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Letzte Änderung für Artikel Erfurt-Ilmenauer Eisenbahn: 09.02.2006 19:48

Erfurt-Ilmenauer Eisenbahn

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Die Erfurt-Ilmenauer Eisenbahn (Kursbuchstecke 566) verbindet Erfurt über Arnstadt mit Ilmenau . Sie verläuft in Nord-Süd-Richtung, größtenteils im Geratal.

Inhaltsverzeichnis

Streckenführung

Der erste Abschnitt zwischen Erfurt Hauptbahnhof und Neudietendorf gehört noch zur Querbahn (wichtigste Thüringer Eisenbahnachse Eisenach - Gera), die bereits 1846 eröffnet wurde. Die Stecke verläuft hier bis zum Bahnhof Erfurt-Bischleben (km 6) im Geratal, danach im Tal des Flüsschens Apfelstädt bis Neudietendorf (km 12). Dieses Teilstück ist zweigleisig und elektrifizert.

In Neudietendorf zweigt die eigentliche Strecke nach Süden ab. Hier führt sie über das "freie Feld" an der Wachsenburg vorbei nach Arnstadt. Bahnhöfe sind Sülzenbrücken (km 15) und Haarhausen (km 17). Dieser Abschnitt wurde 1864 eröffnet. Die in den 1980er Jahren vorgenommene Elektrifizierung dieses Teilstücks wurde Mitte der 1990er Jahre wieder abgebaut, da eine Weiterführung des elektrischen Betriebs über Arnstadt nach Süden hinaus nicht vorgesehen war und die Vorhaltung sich damit als nicht rentabel erwies.

Die Strecke verläuft im Stadtgebiet Arnstadts neben dem Flussbett der Gera. In Arnstadt Hbf (km 23) zweigen die 1895 eröffnete Strecke nach Saalfeld und die 1966 stillgelegte Strecke nach Ichtershausen ab. Weiter führt die Strecke zum Bahnhof Arnstadt-Süd (km 24) und im Geratal weiter bis nach Plaue (km 31). Eröffnet wurde dieser Abschnitt 1879. In Plaue zweigt die 1884 eröffnete Strecke nach Suhl - Würzburg ab.

Ab Plaue beginnt der landschaftlich und bautechnisch interessanteste Teil der Strecke. Auf dem 10 km langen Abschnitt bis Geraberg müssen 200 Höhenmeter überwunden werden. Die Streckenführung wurde hier nicht im günstiger gelegenen Reichenbachtal gewählt, sondern am Hang entlang im Tal der Zahmen Gera. Die Gründe sind historischer Natur (siehe Abschnitt Geschichte). Hier befinden sich zahlreiche Felsdurchbrüche, da das Gelände sehr unwegsam ist. Die Strecke steigt am Westhang des Tales steil an und erreicht in Angelroda eine Höhe von ca. 30 m über dem Tal. In diesem Ort wird das Tal von einer Brücke überspannt, auf die ein 20 m tiefer Durchbruch folgt. Hier wechselt die Strecke vom Geratal zum Reichenbachtal. Weiter führt sie durch relativ flaches Terrain am Ort Martinroda vorbei, welcher auch einen Bahnhof (km 38) besitzt, der jedoch ca. 2 km vom Ort entfernt liegt. Der nächste Ort an der Strecke ist Geraberg (km 41). Der Streckenverlauf wechselt erneut vom Reichenbachtal zum Geratal. Die Strecke führt oberhalb des Ortes um den Berg Mönchsheide nach Elgersburg (km 43). Im Dorf befindet sich ein ca. 12 m tiefer Durchbruch, durch den die Strecke ein weiteres Mal vom Geratal zum Reichenbachtal wechselt. Hier führt sie relativ eben am Waldesrand in südöstlicher Richtung nach Ilmenau-Roda (km 46). Dort ist bei 515 Höhenmetern der Scheitelpunkt der Strecke erreicht. Danach führt sie in weitem Bogen, vorbei am Bahnhof Ilmenau Pörlitzer Höhe (1994 neu eingerichtet/km 47) durch die Stadt Ilmenau hinunter ins Ilmtal, wo sich der Ilmenauer Hauptbahnhof auf 477 Höhenmetern befindet (km 50).

