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Letzte Änderung für Artikel Schleswig-Holsteinischer Krieg (1848–1851): 16.01.2006 05:37

Schleswig-Holsteinischer Krieg (1848–1851)

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Als Schleswig-Holsteinischer Krieg wird der Krieg von 1848 bis 1851 zwischen den nach Unabhängigkeit strebenden Herzogtümern Schleswig und Holstein im Bündnis mit den meisten Staaten des Deutschen Bundes einerseits und dem Königreich Dänemark andererseits verstanden. Dieser Krieg von 1848-1851 ist zu unterscheiden vom Deutsch-Dänischen Krieg von 1864.

Inhaltsverzeichnis

Ursache des Krieges

Die vielen neuen politischen Strömungen des 19. Jahrhunderts beeinflussten auch die Entwicklung in der dänischen Monarchie, der die Herzogtümer Schleswig , Holstein und Lauenburg damals angehörten. Der Wunsch nach Demokratisierung wurde bald von den Bestrebungen nach der Errichtung möglichst einheitlicher Nationalstaaten überlagert. Das Herzogtum Schleswig war jedoch gemischt deutsch, dänisch und friesisch besiedelt. Dennoch beanspruchten die Nationalliberalen beider Seiten, die sehr bald auch durch andere politische Kräfte unterstützt wurden, jeweils das gesamte Herzogtum Schleswig. Die dänischen Nationalisten beriefen sich dabei auf die jahrhunderte lange Zugehörigkeit Schleswigs zur dänischen Monarchie und auf die historische Eidergrenze, die schon im 9. Jahrhundert zwischen Karl dem Großen und Göttrik vereinbart worden war. Die deutschen Schleswig-Holsteiner stellten den Vertrag von Ripen von 1460 , wonach die Herzogtümer auf ewig ungeteilt bleiben sollten, als historisch verbrieftes Recht dar. Außerdem betonte der Herzog von Augustenburg seine Erbansprüche auf die Herzogtümer. Bei ihrer Argumentation mit historischen Verträgen übersahen beide Seiten, dass die Realität längst eine andere war.

Das Herzogtum Schleswig war als dänisches Lehen - anders als Holstein - nicht Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation . Nach dem Wiener Kongress 1815 war Holstein Teil des Deutschen Bundes , Schleswig jedoch nicht. Zu den Besonderheiten der deutschen Geschichte zwischen 1815 und 1866 gehörte es, dass in den Staatsorganen des Deutschen Bundes auch ausländische Staatsoberhäupter saßen. Zu ihnen gehörte der König von Dänemark als Herzog von Holstein.

Nach der Pariser Februar-Revolution kam es in ganz Europa zu politischen Unruhen, und in vielen deutschen Staaten brach die März-Revolution aus. Auch im Gesamtstaat unter der dänischen Monarchie überschlugen sich die Ereignisse. Da der neue König Friedrich VII. wenig Interesse daran hatte, die Regierungsgeschäfte selbst zu führen, erlaubte er die Ausarbeitung einer künftigen Verfassung. Dabei spielte die Stellung der Herzogtümer eine wichtige Rolle. Die Schleswig-Holsteiner fürchteten, dass sich die Eiderdänen durchsetzen und die Einverleibung Schleswigs in das Königreich betreiben würden. Am 23. März bildete sich in Kiel eine provisorische Regierung, die vorgab, im Namen ihres unfreien Landesherren (Friedrich VII.) zu handeln. Mit der Überrumpelung der Festung Rendsburg durch den provisorischen Kriegsminister Prinz Friedrich von Noer (Bruder des Augustenburger Herzogs) und einige Freiwillige begann der Bürgerkrieg . Die meisten der in Rendsburg stationierten Soldaten schlossen sich den Schleswig-Holsteinern an.

Verlauf des Krieges

Der Kriegsverlauf 1848

Dass das kleine Dänemark den Mächten Österreich und Preußen überhaupt militärisch entgegen treten konnte, lag nicht nur an der Revolution in Deutschland sondern auch am völligen Fehlen deutscher Seestreitkräfte. Innerhalb weniger Tage kam der deutsche See- und Küstenhandel zum Erliegen. Die erst am 18. Mai 1848 in der Frankfurter Paulskirche zusammengetretene Nationalversammlung beschloss schon am 14. Juni des gleichen Jahres in einer ihrer ersten Entscheidungen, eine deutsche Reichsflotte aufzustellen und dafür 6 Millionen Reichsthaler bereit zu stellen. Diese Entscheidung gilt als Geburtsdatum einer nationalen Deutschen Marine . Daneben entstand im aufständischen Schleswig-Holstein die Schleswig-Holsteinische Flotille als Marine der Aufständischen.

