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Letzte Änderung für Artikel Barschel-Affäre: 19.02.2006 23:46

Barschel-Affäre

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Die Barschel-Affäre wurde nach Dr. Dr. Uwe Barschel ( CDU ) benannt. Sie wird auch als Waterkant-Affäre oder Waterkantgate (in Analogie zur Watergate-Affäre ) bezeichnet. Barschels Wahlkampfaktivitäten, die die Privatsphäre seines Gegenkandidaten verletzten, waren der Anlass für den größten politischen Skandal in der schleswig-holsteinischen und einen der größten politischen Skandale der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte.

Ablauf

Uwe Barschel hatte angeblich während des Wahlkampfes zum Landtag in Schleswig-Holstein 1987 seinen Gegenkandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten , den SPD -Politiker Björn Engholm, privat bespitzeln lassen. Dies behauptete sein Medienreferent Reiner Pfeiffer gegenüber dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Barschel habe ihn beauftragt, den SPD-Spitzenkandidaten Björn Engholm zu beschatten und so belastendes Material über sein Privatleben zu beschaffen. Ferner habe er eine anonyme Anzeige wegen Verdacht auf Steuerhinterziehung Engholms getätigt. Und er habe den Auftrag bekommen, ein Telefonabhörgerät zu beschaffen, in Barschels Telefon einzubauen und die SPD als Urheber zu beschuldigen. Der Spiegel veröffentlichte dies unmittelbar vor der Landtagswahl am 13. September 1987. Barschel dementierte alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe mit den Worten "Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, ich wiederhole: mein Ehrenwort, dass die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind" am 18. September , trat aber dennoch am 2. Oktober zurück. Wenig später wurde er unter mysteriösen Umständen tot in der Badewanne eines Hotelzimmers in Genf aufgefunden. Das Foto in der Illustrierten " Stern " wurde weltbekannt. Die von der Familie Barschels angestrengten Untersuchungen einer Ermordung Barschels durch das Ministerium für Staatssicherheit , dem Geheimdienst der DDR , oder andere Geheimdienste blieben ohne Ergebnis, die Ermittlungsergebnisse der Genfer Behörden ergaben allerdings deutliche Anzeichen für ein Fremdverschulden [1] .

Die Presse berichtete darüber, daß der Bundesnachrichtendienst einen Mann in dem Hotel gehabt haben soll, in dem Barschel tot aufgefunden wurde. Der BND jedoch gab an, keine Erkenntnisse über den Todesfall zu haben. Der Agent Werner Mauss erklärte später in einem Interview, zur Zeit von Barschels Tod tatsächlich zufällig im selben Hotel gewohnt zu haben. Er sei auf einem Rückflug von Südamerika nach Deutschland gewesen und habe erst am nächsten Tag in der Presse von dem Vorfall erfahren.

Sein Nachfolger Björn Engholm musste am 3. Mai 1993 ebenfalls von allen politischen Ämtern zurücktreten, da seine ursprüngliche Behauptung, er habe erst nach der Landtagswahl von 1987 von den Machenschaften aus dem Büro Barschels erfahren, widerlegt wurde. Dies war die Folge einer weiteren Affäre, der sog. Schubladenaffäre, die gewissermaßen die Fortsetzung der Barschel-Affäre darstellte. Pfeiffer erhielt nach dem Tode Barschels 40.000 DM (über 20.000 Euro) von der SPD durch Günter Jansen, der dieses Geld nach eigener Aussage einer seiner Schubladen entnommen hatte. Klaus Nilius , damals SPD-Pressesprecher, überbrachte das Geld in zwei Raten.

Victor Ostrovsky , ein mittlerweile im kanadischen Exil lebender Ex- Mossad -Agent, stellt in seinem Buch "Geheimakte Mossad" Uwe Barschel als unschuldiges Opfer einer geheimdienstlichen Intrige dar. Angeblich habe der israelische Geheimdienst den Medienreferenten Reiner Pfeiffer erpresst und benutzt, um eine Wiederwahl Barschels zu verhindern. Vermeintlicher Hintergrund war Barschels Weigerung, geheime israelische Operationen (u.a. Waffengeschäfte) auf schleswig-holsteinischem Boden zu dulden.

Auswirkungen der Barschel-Affäre auf die deutsche Sprache

  • Ein " Ehrenwort " hat seit dieser Affäre stark an Bedeutung verloren.
  • Vereinzelt wird der Begriff "Barschelei" für schmutzige Praktiken in der Politik verwandt.

Literatur

  • Tod in Genf , Armand Mergen: Gründer der deutschen kriminologischen Gesellschaft, bis 1985 Professor für Kriminologie und Strafrecht am Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz, beleuchtet in diesem Buch kritisch die kriminologische Arbeit der Genfer Ermittlungsbehörden im Todesfalle Uwe Barschels.
  • Geheimakte Mossad

Wikipedia

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