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Letzte Änderung für Artikel Vogelfluglinie: 10.02.2006 09:11

Vogelfluglinie

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Satellitenbild mit Schiffsroute
Satellitenbild mit Schiffsroute
Fehmarnsundbrücke von 1963
Fehmarnsundbrücke von 1963
 IC3 der Dänischen Staatsbahnen im Einsatz auf der Vogelfluglinie Hamburg-Lübeck-Kopenhagen
IC3 der Dänischen Staatsbahnen im Einsatz auf der Vogelfluglinie Hamburg-Lübeck-Kopenhagen

Die Vogelfluglinie ist eine Verbindung für den internationalen Straßen - und Eisenbahnverkehr zwischen Deutschland und Dänemark . Sie führt über den Fehmarnbelt, eine Meerenge der Ostsee zwischen der deutschen Insel Fehmarn und der dänischen Insel Lolland . Die Vogelfluglinie wurde 1963 eröffnet. Ihr Name bezieht sich auf die Flugroute der Wildgänse und anderer arktischer Wasservögel zwischen Mitteleuropa und Skandinavien .

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Die Vogelfluglinie bildet die kürzeste Eisenbahn- und Straßenverbindung zwischen der Metropolregion Hamburg und der Öresundregion . Sie verkürzt den Weg zwischen Hamburg und Kopenhagen gegenüber der über den Großen Belt führenden Jütlandlinie um 160 km.

Das Kernstück der Vogelfluglinie ist eine Fährverbindung zwischen den Häfen Puttgarden auf Fehmarn und Rødby auf Lolland. Gelegentlich wird auch nur dieser 18 km lange Abschnitt als Vogelfluglinie im engeren Sinne angesehen. Im weiteren Sinne versteht man unter der Vogelfluglinie den gesamten Verkehrsweg zwischen Hamburg und Kopenhagen.

Anlass für die Eröffnung der Vogelfluglinie am 14. Mai 1963 war die Fertigstellung der Fehmarnsundbrücke, einer 963 m langen Bogenbrücke aus Stahl. Sie überspannt den Fehmarnsund, der die Insel Fehmarn vom Festland der ostholsteinischen Halbinsel Wagrien trennt.

Geschichte

Die Planung der Vogelfluglinie reicht in die 1920er Jahre zurück, als die Deutsche Reichsbahn (DRG) und die Danske Statsbaner (DSB) die Idee des Ingenieurs Gustav Kröhnke aufgriffen, eine Eisenbahnfährverbindung über den Fehmarnbelt zwischen Puttgarden und Rødby einzurichten. Auch eine Brücke über den Fehmarnsund wurde erstmals 1921 geplant.

Auf der deutschen Seite gab es zu dieser Zeit bereits die Strecken von Lübeck nach Hamburg der Lübeck-Büchener Eisenbahn (LBE) und von Neustadt (Holstein) nach Heiligenhafen der Kreis Oldenburger Eisenbahn (KOE), der auch eine Kleinbahn mit Fähre nach Fehmarn gehörte. Als Vorleistung für die spätere Vogelfluglinie eröffnete die DRG 1928 eine Eisenbahnstrecke von Neustadt nach Bad Schwartau, die dort an die Strecke der Eutin-Lübecker Eisenbahn (ELE) anschloss und eine Direktverbindung von Lübeck nach Neustadt ermöglichte. Zur Umgehung des Kopfbahnhofs in Neustadt wurde eine kurze Verbindung nach Norden zur Strecke der KOE trassiert, dort jedoch noch kein Gleis verlegt. Die Eisenbahnverbindung von Hamburg nach Fehmarn führte also über die Strecken von vier Bahngesellschaften und wechselte zweimal, in Neustadt und Lütjenbrode, die Richtung.

Die ersten baureifen Pläne für die Vogelfluglinie entstanden 1940 . Eine entsprechende Gesetzesinitiative passierte den dänischen Reichstag am 3. Januar 1941 , dem ein Regierungsabkommen zwischen dem Deutschen Reich und dem Königreich Dänemark am 8. April 1941 folgte. Nachdem die LBE bereits am 1. Januar 1938 von der DRG übernommen worden war, wurden mit der ELE am 1. Januar 1941 und der KOE am 1. August auch die übrigen Eisenbahngesellschaften auf der deutschen Seite verstaatlicht.