Skizze zum Gefecht bei Bau, 9. April 1848
Skizze zum Gefecht bei Bau, 9. April 1848

Nach der Überrumpelung von Rendsburg, der nach Kopenhagen zweitstärksten Festung im dänischen Gesamtstaat drangen die schleswig-holsteinischen Verbände nach Norden vor, wurden aber in der Schlacht von Bau unweit von Flensburg zurückgeschlagen. Ihre Reste flohen zurück in die Festung Rendsburg, erhielten von nun an aber Unterstützung durch preußische Truppen, die im Namen des Deutschen Bundes handelten.

Auf dem Lande drangen preußische Truppen unter Feldmarschall Friedrich Graf von Wrangel , unterstützt durch schleswig-holsteinische Verbände, im Mai 1848 in Dänemark ein. Durch den Einfluss Englands , Frankreichs und Russlands wurde jedoch der Waffenstillstand von Malmö erzwungen.

Der Krieg von 1849

Nach der Annahme der Paulskirchenverfassung und der Kündigung des Waffenstillstandes durch Dänemark flammte der Krieg im April 1849 wieder auf. Wilhelm Beseler , der Präsident der provisorischen Regierung von Schleswig-Holstein wurde zum Statthalter der provisorischen Reichsgewalt in Frankfurt. Schleswig-Holstein trat dem Verfassungsgebiet bei und die Reichsregierung in Frankfurt führte nun den Krieg, wobei sich die Fürsten Thüringens hervortaten, deren Länder auch sämtlich dem Verfassungsgebiet des Deutschen Reiches von 1849 beigetreten waren. Nach der von Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg-Gotha geführten Seeschlacht zu Pferde (Eckernförde) erfolgte der Vorstoß nach Dänemark (u.a. Carl Alexander (Sachsen-Weimar-Eisenach)) bis vor Fredericia zur Zeit des Scheiterns des Deutschen Verfassungsstaates (Frankfurter Nationalversammlung).

Preußen schloss am 10. Juli 1849 einen Waffenstillstand und im Namen des Deutschen Bundes am 2. Juli 1850 einen Sonderfrieden mit Dänemark. Während Holstein von einer schleswig-holsteinisch gesinnten Statthalterschaft regiert wurde, stand Schleswig unter der Verwaltung einer Gemeinsamen Regierung, bestehend aus einem dänischen, preußischen und englischen Vertreter.

Nachdem Preußen und der Deutsche Bund aus dem Krieg ausgeschieden waren, waren die Schleswig-Holsteiner auf sich allein gestellt. In der Schlacht von Idstedt am 24. und 25. Juli 1850 erlitten die Schleswig-Holsteiner eine Niederlage. Es kam zur Schlacht zwischen ca. 36.000 dänischen und 26.000 schleswig-holsteinischen Soldaten. 3.798 dänische und 2.828 schleswig-holsteinische Soldaten blieben tot auf dem Schlachtfeld zurück. Die Schlacht gilt damit als die blutigste, die jemals in Nordeuropa ausgefochten wurde. Damit hatten die dänischen Truppen wieder ganz Schleswig unter ihrer Kontrolle. Im Oktober 1850 unternahmen die Schleswig-Holsteiner einen letzten Angriff auf Friedrichstadt. Dieser wurde für sie zum Fiasko, die kleine Stadt - seit ihrer Gründung 1622 eine Stätte religiöser Toleranz - wurde schwer zerstört. Schleswig blieb endgültig unter dänischer Kontrolle und wurde von einem außerordentlichen Regierungskommissar verwaltet. Holstein wurde durch preußische und österreichische Bundestruppen befriedet.

Ein wesentliches völkerrechtliches Dokument zur Beendigung des Schleswig-Holsteinischen Krieges bildete das Londoner Protokoll vom 8. Mai 1852 , das den Fortbestand der dänischen Herrschaft über die Herzogtümer garantierte, jedoch ihre Eigenständigkeit ebenso festschrieb. Unterzeichner waren Großbritannien , Frankreich , Russland , Preußen und Österreich. Erst hiernach übernahmen die dänisch-gesamtstaatlichen Behörden wieder die Kontrolle über Holstein und Lauenburg.

Der Idstedt-Löwe

Als triumphales Monument zur Erinnerung an den Sieg bei Idstedt schuf der Dänische Bildhauer Herman Wilhelm Bissen (1798-1868) eine als Idstedt-Löwe bekannte Bronzeplastik, die am 25. Juli 1862, dem 12. Jahrestag der Schlacht von Idstedt, auf dem Alten Friedhof in Flensburg enthüllt wurde. 1864 kam das Denkmal nach Berlin und 1945 nach Kopenhagen (Istedløven). Seit 1874 gibt es zudem eine Kopie in Berlin, siehe Flensburger Löwe.

Siehe auch

Weblinks

Wikipedia

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