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Letzte Änderung für Artikel Gloriosa (Glocke): 23.01.2006 14:34

Gloriosa (Glocke)

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Die Gloriosa im Erfurter Dom ist die größte frei schwingende mittelalterliche Glocke Europas. Sie wiegt 11,4 Tonnen, bei 2,5 m Höhe, hat einem Durchmesser von 2,57 m und wurde im Jahre 1497 vom holländischen Meister Gerhard van Wou aus Kampen auf dem Erfurter Domberg gegossen. Die Gloriosa diente als Vorlage für eine Reihe großer Glocken. Gelegentlich wird sie daher Mutter aller Glocken genannt.

Bevor in den 1920er Jahren eine elektrische Läutemaschine eingebaut wurde, musste die Gloriosa von Hand geläutet werden, was bedeutete, dass gleich zwei Mannschaften zu je acht Männern antreten mussten. Da diese auch jedes mal bezahlt werden mussten, hielt man sich mit dem Läuten der Gloriosa zurück, wodurch die Glocke geschont wurde.

1985 wurde die Gloriosa im Turm von (Vater Hans?) Lachenmeyer geschweißt. Geschweißte Rißlänge 70 cm bei 19 cm Wandstärke. Zur Durchführung dieser Arbeiten mussten sämtliche Holzteile aus dem Turm ausgebaut werden. Es wurde ein transportabler Ofen im Turm montiert. Der verantwortliche Glockensachverständige Dipl.-Ing. Kurt Kramer urteilt nach der Schweißung (einer deutsch-deutschen Gemeinschaftsarbeit): „Die Gloriosa hat nicht nur ihre verloren geglaubte Stimme wieder, sie klingt vielmehr schöner, als je ein heute Lebender gehört hat“. Die Nachhallzeit, ein wichtiger Glocken-Parameter, die zuvor gut dreieinhalb Minuten dauerte, lag nach der Schweißung bei fünf Minuten.

Leider war diese Reparatur nicht von Dauer: Im Zuge der Renovierung des Erfurter Doms wurde die Gloriosa am 8. Juli 2004 wegen eines kaum 8 cm langen Risses vorsorglich zur Reparatur ausgebaut. Bei einer gründlichen Untersuchung der Glocke in der Glockenschweißerei Lachenmeyer in Nördlingen wurde ein 40 cm langer neuer Haarriss entdeckt. Die Reparatur kostete rund 170.000 Euro. Damit hatte die Gloriosa zum ersten mal seit 500 Jahren den Turm verlassen.

Die Glocke hat ein einzigartiges tiefes E und gilt als Beginn der modernen Glockengießerkunst in Europa schlechthin.

Lange geplant und bis in die entfernteste Terz ihres Nachhalls von dem niederländischen Glocken- und Geschützgießer „Gerhardus Wou de Campis“ präzise im Vorfeld berechnet, ist sie bis heute zum Vorbild für alle Glockengießer geworden. Ihre Perfektion - bis zu 50 messbare Untertöne sollen ihren weichen Klang bewirken - sind bis heute unerreicht geblieben. Ihr Nachhall beträgt nach der letzten Reparatur wieder über sechs Minuten.

Im September 2004 kehrte die Glocke wieder in den Erfurter Dom zurück. Am 8. Dezember 2004 wurde die Glocke das erste mal nach der Reparatur wieder geläutet. Zur Schonung wird die Gloriosa aber zukünftig nur noch bei besonderen Anlässen und hohen kirchlichen Feiertagen erklingen.

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