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Letzte Änderung für Artikel Heinrich Rantzau: 09.12.2005 19:51

Heinrich Rantzau

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Heinrich Rantzau, Herr auf Breitenburg, (* 11. März 1526 auf der Steinburg ) b. Itzehoe; † in der Neujahrsnacht 1598 / 99 auf Schloss Breitenburg ) war von 1556 bis 1598 dänischer Statthalter (produx cimbricus ) des königlichen Anteils von Schleswig-Holstein.

Leben

Heinrich Rantzau
Heinrich Rantzau

Heinrich war der älteste Sohn des Johann Rantzau, königlich-dänischer Feldherr und Rat, und wurde von seinem Vater in früher Jugend auf die Universität Wittenberg in das Haus Luthers geschickt. Dann begleitete er 1548 den Herzog Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorp an den Hof Kaiser Karls V. , wo er sieben Jahre blieb und auch die Belagerung von Metz ( 1552 – 53 ) mitmachte.

Im Jahre 1554 heiratete er eine reiche Erbin aus dem Braunschweigischen, Christine von Halle, wodurch er in eine erst 1558 zu Uelzen beigelegte Familienfehde mit den Grafen von Hoya verwickelt wurde.

Nachdem er zuerst vom dänischen König Christian III. mit der Verwaltung des holsteinischen Amtes Segeberg betraut war, bestellte dieser ihn am 1. März 1556 auch zu seinem Statthalter (produx) in den Herzogtümern (d.i. Schleswig und Holstein), mit einer Gehaltszulage von jährlich 100 Talern , außerdem 20 Gulden und ein Hofkleid für einen Schreiber.

In dieser Stellung bewirkte er, nach Verständigung mit seinem Vater, dass Herzog Adolf sich mit seinem Bruder, Herzog Johann (d.Ä.), und seinem Neffen, dem dänischen König Friedrich II. , zur gemeinschaftlichen Eroberung Dithmarschens vereinigte. Das dem König zugeteilte Drittel dieser Landschaft wurde ebenfalls seiner Aufsicht unterstellt, 8. Juli 1559 . Eine Beschreibung dieses Feldzugs, an der er persönlich teilgenommen hat, veröffentlichte er 1570 unter dem Pseudonym "Christianus Cilicius Cimber" in lateinischer Sprache zu Basel.

Heinrich Rantzau hat die Statthalterschaft über 40 Jahre geführt und sowohl in der Verwaltung und auf den Landtagen wie in diplomatischen Geschäften eine leitende Rolle gespielt. Ganz besonderes Gewicht legte er auf seine Mitwirkung beim Stettiner Frieden , 13. Dezember 1570 , der den siebenjährigen Krieg zwischen Dänemark und Schweden beendete. Seine staatsmännische Erfahrung, seine Bildung und sein freigebiges Mäzenatentum verschafften ihm in ganz Europa großes Ansehen, das nur durch seine große Eitelkeit beeinträchtigt wird. In seiner selbstverfassten Grabschrift schreibt er, dass er sich und seinem König zwei Pyramiden errichtet habe, in Segeberg und in Nordoe b. Itzehoe; auch auf Findlingen und vorgeschichtlichen Steingräbern hat er diese beiden Namen wiederholt einmeisseln lassen.

Seinen ererbten großen Grundbesitz verdreifachte er durch eigene Zukäufe; industrielle Anlagen und Geldgeschäfte vermehrten seinen Reichtum. Es schmeichelte ihm, dass Könige und Städte seine Schuldner waren. Sein Schloss Breitenburg wurde prachtvoll ausgestattet, ebenso die Herrenhäuser auf Rantzau (Kreis Plön) und auf anderen Gütern. In Breitenburg sammelte er auch die berühmte Bibliothek von mehr als 6.000 Bänden, die nach der Erstürmung des Schlosses 1627 durch Wallenstein verschleppt wurde.

Heinrichs letzte Lebensjahre, als die Streitigkeiten zwischen den beiden regierenden Linien untereinander und mit den Ständen um das Wahlrecht begannen, waren weniger erfreulich. Vor allem die Königinwitwe Sophia , die die Vormundschaft für ihren minderjährigen Sohn Christian IV. führte, und nach dessen Volljährigkeitserklärung ( 1593 ) auch für ihre jüngeren Söhne, allerdings ohne Erfolg, einen Anteil an Schleswig-Holstein und an dessen Landesregierung beanspruchte, hat den ergrauten Statthalter in verletzender Rücksichtslosigkeit behandelt. Im Januar 1598 wurde er aller seiner Ämter enthoben, was er nicht lange überlebte. Er starb in der Neujahrsnacht 1598 / 99 .

Von seiner zahlreichen Nachkommenschaft blüht die von seinem ältesten Sohn Franz gestiftete dänisch-lehnsgräfliche Linie noch fort, während die reichsgräfliche Linie (über den Enkel Christian) längst erloschen ist (s.a. Rantzau).

Werke

Von seinen vielfältigen Schriften ist neben der schon erwähnten Geschichte des Dithmarscher Krieges vor allem die erst später gedruckte Landesbeschreibung der Cimbrischen Halbinsel (d.i. Jütland ) erwähnenswert. Eine weitere Schrift behandelt das Tagewerk der Fischer in Thisted. An vielen Werken anderer Gelehrter hat er mitgearbeitet oder sie gefördert.

  • Rantzau, Heinrich [Christianus Cilicius Cimber], Belli Dithmarsici vera descriptio (neu heraus­gegeben, eingeleitet und übersetzt von Fritz Felgentreu , Husum 2004 [im Druck])

Weblinks

Wikipedia

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