die so genannte Harzquerbahn (Wernigerode - Drei Annen-Hohne - Nordhausen) nahm am 27. März 1899 den Gesamtverkehr auf.

Dampflok 99 7238 auf dem Brocken
Dampflok 99 7238 auf dem Brocken

Ursprünglich gehörte auch die Strecke der Südharz-Eisenbahn-Gesellschaft (SHE) Braunlage – Walkenried / Tanne zu dem Schmalspurnetz und hatte bei Sorge eine Verbindung zur Harzquerbahn.

1898 wurde die "Südharz Eisenbahn AG (SHE)" gegründet. Sie eröffnete 1899 die Strecken Walkenried – Braunlage und Brunnenbachsmühle - Tanne. Durch die Teilung Deutschlands nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Südharz-Eisenbahn vom restlichen im Osten gelegenen Streckennetz getrennt. 1963 wurden die im Westen verbliebenen Strecken der SHE stillgelegt.

Die GHE und die NWE wurden enteignet und dem Land unterstellt. Wie viele andere von der Landesbahnen Sachsen-Anhalt GmbH verwaltete ehemalige Privatbahnen wurden die Schmalspurbahnen im Harz am 1. April 1949 der Deutschen Reichsbahn unterstellt.

Infolge der Grenzschließung am 13. August 1961 wurde der öffentliche Verkehr mit Personenzügen auf der Brockenbahn eingestellt. Später durften nur noch Personen mit speziellem Passierschein bis nach Schierke fahren.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands hat die Deutsche Reichsbahn die Brockenbahn rekonstruiert. Seit der Wiedereröffnung am 15. September 1991 zählt die Strecke hinauf zum Brocken (höchster Gipfel des Harzes) zu den bekanntesten Strecken der Harzer Schmalspurbahnen.

Harzer Schmalspurbahnen GmbH

Dieseltriebwagen der HSB in Ilfeld
Dieseltriebwagen der HSB in Ilfeld

Am 1. Februar 1993 übernahm das nicht bundeseigene Eisenbahnunternehmen "Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB)" von der Deutschen Reichsbahn (DR) Fahrzeuge , Strecken, Personal usw. und fungiert seitdem als Eisenbahnverkehrs- (EVU) und Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU). Gesellschafter der HSB sind die Landkreise Wernigerode, Quedlinburg und Nordhausen, die an der Strecke liegenden Kommunen, die Stadt Quedlinburg, die Gemeinde Tanne sowie die Kurbetriebsgesellschaft Braunlage. Sitz ist Wernigerode, wo sich auch die Werkstätten befinden. Die HSB unterhält heute das längste zusammenhängende Schmalspur-Streckennetz Deutschlands von 131,24 km Länge (ohne die zu bauende Erweiterung nach Quedlinburg) mit 49 Bahnhöfen und Haltepunkten.

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Bezeichnungen "Harzer Schmalspurbahnen" (das Streckennetz von 1887 bis heute) und "Harzer Schmalspurbahnen GmbH" (das Unternehmen, welches seit 1. Februar 1993 Netzbetreiber ist) sowie die Abkürzungen "HSB" (offizielle Abkürzung für das Unternehmen) oft unexakt verwendet.

Hybrid-Straßenbahn in Nordhausen
Hybrid-Straßenbahn in Nordhausen

Die Züge verkehren täglich nach Fahrplan . Es kommen dabei auch mehrere Dampflokomotiven zum Einsatz. Der Regionalverkehr zwischen Nordhausen und Ilfeld wurde hingegen auf Dieselbetrieb umgestellt. In Nordhausen wurde eine Verbindung mit dem Netz der dortigen Straßenbahn Nordhausen hergestellt. Seit 1. Mai 2004 verkehren zwischen der Straßenbahn-Haltestelle Nordhausen Krankenhaus und dem HSB- Haltepunkt Ilfeld-Neanderklinik Straßenbahnen mit Hybridantrieb des Typs DuoCombino . Im Bereich der Harzquerbahn (ohne Fahrleitung ) erfolgt der Antrieb diesel-elektrisch.

Die bekannteste Strecke ist die Brockenbahn. Auf ihr fahren mehrmals täglich dampfbespannte Züge von (Wernigerode -) Drei Annen Hohne bis zum Brocken und zurück. Außerdem betreibt die HSB noch einen regulären Güterverkehr von einem Schotterwerk in Unterberg nach Nordhausen mit aufgebockten Normalspurwaggons.

Im April 2005 wurde mit den Arbeiten zur Verlängerung der Selketalbahn von Gernrode nach Quedlinburg begonnen. Zunächst wurde der Endbahnhof Gernrode zu einem Durchgangsbahnhof umgebaut. Ab Herbst 2005 wird auf der ehemaligen Normalspur -Strecke das Schmalspurgleis verlegt. Ab Sommer 2006 ist es dann voraussichtlich möglich, von der UNESCO-Welterbestadt Quedlinburg in den Harz mit der Schmalspurbahn zu fahren.

Die HSB verfügt über einen umfangreichen Fuhrpark aus Dampf- und Dieselloks sowie mehreren Triebwagen. Den Grundstock bilden die 17 Neubauloks der DR- Baureihe 99.23-24 . Dazu kommen mehrere historische Dampfloks: drei Malletloks der ehmealigen NWE, die Einheitsloks 99 222 und 99 6001 sowie die Heeresfeldbahnloks 99 5906 , 99 6101 und 99 6102 . Weiter verfügt die HSB über eine Flotte aus modernen Dieseltriebwagen verschiedener Hersteller und mehrere historische Triebwagen. Der Wagenpark besteht aus rekonstruierten Wagen, Neubauwagen und historisch aufgearbeiteten Wagen. Es existieren noch Rollwagen für den Arbeitszugdienst. Die Bedienung des Schotterwerkes Unterberg erfolgt mit neu beschafften Rollböcken. Nur noch vor Arbeitszügen, vor dem Hilfszug, vor den Schotterzügen und beim Schneeräumdienst kommen auf Schmalspur umgebaute Normalspurdieselloks (ex. BR 110.8 ) der Baureihe 199.8 zum Einsatz.

Literatur

  • Gerhard Zieglgänsberger, Hans Röper: Die Harzer Schmalspurbahnen. Transpress, Stuttgart 1999. ISBN 3-613-71103-6
  • Erich Preuß: Gespielte Historie. HSB-Dampfspektakel. In: LOK MAGAZIN. GeraNova, München 41.2002, 245, S. 76-81. ISSN 0458-1822
  • Matthias Bethke, Wolfgang Finke, Hans Schweers: Die Fahrzeuge der Harzer Schmalspurbahnen. Schweers & Wall, Aachen 2003. ISBN 3894941200
  • Jörg Bauer: 100 Jahre Harzquer- und Brockenbahn. EK Verlag, Freiburg 1999. ISBN 3882556854
  • Winfried Dörner, Otto O. Kurbjuweit, Jürgen Steimecke: Harzer Schmalspur-Spezialitäten. Ferrook-Aril, Hamm 2005. ISBN 3-936923-01-9

Weblinks

Commons: Harzer Schmalspurbahnen – Bilder, Videos oder Audiodateien

Wikipedia

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