Im September desselben Jahres begannen sowohl in Deutschland als auch in Dänemark die Bauarbeiten. Sie wurden 1943 bedingt durch den Verlauf des 2. Weltkriegs unterbrochen und 1949 wieder aufgenommen. Dabei wurde die Strecke der ehemaligen KOE modernisiert, eine Umgehungskurve um Lütjenbrode gebaut und die Verbindungsstrecke zur Umgehung von Neustadt fertig gestellt. Auf dem Gelände des früheren Seefliegerhorstes Großenbrode entstand ein Fähranleger, der über ein vorhandenes Anschlussgleis mit dem Bahnhof verbunden wurde.

Am 15. Juli 1951 eröffneten die Deutsche Bundesbahn und die DSB einen provisorischen Fährverkehr zwischen Großenbrode Kai und Gedser auf der dänischen Insel Falster . Mit dem Bau der Verbindung von Großenbrode nach Puttgarden im Norden Fehmarns wurde erst 1958 begonnen. Am 14. Mai 1963 wurde mit der Fehmarnsundbrücke und der Fährverbindung über den Fehmarnbelt die Vogelfluglinie in ihrer heutigen Form eröffnet.


Damit wurde eine kürzestmögliche Verbindung von Westeuropa und Mitteleuropa / Deutschland nach Skandinavien geschaffen, die bis heute für den Straßenverkehr im Zuge der BAB 1/B 207 ( Europastraße E 47) eine große Bedeutung hat. Nach dem Bau einer festen Große-Belt-Querung in Dänemark zwischen Fünen und Seeland (Fertigstellung 1997 ) fahren alle Güterzüge hingegen den ca. 160 km langen Umweg, um die Fähre zu umgehen. Der Eisenbahnverkehr zwischen Hamburg und Kopenhagen wird mit den EuroCityzügen der Danske Statsbaner betrieben.


Im engeren Sinne wird die ca. 18 km lange Fährverbindung der Scandlines über den Fehmarnbelt als Vogelfluglinie bezeichnet. Im Jahr 2003 beförderten die vier halbstündlich verkehrenden Doppelendfähren 6,4 Mill. Passagiere, 1,6 Mill. Pkw und 278 Tsd. Lkw zwischen Deutschland und Dänemark.

Gegenwart

Zwischen Lübeck und Puttgarden fahren im 2 Stundentakt Regionalbahnen der DB. Ab Neustadt in Holstein verkehren zusätzlich alle 2 Stunden Züge in Richtung Lübeck, so dass zwischen Neustadt und Lübeck Züge im 60 min. Takt verkehren.

Die Stationen mit Kilometerangaben zwischen Puttgarden und Lübeck sind:

Zwischen Lübeck und Hamburg verkehren und den Morgen und Abendstunden von Montag - Freitag Regionalexpresse im 30 min. Takt, tagsüber und am Wochenende alle 60 min.

Hinzu kommen noch der InterCity , der einmal am Tag Frankfurt am Main Hauptbahnhof mit Puttgarden und später wieder zurück in die Mainmetropole fährt.

Die InterCityhaltepunkte sind:

  • Hamburg
  • Lübeck
  • Timmendorfer Strand
  • Scharbeutz
  • Haffkrug
  • Sierksdorf
  • Oldenburg/ Holst.
  • Puttgarden

Ebenso der Eurocity nach Kopenhagen befährt die Bahntrasse 2 Stündlich und hält an folgenden Bahnhöfen:

  • Hamburg
  • Lübeck
  • Oldenburg
  • Puttgarden

Zukunft

Zurzeit erwägt man, eine feste Querung des Fehmarnbelt als Brücke oder Tunnel zu bauen, wogegen es allerdings sowohl große Proteste unter der ortsansässigen Bevölkerung und von Umweltschützern, als auch Einwände von Fachleuten wegen mangelnder Rentabilität gibt.

Eine Elektrifizierung der Strecke ist in Vorbereitung.

Siehe auch

Commons: Fehmarnsundbrücke – Bilder, Videos oder Audiodateien

Literatur

  • Friedhelm Ernst: Die Vogelfluglinie, Eisenbahn-Kurier Spezial 53, Freiburg
  • Günther Meier: Die Vogelfluglinie und ihre Schiffe, Herford 1988, ISBN 3782204417
  • Günther Meier: Ãœbers Meer nach Norden. 40 Jahre Vogelfluglinie, in: LOK MAGAZIN Nr. 260, München 2003, ISSN 0458-1822, S. 90-95
  • Carsten Watsack: Ein Weg nach Norden – Geschichte der Vogelfluglinie, in: ModellWerft Nr. 6/1992, ISSN 0170-1819
  • Carsten Watsack: Puttgarden–Rödby, Die Geschichte der Vogelfluglinie, Norderstedt 2002, ISBN 3831103577

Weblinks


Koordinaten: 54° 33' 50" N, 11° 16' 38" O

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Wikipedia

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