In Schleswig-Holstein findet sich eine für dieses relativ kleine Land erstaunliche Sprachenvielfalt. Mit Hochdeutsch , Niederdeutsch , Nordfriesisch , Dänisch und Südjütisch finden sich fünf Sprachen und Dialekte auf kleinem Raum zusammen:

• Zum einen wird Hochdeutsch gesprochen, teilweise ähnelt es dem in Hamburg gesprochenen Missingsch .

• In weiten Teilen des Landes wird darüberhinaus noch Niederdeutsch ( Niedersächsische Sprache ) gesprochen und verstanden. Dies betrifft vor Allem nicht-urbane Gebiete in Holstein und im Süden Schleswigs . Die Dialektvariante hierbei ist das Nordniedersächsische , die sich wiederum in Schleswigsch und Holsteinisch unterteilen lässt.

• Auf den Nordfriesischen Inseln, auf dem nordfriesischen Festland und auf Helgoland wird noch Nordfriesisch verwendet, die auch als Regionalsprache geschützt ist. Nordfriesisch wird vor allem von der Friesischen Minderheit gesprochen.

• Im Landesteil Südschleswig (hier besonders im Raum Flensburg) lebt eine dänische Volksgruppe, deren Sprache in Deutschland ebenfalls besondere Rechte genießt. So gibt es in Südschleswig beispielsweise noch etwa 50 Schulen, in denen ausschließlich auf Dänisch unterrichtet wird.

• Südjütisch war bis ins 19. Jahrhundert die Umgangssprache der ländlichen Bevölkerung in Nordschleswig, der schleswigschen Geest bis zu einer Linie Husum-Schleswig und in Angeln. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurde es jedoch südlich der heutigen deutsch-dänischen Grenze fast vollständig von Niederdeutsch verdrängt. Ausschließlich in einigen Gemeinden in Grenznähe sprechen heute noch einige Einheimische sowohl dänischer als auch deutscher Herkunft diesen dänischen Dialekt.

Alle fünf Sprachen und Dialekte werden heute noch im Kreis Nordfriesland gesprochen. Daher wird der Landstrich auch als Sprachenland Nordfriesland bezeichnet.

Weblinks

Sprachen und Sprachpolitik in Schleswig-Holstein ( franz. )