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Letzte Änderung für Artikel Marschbahn: 08.02.2006 21:07

Marschbahn

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Als Marschbahn bezeichnet man eine in Schleswig-Holstein gelegene Eisenbahn- Hauptstrecke , die die Bahnhöfe Elmshorn im SĂĽden und Westerland auf Sylt im Norden miteinander verbindet. Sie ist Teil einer 237 km langen durchgehenden Verbindung von Hamburg-Altona nach Westerland und in den Fahrplänen der Deutschen Bahn als Kursbuch -Strecke 130 verzeichnet. Das Passagieraufkommen beläuft sich auf etwa 5 Millionen jährlich. Hierzu trägt in erster Linie der Berufspendlerverkehr in den Ballungsraum Hamburg, aber auch der Zubringerdienst zu den Nordseebädern, den nordfriesischen Inseln und den Halligen bei. Die Reisezeit beträgt etwa 3 Stunden.

Ebenfalls als Marschbahn bekannt ist die Strecke durch die Hamburgischen Vierlande von Billbrook ĂĽber Zollenspieker nach Besenhorst .

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die heutige "Marschbahn" ging hervor aus der "Glückstadt-Elmshorner Eisenbahn-Gesellschaft", die kurz nach der Inbetriebnahme der Altona-Kieler Eisenbahn (18. September 1844) eine Bahnlinie von Elmshorn nach Glückstadt baute und am 20. Juli 1845 eröffnete. Zwölf Jahre später am 15. Oktober 1857 erfolgte eine Verlängerung nach Itzehoe. Am 1. Januar 1879 wurde die Glückstadt-Elmshorner Eisenbahn in die "Holsteinische Marschbahn-Gesellschaft", 1888 wiederum in die "Schleswig-Holsteinische Marschbahn-Gesellschaft" überführt. Elmshorn stieg damit zum ersten Eisenbahnknotenpunkt in den Herzogtümern auf. Am 1. Juli 1890 wurde die Gesellschaft in das Eigentum des preußischen Staates übernommen und unterstand zusammen mit der Altona-Kieler Eisenbahn der Verwaltung durch die Eisenbahndirektion Altona.

Am 1. September 1886 wurde die Strecke von Itzehoe nach Husum verlängert, von dort weiter nach Norden ausgebaut, am 17. Oktober 1887 bis Bredstedt, am 15. November 1887 bis Niebüll. Ab 1887 war die Marschbahn von Niebüll weiter nach Norden über Tondern (mit Anschlussbahnen nach Tingleff und Hoyer, letztere mit Fähranschluss nach Sylt), Bredebro (mit Anschluss nach Lügumkloster und ab 1901 weiter mit der Apenrader Kreisbahn nach Apenrade ), Scherrebek (mit Anschlüssen der Haderslebener Kreisbahn ), Ripen bis Bramming fertig gestellt, wo sie Anschluss an das dänische Hauptbahnnetz bekam). Durch die Grenzziehung 1920 ließ der Verkehr nach, und der Weg nach Sylt über die Grenze wurde umständlich, sodass man sich zum Bau des Hindenburgdamms entschloss. Der Anschluss an die Insel Sylt erfolgte mit der Eröffnung des Hindenburgdamms am 1. Juni 1927 .

Ursprünglich gehörte zur Marschbahn auch die 1881 fertig gestellte Nebenstrecke St. Michaelisdonn–Marne–Friedrichskoog. Diese war zunächst nur für den Güterverkehr , speziell für den Transport von Zuckerrüben , gebaut und wurde erst später auch für den Personenverkehr freigegeben. Seit 1961 wurden dann wieder nur Güter transportiert, bis die Strecke in den 80er von der Bahn aufgegeben wurde und bis Marne zurückgebaut wurde. Heute dient sie touristischen Zwecken indem dort seit dem 1. Mai 2004 in den Sommermonaten eine Draisinen -Vermietung eingerichtet wurde.

Der 1887 fertig gestellte Abschnitt Niebüll-Tondern wurde, nachdem er seit 1981 nicht von der Deutschen Bahn genutzt wurde, im Jahre 2000 von der Nordfriesische Verkehrsbetriebe AG (NVAG) zunächst probeweise und ab 2001 in den Sommermonaten im zweistündigen Regelbetrieb reaktiviert. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten auf dänischer Seite wird die Strecke seit 2003 ganzjährig von der Nord-Ostsee-Bahn betrieben, die die Streckenrechte der mittlerweile insolventen NVAG übernommen hatte. Der nördliche Abschnitt von Tondern nach Bramming wird heute als Nebenbahn betrieben. Die Züge fahren über Bramming hinaus bis Esbjerg durch.

Landkarte von 1888, die die Marschbahn zwischen Heide und Itzehoe zeigt.
Landkarte von 1888, die die Marschbahn zwischen Heide und Itzehoe zeigt.

