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Letzte Änderung für Artikel Altenburger Prinzenraub: 29.01.2006 17:10

Altenburger Prinzenraub

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Das Schloss zu Altenburg in seiner heutigen Form
Das Schloss zu Altenburg in seiner heutigen Form
Steinerner Kopf des Kunz von Kaufungen an der Spitze des Freiberger Rathauserkers
Steinerner Kopf des Kunz von Kaufungen an der Spitze des Freiberger Rathauserkers

Der Altenburger Prinzenraub war ein Ereignis des Sächsischen Bruderkrieges im 15. Jahrhundert .

Die Differenzen zwischen Kunz von Kaufungen und dem sächsischen Kurfürsten Friedrich dem Sanftmütigen ( 1428 - 1464 ) gehen zurück auf den " Sächsischen Bruderkrieg " 1446 - 1449 . Von Kaufungen beteiligte sich, angeblich auf Bitten Friedrichs, auf der kursächsischen Seite an dem Krieg, wurde allerdings bald gefangen genommen und musste ein Lösegeld von 4000 Gulden für seine Freilassung zahlen. Nach dem Ende des Krieges (wahrscheinlich 1451-52) forderte er vom Kurfürsten eine Entschädigung für das Lösegeld und für Zerstörungen an seinen Gütern in Thüringen. Der Kurfürst wies die Forderungen jedoch mit dem Argument zurück, dass Kauffungen als freier Ritter auf eigenes Risiko in den Krieg eingetreten sei. Nach jahrelanger Debatte wurde 1455 schließlich die Überprüfung durch ein Schiedsgericht beschlossen.

Angesichts des zu erwartenden Urteils reifte bei Kunz von Kaufungen jedoch der Plan, sein vermeintliches Recht auf eigene Faust durchzusetzen. Zusammen mit den Rittern Wilhelm von Mosen und Wilhelm von Schönfeld , die ebenfalls eine Rechnung mit Kursachsen offen hatten, und einem Trupp aus 30 Reitern marschierte er in der Nacht zum 8. Juli 1455 auf die Burg des Kurfürsten, dem heutigen Altenburger Schloss, und entführte die beiden Söhne Friedrichs, die Prinzen Ernst und Albrecht. Dabei kam ihm seine Ortskenntnis als ehemaliger Kommandant des Schlosses zugute, sowie die Umstände, dass der Kurfürst auf Reisen und der übrige Hofstaat auf einer Hochzeitsfeier war. Am Tag zuvor hatten Kaufungen, Mosen und Schönfeld Fehdebriefe (formale Kriegserklärungen) an den Kurfürsten abgeschickt. Bei der Vorbereitung seines Planes half ihm ein Küchenjunge im Schloss Altenburg.

Nach vollbrachter Tat trennten sich die Entführer. Mosen und Schönfeld zogen mit dem Prinzen Ernst nach Franken , während Kaufungen versuchte, mit Albrecht seine Güter in Böhmen zu erreichen. Von dort aus wollten sie getrennte Lösegeldforderungen stellen. Noch am selben Tage gelang es Albrecht jedoch zu entkommen und Hilfe zu holen. Die herbeigerufenen Männer (nach verschiedenen Quellen: Dorfbewohner, Köhler, Mönche) stellten und überwältigten Kunz von Kaufungen und seine Reiter in der Nähe der Ortschaft Grünhain.

Mosen und Schönfeld nahmen Verhandlungen auf und erreichten Straffreiheit und freien Abzug im Austausch gegen den anderen Prinzen.

Kunz von Kaufungen jedoch wurde in Freiberg vor dem Gericht der Berggeschworenen wegen Landfriedensbruch angeklagt. In der Verhandlung berief er sich auf seine gerechtfertigte Forderung und auf den Fehdebrief , der nach damaligem Recht den Landfrieden außer Kraft setzte. Jedoch ging dieser Fehdebrief (angeblich) ebenso wie die Fehdebriefe von Mosen und Schönfeld erst am Tag nach der Entführung auf Schloss Altenburg ein.

Bereits am 13. Juli 1455 , also nur 5 Tage nach der Tat, wurde Kaufungen für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Am folgenden Tage wurde er auf dem Freiberger Obermarkt , ebenso wie einige seiner Helfer, enthauptet. Die Stelle, an die der enthauptete Kopf gerollt sein soll, ist heute noch mit einem blauen Pflasterstein gekennzeichnet. Die Augen des steinernen Kopfes am Rathauserker (siehe Foto) sind auf diese Stelle gerichtet.

Theateraufführung

Seit dem 500. Jahrestag im Jahre 1955 wurde der Prinzenraub mehrfach von Laiendarstellern am Originalschauplatz im Altenburger Schlosshof dargestellt. Im Sommer 2005 übernahmen erstmals professionelle Schauspieler des Theaters Altenburg-Gera zusammen mit über 170 Laien-Darstellern diese Aufgabe. Die Premiere fand am 8. Juli 2005, dem 550. Jahrestag des Ereignisses, statt. Jährlich sollen nun Festivals dieses historische Ereignis würdigen, zumindest bis zur 555-Jahr-Feier.

Literatur

  • Regina Röhner: Der sächsische Prinzenraub, ISBN 3-928678-11-6
  • Hans Schache: Kunz von Kauffungen, ISBN 3-910166-12-1
  • Rolf Kirchner: Kaufungen und der sächsische Prinzenraub, ISBN 3-937517-12-X

Weblinks

Wikipedia

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