Die Bahnhöfe und Haltepunkte entlang der Strecke sind:

Bahnhöfe und Haltepunkte Streckenkilometer
Erfurt Hauptbahnhof
0,00
Erfurt-Bischleben <center> 5,82
Neudietendorf <center> 12,54
Sülzenbrücken <center> 15,68
Haarhausen <center> 17,97
Arnstadt-HBF <center> 22,22
Arnstadt-Süd <center> 23,59
Plaue <center> 30,45
Martinroda <center> 37,80
Geraberg <center> 40,77
Elgersburg <center> 42,51
Ilmenau-Roda <center> 45,45
Ilmenau-Pörlitzer Höhe <center> 47,20
Ilmenau <center> 49,63

Die Streckenkilometer finden sich nicht auf den Markierungen entlang der Strecke, da sich die Strecke aus mehreren Abschnitten mit verschiedener Zählweise zusammensetzt. Sie sind Berechnungen und sollen als Überblick dienen.

Heutiger Zugbetrieb

Heute wird die Strecke nicht mehr von der Deutschen Bahn betrieben, sondern von der Erfurter Industriebahn befahren. Diese fahren mit modernen Dieseltriebwagen . Die aus zwei Wagen bestehenden Züge verkehren stündlich in beiden Richtungen. Am Freitag und am Sonntag fahren die Züge mit drei Wagen, da an diesen Tagen viele Studenten der Technischen Universität Ilmenau reisen. An den Wochenenden fahren die Züge im Zwei-Stunden-Takt weiter bis Stützerbach und damit auf einem Teilstück der Rennsteigbahn.

Geschichtliches

Der nördliche Teil der Strecke bis Arnstadt wurde schon 1864 eröffnet. Er war mit Baukosten von 300.000 Talern für 12 km geradezu billig. Arnstadt wünschte sich eigentlich den Anschluss über Ichtershausen durchs Geratal direkt nach Erfurt, das war den preußischen Planern jedoch zu teuer, weil das gesamte Tal sumpfig war.

Als die Arnstädter ihre Bahn erhielten, wurde auch in Ilmenau der Ruf nach der Eisenbahn immer lauter. Die Bestrebungen scheiterten vorerst am politisch zersplitterten Gelände. So hatten zahlreiche verschiedene Fürstentümer Landesteile im Gebiet zwischen Ilmenau und Arnstadt. Sie wollten der Wirtschaft in ihren Hauptstädten entlang der Querbahn keine weitere Konkurrenz schaffen. Auf der anderen Seite standen die Verkehrsplaner, die bereits weitere Pläne schmiedeten, so z.B. eine Verbindung Ilmenau - Suhl, die zur Strecke Berlin - Stuttgart gehört hätte sowie eine Verbindung Ilmenau - Saalfeld . Die Verhandlungen mit den verschiedenen Staatsvertretern zogen sich sehr lang hin, sie dauerten insgesamt zehn Jahre von 1865 bis 1875. Der größte Widerstand kam dabei durch den Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha, der seine Zustimmung von einem technisch schwierigen Anschluss seines Lieblingskurortes Elgersburg abhängig machte. Man wollte eigentlich eine Strecke durchgängig im Reichenbachtal bauen, die Elgersburg nicht berührt hätte, aber dafür um vieles billiger gewesen wäre. Aber man war von der Zustimmung des Gothaer Herzogs abhängig und erfüllte seinen Wunsch eines Bahnhofes in Elgersburg. 1879 war konnte die Strecke dann eingeweiht werden. Man erkennt noch heute, dass die Trasse ungewöhnlich breit ist. Begründet war dies damit, dass man ja hinter Ilmenau noch weiter nach Suhl bauen wollte, was ein zweites Gleis notwendig gemacht hätte. Aber zu diesen Erweiterungen kam es nicht. Von Ilmenau aus wurden lediglich noch Strecken nach Schleusingen (Rennsteigbahn, 1904) und vom Bahnhof Rennsteig weiter nach Frauenwald sowie nach Großbreitenbach (Ilmenau-Großbreitenbacher Eisenbahn, 1883 ) gebaut. Die letztere ist heute stillgelegt. Nach Schleusingen gibt es lediglich Sonderverkehr. Zu DDR-Zeiten trug die Strecke die Kursbuchnummer 622.

Weblinks

Wikinews: Ilmenau ist nicht mehr das Ende der Welt – aktuelle Nachrichten

Wikipedia

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