Bahnhöfe

Von SĂĽd nach Nord:

In Elmshorn zweigt die Marschbahn von der Hauptstrecke Hamburg-Altona Kiel ab. Auf dieser verkehren auch ZĂĽge nach Flensburg. Zusammen mit den RegionalzĂĽgen der Relation Hamburg Elmshorn (Linien R60 und R70 im HVV ) ergibt sich dort ein sehr starkes Verkehrsaufkommen. Beeinträchtigungen durch den Engpass sĂĽdlich von Elmshorn wirken sich auch auf den Betrieb auf der Marschbahn aus.

Bahnbetriebswerke an der Marschbahn

  • Bw Hamburg-Altona
  • Bw Hamburg-Eidelstedt
  • Bw Itzehoe
  • Bw Heide
  • Bw Husum

Abzweigende Strecken

In Betrieb

Die letztgenannte Strecke ist die ursprüngliche Verlängerung nach Norden.

AuĂźer Betrieb

  • NiebĂĽll–Lindholm–Flensburg
  • Itzehoe–Wrist
  • St. Michaelisdonn–Marne von Mai bis Oktober mit Fahrraddraisinen befahrbar
  • St. Michaelisdonn–BrunsbĂĽttel Nord
  • Wilster–BrunsbĂĽttel

Teile der beiden letztgenannten Strecken sind Reste des ursprĂĽnglichen Verlaufs der Marschbahn zwischen St. Michaelisdonn und Wilster. Bis 1920 waren sie zwischen Eddelak und St. Margarethen miteinander verbunden. Der dazwischen liegende Nord-Ostsee-Kanal wurde ab 1893 mit einer DrehbrĂĽcke ĂĽberquert.

Nicht mehr vorhanden

Hervorhebenswerte Streckenabschnitte

Der Hindenburgdamm verbindet die Insel Sylt mit dem Festland.
Der Hindenburgdamm verbindet die Insel Sylt mit dem Festland.
  • Zwischen den Bahnhöfen KlanxbĂĽll und Morsum wird die Strecke ĂĽber den Hindenburgdamm ĂĽber das nordfriesische Watt gefĂĽhrt. Auf dem Damm befindet sich eine Blockstelle .
  • Auf der 42 m hohen HochbrĂĽcke bei Hochdonn ĂĽberquert die Marschbahn den Nord-Ostsee-Kanal. Die BrĂĽcke hat eine Haupt spannweite von 143 m, wurde 1920 eröffnet und wird zurzeit bis ca. 2007 grundsaniert.

Ausbau

Die Strecke ist zum größten Teil zweigleisig ausgebaut. Eingleisige Abschnitte gibt es zwischen Westerland und Morsum, Klanxbüll und Niebüll, Hattstedt und Bredstedt sowie im Bereich der Eiderbrücke bei Friedrichstadt. Zwischen Pinneberg und Elmshorn ist seit Jahrzehnten ein Ausbau auf mindestens drei Gleise angedacht, um die Verkehrslast, die zwischen Hamburg und Pinneberg mit zwei Fern- und zwei S-Bahn-Gleisen bewältigt wird, zu entschärfen. Elektrifiziert ist die Marschbahn nur auf dem Abschnitt Hamburg-Itzehoe.

Streckenrechte

Die Betriebsrechte für den Regionalverkehr zwischen Hamburg-Altona und Sylt wurden 2002 vom Land Schleswig-Holstein neu ausgeschrieben und gingen 2003 ab 11. Dezember 2005 für vorerst zehn Jahre an an die Nord-Ostsee-Bahn (NOB). Dies gilt als bisher größter Auftrag für ein privates Bahnunternehmen in Deutschland. Die Deutsche Bahn AG betreibt aber weiterhin Regionalverkehr auf dem südlichen Teil der Marschbahn zwischen Hamburg-Altona und Itzehoe, sodass zwischen Hamburg und Itzehoe beide Unternehmen die Strecke befahren.

Im Dezember 2005 und Januar 2006 gab es auf der Marschbahn massive Probleme bei der Nord-Ostsee-Bahn - insbesondere mit der Steuerungselektronik der Loks und den Türen der Waggons. Es gab diverse Zugausfälle und Verspätungen. Mehrere Züge blieben z.T. über eine Stunde auf freier Strecke stehen. Das Land Schleswig-Holstein hat aufgrund der massiven Verspätungen die Subventionierung für Dezember um 25% gekürzt und droht mit weiteren Kürzungen. Notfalls, so die Ankündigung, wird sie den Vertrag auflösen, wenn sich die chaotischen Zustände nicht bessern sollten. Die Nord-Ostsee-Bahn veröffentlichte daraufhin einen Maßnahmenkatalog und kündigte an, die Probleme u.a. durch Verstärkung des Personals und durch Einsatz von Ersatzlokomotiven in den Griff zu bekommen.

Im Fernverkehr bedient die Deutsche Bahn AG die Strecke mehrfach täglich durch Intercity -Züge, die Hamburg-Altona nicht anfahren, sondern über Hamburg Hauptbahnhof durchgehende Verbindungen nach Süden und Richtung Berlin schaffen.

Wikipedia

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